uns verständigen. Und wenn ihre Krankheit noch anhält, so werde ich reisen. Jch werde."
"Das Reisen läßt sich schon machen. Jch bin jetzt mit der Gesandtschaft, d. h. heute im Nachtrab, angekommen, daher weiß ich's. Von jetzt ab geht alle Wochen ein Luftschiff von hier nach dem Pol, und von dort an jedem 15. des Monats ein Raumschiff nach dem Mars, das Menschen als Passagiere mit- nimmt. Man will den Planetenverkehr eröffnen. Es kostet hin inklusive Verpflegung bloß 500 Thekel -- 5000 Mark wollte ich sagen --"
Torm sah ihn verwundert an. "Bloß?" fragte er.
"Ja, wir haben Geld. Fünftausend Mark sind die Währungseinheit."
Torm ergriff seine Hand. "Setzen Sie sich erst und erzählen Sie dann."
Saltner nahm Platz und begann zu sprechen. Grunthe fragte mitunter dazwischen. Torm aber hörte nur halb, seine Gedanken waren auf dem Mars. Sie war krank! Und immer wieder kam ihm die Frage, wie konnte Saltner dessen sicher sein? War sie auch wirklich krank? Und wenn sie nicht krank war?
"Jch muß reisen!" rief er plötzlich.
"Nun, nun", sagte Saltner beruhigend. "Jm Moment können Sie nichts thun. Jll ist jetzt gerade im Schlosse."
Torm sank auf seinen Platz zurück.
Erneuter Kanonendonner verkündete, daß sich der
Zweiundvierzigſtes Kapitel.
uns verſtändigen. Und wenn ihre Krankheit noch anhält, ſo werde ich reiſen. Jch werde.‟
„Das Reiſen läßt ſich ſchon machen. Jch bin jetzt mit der Geſandtſchaft, d. h. heute im Nachtrab, angekommen, daher weiß ich’s. Von jetzt ab geht alle Wochen ein Luftſchiff von hier nach dem Pol, und von dort an jedem 15. des Monats ein Raumſchiff nach dem Mars, das Menſchen als Paſſagiere mit- nimmt. Man will den Planetenverkehr eröffnen. Es koſtet hin inkluſive Verpflegung bloß 500 Thekel — 5000 Mark wollte ich ſagen —‟
Torm ſah ihn verwundert an. „Bloß?‟ fragte er.
„Ja, wir haben Geld. Fünftauſend Mark ſind die Währungseinheit.‟
Torm ergriff ſeine Hand. „Setzen Sie ſich erſt und erzählen Sie dann.‟
Saltner nahm Platz und begann zu ſprechen. Grunthe fragte mitunter dazwiſchen. Torm aber hörte nur halb, ſeine Gedanken waren auf dem Mars. Sie war krank! Und immer wieder kam ihm die Frage, wie konnte Saltner deſſen ſicher ſein? War ſie auch wirklich krank? Und wenn ſie nicht krank war?
„Jch muß reiſen!‟ rief er plötzlich.
„Nun, nun‟, ſagte Saltner beruhigend. „Jm Moment können Sie nichts thun. Jll iſt jetzt gerade im Schloſſe.‟
Torm ſank auf ſeinen Platz zurück.
Erneuter Kanonendonner verkündete, daß ſich der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0244"n="236"/><fwplace="top"type="header">Zweiundvierzigſtes Kapitel.</fw><lb/>
uns verſtändigen. Und wenn ihre Krankheit noch<lb/>
anhält, ſo werde ich reiſen. Jch werde.‟</p><lb/><p>„Das Reiſen läßt ſich ſchon machen. Jch bin<lb/>
jetzt mit der Geſandtſchaft, d. h. heute im Nachtrab,<lb/>
angekommen, daher weiß ich’s. Von jetzt ab geht alle<lb/>
Wochen ein Luftſchiff von hier nach dem Pol, und<lb/>
von dort an jedem 15. des Monats ein Raumſchiff<lb/>
nach dem Mars, das Menſchen als Paſſagiere mit-<lb/>
nimmt. Man will den Planetenverkehr eröffnen. Es<lb/>
koſtet hin inkluſive Verpflegung bloß 500 Thekel —<lb/>
5000 Mark wollte ich ſagen —‟</p><lb/><p>Torm ſah ihn verwundert an. „Bloß?‟ fragte er.</p><lb/><p>„Ja, wir haben Geld. Fünftauſend Mark ſind die<lb/>
Währungseinheit.‟</p><lb/><p>Torm ergriff ſeine Hand. „Setzen Sie ſich erſt<lb/>
und erzählen Sie dann.‟</p><lb/><p>Saltner nahm Platz und begann zu ſprechen.<lb/>
Grunthe fragte mitunter dazwiſchen. Torm aber hörte<lb/>
nur halb, ſeine Gedanken waren auf dem Mars.<lb/>
Sie war krank! Und immer wieder kam ihm<lb/>
die Frage, wie konnte Saltner deſſen ſicher ſein?<lb/>
War ſie auch wirklich krank? Und wenn ſie nicht<lb/>
krank war?</p><lb/><p>„Jch muß reiſen!‟ rief er plötzlich.</p><lb/><p>„Nun, nun‟, ſagte Saltner beruhigend. „Jm<lb/>
Moment können Sie nichts thun. Jll iſt jetzt gerade<lb/>
im Schloſſe.‟</p><lb/><p>Torm ſank auf ſeinen Platz zurück.</p><lb/><p>Erneuter Kanonendonner verkündete, daß ſich der<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[236/0244]
Zweiundvierzigſtes Kapitel.
uns verſtändigen. Und wenn ihre Krankheit noch
anhält, ſo werde ich reiſen. Jch werde.‟
„Das Reiſen läßt ſich ſchon machen. Jch bin
jetzt mit der Geſandtſchaft, d. h. heute im Nachtrab,
angekommen, daher weiß ich’s. Von jetzt ab geht alle
Wochen ein Luftſchiff von hier nach dem Pol, und
von dort an jedem 15. des Monats ein Raumſchiff
nach dem Mars, das Menſchen als Paſſagiere mit-
nimmt. Man will den Planetenverkehr eröffnen. Es
koſtet hin inkluſive Verpflegung bloß 500 Thekel —
5000 Mark wollte ich ſagen —‟
Torm ſah ihn verwundert an. „Bloß?‟ fragte er.
„Ja, wir haben Geld. Fünftauſend Mark ſind die
Währungseinheit.‟
Torm ergriff ſeine Hand. „Setzen Sie ſich erſt
und erzählen Sie dann.‟
Saltner nahm Platz und begann zu ſprechen.
Grunthe fragte mitunter dazwiſchen. Torm aber hörte
nur halb, ſeine Gedanken waren auf dem Mars.
Sie war krank! Und immer wieder kam ihm
die Frage, wie konnte Saltner deſſen ſicher ſein?
War ſie auch wirklich krank? Und wenn ſie nicht
krank war?
„Jch muß reiſen!‟ rief er plötzlich.
„Nun, nun‟, ſagte Saltner beruhigend. „Jm
Moment können Sie nichts thun. Jll iſt jetzt gerade
im Schloſſe.‟
Torm ſank auf ſeinen Platz zurück.
Erneuter Kanonendonner verkündete, daß ſich der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/244>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.