lichkeit noch versuchen, ihr bedrängtes Vaterland der schrecklichen Verwüstung preis zu geben, alle Mächte gegen dasselbe aufzuhetzen, und so Land und Leute weit und breit den verheerenden Folgen eines der entsetzlichsten Kriege bloszustellen: und das Alles, um nur ihre usurpirten und zum Ruin der Nation misbrauchten Vorrechte wieder zu [ - 1 Zeichen fehlt]et- ten, und dann den alten Despotismus, mit Ein- stimmung aller Despotielustigen, so zu befestigen und zu verallgemeinen, daß Menschenrecht bloß ein leeres Wort, und Fürstenwille die einzige Richt- schnur unseres Frohnlebens forthin überall gewor- den wäre? Man bedenke dieß reiflich, und über- sehe die Folgen nicht, welche die von den Emi- grirten betriebene gewaltsame Unterdrückung der Französischen National-Reform, für alle übrigen Völker gewiß auch gehabt hätte; und sey alsdann denen noch hold, welche diese Unterdrückung haupt- sächlich zu bewirken strebten.
Ueberdieß berechne man den schrecklichen Scha- den und das unzählige, mannigfaltige Elend, wel- ches die Sittenlosigkeit, die Lügen und die Auf- hetzerey der Emigrirten weit und breit gestiftet ha- ben, und frage sich selbst, was eine Bande werth sey, welche das Unglück von Europa, vorzüglich von Deutschland, am meisten geschaffen hat? Man müßte, dünkt mich, weder Mensch, noch Deut-
lichkeit noch verſuchen, ihr bedraͤngtes Vaterland der ſchrecklichen Verwuͤſtung preis zu geben, alle Maͤchte gegen daſſelbe aufzuhetzen, und ſo Land und Leute weit und breit den verheerenden Folgen eines der entſetzlichſten Kriege bloszuſtellen: und das Alles, um nur ihre uſurpirten und zum Ruin der Nation misbrauchten Vorrechte wieder zu [ – 1 Zeichen fehlt]et- ten, und dann den alten Despotismus, mit Ein- ſtimmung aller Despotieluſtigen, ſo zu befeſtigen und zu verallgemeinen, daß Menſchenrecht bloß ein leeres Wort, und Fuͤrſtenwille die einzige Richt- ſchnur unſeres Frohnlebens forthin uͤberall gewor- den waͤre? Man bedenke dieß reiflich, und uͤber- ſehe die Folgen nicht, welche die von den Emi- grirten betriebene gewaltſame Unterdruͤckung der Franzoͤſiſchen National-Reform, fuͤr alle uͤbrigen Voͤlker gewiß auch gehabt haͤtte; und ſey alsdann denen noch hold, welche dieſe Unterdruͤckung haupt- ſaͤchlich zu bewirken ſtrebten.
Ueberdieß berechne man den ſchrecklichen Scha- den und das unzaͤhlige, mannigfaltige Elend, wel- ches die Sittenloſigkeit, die Luͤgen und die Auf- hetzerey der Emigrirten weit und breit geſtiftet ha- ben, und frage ſich ſelbſt, was eine Bande werth ſey, welche das Ungluͤck von Europa, vorzuͤglich von Deutſchland, am meiſten geſchaffen hat? Man muͤßte, duͤnkt mich, weder Menſch, noch Deut-
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lichkeit noch verſuchen, ihr bedraͤngtes Vaterland
der ſchrecklichen Verwuͤſtung preis zu geben, alle
Maͤchte gegen daſſelbe aufzuhetzen, und ſo Land
und Leute weit und breit den verheerenden Folgen
eines der entſetzlichſten Kriege bloszuſtellen: und
das Alles, um nur ihre uſurpirten und zum Ruin
der Nation misbrauchten Vorrechte wieder zu _et-
ten, und dann den alten Despotismus, mit Ein-
ſtimmung aller Despotieluſtigen, ſo zu befeſtigen
und zu verallgemeinen, daß Menſchenrecht bloß ein
leeres Wort, und Fuͤrſtenwille die einzige Richt-
ſchnur unſeres Frohnlebens forthin uͤberall gewor-
den waͤre? Man bedenke dieß reiflich, und uͤber-
ſehe die Folgen nicht, welche die von den Emi-
grirten betriebene gewaltſame Unterdruͤckung der
Franzoͤſiſchen National-Reform, fuͤr alle uͤbrigen
Voͤlker gewiß auch gehabt haͤtte; und ſey alsdann
denen noch hold, welche dieſe Unterdruͤckung haupt-
ſaͤchlich zu bewirken ſtrebten.
Ueberdieß berechne man den ſchrecklichen Scha-
den und das unzaͤhlige, mannigfaltige Elend, wel-
ches die Sittenloſigkeit, die Luͤgen und die Auf-
hetzerey der Emigrirten weit und breit geſtiftet ha-
ben, und frage ſich ſelbſt, was eine Bande werth
ſey, welche das Ungluͤck von Europa, vorzuͤglich
von Deutſchland, am meiſten geſchaffen hat? Man
muͤßte, duͤnkt mich, weder Menſch, noch Deut-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/44>, abgerufen am 24.11.2024.
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