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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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der Straße erschossen hatte. Man denke sich deut-
sche Feinde und einen französischen Maire, und
urtheile dann, was dieser Mann während der An-
wesenheit der Preußen habe ausstehen müssen, und
wie sehr Widerwillen und Rachsucht in ihm müsse
gekocht haben!

Ich will gern glauben, daß die preußischen
Kranken und besonders Hr. von Beulwitz, von
den durchmarschierenden Volontärs und andern
Truppen oft sind angetastet worden. Aber ist das
wohl ein Wunder? Die Leute waren damals alle
höchst aufgebracht; und dann muß ich gestehen,
daß das Andenken an das Coblenzer Manifest, und
der Anblick der Dörfer und der Städte, wodurch
diese Leute eben gekommen waren, und welche die
Deutschen kurz vorher ruinirt hatten, sehr unvor-
theilhaft für die Preußen auf sie wirken mußte.
Die Sache ist klar, und bedarf keiner weitern Er-
örterung.

Ueber die Desertion kann ich mich nicht wun-
dern, vielmehr wundere ich mich, daß nicht noch
weit mehr Preußen desertirt sind. Ihre dama-
lige Lage war eben nicht sehr erbaulich, und da
sie diese durchs Weglaufen verbessern konnten, so
ist das eben nicht unnatürlich.

Den Witz des General Lingueville findet Hr.
von Beulwitz beleidigend. Lingueville hatte zu

der Straße erſchoſſen hatte. Man denke ſich deut-
ſche Feinde und einen franzoͤſiſchen Maire, und
urtheile dann, was dieſer Mann waͤhrend der An-
weſenheit der Preußen habe ausſtehen muͤſſen, und
wie ſehr Widerwillen und Rachſucht in ihm muͤſſe
gekocht haben!

Ich will gern glauben, daß die preußiſchen
Kranken und beſonders Hr. von Beulwitz, von
den durchmarſchierenden Volontaͤrs und andern
Truppen oft ſind angetaſtet worden. Aber iſt das
wohl ein Wunder? Die Leute waren damals alle
hoͤchſt aufgebracht; und dann muß ich geſtehen,
daß das Andenken an das Coblenzer Manifeſt, und
der Anblick der Doͤrfer und der Staͤdte, wodurch
dieſe Leute eben gekommen waren, und welche die
Deutſchen kurz vorher ruinirt hatten, ſehr unvor-
theilhaft fuͤr die Preußen auf ſie wirken mußte.
Die Sache iſt klar, und bedarf keiner weitern Er-
oͤrterung.

Ueber die Deſertion kann ich mich nicht wun-
dern, vielmehr wundere ich mich, daß nicht noch
weit mehr Preußen deſertirt ſind. Ihre dama-
lige Lage war eben nicht ſehr erbaulich, und da
ſie dieſe durchs Weglaufen verbeſſern konnten, ſo
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[229/0241] der Straße erſchoſſen hatte. Man denke ſich deut- ſche Feinde und einen franzoͤſiſchen Maire, und urtheile dann, was dieſer Mann waͤhrend der An- weſenheit der Preußen habe ausſtehen muͤſſen, und wie ſehr Widerwillen und Rachſucht in ihm muͤſſe gekocht haben! Ich will gern glauben, daß die preußiſchen Kranken und beſonders Hr. von Beulwitz, von den durchmarſchierenden Volontaͤrs und andern Truppen oft ſind angetaſtet worden. Aber iſt das wohl ein Wunder? Die Leute waren damals alle hoͤchſt aufgebracht; und dann muß ich geſtehen, daß das Andenken an das Coblenzer Manifeſt, und der Anblick der Doͤrfer und der Staͤdte, wodurch dieſe Leute eben gekommen waren, und welche die Deutſchen kurz vorher ruinirt hatten, ſehr unvor- theilhaft fuͤr die Preußen auf ſie wirken mußte. Die Sache iſt klar, und bedarf keiner weitern Er- oͤrterung. Ueber die Deſertion kann ich mich nicht wun- dern, vielmehr wundere ich mich, daß nicht noch weit mehr Preußen deſertirt ſind. Ihre dama- lige Lage war eben nicht ſehr erbaulich, und da ſie dieſe durchs Weglaufen verbeſſern konnten, ſo iſt das eben nicht unnatuͤrlich. Den Witz des General Lingueville findet Hr. von Beulwitz beleidigend. Lingueville hatte zu

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 229. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/241>, abgerufen am 24.11.2024.