ben zu unterstützen. Und nun diese -- sollten die Volkssocietäten dirigiren! Sie maaßten sich dieses Recht hin und wieder auch an. Sogar in Landau selbst, und in Weißenburg hatte der Maire wegen des Klubbs einen so hitzigen Streit mit dem Königs-Kommissar, daß dieser den Maire gegen alles Recht gefangen nehmen ließ, aber dabey auch selbst in Gefahr gerieth, vom Volke auf der Straße ermordet zu werden.
Mir fällt hier ein Zug ein von der Impertinenz dieser sogenannten Commissaires royaux, welchen ich nicht übergeben mag, wegen des Beweises, daß Despotie immer bleibt, was sie einmal ist. Die Kommissärs waren, wie sichs versteht, lauter ge- borne Franzmänner, und lauter Adliche. Freilich hatten die Distrikte im Elsas und in Deutschlotha- ringen ganz billig gefodert, daß man ihnen Deutsche Kommissäre geben mögte. Allein da dem Könige das Recht ausschließlich zustand, diese Leute zu er- nennen, so schickte er, wie natürlich, Franzo- sen. Da nun die Franzosen nicht deutsch konnten, so würden sie im Elsaß, sowohl auf den Gerichts- stuben, als in den Klubbs, die sie doch dirigiren sollten, nicht verstanden worden seyn, und über- haupt eine traurige Figur gespielt haben. Die Kom- missäre foderten daher, daß man alles auf Franzö- sisch verhandeln und in den Klubbs nie anders als
ben zu unterſtuͤtzen. Und nun dieſe — ſollten die Volksſocietaͤten dirigiren! Sie maaßten ſich dieſes Recht hin und wieder auch an. Sogar in Landau ſelbſt, und in Weißenburg hatte der Maire wegen des Klubbs einen ſo hitzigen Streit mit dem Koͤnigs-Kommiſſar, daß dieſer den Maire gegen alles Recht gefangen nehmen ließ, aber dabey auch ſelbſt in Gefahr gerieth, vom Volke auf der Straße ermordet zu werden.
Mir faͤllt hier ein Zug ein von der Impertinenz dieſer ſogenannten Commiſſaires royaux, welchen ich nicht uͤbergeben mag, wegen des Beweiſes, daß Despotie immer bleibt, was ſie einmal iſt. Die Kommiſſaͤrs waren, wie ſichs verſteht, lauter ge- borne Franzmaͤnner, und lauter Adliche. Freilich hatten die Diſtrikte im Elſas und in Deutſchlotha- ringen ganz billig gefodert, daß man ihnen Deutſche Kommiſſaͤre geben moͤgte. Allein da dem Koͤnige das Recht ausſchließlich zuſtand, dieſe Leute zu er- nennen, ſo ſchickte er, wie natuͤrlich, Franzo- ſen. Da nun die Franzoſen nicht deutſch konnten, ſo wuͤrden ſie im Elſaß, ſowohl auf den Gerichts- ſtuben, als in den Klubbs, die ſie doch dirigiren ſollten, nicht verſtanden worden ſeyn, und uͤber- haupt eine traurige Figur geſpielt haben. Die Kom- miſſaͤre foderten daher, daß man alles auf Franzoͤ- ſiſch verhandeln und in den Klubbs nie anders als
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ben zu unterſtuͤtzen. Und nun dieſe — ſollten die
Volksſocietaͤten dirigiren! Sie maaßten ſich
dieſes Recht hin und wieder auch an. Sogar in
Landau ſelbſt, und in Weißenburg hatte der Maire
wegen des Klubbs einen ſo hitzigen Streit mit dem
Koͤnigs-Kommiſſar, daß dieſer den Maire gegen
alles Recht gefangen nehmen ließ, aber dabey auch
ſelbſt in Gefahr gerieth, vom Volke auf der Straße
ermordet zu werden.
Mir faͤllt hier ein Zug ein von der Impertinenz
dieſer ſogenannten Commiſſaires royaux, welchen ich
nicht uͤbergeben mag, wegen des Beweiſes, daß
Despotie immer bleibt, was ſie einmal iſt. Die
Kommiſſaͤrs waren, wie ſichs verſteht, lauter ge-
borne Franzmaͤnner, und lauter Adliche. Freilich
hatten die Diſtrikte im Elſas und in Deutſchlotha-
ringen ganz billig gefodert, daß man ihnen Deutſche
Kommiſſaͤre geben moͤgte. Allein da dem Koͤnige
das Recht ausſchließlich zuſtand, dieſe Leute zu er-
nennen, ſo ſchickte er, wie natuͤrlich, Franzo-
ſen. Da nun die Franzoſen nicht deutſch konnten,
ſo wuͤrden ſie im Elſaß, ſowohl auf den Gerichts-
ſtuben, als in den Klubbs, die ſie doch dirigiren
ſollten, nicht verſtanden worden ſeyn, und uͤber-
haupt eine traurige Figur geſpielt haben. Die Kom-
miſſaͤre foderten daher, daß man alles auf Franzoͤ-
ſiſch verhandeln und in den Klubbs nie anders als
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 4,1. Leipzig, 1797, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben0401_1797/109>, abgerufen am 21.11.2024.
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