[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.Sternheim, Sie sagten letzt von ei- "Niemals P., niemals sollen Sie wis- Rechtschaffner Freund, ich will Sie "P., was sagen Sie? was wollen Jch will wissen; ob die Hand meiner "Unmöglich, denn es wäre für Sie Jch B 5
Sternheim, Sie ſagten letzt von ei- „Niemals P., niemals ſollen Sie wiſ- Rechtſchaffner Freund, ich will Sie „P., was ſagen Sie? was wollen Jch will wiſſen; ob die Hand meiner „Unmoͤglich, denn es waͤre fuͤr Sie Jch B 5
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Sternheim, Sie ſagten letzt von ei-
ner zu bekaͤmpfenden Leidenſchaft. — Jch
kenne Sie; Jhr Herz kann keine unan-
ſtaͤndige, keine boͤſe Leidenſchaft naͤhren;
es muß Liebe ſeyn, was die Quaal Jhrer
Tage macht!
„Niemals P., niemals ſollen Sie wiſ-
ſen, was meinen itzigen Kummer ver-
urſacht.“
Rechtſchaffner Freund, ich will Sie
nicht laͤnger taͤuſchen; ich kenne den Ge-
genſtand Jhrer Liebe; Jhre Zaͤrtlichkeit
hat einen Zeugen gefunden; ich bin gluͤck-
lich: Sie lieben meine Sophie! — Der
Baron hielt den Oberſten, der ganz außer
ſich war, umarmt; er wollte ſich loswin-
den; es war ihm bange.
„P., was ſagen Sie? was wollen
Sie von mir wiſſen?“
Jch will wiſſen; ob die Hand meiner
Schweſter ein gewuͤnſchtes Gluͤck fuͤr Sie
waͤre?
„Unmoͤglich, denn es waͤre fuͤr Sie
alle ein Ungluͤck.“
Jch
B 5
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