Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846.Die Bernsteinhexe. Marie. Hört, in welchen Händen die hohe Gerichtsbarkeit liegt auf Usedom. Unser Herr Amtshauptmann bietet mir -- Wittich. Er bietet Dir Schutz, so weit ihn das Gesetz gestattet, wenn Du ihm offen und vertrauensvoll Deine Geheim- nisse anvertraust -- Du willst es nicht; die Klage gehe ihren Lauf! (Volksgeschrei.) Liese (aus dem Fenster blickend). Die Richter von Usedom kommen! Sechste Scene. Schweidler. -- Die Vorigen. Schweidler (eilig). Der Büttel in meinem Hause, die Richter an der Schwelle, welch eine Schande auf mein graues Haar. (Er geht auf Marie zu und umarmt sie.) Mein armes Kind! Marie. Mein armer Vater! Schweidler. Und wer ist schuld daran? Die Bernſteinhexe. Marie. Hoͤrt, in welchen Haͤnden die hohe Gerichtsbarkeit liegt auf Uſedom. Unſer Herr Amtshauptmann bietet mir — Wittich. Er bietet Dir Schutz, ſo weit ihn das Geſetz geſtattet, wenn Du ihm offen und vertrauensvoll Deine Geheim- niſſe anvertrauſt — Du willſt es nicht; die Klage gehe ihren Lauf! (Volksgeſchrei.) Lieſe (aus dem Fenſter blickend). Die Richter von Uſedom kommen! Sechſte Scene. Schweidler. — Die Vorigen. Schweidler (eilig). Der Buͤttel in meinem Hauſe, die Richter an der Schwelle, welch eine Schande auf mein graues Haar. (Er geht auf Marie zu und umarmt ſie.) Mein armes Kind! Marie. Mein armer Vater! Schweidler. Und wer iſt ſchuld daran? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0118" n="112"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Die Bernſteinhexe</hi>.</fw><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie.</hi> </speaker><lb/> <p>Hoͤrt, in welchen Haͤnden die hohe Gerichtsbarkeit<lb/> liegt auf Uſedom. Unſer Herr Amtshauptmann bietet<lb/> mir —</p> </sp><lb/> <sp who="#WIT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wittich.</hi> </speaker><lb/> <p>Er bietet Dir Schutz, ſo weit ihn das Geſetz geſtattet,<lb/> wenn Du ihm offen und vertrauensvoll Deine Geheim-<lb/> niſſe anvertrauſt — Du willſt es nicht; die Klage gehe<lb/> ihren Lauf!</p> </sp><lb/> <stage>(Volksgeſchrei.)</stage><lb/> <sp who="#LIE"> <speaker> <hi rendition="#b">Lieſe</hi> </speaker> <stage>(aus dem Fenſter blickend).</stage><lb/> <p>Die Richter von Uſedom kommen!</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Sechſte Scene</hi>.</head><lb/> <stage><hi rendition="#g">Schweidler</hi>. — Die <hi rendition="#g">Vorigen</hi>.</stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schweidler</hi> </speaker> <stage>(eilig).</stage><lb/> <p>Der Buͤttel in meinem Hauſe, die Richter an der<lb/> Schwelle, welch eine Schande auf mein graues Haar.</p> <stage>(Er<lb/> geht auf Marie zu und umarmt ſie.)</stage> <p>Mein armes Kind!</p> </sp><lb/> <sp who="#MAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Marie.</hi> </speaker><lb/> <p>Mein armer Vater!</p> </sp><lb/> <sp who="#SCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Schweidler.</hi> </speaker><lb/> <p>Und wer iſt ſchuld daran?</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0118]
Die Bernſteinhexe.
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mir —
Wittich.
Er bietet Dir Schutz, ſo weit ihn das Geſetz geſtattet,
wenn Du ihm offen und vertrauensvoll Deine Geheim-
niſſe anvertrauſt — Du willſt es nicht; die Klage gehe
ihren Lauf!
(Volksgeſchrei.)
Lieſe (aus dem Fenſter blickend).
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Zitationshilfe: | Laube, Heinrich: Die Bernsteinhexe. Leipzig, 1846, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laube_bernsteinhexe_1846/118>, abgerufen am 24.06.2024. |