Langemann, Ludwig; Hummel, Helene: Frauenstimmrecht und Frauenemanzipation. Berlin, 1916.gung, auch des Staates, ist die Selbstbehauptung. "Der Deutsche von heute ist noch immer der Sohn gung, auch des Staates, ist die Selbstbehauptung. „Der Deutsche von heute ist noch immer der Sohn <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0016" n="14"/> gung, auch des Staates, ist <hi rendition="#g"> die Selbstbehauptung</hi>.<lb/> Daß es hierzu vor allem männlicher physischer und<lb/> geistiger Kraft, Entschlußfähigkeit und unbeugsamen Todes-<lb/> mutes bedarf, lehren die heutigen eisernen Zeiten auch<lb/> dem blödesten Kulturschwärmer auf die eindringlichste<lb/> Weise. Was sollte heute aus unserem Vaterlande und<lb/> seiner komplizierten friedlichen Kulturarbeit werden, wenn<lb/> nicht der vielgeschmähte Militarismus aus unseren jungen<lb/> Männern kraftvolle Helden gemacht hätte, die freudigen<lb/> Mutes ihr Herzblut für die Ehre und Größe des Vater-<lb/> landes dahingeben? – Es ist die fein durchgebildete<lb/> Technik und Wissenschaft der Männer, das männliche<lb/> Pflichtgefühl, die musterhafte Manneszucht, das hoch-<lb/> gespannte männliche Ehrgefühl, die uns in Not und Tod,<lb/> in Blut und Tränen heute die Rettung unseres Volkes<lb/> sichern. Vor einigen Jahren schrieb eine englische Dame,<lb/> die in Deutschland reiste, einer englischen Zeitung u. a.<lb/> folgendes über ihre Eindrücke:</p><lb/> <p>„Der Deutsche von heute ist noch immer der Sohn<lb/> des Krieges von 1870; er hat das Wissen von der Be-<lb/> deutung der Macht und den Stolz des Siegers mit der<lb/> Muttermilch eingesogen, auf des Vaters Knieen gelernt,<lb/> und er erzieht seinen Sohn in demselben Geiste. Nichts<lb/> ergreift den englischen Geist stärker als das beständige<lb/> Gefühl von einer großen unsichtbaren Macht, die alles<lb/> und jeden lenkt, das man in Deutschland hat. Stets ist<lb/> sie da, schweigend, wachsam, bereit. Sie wacht über<lb/> jeden, schützt ihn in einer Weise, die jemandem, der lange<lb/> in romanischen Ländern gelebt hat, unglaublich erscheint.“<lb/> – Und worin findet die englische Beobachterin die Grund-<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [14/0016]
gung, auch des Staates, ist die Selbstbehauptung.
Daß es hierzu vor allem männlicher physischer und
geistiger Kraft, Entschlußfähigkeit und unbeugsamen Todes-
mutes bedarf, lehren die heutigen eisernen Zeiten auch
dem blödesten Kulturschwärmer auf die eindringlichste
Weise. Was sollte heute aus unserem Vaterlande und
seiner komplizierten friedlichen Kulturarbeit werden, wenn
nicht der vielgeschmähte Militarismus aus unseren jungen
Männern kraftvolle Helden gemacht hätte, die freudigen
Mutes ihr Herzblut für die Ehre und Größe des Vater-
landes dahingeben? – Es ist die fein durchgebildete
Technik und Wissenschaft der Männer, das männliche
Pflichtgefühl, die musterhafte Manneszucht, das hoch-
gespannte männliche Ehrgefühl, die uns in Not und Tod,
in Blut und Tränen heute die Rettung unseres Volkes
sichern. Vor einigen Jahren schrieb eine englische Dame,
die in Deutschland reiste, einer englischen Zeitung u. a.
folgendes über ihre Eindrücke:
„Der Deutsche von heute ist noch immer der Sohn
des Krieges von 1870; er hat das Wissen von der Be-
deutung der Macht und den Stolz des Siegers mit der
Muttermilch eingesogen, auf des Vaters Knieen gelernt,
und er erzieht seinen Sohn in demselben Geiste. Nichts
ergreift den englischen Geist stärker als das beständige
Gefühl von einer großen unsichtbaren Macht, die alles
und jeden lenkt, das man in Deutschland hat. Stets ist
sie da, schweigend, wachsam, bereit. Sie wacht über
jeden, schützt ihn in einer Weise, die jemandem, der lange
in romanischen Ländern gelebt hat, unglaublich erscheint.“
– Und worin findet die englische Beobachterin die Grund-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Texte der ersten Frauenbewegung, betreut von Anna Pfundt und Thomas Gloning, JLU Gießen: Bereitstellung der Texttranskription.
(2017-04-13T13:51:38Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2017-04-13T13:51:38Z)
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |