Manasse erkundigte sich in schneller Frage nach Weg und Richtung, und ob kein Dorf in der Nähe sei. Der Bauer antwortete "Ja" und schritt weiter. Manasse zäumte die Pferde wieder und fuhr hinter ihm her. Bald hatte er ihn eingeholt, und begann seine Fragen von Neuem: ob Russen in dieser Ge- gend seien? der Bauer schüttelte den Kopf -- ob da drüben, von wo er herkäme, schon welche wären?
"Ja."
Nun peitschte der Alte die Pferde, und in Kur- zem sah er auch die Hütten eines Heidedörfchens vor sich. Gleich aus dem ersten Hause kuckte ein alter Judenkopf nach den Ankömmlingen. Manasse hielt still, denn das war ihm ein Zeichen, daß er vor dem Wirthshause sei. Die meisten der polni- schen Schenken sind im Besitz von Jsraeliten.
Die Verwundeten wurden in's Haus gebracht. Das Zimmer begann sogleich an der Hausthür, der Fußboden war ohne Dielen, ein großer Ofen stand in einer Ecke des weiten Raumes, und Feuer und Rauch drangen aus seinen vielen Ritzen. Dort legte Manasse seinen Sohn nieder, versorgte die Pferde, verschaffte sich warmes Wasser, zog ein
Manaſſe erkundigte ſich in ſchneller Frage nach Weg und Richtung, und ob kein Dorf in der Nähe ſei. Der Bauer antwortete „Ja“ und ſchritt weiter. Manaſſe zäumte die Pferde wieder und fuhr hinter ihm her. Bald hatte er ihn eingeholt, und begann ſeine Fragen von Neuem: ob Ruſſen in dieſer Ge- gend ſeien? der Bauer ſchüttelte den Kopf — ob da drüben, von wo er herkäme, ſchon welche wären?
„Ja.“
Nun peitſchte der Alte die Pferde, und in Kur- zem ſah er auch die Hütten eines Heidedörfchens vor ſich. Gleich aus dem erſten Hauſe kuckte ein alter Judenkopf nach den Ankömmlingen. Manaſſe hielt ſtill, denn das war ihm ein Zeichen, daß er vor dem Wirthshauſe ſei. Die meiſten der polni- ſchen Schenken ſind im Beſitz von Jſraeliten.
Die Verwundeten wurden in’s Haus gebracht. Das Zimmer begann ſogleich an der Hausthür, der Fußboden war ohne Dielen, ein großer Ofen ſtand in einer Ecke des weiten Raumes, und Feuer und Rauch drangen aus ſeinen vielen Ritzen. Dort legte Manaſſe ſeinen Sohn nieder, verſorgte die Pferde, verſchaffte ſich warmes Waſſer, zog ein
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Manaſſe erkundigte ſich in ſchneller Frage nach
Weg und Richtung, und ob kein Dorf in der Nähe
ſei. Der Bauer antwortete „Ja“ und ſchritt weiter.
Manaſſe zäumte die Pferde wieder und fuhr hinter
ihm her. Bald hatte er ihn eingeholt, und begann
ſeine Fragen von Neuem: ob Ruſſen in dieſer Ge-
gend ſeien? der Bauer ſchüttelte den Kopf — ob
da drüben, von wo er herkäme, ſchon welche wären?
„Ja.“
Nun peitſchte der Alte die Pferde, und in Kur-
zem ſah er auch die Hütten eines Heidedörfchens
vor ſich. Gleich aus dem erſten Hauſe kuckte ein
alter Judenkopf nach den Ankömmlingen. Manaſſe
hielt ſtill, denn das war ihm ein Zeichen, daß er
vor dem Wirthshauſe ſei. Die meiſten der polni-
ſchen Schenken ſind im Beſitz von Jſraeliten.
Die Verwundeten wurden in’s Haus gebracht.
Das Zimmer begann ſogleich an der Hausthür, der
Fußboden war ohne Dielen, ein großer Ofen ſtand
in einer Ecke des weiten Raumes, und Feuer und
Rauch drangen aus ſeinen vielen Ritzen. Dort
legte Manaſſe ſeinen Sohn nieder, verſorgte die
Pferde, verſchaffte ſich warmes Waſſer, zog ein
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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 2, 1. Mannheim, 1837, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0201_1837/47>, abgerufen am 16.07.2024.
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