Tageseinteilung, welche die Martier für den Nordpol der Erde festgesetzt hatten, um 11,6 Uhr, nach mittel- europäischer Zeit ungefähr um 11 Uhr vormittags, eine Stunde vor dem Aufstehen, wie es sonst auf der Jnsel üblich war.
Diesmal mußten Grunthe und Saltner freilich etwas früher ihre Ruhe unterbrechen, denn der dritte Flugwagen, der sie nach der Außenstation bringen sollte, verließ die Jnsel gegen 0,6 Uhr, um eine Stunde vor der Abfahrt des Raumschiffes am Ringe zu sein.
Die Martier waren schon fast vollständig in der Abfahrtshalle am abarischen Felde versammelt, als Grunthe und Saltner ankamen. Die meisten der An- wesenden waren ihnen bereits bekannt, und alle be- grüßten sie aufs liebenswürdigste. Auch Hil, der Arzt, hatte sich eingefunden. Da die Menschen zum ersten- male eine Fahrt im abarischen Felde machten -- wenn man die unfreiwillige in ihrem Luftballon nicht mit- rechnen wollte -- so war es ihm von größtem wissen- schaftlichem Jnteresse, ihr Verhalten dabei zu beobachten. Auch konnte man ja nicht wissen, ob nicht vielleicht unter den ungewohnten Bedingungen, denen die Menschen hier ausgesetzt waren, seine Hilfe von nöten würde. Jndessen wußten sich Grunthe und Saltner schon ganz geschickt zu benehmen, als sie die auf Mars- schwere gestellte Vorhalle betraten. Zu ihrer Ver- wunderung sahen sie, daß die Martier die Pelzkragen nicht mehr trugen, in denen sie den Weg über die Jnsel zurückgelegt hatten, sondern sich in ihrer ge- wöhnlichen Zimmertoilette befanden.
6356 Kilometer über dem Nordpol.
Tageseinteilung, welche die Martier für den Nordpol der Erde feſtgeſetzt hatten, um 11,6 Uhr, nach mittel- europäiſcher Zeit ungefähr um 11 Uhr vormittags, eine Stunde vor dem Aufſtehen, wie es ſonſt auf der Jnſel üblich war.
Diesmal mußten Grunthe und Saltner freilich etwas früher ihre Ruhe unterbrechen, denn der dritte Flugwagen, der ſie nach der Außenſtation bringen ſollte, verließ die Jnſel gegen 0,6 Uhr, um eine Stunde vor der Abfahrt des Raumſchiffes am Ringe zu ſein.
Die Martier waren ſchon faſt vollſtändig in der Abfahrtshalle am abariſchen Felde verſammelt, als Grunthe und Saltner ankamen. Die meiſten der An- weſenden waren ihnen bereits bekannt, und alle be- grüßten ſie aufs liebenswürdigſte. Auch Hil, der Arzt, hatte ſich eingefunden. Da die Menſchen zum erſten- male eine Fahrt im abariſchen Felde machten — wenn man die unfreiwillige in ihrem Luftballon nicht mit- rechnen wollte — ſo war es ihm von größtem wiſſen- ſchaftlichem Jntereſſe, ihr Verhalten dabei zu beobachten. Auch konnte man ja nicht wiſſen, ob nicht vielleicht unter den ungewohnten Bedingungen, denen die Menſchen hier ausgeſetzt waren, ſeine Hilfe von nöten würde. Jndeſſen wußten ſich Grunthe und Saltner ſchon ganz geſchickt zu benehmen, als ſie die auf Mars- ſchwere geſtellte Vorhalle betraten. Zu ihrer Ver- wunderung ſahen ſie, daß die Martier die Pelzkragen nicht mehr trugen, in denen ſie den Weg über die Jnſel zurückgelegt hatten, ſondern ſich in ihrer ge- wöhnlichen Zimmertoilette befanden.
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6356 Kilometer über dem Nordpol.
Tageseinteilung, welche die Martier für den Nordpol
der Erde feſtgeſetzt hatten, um 11,6 Uhr, nach mittel-
europäiſcher Zeit ungefähr um 11 Uhr vormittags,
eine Stunde vor dem Aufſtehen, wie es ſonſt auf der
Jnſel üblich war.
Diesmal mußten Grunthe und Saltner freilich
etwas früher ihre Ruhe unterbrechen, denn der dritte
Flugwagen, der ſie nach der Außenſtation bringen
ſollte, verließ die Jnſel gegen 0,6 Uhr, um eine Stunde
vor der Abfahrt des Raumſchiffes am Ringe zu ſein.
Die Martier waren ſchon faſt vollſtändig in der
Abfahrtshalle am abariſchen Felde verſammelt, als
Grunthe und Saltner ankamen. Die meiſten der An-
weſenden waren ihnen bereits bekannt, und alle be-
grüßten ſie aufs liebenswürdigſte. Auch Hil, der Arzt,
hatte ſich eingefunden. Da die Menſchen zum erſten-
male eine Fahrt im abariſchen Felde machten — wenn
man die unfreiwillige in ihrem Luftballon nicht mit-
rechnen wollte — ſo war es ihm von größtem wiſſen-
ſchaftlichem Jntereſſe, ihr Verhalten dabei zu beobachten.
Auch konnte man ja nicht wiſſen, ob nicht vielleicht
unter den ungewohnten Bedingungen, denen die
Menſchen hier ausgeſetzt waren, ſeine Hilfe von nöten
würde. Jndeſſen wußten ſich Grunthe und Saltner
ſchon ganz geſchickt zu benehmen, als ſie die auf Mars-
ſchwere geſtellte Vorhalle betraten. Zu ihrer Ver-
wunderung ſahen ſie, daß die Martier die Pelzkragen
nicht mehr trugen, in denen ſie den Weg über die
Jnſel zurückgelegt hatten, ſondern ſich in ihrer ge-
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Laßwitz, Kurd: Auf zwei Planeten. Bd. 1. Weimar, 1897, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lasswitz_planeten01_1897/227>, abgerufen am 25.11.2024.
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