gehen sehe: er wird es vielleicht auch nicht vergessen seyn. Ich ließ mir Schnapps geben, konnte ihn aber nicht trinken, und stellte ihn mit einem Fluche auf den Tisch. Mosjeh Firlefanz sagte drauf mit einer altklugen Mine, es sey freilich kein Magister- schnapps! Blox! steckte ich ihm eine Ohrfeige, Kö- ster half, und Meister Firlefanz wurde zum Loch hinaus geschmissen. Wir blieben nicht sehr lange. Als wir in der Galgstraße der Ulrichskirche nahe ka- men, trat plötzlich Mosjeh Firlefanz vor uns, und forderte Rechenschaft wegen der Beleidigung im Puff- keller. Da wir ihm jetzt noch gröber antworteten, und mit Prügeln droheten, siehe, da kamen noch zwei baumstarke Bengel aus dem Hinterhalt, und schlugen auf uns zu. Wir wehrten uns ritterlich, warfen einen von den Bengeln zur Erde, und Mos- jeh Firlefanz selbst bekam derbe Schläge mit der Faust ins Gesicht, daß die Marken davon noch vierzehn Tage zu sehen waren. Endlich kam der Nachtwäch- ter, der alte ehr[ - 5 Zeichen fehlen]Hase: er kannte den Firlefanz und mich, und drohte uns, wenn wir nicht Ruhe hielten, mit der Compagnie des Herrn Bärs. Wir hielten also inne, und schieden von dannen. Aber man denke, wie mein hellgrüner Rock, meine seidne Weste und meine seidnen Strümpfe ausgesehen haben! Ich muste selbst über meine Figur lachen: Köster sah nicht besser aus: er schlief die Nacht bei mir.
gehen ſehe: er wird es vielleicht auch nicht vergeſſen ſeyn. Ich ließ mir Schnapps geben, konnte ihn aber nicht trinken, und ſtellte ihn mit einem Fluche auf den Tiſch. Mosjeh Firlefanz ſagte drauf mit einer altklugen Mine, es ſey freilich kein Magiſter- ſchnapps! Blox! ſteckte ich ihm eine Ohrfeige, Koͤ- ſter half, und Meiſter Firlefanz wurde zum Loch hinaus geſchmiſſen. Wir blieben nicht ſehr lange. Als wir in der Galgſtraße der Ulrichskirche nahe ka- men, trat ploͤtzlich Mosjeh Firlefanz vor uns, und forderte Rechenſchaft wegen der Beleidigung im Puff- keller. Da wir ihm jetzt noch groͤber antworteten, und mit Pruͤgeln droheten, ſiehe, da kamen noch zwei baumſtarke Bengel aus dem Hinterhalt, und ſchlugen auf uns zu. Wir wehrten uns ritterlich, warfen einen von den Bengeln zur Erde, und Mos- jeh Firlefanz ſelbſt bekam derbe Schlaͤge mit der Fauſt ins Geſicht, daß die Marken davon noch vierzehn Tage zu ſehen waren. Endlich kam der Nachtwaͤch- ter, der alte ehr[ – 5 Zeichen fehlen]Haſe: er kannte den Firlefanz und mich, und drohte uns, wenn wir nicht Ruhe hielten, mit der Compagnie des Herrn Baͤrs. Wir hielten alſo inne, und ſchieden von dannen. Aber man denke, wie mein hellgruͤner Rock, meine ſeidne Weſte und meine ſeidnen Struͤmpfe ausgeſehen haben! Ich muſte ſelbſt uͤber meine Figur lachen: Koͤſter ſah nicht beſſer aus: er ſchlief die Nacht bei mir.
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gehen ſehe: er wird es vielleicht auch nicht vergeſſen
ſeyn. Ich ließ mir Schnapps geben, konnte ihn
aber nicht trinken, und ſtellte ihn mit einem Fluche
auf den Tiſch. Mosjeh Firlefanz ſagte drauf mit
einer altklugen Mine, es ſey freilich kein Magiſter-
ſchnapps! Blox! ſteckte ich ihm eine Ohrfeige, Koͤ-
ſter half, und Meiſter Firlefanz wurde zum Loch
hinaus geſchmiſſen. Wir blieben nicht ſehr lange.
Als wir in der Galgſtraße der Ulrichskirche nahe ka-
men, trat ploͤtzlich Mosjeh Firlefanz vor uns, und
forderte Rechenſchaft wegen der Beleidigung im Puff-
keller. Da wir ihm jetzt noch groͤber antworteten,
und mit Pruͤgeln droheten, ſiehe, da kamen noch
zwei baumſtarke Bengel aus dem Hinterhalt, und
ſchlugen auf uns zu. Wir wehrten uns ritterlich,
warfen einen von den Bengeln zur Erde, und Mos-
jeh Firlefanz ſelbſt bekam derbe Schlaͤge mit der Fauſt
ins Geſicht, daß die Marken davon noch vierzehn
Tage zu ſehen waren. Endlich kam der Nachtwaͤch-
ter, der alte ehr_____ Haſe: er kannte den Firlefanz
und mich, und drohte uns, wenn wir nicht Ruhe
hielten, mit der Compagnie des Herrn Baͤrs. Wir
hielten alſo inne, und ſchieden von dannen. Aber man
denke, wie mein hellgruͤner Rock, meine ſeidne Weſte
und meine ſeidnen Struͤmpfe ausgeſehen haben!
Ich muſte ſelbſt uͤber meine Figur lachen: Koͤſter ſah
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Laukhard, Friedrich Christian: F. C. Laukhards Leben und Schicksale. Bd. 2. Halle, 1792, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laukhard_leben02_1792/187>, abgerufen am 24.11.2024.
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