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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796.

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ländischen, stehen sollten; und da erklärte denn
auch der Hr. Kurfürst zu Trier, daß er die konsti-
tutionellen Bischöfe in Frankreich nicht für recht-
mäßige Seelenhirten halten könnte: denn die ehe-
maligen, nach den Gesetzen des geistlichen Rechts
ordinirten Herren waren meistens ausgewandert.
Die Franzosen kehrten sich aber so wenig hieran,
als an die Bulle des Papstes von 1792, wodurch
er alle konstitutionellen Bischöfe für unrechtmäßig-
und apostatisch erklärte. Die neuen Bischöfe wur-
den eingesezt, und verwalteten ihr Amt nach der
Vorschrift der Nation. Es sind von diesen Bi-
schöfen mehrere Hirtenbriefe herausgekommen, von
welchen ich selbst einige gelesen habe. Sie betrafen
die Einrichtung und Verbesserung des Schulunter-
richts, und waren durchaus der Wichtigkeit dieses
Gegenstandes angemessen. Theologische Fratzen,
wie man diese anderwärts, selbst bey Protestanten,
in neuern Religionsverfügungen noch antrifft, wa-
ren schon damals in Frankreich verächtlich. Auf-
helfen will man da die Menschen und veredeln,
nicht noch mehr herabsetzen und verhunzen.

Geistliche gad es zu der Zeit in Frankreich noch
aller Orten, aber keine Mönche und keine Nonnen
mehr. Die vielen Klöster in Verdun waren zer-
stöhrt, und bey der Räumung derselben ist, wie man
mir erzählt hat, und wie ich ganz gern glaube,

laͤndiſchen, ſtehen ſollten; und da erklaͤrte denn
auch der Hr. Kurfuͤrſt zu Trier, daß er die konſti-
tutionellen Biſchoͤfe in Frankreich nicht fuͤr recht-
maͤßige Seelenhirten halten koͤnnte: denn die ehe-
maligen, nach den Geſetzen des geiſtlichen Rechts
ordinirten Herren waren meiſtens ausgewandert.
Die Franzoſen kehrten ſich aber ſo wenig hieran,
als an die Bulle des Papſtes von 1792, wodurch
er alle konſtitutionellen Biſchoͤfe fuͤr unrechtmaͤßig-
und apoſtatiſch erklaͤrte. Die neuen Biſchoͤfe wur-
den eingeſezt, und verwalteten ihr Amt nach der
Vorſchrift der Nation. Es ſind von dieſen Bi-
ſchoͤfen mehrere Hirtenbriefe herausgekommen, von
welchen ich ſelbſt einige geleſen habe. Sie betrafen
die Einrichtung und Verbeſſerung des Schulunter-
richts, und waren durchaus der Wichtigkeit dieſes
Gegenſtandes angemeſſen. Theologiſche Fratzen,
wie man dieſe anderwaͤrts, ſelbſt bey Proteſtanten,
in neuern Religionsverfuͤgungen noch antrifft, wa-
ren ſchon damals in Frankreich veraͤchtlich. Auf-
helfen will man da die Menſchen und veredeln,
nicht noch mehr herabſetzen und verhunzen.

Geiſtliche gad es zu der Zeit in Frankreich noch
aller Orten, aber keine Moͤnche und keine Nonnen
mehr. Die vielen Kloͤſter in Verdun waren zer-
ſtoͤhrt, und bey der Raͤumung derſelben iſt, wie man
mir erzaͤhlt hat, und wie ich ganz gern glaube,

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[135/0147] laͤndiſchen, ſtehen ſollten; und da erklaͤrte denn auch der Hr. Kurfuͤrſt zu Trier, daß er die konſti- tutionellen Biſchoͤfe in Frankreich nicht fuͤr recht- maͤßige Seelenhirten halten koͤnnte: denn die ehe- maligen, nach den Geſetzen des geiſtlichen Rechts ordinirten Herren waren meiſtens ausgewandert. Die Franzoſen kehrten ſich aber ſo wenig hieran, als an die Bulle des Papſtes von 1792, wodurch er alle konſtitutionellen Biſchoͤfe fuͤr unrechtmaͤßig- und apoſtatiſch erklaͤrte. Die neuen Biſchoͤfe wur- den eingeſezt, und verwalteten ihr Amt nach der Vorſchrift der Nation. Es ſind von dieſen Bi- ſchoͤfen mehrere Hirtenbriefe herausgekommen, von welchen ich ſelbſt einige geleſen habe. Sie betrafen die Einrichtung und Verbeſſerung des Schulunter- richts, und waren durchaus der Wichtigkeit dieſes Gegenſtandes angemeſſen. Theologiſche Fratzen, wie man dieſe anderwaͤrts, ſelbſt bey Proteſtanten, in neuern Religionsverfuͤgungen noch antrifft, wa- ren ſchon damals in Frankreich veraͤchtlich. Auf- helfen will man da die Menſchen und veredeln, nicht noch mehr herabſetzen und verhunzen. Geiſtliche gad es zu der Zeit in Frankreich noch aller Orten, aber keine Moͤnche und keine Nonnen mehr. Die vielen Kloͤſter in Verdun waren zer- ſtoͤhrt, und bey der Raͤumung derſelben iſt, wie man mir erzaͤhlt hat, und wie ich ganz gern glaube,

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Zitationshilfe: Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 3. Leipzig, 1796, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben03_1796/147>, abgerufen am 25.11.2024.