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Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856.

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bringt man bei solchen Angriffen den König in die Ecke,
den Thurm aber in die Springerlinie und rückt dann mit
den so gedeckten Bauern vor. Besonders günstig wirkt in
solchem Falle oft die Oeffnung der Springerlinie für den
Thurm, welcher, wo möglich nach Verdoppelung durch den
anderen, die Fronte vor dem feindlichen Könige bestreicht.

Oft ist auch die Oeffnung der Lauferlinie durch Be-
wegung des Lauferbauern f 2--f 4 von grossem Vortheil,
besonders wenn letzterer nach f 5 vorzurücken und die feind-
lichen Officiere zurückzudrängen vermag. Die Thürme wer-
den dann häufig gut auf f 1 und f 3 postirt, letzterer auch
mit Vortheil nach g 3 geführt.

§. 185. Kann man beim Rochadeangriff den Ver-
theidigenden zur Bewegung des Bauers g 7--g 6 oder g 2--g 3
verleiten, so bringt dies nicht selten wirksamen Vortheil.
Ein Läufer auf f 6 oder h 6 (f 3 oder h 3) postirt übt dann
mächtigen Druck auf die Vertheidigung, und kann diesem
Angriff durch die Dame oder andere Officiere weitere Folge
gegeben werden, so ist hier häufig ein schneller Sieg zu
erringen. Besonders wichtig für den Rochadeangriff ist end-
lich noch die Stellung der beiden Läufer auf dem entgegen-
gesetzten Flügel. Sie wirken hier aus der Ferne nicht sel-
ten entscheidend, indem sie auf die Bewegung der feind-
lichen Rochadebauern einen unwiderstehlichen Druck aus-
üben.

Schliesslich verweisen wir wegen Beispiele zu den in
verschiedener Art gelungenen Rochadeangriffen auf die prak-
tischen Partien im Theile der Praxis.


Dreizehntes Kapitel.
Anwendung der Officiere.

§. 186. Die Thätigkeit des Königs tritt (nach §. 89
des ersten Buches) in der Eröffnung wenig hervor; nur in
einigen seltenen Anfängen (z. B. im Laufergambit) wirkt er

bringt man bei solchen Angriffen den König in die Ecke,
den Thurm aber in die Springerlinie und rückt dann mit
den so gedeckten Bauern vor. Besonders günstig wirkt in
solchem Falle oft die Oeffnung der Springerlinie für den
Thurm, welcher, wo möglich nach Verdoppelung durch den
anderen, die Fronte vor dem feindlichen Könige bestreicht.

Oft ist auch die Oeffnung der Lauferlinie durch Be-
wegung des Lauferbauern f 2—f 4 von grossem Vortheil,
besonders wenn letzterer nach f 5 vorzurücken und die feind-
lichen Officiere zurückzudrängen vermag. Die Thürme wer-
den dann häufig gut auf f 1 und f 3 postirt, letzterer auch
mit Vortheil nach g 3 geführt.

§. 185. Kann man beim Rochadeangriff den Ver-
theidigenden zur Bewegung des Bauers g 7—g 6 oder g 2—g 3
verleiten, so bringt dies nicht selten wirksamen Vortheil.
Ein Läufer auf f 6 oder h 6 (f 3 oder h 3) postirt übt dann
mächtigen Druck auf die Vertheidigung, und kann diesem
Angriff durch die Dame oder andere Officiere weitere Folge
gegeben werden, so ist hier häufig ein schneller Sieg zu
erringen. Besonders wichtig für den Rochadeangriff ist end-
lich noch die Stellung der beiden Läufer auf dem entgegen-
gesetzten Flügel. Sie wirken hier aus der Ferne nicht sel-
ten entscheidend, indem sie auf die Bewegung der feind-
lichen Rochadebauern einen unwiderstehlichen Druck aus-
üben.

Schliesslich verweisen wir wegen Beispiele zu den in
verschiedener Art gelungenen Rochadeangriffen auf die prak-
tischen Partien im Theile der Praxis.


Dreizehntes Kapitel.
Anwendung der Officiere.

§. 186. Die Thätigkeit des Königs tritt (nach §. 89
des ersten Buches) in der Eröffnung wenig hervor; nur in
einigen seltenen Anfängen (z. B. im Laufergambit) wirkt er

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[120/0132] bringt man bei solchen Angriffen den König in die Ecke, den Thurm aber in die Springerlinie und rückt dann mit den so gedeckten Bauern vor. Besonders günstig wirkt in solchem Falle oft die Oeffnung der Springerlinie für den Thurm, welcher, wo möglich nach Verdoppelung durch den anderen, die Fronte vor dem feindlichen Könige bestreicht. Oft ist auch die Oeffnung der Lauferlinie durch Be- wegung des Lauferbauern f 2—f 4 von grossem Vortheil, besonders wenn letzterer nach f 5 vorzurücken und die feind- lichen Officiere zurückzudrängen vermag. Die Thürme wer- den dann häufig gut auf f 1 und f 3 postirt, letzterer auch mit Vortheil nach g 3 geführt. §. 185. Kann man beim Rochadeangriff den Ver- theidigenden zur Bewegung des Bauers g 7—g 6 oder g 2—g 3 verleiten, so bringt dies nicht selten wirksamen Vortheil. Ein Läufer auf f 6 oder h 6 (f 3 oder h 3) postirt übt dann mächtigen Druck auf die Vertheidigung, und kann diesem Angriff durch die Dame oder andere Officiere weitere Folge gegeben werden, so ist hier häufig ein schneller Sieg zu erringen. Besonders wichtig für den Rochadeangriff ist end- lich noch die Stellung der beiden Läufer auf dem entgegen- gesetzten Flügel. Sie wirken hier aus der Ferne nicht sel- ten entscheidend, indem sie auf die Bewegung der feind- lichen Rochadebauern einen unwiderstehlichen Druck aus- üben. Schliesslich verweisen wir wegen Beispiele zu den in verschiedener Art gelungenen Rochadeangriffen auf die prak- tischen Partien im Theile der Praxis. Dreizehntes Kapitel. Anwendung der Officiere. §. 186. Die Thätigkeit des Königs tritt (nach §. 89 des ersten Buches) in der Eröffnung wenig hervor; nur in einigen seltenen Anfängen (z. B. im Laufergambit) wirkt er

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Zitationshilfe: Lange, Max: Lehrbuch des Schachspiels. Halle (Saale), 1856, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_schachspiel_1856/132>, abgerufen am 28.11.2024.