Lange, Helene: Der vierte Weg zur Universität. Berlin, 1909.gehört. Nach diesem Schema könnte Krethi und Plethi auf die Es ist dringend zu wünschen, daß sich die nächste Rektoren- Und wenn auch der Protest der Universitäten nichts hilft [Abbildung]
W. Moeser Buchdruckerei, Berlin S. 14. gehört. Nach diesem Schema könnte Krethi und Plethi auf die Es ist dringend zu wünschen, daß sich die nächste Rektoren- Und wenn auch der Protest der Universitäten nichts hilft [Abbildung]
W. Moeser Buchdruckerei, Berlin S. 14. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0012" n="12"/> gehört. Nach diesem Schema könnte Krethi und Plethi auf die<lb/> Universitäten losgelassen werden, mit der schönen Begründung,<lb/> es sei das nicht eine Sache der Universitäten, sondern die Sache<lb/> von Krethi und Plethi.</p><lb/> <p>Es ist dringend zu wünschen, daß sich die nächste Rektoren-<lb/> konferenz auf das eingehendste mit dieser Frage beschäftigt.<lb/> Geht sie doch, wie das unverfrorene Verlangen der preußischen<lb/> Mädchenschuldirektoren zeigt, <hi rendition="#g">alle</hi> Fakultäten an. Liegt doch<lb/> die dringende Gefahr vor, daß die Überschwemmung aller<lb/> Fakultäten mit ungenügend vorgebildeten, aber doch voll<lb/> immatrikulierten Studentinnen auch für eine „Sache der<lb/> höheren Mädchenschule“, nicht der Universitäten erklärt wird.</p><lb/> <p>Und wenn auch der Protest der Universitäten nichts hilft<lb/> und den Professoren als einzige Schutzmaßregel nur die Aus-<lb/> schließung der ungeeignet vorgebildeten Lehrerinnen aus ihren<lb/> seminaristischen Übungen und ein gründliches Zufassen bei den<lb/> Prüfungen bleibt, wer wird den Schaden zu tragen haben?<lb/> Die von der Regierung mit so „wohlwollender“ Hand geschützten<lb/> Lehrerinnen. Und so können wir nur immer wieder an dem<lb/> von der neuesten deutschen <hi rendition="#g">„Männerpädagogik für Frauen“ so<lb/> eifrig empfohlenen vierten Weg die Warnungstafel auf-<lb/> pflanzen: „Dieser Weg ist kein Weg; wer ihn geht,<lb/> schädigt sich und das Frauenstudium.“</hi></p><lb/> <figure/><lb/> </div> <div type="imprint"> <p>W. <hi rendition="#g">Moeser Buchdruckerei</hi>, Berlin S. 14.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [12/0012]
gehört. Nach diesem Schema könnte Krethi und Plethi auf die
Universitäten losgelassen werden, mit der schönen Begründung,
es sei das nicht eine Sache der Universitäten, sondern die Sache
von Krethi und Plethi.
Es ist dringend zu wünschen, daß sich die nächste Rektoren-
konferenz auf das eingehendste mit dieser Frage beschäftigt.
Geht sie doch, wie das unverfrorene Verlangen der preußischen
Mädchenschuldirektoren zeigt, alle Fakultäten an. Liegt doch
die dringende Gefahr vor, daß die Überschwemmung aller
Fakultäten mit ungenügend vorgebildeten, aber doch voll
immatrikulierten Studentinnen auch für eine „Sache der
höheren Mädchenschule“, nicht der Universitäten erklärt wird.
Und wenn auch der Protest der Universitäten nichts hilft
und den Professoren als einzige Schutzmaßregel nur die Aus-
schließung der ungeeignet vorgebildeten Lehrerinnen aus ihren
seminaristischen Übungen und ein gründliches Zufassen bei den
Prüfungen bleibt, wer wird den Schaden zu tragen haben?
Die von der Regierung mit so „wohlwollender“ Hand geschützten
Lehrerinnen. Und so können wir nur immer wieder an dem
von der neuesten deutschen „Männerpädagogik für Frauen“ so
eifrig empfohlenen vierten Weg die Warnungstafel auf-
pflanzen: „Dieser Weg ist kein Weg; wer ihn geht,
schädigt sich und das Frauenstudium.“
[Abbildung]
W. Moeser Buchdruckerei, Berlin S. 14.
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Zitationshilfe: | Lange, Helene: Der vierte Weg zur Universität. Berlin, 1909, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_weg_1909/12>, abgerufen am 16.02.2025. |