Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

sund beschäftigt in diesem Treiben, und die große
Welt in mir stirbt darüber nicht, o, sie ist so ge-
schäftig im Kleinen!



Triumph! es ist gelungen! Jch bin Herr mei-
nes Thales, der Besitz, ein Wort, was uns bisher
immer unbekannt geblieben ist, rankte seine weichen,
verführerischen Arme um mich, und seine Macht
ist um so größer, weil ich ihn selbst erworben habe.
Das Geschenk berauscht, das Erworbene beglückt und
fesselt. Der Regen, welcher vom Himmel fällt, der
Sonnenblick, welcher sich durchdrängt und einen
Wechsel verheißt, sie haben jetzt einen viel wichtigeren
Bezug auf mich, sie wirken zum Gedeihen meiner
Frucht, sie bestimmen die jedesmalige Anordnung
des Geschäfts, ich gehöre jetzt zur großen Familie
Gottes, welcher die Erde zur Verwaltung übergeben
ist. Denen, die draußen sind, die umherschweifen
lose über die besetzte Erde, bleibe die Spekulation,
die stürmische, in's Allgemeine brausende, den Ande-
ren aber bleibe ungestört die nächste Sorge, die
Vertheidigung des Ruhenden -- aus diesem Gemisch

ſund beſchäftigt in dieſem Treiben, und die große
Welt in mir ſtirbt darüber nicht, o, ſie iſt ſo ge-
ſchäftig im Kleinen!



Triumph! es iſt gelungen! Jch bin Herr mei-
nes Thales, der Beſitz, ein Wort, was uns bisher
immer unbekannt geblieben iſt, rankte ſeine weichen,
verführeriſchen Arme um mich, und ſeine Macht
iſt um ſo größer, weil ich ihn ſelbſt erworben habe.
Das Geſchenk berauſcht, das Erworbene beglückt und
feſſelt. Der Regen, welcher vom Himmel fällt, der
Sonnenblick, welcher ſich durchdrängt und einen
Wechſel verheißt, ſie haben jetzt einen viel wichtigeren
Bezug auf mich, ſie wirken zum Gedeihen meiner
Frucht, ſie beſtimmen die jedesmalige Anordnung
des Geſchäfts, ich gehöre jetzt zur großen Familie
Gottes, welcher die Erde zur Verwaltung übergeben
iſt. Denen, die draußen ſind, die umherſchweifen
loſe über die beſetzte Erde, bleibe die Spekulation,
die ſtürmiſche, in’s Allgemeine brauſende, den Ande-
ren aber bleibe ungeſtört die nächſte Sorge, die
Vertheidigung des Ruhenden — aus dieſem Gemiſch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0266" n="258"/>
&#x017F;und be&#x017F;chäftigt in die&#x017F;em Treiben, und die große<lb/>
Welt in mir &#x017F;tirbt darüber nicht, o, &#x017F;ie i&#x017F;t &#x017F;o ge-<lb/>
&#x017F;chäftig im Kleinen!</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <p>Triumph! es i&#x017F;t gelungen! Jch bin Herr mei-<lb/>
nes Thales, der Be&#x017F;itz, ein Wort, was uns bisher<lb/>
immer unbekannt geblieben i&#x017F;t, rankte &#x017F;eine weichen,<lb/>
verführeri&#x017F;chen Arme um mich, und &#x017F;eine Macht<lb/>
i&#x017F;t um &#x017F;o größer, weil ich ihn &#x017F;elb&#x017F;t erworben habe.<lb/>
Das Ge&#x017F;chenk berau&#x017F;cht, das Erworbene beglückt und<lb/>
fe&#x017F;&#x017F;elt. Der Regen, welcher vom Himmel fällt, der<lb/>
Sonnenblick, welcher &#x017F;ich durchdrängt und einen<lb/>
Wech&#x017F;el verheißt, &#x017F;ie haben jetzt einen viel wichtigeren<lb/>
Bezug auf mich, &#x017F;ie wirken zum Gedeihen meiner<lb/>
Frucht, &#x017F;ie be&#x017F;timmen die jedesmalige Anordnung<lb/>
des Ge&#x017F;chäfts, ich gehöre jetzt zur großen Familie<lb/>
Gottes, welcher die Erde zur Verwaltung übergeben<lb/>
i&#x017F;t. Denen, die draußen &#x017F;ind, die umher&#x017F;chweifen<lb/>
lo&#x017F;e über die be&#x017F;etzte Erde, bleibe die Spekulation,<lb/>
die &#x017F;türmi&#x017F;che, in&#x2019;s Allgemeine brau&#x017F;ende, den Ande-<lb/>
ren aber bleibe unge&#x017F;tört die näch&#x017F;te Sorge, die<lb/>
Vertheidigung des Ruhenden &#x2014; aus die&#x017F;em Gemi&#x017F;ch<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[258/0266] ſund beſchäftigt in dieſem Treiben, und die große Welt in mir ſtirbt darüber nicht, o, ſie iſt ſo ge- ſchäftig im Kleinen! Triumph! es iſt gelungen! Jch bin Herr mei- nes Thales, der Beſitz, ein Wort, was uns bisher immer unbekannt geblieben iſt, rankte ſeine weichen, verführeriſchen Arme um mich, und ſeine Macht iſt um ſo größer, weil ich ihn ſelbſt erworben habe. Das Geſchenk berauſcht, das Erworbene beglückt und feſſelt. Der Regen, welcher vom Himmel fällt, der Sonnenblick, welcher ſich durchdrängt und einen Wechſel verheißt, ſie haben jetzt einen viel wichtigeren Bezug auf mich, ſie wirken zum Gedeihen meiner Frucht, ſie beſtimmen die jedesmalige Anordnung des Geſchäfts, ich gehöre jetzt zur großen Familie Gottes, welcher die Erde zur Verwaltung übergeben iſt. Denen, die draußen ſind, die umherſchweifen loſe über die beſetzte Erde, bleibe die Spekulation, die ſtürmiſche, in’s Allgemeine brauſende, den Ande- ren aber bleibe ungeſtört die nächſte Sorge, die Vertheidigung des Ruhenden — aus dieſem Gemiſch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/266
Zitationshilfe: Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 3. Mannheim, 1837, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa03_1837/266>, abgerufen am 22.11.2024.