Laube, Heinrich: Das junge Europa. Bd. 1, 1. Leipzig, 1833.sprichst als ächter Tragöde jeßt nur in Jamben. "Auf Constantin an Hyppolit. Ein Lied nüchtern zu singen. 1) Und es war ein Mann zu Bahri, der hieß Se¬ majah, der blies die Posaune und sprach: 2) Was trotzest Du also und freust Dich Deiner Schande? 3) Deine Zunge trachtet nach Schaden, und schneidet mit Lügen wie ein scharfes Scheermesser. 4) Du redest lieber Böses denn Gutes, und falsch denn recht. Sela. 5) Du redest gern Alles, was zum Verderben dient mit falscher Zunge. Sela. 6) Darum wird Dich auch Gott ganz und gar zerstö¬ ren nnd aus Deiner Hütte reißen und aus dem Lande der Lebendigen Dich ausrotten. Sela. 7) Ich aber werde bleiben wie ein grüner Oelbaum im Hause Gottes etc. Ich hoffe mein Hyppolit, Du hast das sorgfältig ſprichſt als ächter Tragöde jeßt nur in Jamben. „Auf Constantin an Hyppolit. Ein Lied nüchtern zu ſingen. 1) Und es war ein Mann zu Bahri, der hieß Se¬ majah, der blies die Poſaune und ſprach: 2) Was trotzeſt Du alſo und freuſt Dich Deiner Schande? 3) Deine Zunge trachtet nach Schaden, und ſchneidet mit Lügen wie ein ſcharfes Scheermeſſer. 4) Du redeſt lieber Böſes denn Gutes, und falſch denn recht. Sela. 5) Du redeſt gern Alles, was zum Verderben dient mit falſcher Zunge. Sela. 6) Darum wird Dich auch Gott ganz und gar zerſtö¬ ren nnd aus Deiner Hütte reißen und aus dem Lande der Lebendigen Dich ausrotten. Sela. 7) Ich aber werde bleiben wie ein grüner Oelbaum im Hauſe Gottes ꝛc. Ich hoffe mein Hyppolit, Du haſt das ſorgfältig <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0015" n="5"/> ſprichſt als ächter Tragöde jeßt nur in Jamben. „Auf<lb/> Donnerſtag, mein Graf? — Die Friſt iſt kurz!“ Ade,<lb/> du dunkelfarbiger Romeo! —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b #g">Constantin an Hyppolit.</hi><lb/> </head> <p rendition="#c">Ein Lied nüchtern zu ſingen.</p><lb/> <list> <item>1) Und es war ein Mann zu Bahri, der hieß Se¬<lb/> majah, der blies die Poſaune und ſprach:</item><lb/> <item>2) Was trotzeſt Du alſo und freuſt Dich Deiner Schande?</item><lb/> <item>3) Deine Zunge trachtet nach Schaden, und ſchneidet<lb/> mit Lügen wie ein ſcharfes Scheermeſſer.</item><lb/> <item>4) Du redeſt lieber Böſes denn Gutes, und falſch denn<lb/> recht. Sela.</item><lb/> <item>5) Du redeſt gern Alles, was zum Verderben dient<lb/> mit falſcher Zunge. Sela.</item><lb/> <item>6) Darum wird Dich auch Gott ganz und gar zerſtö¬<lb/> ren nnd aus Deiner Hütte reißen und aus dem<lb/> Lande der Lebendigen Dich ausrotten. Sela.</item><lb/> <item>7) Ich aber werde bleiben wie ein grüner Oelbaum<lb/> im Hauſe Gottes ꝛc.</item><lb/> </list> <p>Ich hoffe mein Hyppolit, Du haſt das ſorgfältig<lb/> geleſen, und biſt jetzt in einem geſammelteren Zuſtande.<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [5/0015]
ſprichſt als ächter Tragöde jeßt nur in Jamben. „Auf
Donnerſtag, mein Graf? — Die Friſt iſt kurz!“ Ade,
du dunkelfarbiger Romeo! —
Constantin an Hyppolit.
Ein Lied nüchtern zu ſingen.
1) Und es war ein Mann zu Bahri, der hieß Se¬
majah, der blies die Poſaune und ſprach:
2) Was trotzeſt Du alſo und freuſt Dich Deiner Schande?
3) Deine Zunge trachtet nach Schaden, und ſchneidet
mit Lügen wie ein ſcharfes Scheermeſſer.
4) Du redeſt lieber Böſes denn Gutes, und falſch denn
recht. Sela.
5) Du redeſt gern Alles, was zum Verderben dient
mit falſcher Zunge. Sela.
6) Darum wird Dich auch Gott ganz und gar zerſtö¬
ren nnd aus Deiner Hütte reißen und aus dem
Lande der Lebendigen Dich ausrotten. Sela.
7) Ich aber werde bleiben wie ein grüner Oelbaum
im Hauſe Gottes ꝛc.
Ich hoffe mein Hyppolit, Du haſt das ſorgfältig
geleſen, und biſt jetzt in einem geſammelteren Zuſtande.
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