"Besorgen Sie dies eilends", sagte er zu dem Diener. "Und nun wünsche ich nicht mehr gestört zu sein."
Torm fand vor der Thür des Palais bereits einen Wagen halten, und als er herantrat, winkte ihm Jsma entgegen. Sie hatte keine Ruhe im Schiff gefunden und wollte ihn hier erwarten. Angstvoll blickte sie ihm entgegen.
"Alles gut!" rief er und sprang in den Wagen, der sogleich sich in Bewegung setzte.
"Jch bin frei, wir sind sicher! Nun habe ich Dich erst wieder!"
"Gott sei bedankt", flüsterte Jsma an seine Schulter gelehnt. "Und was sagte Ell?"
"Gehen Sie nach Friedau, seien Sie glücklich!"
"Sonst nichts?"
"Nichts."
Nach ihr hatte er nicht gefragt, für sie hatte er keinen Gruß, keinen Glückwunsch, ihr Name war nicht über seine Lippen gekommen. So klang es schmerzlich durch ihre Seele, während Torm, immer lebhafter werdend, seine Unterredung mit Ell berichtete.
Am Akazienplatz verließen sie den Wagen. Als- bald senkte sich das Luftschiff auf den menschenleeren Platz und nahm sie auf.
Gegen ein Uhr nachts ließ sich das Luftschiff wieder auf seinen Ankerplatz im Garten der Stern- warte von Friedau nieder.
Grunthe hatte die Rückkehr erwartet. Saltner holte ihn herbei.
Achtundfünfzigſtes Kapitel.
„Beſorgen Sie dies eilends‟, ſagte er zu dem Diener. „Und nun wünſche ich nicht mehr geſtört zu ſein.‟
Torm fand vor der Thür des Palais bereits einen Wagen halten, und als er herantrat, winkte ihm Jsma entgegen. Sie hatte keine Ruhe im Schiff gefunden und wollte ihn hier erwarten. Angſtvoll blickte ſie ihm entgegen.
„Alles gut!‟ rief er und ſprang in den Wagen, der ſogleich ſich in Bewegung ſetzte.
„Jch bin frei, wir ſind ſicher! Nun habe ich Dich erſt wieder!‟
„Gott ſei bedankt‟, flüſterte Jsma an ſeine Schulter gelehnt. „Und was ſagte Ell?‟
„Gehen Sie nach Friedau, ſeien Sie glücklich!‟
„Sonſt nichts?‟
„Nichts.‟
Nach ihr hatte er nicht gefragt, für ſie hatte er keinen Gruß, keinen Glückwunſch, ihr Name war nicht über ſeine Lippen gekommen. So klang es ſchmerzlich durch ihre Seele, während Torm, immer lebhafter werdend, ſeine Unterredung mit Ell berichtete.
Am Akazienplatz verließen ſie den Wagen. Als- bald ſenkte ſich das Luftſchiff auf den menſchenleeren Platz und nahm ſie auf.
Gegen ein Uhr nachts ließ ſich das Luftſchiff wieder auf ſeinen Ankerplatz im Garten der Stern- warte von Friedau nieder.
Grunthe hatte die Rückkehr erwartet. Saltner holte ihn herbei.
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Achtundfünfzigſtes Kapitel.
„Beſorgen Sie dies eilends‟, ſagte er zu dem
Diener. „Und nun wünſche ich nicht mehr geſtört
zu ſein.‟
Torm fand vor der Thür des Palais bereits einen
Wagen halten, und als er herantrat, winkte ihm
Jsma entgegen. Sie hatte keine Ruhe im Schiff
gefunden und wollte ihn hier erwarten. Angſtvoll
blickte ſie ihm entgegen.
„Alles gut!‟ rief er und ſprang in den Wagen,
der ſogleich ſich in Bewegung ſetzte.
„Jch bin frei, wir ſind ſicher! Nun habe ich Dich
erſt wieder!‟
„Gott ſei bedankt‟, flüſterte Jsma an ſeine
Schulter gelehnt. „Und was ſagte Ell?‟
„Gehen Sie nach Friedau, ſeien Sie glücklich!‟
„Sonſt nichts?‟
„Nichts.‟
Nach ihr hatte er nicht gefragt, für ſie hatte er
keinen Gruß, keinen Glückwunſch, ihr Name war nicht
über ſeine Lippen gekommen. So klang es ſchmerzlich
durch ihre Seele, während Torm, immer lebhafter
werdend, ſeine Unterredung mit Ell berichtete.
Am Akazienplatz verließen ſie den Wagen. Als-
bald ſenkte ſich das Luftſchiff auf den menſchenleeren
Platz und nahm ſie auf.
Gegen ein Uhr nachts ließ ſich das Luftſchiff
wieder auf ſeinen Ankerplatz im Garten der Stern-
warte von Friedau nieder.
Grunthe hatte die Rückkehr erwartet. Saltner
holte ihn herbei.
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 498. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/506>, abgerufen am 22.11.2024.
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