Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Die Bernsteinhexe. Marie. Ja wohl! Wittich. Nun also: Schlag ein! Dann gehe hinaus auf den Streckelberg und verschließe die Ader, welche Dich mit der Unterwelt in Verbindung setzt, verschließe sie, wie Du vorhin gewollt -- ich werde Dir ein zierlich Jäger- haus daneben aufbauen, damit Du sie zu gelegener Stunde mit Bequemlichkeit wieder öffnen magst; mein Jäger, den ich Dir zum Manne angetragen habe, soll Dich vor der Welt leidlich in Ehren halten und im Hause doch nicht berühren dürfen. Jch werd' ihn zum Oberjäger ernen- nen, und ich werde sorgen, daß es im Hause meines Ober- jägers fein aussehn und hergehn soll wie im feinsten Schlosse. Sprich, sind wir einig? Vierzehnte Scene. Die Vorigen. -- Liese. (Während der letzten Rede ist die Kolken-Liese am Fenster erschienen und hat zugehört.) Liese. Verflucht sei Euer Sabbath-Bund! Wittich (mit dem Fuße stampfend). Nichtswürdiges Geschick! Die Bernſteinhexe. Marie. Ja wohl! Wittich. Nun alſo: Schlag ein! Dann gehe hinaus auf den Streckelberg und verſchließe die Ader, welche Dich mit der Unterwelt in Verbindung ſetzt, verſchließe ſie, wie Du vorhin gewollt — ich werde Dir ein zierlich Jaͤger- haus daneben aufbauen, damit Du ſie zu gelegener Stunde mit Bequemlichkeit wieder oͤffnen magſt; mein Jaͤger, den ich Dir zum Manne angetragen habe, ſoll Dich vor der Welt leidlich in Ehren halten und im Hauſe doch nicht beruͤhren duͤrfen. Jch werd’ ihn zum Oberjaͤger ernen- nen, und ich werde ſorgen, daß es im Hauſe meines Ober- jaͤgers fein ausſehn und hergehn ſoll wie im feinſten Schloſſe. Sprich, ſind wir einig? Vierzehnte Scene. Die Vorigen. — Lieſe. (Waͤhrend der letzten Rede iſt die Kolken-Lieſe am Fenſter erſchienen und hat zugehoͤrt.) Lieſe. Verflucht ſei Euer Sabbath-Bund! Wittich (mit dem Fuße ſtampfend). Nichtswuͤrdiges Geſchick! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0097" n="91"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bernſteinhexe</hi>.</fw><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie.</hi> </speaker><lb/> <p>Ja wohl!</p> </sp><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun alſo: Schlag ein! Dann gehe hinaus auf den<lb/> Streckelberg und verſchließe die Ader, welche Dich mit<lb/> der Unterwelt in Verbindung ſetzt, verſchließe ſie, wie<lb/> Du vorhin gewollt — ich werde Dir ein zierlich Jaͤger-<lb/> haus daneben aufbauen, damit Du ſie zu gelegener Stunde<lb/> mit Bequemlichkeit wieder oͤffnen magſt; mein Jaͤger, den<lb/> ich Dir zum Manne angetragen habe, ſoll Dich vor der<lb/> Welt leidlich in Ehren halten und im Hauſe doch nicht<lb/> beruͤhren duͤrfen. Jch werd’ ihn zum Oberjaͤger ernen-<lb/> nen, und ich werde ſorgen, daß es im Hauſe meines Ober-<lb/> jaͤgers fein ausſehn und hergehn ſoll wie im feinſten<lb/> Schloſſe. Sprich, ſind wir einig?</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Vierzehnte Scene</hi>.</head><lb/> <stage>Die <hi rendition="#g">Vorigen</hi>. — <hi rendition="#g">Lieſe</hi>. (Waͤhrend der letzten Rede iſt die<lb/> Kolken-Lieſe am Fenſter erſchienen und hat zugehoͤrt.)</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <sp who="#LIE"> <speaker> <hi rendition="#b">Lieſe.</hi> </speaker><lb/> <p>Verflucht ſei Euer Sabbath-Bund!</p> </sp><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich</hi> </speaker> <stage>(mit dem Fuße ſtampfend).</stage><lb/> <p>Nichtswuͤrdiges Geſchick!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [91/0097]
Die Bernſteinhexe.
Marie.
Ja wohl!
Wittich.
Nun alſo: Schlag ein! Dann gehe hinaus auf den
Streckelberg und verſchließe die Ader, welche Dich mit
der Unterwelt in Verbindung ſetzt, verſchließe ſie, wie
Du vorhin gewollt — ich werde Dir ein zierlich Jaͤger-
haus daneben aufbauen, damit Du ſie zu gelegener Stunde
mit Bequemlichkeit wieder oͤffnen magſt; mein Jaͤger, den
ich Dir zum Manne angetragen habe, ſoll Dich vor der
Welt leidlich in Ehren halten und im Hauſe doch nicht
beruͤhren duͤrfen. Jch werd’ ihn zum Oberjaͤger ernen-
nen, und ich werde ſorgen, daß es im Hauſe meines Ober-
jaͤgers fein ausſehn und hergehn ſoll wie im feinſten
Schloſſe. Sprich, ſind wir einig?
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