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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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liche Gangweise. Wir fangen bei der Beschreibung der ein-
zelnen Gangweisen im Folgenden mit der einfachsten an und
gehen nach und nach zu den schwierigern über.

§. 12. Der Bauer hat die einfachste Gangweise. Er
geht gerade aus und zwar nur einen Schritt in das nächste
vor ihm liegende Feld; jedoch bei seinem ersten Zuge ist
es ihm gestattet, auf einmal 2 Felder vorzugehen. Der
Spieler darf daher die Bauern von ihrer ursprünglichen Auf-
stellung aus entweder einen oder zwei Schritt vorwärts be-
wegen, später aber bei jedem Zuge nur einen Schritt vor-
rücken. So kann der Königsbauer auf e 2 entweder nach e 3
oder nach e 4 gezogen werden, sodann aber von beiden Fel-
dern aus nur einen Schritt, d. h. im ersten Falle nur von
e 3 nach e 4, im andern nur von e 4 nach e 5. Niemals darf
aber der Bauer sich rückwärts bewegen, und diese Be-
schränkung unterscheidet ihn wesentlich von dem Gange der
Officiere.

§. 13. Unter den Officieren hat die einfachste Gang-
weise der Thurm. Die Thürme gehen in gerader, d. h. in
horizontaler wie vertikaler Richtung über beliebig viele un-
besetzte Felder. So kann ein Thurm in der Mitte des
Brettes auf dem weissen Felde e 4 in seinem nächsten Zuge
auf ein beliebiges Feld gehen, das in den 4 Richtungen e 4
nach e 8, oder e 4 nach e 1, ferner e 4 nach a 4 und e 4 nach
h 4 gelegen ist. Steht ein Thurm auf dem Eckfelde h 1
eines leeren Brettes, so bestreicht er sämmtliche Felder des
rechten und des untern Seitenrandes, d. h. die Felder von
h 1 nach h 8 und von h 1 auch a 1.

§. 14. Die Läufer gehen in schräger Richtung über
beliebig viele unbesetzte Felder. Steht ein Läufer auf dem
Felde e 4, so bestreicht er die Linien e 4 bis a 8, e 4 bis h 1,
ferner e 4 bis b 1 und e 4 bis h 7. Auf einem Eckfelde, z. B.
h 1, bestreicht er nur die Felder der einen grossen Diago-
nale des Brettes. Nach §. 2 sind die in schräger Richtung
fortlaufenden Felder von gleicher Farbe, und deshalb ist
auch der schräggehende Laufer stets an die Farbe seines
Standfeldes gebunden. So darf der Königslaufer der Weissen
auf f 1 nie die weissen Felder des Brettes verlassen, der

liche Gangweise. Wir fangen bei der Beschreibung der ein-
zelnen Gangweisen im Folgenden mit der einfachsten an und
gehen nach und nach zu den schwierigern über.

§. 12. Der Bauer hat die einfachste Gangweise. Er
geht gerade aus und zwar nur einen Schritt in das nächste
vor ihm liegende Feld; jedoch bei seinem ersten Zuge ist
es ihm gestattet, auf einmal 2 Felder vorzugehen. Der
Spieler darf daher die Bauern von ihrer ursprünglichen Auf-
stellung aus entweder einen oder zwei Schritt vorwärts be-
wegen, später aber bei jedem Zuge nur einen Schritt vor-
rücken. So kann der Königsbauer auf e 2 entweder nach e 3
oder nach e 4 gezogen werden, sodann aber von beiden Fel-
dern aus nur einen Schritt, d. h. im ersten Falle nur von
e 3 nach e 4, im andern nur von e 4 nach e 5. Niemals darf
aber der Bauer sich rückwärts bewegen, und diese Be-
schränkung unterscheidet ihn wesentlich von dem Gange der
Officiere.

§. 13. Unter den Officieren hat die einfachste Gang-
weise der Thurm. Die Thürme gehen in gerader, d. h. in
horizontaler wie vertikaler Richtung über beliebig viele un-
besetzte Felder. So kann ein Thurm in der Mitte des
Brettes auf dem weissen Felde e 4 in seinem nächsten Zuge
auf ein beliebiges Feld gehen, das in den 4 Richtungen e 4
nach e 8, oder e 4 nach e 1, ferner e 4 nach a 4 und e 4 nach
h 4 gelegen ist. Steht ein Thurm auf dem Eckfelde h 1
eines leeren Brettes, so bestreicht er sämmtliche Felder des
rechten und des untern Seitenrandes, d. h. die Felder von
h 1 nach h 8 und von h 1 auch a 1.

§. 14. Die Läufer gehen in schräger Richtung über
beliebig viele unbesetzte Felder. Steht ein Läufer auf dem
Felde e 4, so bestreicht er die Linien e 4 bis a 8, e 4 bis h 1,
ferner e 4 bis b 1 und e 4 bis h 7. Auf einem Eckfelde, z. B.
h 1, bestreicht er nur die Felder der einen grossen Diago-
nale des Brettes. Nach §. 2 sind die in schräger Richtung
fortlaufenden Felder von gleicher Farbe, und deshalb ist
auch der schräggehende Laufer stets an die Farbe seines
Standfeldes gebunden. So darf der Königslaufer der Weissen
auf f 1 nie die weissen Felder des Brettes verlassen, der

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[12/0024] liche Gangweise. Wir fangen bei der Beschreibung der ein- zelnen Gangweisen im Folgenden mit der einfachsten an und gehen nach und nach zu den schwierigern über. §. 12. Der Bauer hat die einfachste Gangweise. Er geht gerade aus und zwar nur einen Schritt in das nächste vor ihm liegende Feld; jedoch bei seinem ersten Zuge ist es ihm gestattet, auf einmal 2 Felder vorzugehen. Der Spieler darf daher die Bauern von ihrer ursprünglichen Auf- stellung aus entweder einen oder zwei Schritt vorwärts be- wegen, später aber bei jedem Zuge nur einen Schritt vor- rücken. So kann der Königsbauer auf e 2 entweder nach e 3 oder nach e 4 gezogen werden, sodann aber von beiden Fel- dern aus nur einen Schritt, d. h. im ersten Falle nur von e 3 nach e 4, im andern nur von e 4 nach e 5. Niemals darf aber der Bauer sich rückwärts bewegen, und diese Be- schränkung unterscheidet ihn wesentlich von dem Gange der Officiere. §. 13. Unter den Officieren hat die einfachste Gang- weise der Thurm. Die Thürme gehen in gerader, d. h. in horizontaler wie vertikaler Richtung über beliebig viele un- besetzte Felder. So kann ein Thurm in der Mitte des Brettes auf dem weissen Felde e 4 in seinem nächsten Zuge auf ein beliebiges Feld gehen, das in den 4 Richtungen e 4 nach e 8, oder e 4 nach e 1, ferner e 4 nach a 4 und e 4 nach h 4 gelegen ist. Steht ein Thurm auf dem Eckfelde h 1 eines leeren Brettes, so bestreicht er sämmtliche Felder des rechten und des untern Seitenrandes, d. h. die Felder von h 1 nach h 8 und von h 1 auch a 1. §. 14. Die Läufer gehen in schräger Richtung über beliebig viele unbesetzte Felder. Steht ein Läufer auf dem Felde e 4, so bestreicht er die Linien e 4 bis a 8, e 4 bis h 1, ferner e 4 bis b 1 und e 4 bis h 7. Auf einem Eckfelde, z. B. h 1, bestreicht er nur die Felder der einen grossen Diago- nale des Brettes. Nach §. 2 sind die in schräger Richtung fortlaufenden Felder von gleicher Farbe, und deshalb ist auch der schräggehende Laufer stets an die Farbe seines Standfeldes gebunden. So darf der Königslaufer der Weissen auf f 1 nie die weissen Felder des Brettes verlassen, der

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/24>, abgerufen am 23.11.2024.