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[La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771.

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ob ich wirklich ein Verbrechen began-
gen habe, da ich dem Verlangen nicht
widerstehen konnte, allen tugendhaf-
ten Müttern, allen liebenswürdigen
jungen Töchtern unsrer Nation ein Ge-
schenke mit einem Werke zu machen,
welches mir geschickt schien, Weisheit
und Tugend, -- die einzigen großen
Vorzüge der Menschheit, die einzigen
Quellen einer wahren Glückseligkeit --
unter Jhrem Geschlechte, und selbst
unter dem meinigen, zu befördern.

Jch habe nichts vonnöthen, Jhnen
von dem ausgebreiteten Nutzen zu spre-
chen, welchen Schriften von derjeni-
gen Gattung, worunter Jhre Stern-
heim gehört, stiften können, wofern
sie gut sind. Alle Vernünftigen sind
über diesen Punct Einer Meynung,
und es würde sehr überflüßig seyn,
nach allem, was Richardson, Fielding
und so viele Andere hierüber gesagt ha-
ben, nur ein Wort zur Bestätigung

einer

ob ich wirklich ein Verbrechen began-
gen habe, da ich dem Verlangen nicht
widerſtehen konnte, allen tugendhaf-
ten Muͤttern, allen liebenswuͤrdigen
jungen Toͤchtern unſrer Nation ein Ge-
ſchenke mit einem Werke zu machen,
welches mir geſchickt ſchien, Weisheit
und Tugend, — die einzigen großen
Vorzuͤge der Menſchheit, die einzigen
Quellen einer wahren Gluͤckſeligkeit —
unter Jhrem Geſchlechte, und ſelbſt
unter dem meinigen, zu befoͤrdern.

Jch habe nichts vonnoͤthen, Jhnen
von dem ausgebreiteten Nutzen zu ſpre-
chen, welchen Schriften von derjeni-
gen Gattung, worunter Jhre Stern-
heim gehoͤrt, ſtiften koͤnnen, wofern
ſie gut ſind. Alle Vernuͤnftigen ſind
uͤber dieſen Punct Einer Meynung,
und es wuͤrde ſehr uͤberfluͤßig ſeyn,
nach allem, was Richardſon, Fielding
und ſo viele Andere hieruͤber geſagt ha-
ben, nur ein Wort zur Beſtaͤtigung

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[VI/0010] ob ich wirklich ein Verbrechen began- gen habe, da ich dem Verlangen nicht widerſtehen konnte, allen tugendhaf- ten Muͤttern, allen liebenswuͤrdigen jungen Toͤchtern unſrer Nation ein Ge- ſchenke mit einem Werke zu machen, welches mir geſchickt ſchien, Weisheit und Tugend, — die einzigen großen Vorzuͤge der Menſchheit, die einzigen Quellen einer wahren Gluͤckſeligkeit — unter Jhrem Geſchlechte, und ſelbſt unter dem meinigen, zu befoͤrdern. Jch habe nichts vonnoͤthen, Jhnen von dem ausgebreiteten Nutzen zu ſpre- chen, welchen Schriften von derjeni- gen Gattung, worunter Jhre Stern- heim gehoͤrt, ſtiften koͤnnen, wofern ſie gut ſind. Alle Vernuͤnftigen ſind uͤber dieſen Punct Einer Meynung, und es wuͤrde ſehr uͤberfluͤßig ſeyn, nach allem, was Richardſon, Fielding und ſo viele Andere hieruͤber geſagt ha- ben, nur ein Wort zur Beſtaͤtigung einer

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Zitationshilfe: [La Roche, Sophie von]: Geschichte des Fräuleins von Sternheim. Bd. 1. Hrsg. v. Christoph Martin Wieland. Leipzig, 1771, S. VI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/laroche_geschichte01_1771/10>, abgerufen am 19.03.2024.