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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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sen war, was Göchhausens Wische in Prosa sind,
bald, wie man spricht, auf den Magen, und kri-
tisirte es derb. Da hieß es denn: "ja, so machts
Laukhard!" u. s. w. Aber zum guten Glück, wie
Laukhard es hier machte, machten es alle Kluge.

Wie barbarisch man die Klubbisten behandelt
habe, gleich nach unsrer Ankunft in die Rheinge-
genden, davon sprach ich oben. Mich grauet noch
immer bey jedem Andenken an diesen Adels- Pfaf-
fen- und Soldaten-Robespierismus in Deutsch-
land. Wer die Kannibalischen Gräuelscenen, die
dabey vorfielen, näher betrachten will, findet sie
in den ersten Kapiteln der Rückerinnerungen
auf einer Reise durch einen Theil von Deutschland
-- in dem zweyten Stück des Neuen grauen
Ungeheuers
, und in den Bittschriften im I. B.
von den Annalen der leidenden Mensch-
heit. --

Daß es unter diesen Unglücklichen Männer gab,
wie vorzeiten Griechenland und Rom sie zur allge-
meinen Bewunderung aufstellte, und daß es ihnen
nicht an Muth fehlte, ihre und aller Menschen
Rechte ungescheut, auch vor einer Regierung, in
deren grausender Gewalt sie waren, laut zu be-
haupten, zeigen folgende Belege. *)


*) Jede Regierung, welche die Gerechtigkeit gerecht verwaltet,
darf die Publicität und folglich die Aushebung und Mitthei-

ſen war, was Goͤchhauſens Wiſche in Proſa ſind,
bald, wie man ſpricht, auf den Magen, und kri-
tiſirte es derb. Da hieß es denn: „ja, ſo machts
Laukhard!“ u. ſ. w. Aber zum guten Gluͤck, wie
Laukhard es hier machte, machten es alle Kluge.

Wie barbariſch man die Klubbiſten behandelt
habe, gleich nach unſrer Ankunft in die Rheinge-
genden, davon ſprach ich oben. Mich grauet noch
immer bey jedem Andenken an dieſen Adels- Pfaf-
fen- und Soldaten-Robespierismus in Deutſch-
land. Wer die Kannibaliſchen Graͤuelſcenen, die
dabey vorfielen, naͤher betrachten will, findet ſie
in den erſten Kapiteln der Ruͤckerinnerungen
auf einer Reiſe durch einen Theil von Deutſchland
— in dem zweyten Stuͤck des Neuen grauen
Ungeheuers
, und in den Bittſchriften im I. B.
von den Annalen der leidenden Menſch-
heit. —

Daß es unter dieſen Ungluͤcklichen Maͤnner gab,
wie vorzeiten Griechenland und Rom ſie zur allge-
meinen Bewunderung aufſtellte, und daß es ihnen
nicht an Muth fehlte, ihre und aller Menſchen
Rechte ungeſcheut, auch vor einer Regierung, in
deren grauſender Gewalt ſie waren, laut zu be-
haupten, zeigen folgende Belege. *)


*) Jede Regierung, welche die Gerechtigkeit gerecht verwaltet,
darf die Publicitaͤt und folglich die Aushebung und Mitthei-
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[391/0403] ſen war, was Goͤchhauſens Wiſche in Proſa ſind, bald, wie man ſpricht, auf den Magen, und kri- tiſirte es derb. Da hieß es denn: „ja, ſo machts Laukhard!“ u. ſ. w. Aber zum guten Gluͤck, wie Laukhard es hier machte, machten es alle Kluge. Wie barbariſch man die Klubbiſten behandelt habe, gleich nach unſrer Ankunft in die Rheinge- genden, davon ſprach ich oben. Mich grauet noch immer bey jedem Andenken an dieſen Adels- Pfaf- fen- und Soldaten-Robespierismus in Deutſch- land. Wer die Kannibaliſchen Graͤuelſcenen, die dabey vorfielen, naͤher betrachten will, findet ſie in den erſten Kapiteln der Ruͤckerinnerungen auf einer Reiſe durch einen Theil von Deutſchland — in dem zweyten Stuͤck des Neuen grauen Ungeheuers, und in den Bittſchriften im I. B. von den Annalen der leidenden Menſch- heit. — Daß es unter dieſen Ungluͤcklichen Maͤnner gab, wie vorzeiten Griechenland und Rom ſie zur allge- meinen Bewunderung aufſtellte, und daß es ihnen nicht an Muth fehlte, ihre und aller Menſchen Rechte ungeſcheut, auch vor einer Regierung, in deren grauſender Gewalt ſie waren, laut zu be- haupten, zeigen folgende Belege. *) *) Jede Regierung, welche die Gerechtigkeit gerecht verwaltet, darf die Publicitaͤt und folglich die Aushebung und Mitthei-

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/403>, abgerufen am 21.11.2024.