des geistigen und pekuniären Vaters der Expedition, der sich bekanntlich nach dem Mars begeben hat. -- -- Wie wir hören beabsichtigt Torm seinen Wohnsitz vor- läufig in Berlin zu nehmen --"
Jsma atmete auf. Diese Zeitung wenigstens schien diskret zu sein -- man wollte offenbar den verdienten Forscher schonen. Und sie, sie sollte schuld sein, daß man ihn schonen mußte? Was mochten andere von ihr sagen? Und warum sagte man nicht offen, wes- halb sie fortgegangen war -- Grunthe wußte es doch, er konnte sie rechtfertigen.
"Es glaubt ihm niemand!" Wie ein Schrei ent- rang es sich Jsma. Mechanisch blätterte sie weiter. Da haftete ihr Auge auf einer Stelle.
"Jnfolge der gehässigen Angriffe, die von gewissen Blättern gegen den Martier-Sohn Friedrich Ell ge- richtet werden und die sich bemühen, die Gattin unseres großen Landmanns Torm zu verleumden, sehen wir uns gezwungen, von unserm Grundsatze abzugehen, wonach wir um persönlichen Klatsch uns nicht kümmern. Wir sind jedoch in der Lage, aus bester Quelle jene schamlosen Hetzereien zurückzuweisen, die, soviel wir wissen, ihren Ursprung aus einem Artikel des Friedauer Jntelligenzblattes genommen haben. Es war dort gesagt, jedermann in Friedau wisse, daß zwischen Ell und Frau Torm intime Beziehungen seit Jahren be- standen hätten. Die Polarexpedition, so deutete man an, sei von Ell angeregt, um Torm zu entfernen. Auf die Nachricht von seiner zu erwartenden Rückkehr habe Frau Torm ihr Haus verlassen und sei aus
Jsmas Leiden.
des geiſtigen und pekuniären Vaters der Expedition, der ſich bekanntlich nach dem Mars begeben hat. — — Wie wir hören beabſichtigt Torm ſeinen Wohnſitz vor- läufig in Berlin zu nehmen —‟
Jsma atmete auf. Dieſe Zeitung wenigſtens ſchien diskret zu ſein — man wollte offenbar den verdienten Forſcher ſchonen. Und ſie, ſie ſollte ſchuld ſein, daß man ihn ſchonen mußte? Was mochten andere von ihr ſagen? Und warum ſagte man nicht offen, wes- halb ſie fortgegangen war — Grunthe wußte es doch, er konnte ſie rechtfertigen.
„Es glaubt ihm niemand!‟ Wie ein Schrei ent- rang es ſich Jsma. Mechaniſch blätterte ſie weiter. Da haftete ihr Auge auf einer Stelle.
„Jnfolge der gehäſſigen Angriffe, die von gewiſſen Blättern gegen den Martier-Sohn Friedrich Ell ge- richtet werden und die ſich bemühen, die Gattin unſeres großen Landmanns Torm zu verleumden, ſehen wir uns gezwungen, von unſerm Grundſatze abzugehen, wonach wir um perſönlichen Klatſch uns nicht kümmern. Wir ſind jedoch in der Lage, aus beſter Quelle jene ſchamloſen Hetzereien zurückzuweiſen, die, ſoviel wir wiſſen, ihren Urſprung aus einem Artikel des Friedauer Jntelligenzblattes genommen haben. Es war dort geſagt, jedermann in Friedau wiſſe, daß zwiſchen Ell und Frau Torm intime Beziehungen ſeit Jahren be- ſtanden hätten. Die Polarexpedition, ſo deutete man an, ſei von Ell angeregt, um Torm zu entfernen. Auf die Nachricht von ſeiner zu erwartenden Rückkehr habe Frau Torm ihr Haus verlaſſen und ſei aus
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[207/0215]
Jsmas Leiden.
des geiſtigen und pekuniären Vaters der Expedition,
der ſich bekanntlich nach dem Mars begeben hat. — —
Wie wir hören beabſichtigt Torm ſeinen Wohnſitz vor-
läufig in Berlin zu nehmen —‟
Jsma atmete auf. Dieſe Zeitung wenigſtens ſchien
diskret zu ſein — man wollte offenbar den verdienten
Forſcher ſchonen. Und ſie, ſie ſollte ſchuld ſein, daß
man ihn ſchonen mußte? Was mochten andere von
ihr ſagen? Und warum ſagte man nicht offen, wes-
halb ſie fortgegangen war — Grunthe wußte es doch,
er konnte ſie rechtfertigen.
„Es glaubt ihm niemand!‟ Wie ein Schrei ent-
rang es ſich Jsma. Mechaniſch blätterte ſie weiter.
Da haftete ihr Auge auf einer Stelle.
„Jnfolge der gehäſſigen Angriffe, die von gewiſſen
Blättern gegen den Martier-Sohn Friedrich Ell ge-
richtet werden und die ſich bemühen, die Gattin unſeres
großen Landmanns Torm zu verleumden, ſehen wir
uns gezwungen, von unſerm Grundſatze abzugehen,
wonach wir um perſönlichen Klatſch uns nicht kümmern.
Wir ſind jedoch in der Lage, aus beſter Quelle jene
ſchamloſen Hetzereien zurückzuweiſen, die, ſoviel wir
wiſſen, ihren Urſprung aus einem Artikel des Friedauer
Jntelligenzblattes genommen haben. Es war dort
geſagt, jedermann in Friedau wiſſe, daß zwiſchen Ell
und Frau Torm intime Beziehungen ſeit Jahren be-
ſtanden hätten. Die Polarexpedition, ſo deutete man
an, ſei von Ell angeregt, um Torm zu entfernen.
Auf die Nachricht von ſeiner zu erwartenden Rückkehr
habe Frau Torm ihr Haus verlaſſen und ſei aus
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 2. Weimar, 1897, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten02_1897/215>, abgerufen am 24.11.2024.
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