mit dem Taschentuche. Da wird der Stein lebendig, ich fliege in den Stall, zum Satteln ist keine Zeit, werfe meinem Pferde den Zaum über, springe auf und jage ventre a terre der davon eilenden Beute nach -- am nächsten Dorfe erreiche ich glücklich den Wagen, ich ruf den Kutschern Halt zu, sie erhalten aus dem Wagen Gegenbefehl, Julia, die mich erblickt hat, ertheilt den Gegenbefehl, mein Pferd droht unter mir zusammenzu¬ stürzen. Ich wollte in den Wagen springen, mit ge¬ rungenen Händen bat sie mich, abzulassen, zurückzukeh¬ ren. Ihr Gesicht schwamm in Thränen, sie schien im¬ merwährend geweint zu haben -- Hyppolite, toute mon ame Vous prie de me faire partir, Vous m'as¬ sassinez en m'empechant -- das geschah alles noch im Trabe, ich schrie dem ersten Kutscher zu, ich er¬ würgte ihn wenn er nicht Schritt führe -- er that's "Julie, mon ange, pourquoi ca?" Sie reichte mir die Hand aus dem Wagen, sie war glühend heiß und bebte. Ich drückte sie an meine Lippen. "Vous me tuez, si vous ne retournez pas!" -- Ach, das sagte sie mit einem Blick, der mit seiner Rührung den Himmel ge¬ spalten hätte. Ich hielt mein Pferd still und blieb zu¬ rück. Da warfen die Kutscher ihre Pferde in Galopp --
mit dem Taſchentuche. Da wird der Stein lebendig, ich fliege in den Stall, zum Satteln iſt keine Zeit, werfe meinem Pferde den Zaum über, ſpringe auf und jage ventre à terre der davon eilenden Beute nach — am nächſten Dorfe erreiche ich glücklich den Wagen, ich ruf den Kutſchern Halt zu, ſie erhalten aus dem Wagen Gegenbefehl, Julia, die mich erblickt hat, ertheilt den Gegenbefehl, mein Pferd droht unter mir zuſammenzu¬ ſtürzen. Ich wollte in den Wagen ſpringen, mit ge¬ rungenen Händen bat ſie mich, abzulaſſen, zurückzukeh¬ ren. Ihr Geſicht ſchwamm in Thränen, ſie ſchien im¬ merwährend geweint zu haben — Hyppolite, toute mon ame Vous prie de me faire partir, Vous m'as¬ sassinez en m'empêchant — das geſchah alles noch im Trabe, ich ſchrie dem erſten Kutſcher zu, ich er¬ würgte ihn wenn er nicht Schritt führe — er that's „Julie, mon ange, pourquoi ça?“ Sie reichte mir die Hand aus dem Wagen, ſie war glühend heiß und bebte. Ich drückte ſie an meine Lippen. „Vous me tuez, si vous ne retournez pas!“ — Ach, das ſagte ſie mit einem Blick, der mit ſeiner Rührung den Himmel ge¬ ſpalten hätte. Ich hielt mein Pferd ſtill und blieb zu¬ rück. Da warfen die Kutſcher ihre Pferde in Galopp —
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mit dem Taſchentuche. Da wird der Stein lebendig,
ich fliege in den Stall, zum Satteln iſt keine Zeit,
werfe meinem Pferde den Zaum über, ſpringe auf und
jage ventre à terre der davon eilenden Beute nach —
am nächſten Dorfe erreiche ich glücklich den Wagen, ich
ruf den Kutſchern Halt zu, ſie erhalten aus dem Wagen
Gegenbefehl, Julia, die mich erblickt hat, ertheilt den
Gegenbefehl, mein Pferd droht unter mir zuſammenzu¬
ſtürzen. Ich wollte in den Wagen ſpringen, mit ge¬
rungenen Händen bat ſie mich, abzulaſſen, zurückzukeh¬
ren. Ihr Geſicht ſchwamm in Thränen, ſie ſchien im¬
merwährend geweint zu haben — Hyppolite, toute
mon ame Vous prie de me faire partir, Vous m'as¬
sassinez en m'empêchant — das geſchah alles noch
im Trabe, ich ſchrie dem erſten Kutſcher zu, ich er¬
würgte ihn wenn er nicht Schritt führe — er that's
„Julie, mon ange, pourquoi ça?“ Sie reichte mir die
Hand aus dem Wagen, ſie war glühend heiß und bebte.
Ich drückte ſie an meine Lippen. „Vous me tuez, si
vous ne retournez pas!“ — Ach, das ſagte ſie mit
einem Blick, der mit ſeiner Rührung den Himmel ge¬
ſpalten hätte. Ich hielt mein Pferd ſtill und blieb zu¬
rück. Da warfen die Kutſcher ihre Pferde in Galopp —
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Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 2. Leipzig, 1833, S. 101. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_europa0102_1833/113>, abgerufen am 22.07.2024.
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