nicht höhern Orts. Herr Hendel hatte auch zu Dreyßigen gar nicht gesagt, daß die Stelle weg- bleiben sollte. Es war Dreyßigs Lüge, und wei- ter nichts.
Nachher, als die Beiträge erschienen, kursirten sie natürlich fleißig unter den hiesigen Studenten, welche dann den saubern Herrn unbarmherzig aufzo- gen. Dreyßig schimpfte nun zur Schadloshaltung auf mich ein wenig a la Dreyssig, nannte mich einen Skribar, elenden Sudler, -- bei dem er wohl leicht noch ein wenig in die Schule gehen könnte, um das suum cuique und dann etwas Orthographie so fürs Haus zu lernen -- verdorbenen Exmagister, Freundlein Laukhardchen u. dergl. Dies sagten mir die Studenten wieder, und ermunterten mich, an Meister Dreyßig Revanche zu nehmen. Allein was sollte ich mit dem Menschenkinde machen? Ihn schimpfen? oder gar durchhauen? das brach- te mir keine Ehre. Kurz, ich lachte über die läp- pischen Sottisen des lächerlichen Menschen, und ließ es gut seyn.
Wer Meister Dreyßigen kennt, der weis auch, ohne daß ichs ihm sage, daß er ein seltsames Stück von Menschen ist, der sich alle Augenblicke prosti- tuirt. Er macht Spekulationen, die alle so läppisch
nicht hoͤhern Orts. Herr Hendel hatte auch zu Dreyßigen gar nicht geſagt, daß die Stelle weg- bleiben ſollte. Es war Dreyßigs Luͤge, und wei- ter nichts.
Nachher, als die Beitraͤge erſchienen, kurſirten ſie natuͤrlich fleißig unter den hieſigen Studenten, welche dann den ſaubern Herrn unbarmherzig aufzo- gen. Dreyßig ſchimpfte nun zur Schadloshaltung auf mich ein wenig à la Dreyſſig, nannte mich einen Skribar, elenden Sudler, — bei dem er wohl leicht noch ein wenig in die Schule gehen koͤnnte, um das ſuum cuique und dann etwas Orthographie ſo fuͤrs Haus zu lernen — verdorbenen Exmagiſter, Freundlein Laukhardchen u. dergl. Dies ſagten mir die Studenten wieder, und ermunterten mich, an Meiſter Dreyßig Revanche zu nehmen. Allein was ſollte ich mit dem Menſchenkinde machen? Ihn ſchimpfen? oder gar durchhauen? das brach- te mir keine Ehre. Kurz, ich lachte uͤber die laͤp- piſchen Sottiſen des laͤcherlichen Menſchen, und ließ es gut ſeyn.
Wer Meiſter Dreyßigen kennt, der weis auch, ohne daß ichs ihm ſage, daß er ein ſeltſames Stuͤck von Menſchen iſt, der ſich alle Augenblicke proſti- tuirt. Er macht Spekulationen, die alle ſo laͤppiſch
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nicht hoͤhern Orts. Herr Hendel hatte auch zu
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bleiben ſollte. Es war Dreyßigs Luͤge, und wei-
ter nichts.
Nachher, als die Beitraͤge erſchienen, kurſirten
ſie natuͤrlich fleißig unter den hieſigen Studenten,
welche dann den ſaubern Herrn unbarmherzig aufzo-
gen. Dreyßig ſchimpfte nun zur Schadloshaltung
auf mich ein wenig à la Dreyſſig, nannte mich
einen Skribar, elenden Sudler, — bei dem er wohl
leicht noch ein wenig in die Schule gehen koͤnnte, um
das ſuum cuique und dann etwas Orthographie ſo
fuͤrs Haus zu lernen — verdorbenen Exmagiſter,
Freundlein Laukhardchen u. dergl. Dies ſagten mir
die Studenten wieder, und ermunterten mich, an
Meiſter Dreyßig Revanche zu nehmen. Allein
was ſollte ich mit dem Menſchenkinde machen?
Ihn ſchimpfen? oder gar durchhauen? das brach-
te mir keine Ehre. Kurz, ich lachte uͤber die laͤp-
piſchen Sottiſen des laͤcherlichen Menſchen, und ließ
es gut ſeyn.
Wer Meiſter Dreyßigen kennt, der weis auch,
ohne daß ichs ihm ſage, daß er ein ſeltſames Stuͤck
von Menſchen iſt, der ſich alle Augenblicke proſti-
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 495[497]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/499>, abgerufen am 22.11.2024.
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