Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.ste Ziel der Civilisation. Dieses Ende verschließt Deine Unsere Ansichten verhalten sich zu einander wie zur Ich weiß, daß tausend solche Opfer wie Constan¬ ſte Ziel der Civiliſation. Dieſes Ende verſchließt Deine Unſere Anſichten verhalten ſich zu einander wie zur Ich weiß, daß tauſend ſolche Opfer wie Conſtan¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0047" n="37"/> ſte Ziel der Civiliſation. Dieſes Ende verſchließt Deine<lb/> Auctoritätstheorie für immer, Dein Schluß muß eine<lb/> ſtarre Monarchie ſein, der meine iſt die fröhlichſte, un¬<lb/> gebundenſte Allherrſchaft, wo jede Individualität gilt,<lb/> weil jede in ſich geſetzmäßig iſt und in ihrer Veredlung<lb/> das neben ihr wandelnde Geſetz nicht ſtört. Zu dieſem<lb/> Ziele iſt das Zurückdrängen des Individuums <hi rendition="#g">Weg</hi>, —<lb/> bei Dir aber leider Endpunkt. Darum tadle auch ich es,<lb/> wenn Conſtantin jetzt, wo die große Epoche des Demo¬<lb/> kratismus erſt beginnt, ihre Vollendung für ſich antici¬<lb/> pirt, und nur ſein perſönliches Wohlſein im Auge habend,<lb/> Unheil anrichtet. Er betrügt ſeine Umgebungen, die noch<lb/> auf einer tiefern Stufe der Entwickelung ſtehen und in<lb/> anderer Münze Zahlung erwarten, als er gewähren will.</p><lb/> <p>Unſere Anſichten verhalten ſich zu einander wie zur<lb/> Vereinigung zuſammenlaufende und in endloſe Weite<lb/> auseinandergehende Linien. Du willſt die Menſchheit<lb/> zu einer willenloſen Maſſe, zu einem Punkte zuſammen¬<lb/> drängen, ich will ſie aus dem engen Raume der For¬<lb/> mel ausbreiten in das unedliche Gebiet des unermeſſe¬<lb/> nen inneren Menſchen. Drum biſt Du Monarchiſt, ich<lb/> Republikaner und mehr denn dies.</p><lb/> <p>Ich weiß, daß tauſend ſolche Opfer wie Conſtan¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [37/0047]
ſte Ziel der Civiliſation. Dieſes Ende verſchließt Deine
Auctoritätstheorie für immer, Dein Schluß muß eine
ſtarre Monarchie ſein, der meine iſt die fröhlichſte, un¬
gebundenſte Allherrſchaft, wo jede Individualität gilt,
weil jede in ſich geſetzmäßig iſt und in ihrer Veredlung
das neben ihr wandelnde Geſetz nicht ſtört. Zu dieſem
Ziele iſt das Zurückdrängen des Individuums Weg, —
bei Dir aber leider Endpunkt. Darum tadle auch ich es,
wenn Conſtantin jetzt, wo die große Epoche des Demo¬
kratismus erſt beginnt, ihre Vollendung für ſich antici¬
pirt, und nur ſein perſönliches Wohlſein im Auge habend,
Unheil anrichtet. Er betrügt ſeine Umgebungen, die noch
auf einer tiefern Stufe der Entwickelung ſtehen und in
anderer Münze Zahlung erwarten, als er gewähren will.
Unſere Anſichten verhalten ſich zu einander wie zur
Vereinigung zuſammenlaufende und in endloſe Weite
auseinandergehende Linien. Du willſt die Menſchheit
zu einer willenloſen Maſſe, zu einem Punkte zuſammen¬
drängen, ich will ſie aus dem engen Raume der For¬
mel ausbreiten in das unedliche Gebiet des unermeſſe¬
nen inneren Menſchen. Drum biſt Du Monarchiſt, ich
Republikaner und mehr denn dies.
Ich weiß, daß tauſend ſolche Opfer wie Conſtan¬
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