Jch umarmte sie und schwur ihr al- les zu. Nachdem mußte sie mit ih- rem Mädchen beyseite gehen und Mannskleider anziehen. Jch ließ sie allein dabey, weil ich meiner Leiden- schaft nicht trauete, und die Zeit nicht verlieren durfte. Wir kamen unbemerkt aus dem Hause, und da wegen des Festes, welches man dem Prinzen von * * gab, viel Kutschen aus und einfuhren, achtete man die meinige nicht, in welcher ich meine Lady und ihr Mädchen fortschickte. John, der seine eigne Gestalt wieder angenommen, war ihr Begleiter. Jch redete ihren Ruheplatz in dem Dorfe Z * unweit B * mit ihm ab, und eilte zum Bal zurück, wo niemand meine Abwesenheit wahrgenommen hatte. *) Jch tanzte meine Reihen mit Fröhlich- keit durch, und lachte, als der Fürst dem englisch tanzen nicht zusehen woll- te, indem ihm das Andenken der Stern- heim quälte.
Das
*)Heuresement[!]
Jch umarmte ſie und ſchwur ihr al- les zu. Nachdem mußte ſie mit ih- rem Maͤdchen beyſeite gehen und Mannskleider anziehen. Jch ließ ſie allein dabey, weil ich meiner Leiden- ſchaft nicht trauete, und die Zeit nicht verlieren durfte. Wir kamen unbemerkt aus dem Hauſe, und da wegen des Feſtes, welches man dem Prinzen von * * gab, viel Kutſchen aus und einfuhren, achtete man die meinige nicht, in welcher ich meine Lady und ihr Maͤdchen fortſchickte. John, der ſeine eigne Geſtalt wieder angenommen, war ihr Begleiter. Jch redete ihren Ruheplatz in dem Dorfe Z * unweit B * mit ihm ab, und eilte zum Bal zuruͤck, wo niemand meine Abweſenheit wahrgenommen hatte. *) Jch tanzte meine Reihen mit Froͤhlich- keit durch, und lachte, als der Fuͤrſt dem engliſch tanzen nicht zuſehen woll- te, indem ihm das Andenken der Stern- heim quaͤlte.
Das
*)Heureſement[!]
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Jch umarmte ſie und ſchwur ihr al-
les zu. Nachdem mußte ſie mit ih-
rem Maͤdchen beyſeite gehen und
Mannskleider anziehen. Jch ließ ſie
allein dabey, weil ich meiner Leiden-
ſchaft nicht trauete, und die Zeit
nicht verlieren durfte. Wir kamen
unbemerkt aus dem Hauſe, und da
wegen des Feſtes, welches man dem
Prinzen von * * gab, viel Kutſchen
aus und einfuhren, achtete man die
meinige nicht, in welcher ich meine
Lady und ihr Maͤdchen fortſchickte.
John, der ſeine eigne Geſtalt wieder
angenommen, war ihr Begleiter. Jch
redete ihren Ruheplatz in dem Dorfe
Z * unweit B * mit ihm ab, und eilte
zum Bal zuruͤck, wo niemand meine
Abweſenheit wahrgenommen hatte. *)
Jch tanzte meine Reihen mit Froͤhlich-
keit durch, und lachte, als der Fuͤrſt
dem engliſch tanzen nicht zuſehen woll-
te, indem ihm das Andenken der Stern-
heim quaͤlte.
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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. 365. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/391>, abgerufen am 22.11.2024.
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