Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.e 7--e 5; 2. L f 1--c 4. Sie war in früheren Zeiten, beson- §. 104. In der einen Hauptvariante der Lauferpartie e 7—e 5; 2. L f 1—c 4. Sie war in früheren Zeiten, beson- §. 104. In der einen Hauptvariante der Lauferpartie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0085" n="73"/><hi rendition="#i">e</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. L <hi rendition="#i">f</hi> 1—<hi rendition="#i">c</hi> 4. Sie war in früheren Zeiten, beson-<lb/> ders durch Philidor’s Empfehlung sehr beliebt, gilt jetzt aber<lb/> sogar für mehr oder minder altmodisch. Sie gewährt bei<lb/> weitem nicht den nachhaltigen Angriff der Springerpartie, in<lb/> welcher bereits mit dem zweiten Zuge der feindliche Königs-<lb/> bauer bedroht wird. Philidor, welcher die Bauern für die<lb/> Seele des Spieles erklärte, empfahl die Lauferpartie vorzüg-<lb/> lich im Gegensatz zur <choice><sic>italienisehen</sic><corr>italienischen</corr></choice> Schule, welche mit Recht<lb/> das rasche Figurenspiel vorzog und die Bauern nur zur Ein-<lb/> leitung der Figurenangriffe benutzte. Jener Meister glaubte<lb/> nämlich durch den Springerzug 2. S <hi rendition="#i">g</hi> 1—<hi rendition="#i">f</hi> 3 den Königslau-<lb/> ferbauer zu verstellen, indem nach seinem Principe die Bauern<lb/> vor den Officieren vorrücken sollten, um von letzteren im<lb/> Rücken geschützt allmählig zu avanciren. Ihm schien daher<lb/> die Eröffnung durch den Königslaufer, welcher keinen Bauer<lb/> behindert, und bei der gleichen Antwort 2. L <hi rendition="#i">f</hi> 8—<hi rendition="#i">c</hi> 5 zur<lb/> Bildung eines Bauerncentrums mitwirkt, als der beste An-<lb/> fang. Er bedachte indess dabei nicht die Kräftigkeit eines<lb/> andern, namentlich von der Berliner Schule empfohlenen<lb/> Gegenzuges 2. S <hi rendition="#i">g</hi> 8—<hi rendition="#i">f</hi> 6, welcher jene Pläne mehr oder we-<lb/> niger vereitelt. Endlich kommt noch gegen die Lauferpartie<lb/> die Antwort des Königgambitzuges 2. <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 5 in Betracht,<lb/> welche Variante man, da das Gambit hier vom Nachziehenden<lb/> gegeben wird, gewöhnlich <hi rendition="#g">Gambit in der Rückhand</hi> nennt.<lb/> Diese Spielart ist weniger zu empfehlen, als die beiden an-<lb/> dern Varianten; es geschieht auf 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2—<hi rendition="#i">e</hi> 4, <hi rendition="#i">e</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 5;<lb/> 2. L <hi rendition="#i">f</hi> 1—<hi rendition="#i">c</hi> 4, <hi rendition="#i">f</hi> 7—<hi rendition="#i">f</hi> 5 zunächst am besten 3. <hi rendition="#i">d</hi> 2—<hi rendition="#i">d</hi> 3,<lb/> worauf die ruhige Entwickelung der Hauptfiguren weiter folgt,<lb/> Schwarz aber wegen Oeffnung seines Königflügels durch den<lb/> feindlichen auf <hi rendition="#i">g</hi> 8 zielenden Laufer lange Zeit an der Rochade<lb/> u. s. w. behindert bleiben wird.</p><lb/> <p>§. 104. In der einen Hauptvariante der Lauferpartie<lb/> 1. <hi rendition="#i">e</hi> 2—<hi rendition="#i">e</hi> 4, <hi rendition="#i">e</hi> 7—<hi rendition="#i">e</hi> 5; 2. L <hi rendition="#i">f</hi> 1—<hi rendition="#i">c</hi> 4, L <hi rendition="#i">f</hi> 8—<hi rendition="#i">c</hi> 5 trägt nun<lb/> die von Philidor empfohlene Fortsetzung 3. <hi rendition="#i">c</hi> 2—<hi rendition="#i">c</hi> 3 den<lb/> Namen des klassischen Angriffes. Die correcteste Entgeg-<lb/> nung kann hier auf verschiedene Weise durch Züge wie<lb/> 3. S <hi rendition="#i">g</hi> 8—<hi rendition="#i">f</hi> 6 oder 3. D <hi rendition="#i">d</hi> 8—<hi rendition="#i">e</hi> 7 oder endlich 3. D <hi rendition="#i">d</hi> 8—<hi rendition="#i">g</hi> 5<lb/> gegeben werden. Fehlerhaft wäre es aber andere Antworten<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [73/0085]
e 7—e 5; 2. L f 1—c 4. Sie war in früheren Zeiten, beson-
ders durch Philidor’s Empfehlung sehr beliebt, gilt jetzt aber
sogar für mehr oder minder altmodisch. Sie gewährt bei
weitem nicht den nachhaltigen Angriff der Springerpartie, in
welcher bereits mit dem zweiten Zuge der feindliche Königs-
bauer bedroht wird. Philidor, welcher die Bauern für die
Seele des Spieles erklärte, empfahl die Lauferpartie vorzüg-
lich im Gegensatz zur italienischen Schule, welche mit Recht
das rasche Figurenspiel vorzog und die Bauern nur zur Ein-
leitung der Figurenangriffe benutzte. Jener Meister glaubte
nämlich durch den Springerzug 2. S g 1—f 3 den Königslau-
ferbauer zu verstellen, indem nach seinem Principe die Bauern
vor den Officieren vorrücken sollten, um von letzteren im
Rücken geschützt allmählig zu avanciren. Ihm schien daher
die Eröffnung durch den Königslaufer, welcher keinen Bauer
behindert, und bei der gleichen Antwort 2. L f 8—c 5 zur
Bildung eines Bauerncentrums mitwirkt, als der beste An-
fang. Er bedachte indess dabei nicht die Kräftigkeit eines
andern, namentlich von der Berliner Schule empfohlenen
Gegenzuges 2. S g 8—f 6, welcher jene Pläne mehr oder we-
niger vereitelt. Endlich kommt noch gegen die Lauferpartie
die Antwort des Königgambitzuges 2. f 7—f 5 in Betracht,
welche Variante man, da das Gambit hier vom Nachziehenden
gegeben wird, gewöhnlich Gambit in der Rückhand nennt.
Diese Spielart ist weniger zu empfehlen, als die beiden an-
dern Varianten; es geschieht auf 1. e 2—e 4, e 7—e 5;
2. L f 1—c 4, f 7—f 5 zunächst am besten 3. d 2—d 3,
worauf die ruhige Entwickelung der Hauptfiguren weiter folgt,
Schwarz aber wegen Oeffnung seines Königflügels durch den
feindlichen auf g 8 zielenden Laufer lange Zeit an der Rochade
u. s. w. behindert bleiben wird.
§. 104. In der einen Hauptvariante der Lauferpartie
1. e 2—e 4, e 7—e 5; 2. L f 1—c 4, L f 8—c 5 trägt nun
die von Philidor empfohlene Fortsetzung 3. c 2—c 3 den
Namen des klassischen Angriffes. Die correcteste Entgeg-
nung kann hier auf verschiedene Weise durch Züge wie
3. S g 8—f 6 oder 3. D d 8—e 7 oder endlich 3. D d 8—g 5
gegeben werden. Fehlerhaft wäre es aber andere Antworten
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