Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897.Mars-Politiker. die unter der Führung von Eu schon immer die weit-gehenden Pläne der Erdbesiedelung bekämpfte, als auch von einer erst infolge der letzten Nachrichten entstan- denen Gruppe, denen das Vorgehen gegen die Erde nicht scharf genug erschien. Und beide standen nun zusammen. Denn Eu vertrat jetzt den Standpunkt, es wäre von Anfang an das Beste gewesen, sich über- haupt nicht um die Menschen zu kümmern; nachdem aber die Regierung einmal den Fehler gemacht habe, die Existenz der Nume zu verraten und durch feind- selige Handlungen gegen die Menschen sich bloßzustellen, verlange es die Pflicht der Numenheit, den Erdbe- wohnern auch den richtigen Begriff derselben und Auf- klärung über die Bedeutung und die Absicht der Nume zu geben. Es sei Menschenblut geflossen und der Numenheit Schmach angethan worden. Die Sühne könne nur in einer großen That friedlicher Kultur bestehen. Es müsse den Erdbewohnern gezeigt werden, daß wir ihre Gewohnheit des Kampfes mit den Waffen verabscheuen und als unsittlich verwerfen. Es sei des- wegen über die ganze Erde der Planetenfrieden zu gebieten und die Entwaffnung sämtlicher Staaten zu verlangen." "Jesus Maria!" rief Saltner. "Das nenn' ich "Das Verlangen der chauvinistischen Gruppe", fuhr Mars-Politiker. die unter der Führung von Eu ſchon immer die weit-gehenden Pläne der Erdbeſiedelung bekämpfte, als auch von einer erſt infolge der letzten Nachrichten entſtan- denen Gruppe, denen das Vorgehen gegen die Erde nicht ſcharf genug erſchien. Und beide ſtanden nun zuſammen. Denn Eu vertrat jetzt den Standpunkt, es wäre von Anfang an das Beſte geweſen, ſich über- haupt nicht um die Menſchen zu kümmern; nachdem aber die Regierung einmal den Fehler gemacht habe, die Exiſtenz der Nume zu verraten und durch feind- ſelige Handlungen gegen die Menſchen ſich bloßzuſtellen, verlange es die Pflicht der Numenheit, den Erdbe- wohnern auch den richtigen Begriff derſelben und Auf- klärung über die Bedeutung und die Abſicht der Nume zu geben. Es ſei Menſchenblut gefloſſen und der Numenheit Schmach angethan worden. Die Sühne könne nur in einer großen That friedlicher Kultur beſtehen. Es müſſe den Erdbewohnern gezeigt werden, daß wir ihre Gewohnheit des Kampfes mit den Waffen verabſcheuen und als unſittlich verwerfen. Es ſei des- wegen über die ganze Erde der Planetenfrieden zu gebieten und die Entwaffnung ſämtlicher Staaten zu verlangen.‟ „Jeſus Maria!‟ rief Saltner. „Das nenn’ ich „Das Verlangen der chauviniſtiſchen Gruppe‟, fuhr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0087" n="79"/><fw place="top" type="header">Mars-Politiker.</fw><lb/> die unter der Führung von Eu ſchon immer die weit-<lb/> gehenden Pläne der Erdbeſiedelung bekämpfte, als auch<lb/> von einer erſt infolge der letzten Nachrichten entſtan-<lb/> denen Gruppe, denen das Vorgehen gegen die Erde<lb/> nicht ſcharf genug erſchien. Und beide ſtanden nun<lb/> zuſammen. Denn Eu vertrat jetzt den Standpunkt,<lb/> es wäre von Anfang an das Beſte geweſen, ſich über-<lb/> haupt nicht um die Menſchen zu kümmern; nachdem<lb/> aber die Regierung einmal den Fehler gemacht habe,<lb/> die Exiſtenz der Nume zu verraten und durch feind-<lb/> ſelige Handlungen gegen die Menſchen ſich bloßzuſtellen,<lb/> verlange es die Pflicht der Numenheit, den Erdbe-<lb/> wohnern auch den richtigen Begriff derſelben und Auf-<lb/> klärung über die Bedeutung und die Abſicht der Nume<lb/> zu geben. Es ſei Menſchenblut gefloſſen und der<lb/> Numenheit Schmach angethan worden. Die Sühne<lb/> könne nur in einer großen That friedlicher Kultur<lb/> beſtehen. Es müſſe den Erdbewohnern gezeigt werden,<lb/> daß wir ihre Gewohnheit des Kampfes mit den Waffen<lb/> verabſcheuen und als unſittlich verwerfen. Es ſei des-<lb/> wegen über die ganze Erde der Planetenfrieden zu<lb/> gebieten und die Entwaffnung ſämtlicher Staaten zu<lb/> verlangen.‟</p><lb/> <p>„Jeſus Maria!‟ rief Saltner. „Das nenn’ ich<lb/> einen Radikalen! Jch hab’ ſchon nichts dagegen, aber,<lb/> was meinens, was ſie bei uns auf dem Kriegs-<lb/> miniſterium dazu ſagen werden?‟</p><lb/> <p>„Das Verlangen der chauviniſtiſchen Gruppe‟, fuhr<lb/> Ell fort, „war nicht weniger radikal. Sie erklärten,<lb/> die Menſchen hätten durch ihr Verhalten bewieſen, daß<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [79/0087]
Mars-Politiker.
die unter der Führung von Eu ſchon immer die weit-
gehenden Pläne der Erdbeſiedelung bekämpfte, als auch
von einer erſt infolge der letzten Nachrichten entſtan-
denen Gruppe, denen das Vorgehen gegen die Erde
nicht ſcharf genug erſchien. Und beide ſtanden nun
zuſammen. Denn Eu vertrat jetzt den Standpunkt,
es wäre von Anfang an das Beſte geweſen, ſich über-
haupt nicht um die Menſchen zu kümmern; nachdem
aber die Regierung einmal den Fehler gemacht habe,
die Exiſtenz der Nume zu verraten und durch feind-
ſelige Handlungen gegen die Menſchen ſich bloßzuſtellen,
verlange es die Pflicht der Numenheit, den Erdbe-
wohnern auch den richtigen Begriff derſelben und Auf-
klärung über die Bedeutung und die Abſicht der Nume
zu geben. Es ſei Menſchenblut gefloſſen und der
Numenheit Schmach angethan worden. Die Sühne
könne nur in einer großen That friedlicher Kultur
beſtehen. Es müſſe den Erdbewohnern gezeigt werden,
daß wir ihre Gewohnheit des Kampfes mit den Waffen
verabſcheuen und als unſittlich verwerfen. Es ſei des-
wegen über die ganze Erde der Planetenfrieden zu
gebieten und die Entwaffnung ſämtlicher Staaten zu
verlangen.‟
„Jeſus Maria!‟ rief Saltner. „Das nenn’ ich
einen Radikalen! Jch hab’ ſchon nichts dagegen, aber,
was meinens, was ſie bei uns auf dem Kriegs-
miniſterium dazu ſagen werden?‟
„Das Verlangen der chauviniſtiſchen Gruppe‟, fuhr
Ell fort, „war nicht weniger radikal. Sie erklärten,
die Menſchen hätten durch ihr Verhalten bewieſen, daß
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