Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833.nicht werth sind, daß sie die Sonne bescheint -- bei "Sie sind wie die von einem bösen Geist Besesse¬ "Es muß die positive Religion vervollkommnet wer¬ nicht werth ſind, daß ſie die Sonne beſcheint — bei „Sie ſind wie die von einem böſen Geiſt Beſeſſe¬ „Es muß die poſitive Religion vervollkommnet wer¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0143" n="131"/> nicht werth ſind, daß ſie die Sonne beſcheint — bei<lb/> uns allein iſt Wahrheit und Leben und draußen, außer¬<lb/> halb der Kirchthüre, auf der grünen Erde Finſterniß und<lb/> Schatten des Todes.“</p><lb/> <p>„Sie ſind wie die von einem böſen Geiſt Beſeſſe¬<lb/> nen — es wird und muß eine Zeit kommen, wo ihre<lb/> dummen Teufel ebenfalls in Gergeſenerſäue fahren.“</p><lb/> <p>„Es muß die poſitive Religion vervollkommnet wer¬<lb/> den können, wenn ſie Nutzen haben ſoll — kann man<lb/> denn etwa leugnen, daß ein Dritttheil unſerer jetzigen<lb/> Welt ein andres Chriſtenthum als das der Pfaffen braucht?<lb/> Sowie es zumeiſt jetzt gelehrt wird, hat es nur Einfluß<lb/> auf die wenigen Gläubigen, die ſich für blind halten<lb/> und einen Stab wollen — thut Wunder, ſagt ihnen,<lb/> daß ſie ſehen und ſie werden ſehen. Mit dieſer aufge¬<lb/> ſtellten Perfectibilität hört auch das Pfaffenthum auf,<lb/> denn es tritt dann der Theologe in die Reihe aller<lb/> übrigen, die ſich dem Kriterium beugen, was uns das<lb/> höchſte iſt, weil es kein andres giebt, welches uns ſa¬<lb/> gen könnte, was das Höchſte ſei. Die Vernunft aber<lb/> iſt jenes Kriterium, unter welchem am Ende alle Par¬<lb/> teien fechten, nur daß die Einen ihr Banner entfal¬<lb/> ten, die Andern es zuſammengewickelt einhertragen. Was<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [131/0143]
nicht werth ſind, daß ſie die Sonne beſcheint — bei
uns allein iſt Wahrheit und Leben und draußen, außer¬
halb der Kirchthüre, auf der grünen Erde Finſterniß und
Schatten des Todes.“
„Sie ſind wie die von einem böſen Geiſt Beſeſſe¬
nen — es wird und muß eine Zeit kommen, wo ihre
dummen Teufel ebenfalls in Gergeſenerſäue fahren.“
„Es muß die poſitive Religion vervollkommnet wer¬
den können, wenn ſie Nutzen haben ſoll — kann man
denn etwa leugnen, daß ein Dritttheil unſerer jetzigen
Welt ein andres Chriſtenthum als das der Pfaffen braucht?
Sowie es zumeiſt jetzt gelehrt wird, hat es nur Einfluß
auf die wenigen Gläubigen, die ſich für blind halten
und einen Stab wollen — thut Wunder, ſagt ihnen,
daß ſie ſehen und ſie werden ſehen. Mit dieſer aufge¬
ſtellten Perfectibilität hört auch das Pfaffenthum auf,
denn es tritt dann der Theologe in die Reihe aller
übrigen, die ſich dem Kriterium beugen, was uns das
höchſte iſt, weil es kein andres giebt, welches uns ſa¬
gen könnte, was das Höchſte ſei. Die Vernunft aber
iſt jenes Kriterium, unter welchem am Ende alle Par¬
teien fechten, nur daß die Einen ihr Banner entfal¬
ten, die Andern es zuſammengewickelt einhertragen. Was
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