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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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Cap. 2. v. 1. des andern Briefes Petri.
[Spaltenumbruch] und war doch kein Friede. Jer. 7, 14. c. 8, 11.
f. Die Verlästerung und Verfolgung der
wahren Propheten: wie insonderheit an dem
Exempel das Jeremia ewiesen ist. Diese Cha-
racteres
findet der Leser nebst noch einigen
andern ausführlicher vorgestellet im Lateini-
schen Commentario p. 671 bis 678.

5. Wenn der Apostel an statt des Worts
falscher Propheten sich des Worts falch-
scher Lehrer
von den Zeiten des neuen Te-
staments bedienet, so zeiget er damit an, daß die
Prophetische Gabe in denselben so gemein nicht
seyn würde, als damals. Und dieses bringet auch
der Unterscheid beyder Oeconomien mit sich.
Denn da die alte Oeconomie eigentlich auf
Verheissungen ging, so musten sie Propheten
haben, welche durch ihre Weissagung solche ver-
kündigten. Die neue aber bringet die Erfül-
lung,
und daher gebrauchet sie der Propheten in
einem solchen Masse nicht, wie jene; obgleich
GOtt dieselbe ihr deswegen nicht gantz entzogen,
sondern sie in den ersten Zeiten damit gar reichlich
begabet hat: Da denn die Weissagungen auf ge-
wisse Begebenheiten, die noch zukünftig waren, ei-
gentlich gegangen sind: dergleichen Art der pro-
pheti
e sich auch in den folgenden Zeiten bis auf
dieunsere gefunden hat, obwol sparsamer, als an-
fangs bey Gründung und erster Ausbreitung der
Kirche.

6. Was der Apostel im futuro esontai,
von der künftigen Zeit setzet, das hat er auch von
der damals schon gegenwärtigen verstanden: wie
man aus dem nachfolgenden Contexte gar deut-
lich siehet, und auch aus den parallel-Orten des
dritten Capitels und anderer Apostolischen Brie-
fe erkennet. Von der künftigen Zeit aber setzet
er das Wort wol sonderlich in Ansehung der vor-
hergedachten vergangenen Zeiten und in Be-
trachtung dessen, daß, was sich schon angehoben
hatte, künftig immer ärger werden würde!

7. Da der Apostel die falschen Lehrer bey
der neuen Oeconomie mit den falschen Prophe-
ten der alten vergleichet, so ist leichtlich zu erach-
ten, daß bey diesen und jenen sich fast gleiche, oder
einerley Kennzeichen befinden. Und diese ste-
hen in dem folgenden gantzen Contexte gar deut-
lich und häufig angezeichnet.

8. Der erste und dazu der Haupt-Chara-
cter
ist eine solche Verfälschung der Lehre, wel-
che auf den Grund und auf die Ordnung des
Heyls gehet: Nach welchen von ihnen alhier ge-
saget wird, daß sie verderbliche Secten einführen
und verleugnen zu ihrer Verdammniß den Herrn,
der sie erkaufet hat.

9. Was die Nebeneinführung verder-
blicher Secten
betrift, so ist dabey folgendes
zu mercken.

a. Das alhier im Griechischen befindliche Wort
aires[fremdsprachliches Material], haeresis, welches sonst auf Teutsch
durch Ketzerey übersetzet zu werden pfleget, be-
deutet in der Kirche GOttes eigentlich eine Er-
wehlung,
und zwar insonderheit solcher fal-
scher Lehr-Sätze, wodurch, wie gedacht, der
Grund und die Ordnung des Heyls verkehret
wird. Und solglich ist nicht ein ieder Jrrthum
[Spaltenumbruch] in der Lehre eine Ketzerey, oder also beschaffen,
daß er an der Seligkeit schädlich sey: sintemal
sich viele Jrrthümer finden, welche zwar der
Seele auch einen gewissen Schaden bringen,
aber doch den Grund und die Ordnung des
Heyls unzerrüttet stehen lassen. Denn es ver-
hält sich mit den Jrrthümern des Verstan-
des nicht anders, als mit den Gebrechen des
Willens: da so wenig ein Wiedergeborner
von der Erb-Sünde und den daher entstehen-
den vielen Schwachheits-Sünden frey ist:
eben so wenig ist er auch von der Unwissenheit
und von vielerley Mißverstande in göttlichen
Dingen befreyet. Daher es seine Pflicht ist,
wie der Heiligung, also auch der Erleuchtung
immer mehr nachzujagen, und in beyden Stü-
cken zu wachsen. Woraus man leichtlich er-
kennen kan, daß man zwar eines theils keine
Jrrthümer müsse an sich selbst gering achten;
andern theils aber auch sich vor der Ketzerma-
cherey hüten, das ist, niemanden eines Jrr-
thums wegen, der doch den Grund und die
Ordnung des Heyls nicht aufhebet, vielweni-
ger einer Wahrheit willen der Ketzerey be-
schuldigen; wie doch gemeiniglich zu gesche-
hen pfleget; sonderlich von denen, welche
selbst in grossen Jrrthümern stecken, und an-
dern solche für Wahrheiten aufdringen wol-
len.
b. Weil es nun zu geschehen pfleget, daß diejeni-
gen, welche auf schädliche Lehren fallen, auch an-
dere an sich ziehen, und wie es mit einander hal-
ten, also auch von den rechtgläubigen sich
trennen; so wird denn eine Ketzerey von sol-
cher Trennung eine Secte genennet. Die
doch aber von dem, welches man Schisma, ei-
ne Spaltuug nennet, unterschieden ist: sin-
temal diese auch wol unter denen, welche sonst
in dem Glaubens-Grunde einig sind, durch
allerley Anstoß und Mißverstand entstehet:
wie man das Exempel an der Corinthischen
Kirche hat. Wenn Paulus Tit. 3, 10. spricht:
Einen ketzerischen Menschen meide, wenn
er einmal und abermal ermahnet ist;

so verstehet er solches von einer eigentlichen
Ketzerey: und wisse, daß ein solcher ver-
kehret ist, und sündiget; als der sich
selbst verurtheilet hat:
weil er nemlich in
seinen Jrrwegen, nach empfangener Uberzeu-
gung, muthwillig beharret.
e. Von solcher eigentlichen Ketzerey wird denn
nun gesaget, daß sie verdammlich sey, wenn
sie genennet wird airesis apoleias. Davon
der Verstand dieser ist, nicht als wenn sie erst
am jüngsten Gerichte die Verdammniß über
den Menschen brächte, und derselben Ursache
nur allein diese sey, daß er diese und jene falsche
Concepte von göttlichen Dingen geheget habe;
wie sich viele die Verdammlichkeit der Jrrthü-
mer vorzustellen pflegen: sondern ein Jrrthum
wird deßwegen verdammlich, wenn er von sol-
cher Beschaffenheit ist gewesen, daß er des
Menschen wahre Bekehrung, die Anzündung
und Unterhaltung des Glaubens verhindert,
und hingegen verursachet hat, daß man im ver-
dam-
Cap. 2. v. 1. des andern Briefes Petri.
[Spaltenumbruch] und war doch kein Friede. Jer. 7, 14. c. 8, 11.
f. Die Verlaͤſterung und Verfolgung der
wahren Propheten: wie inſonderheit an dem
Exempel das Jeremia ewieſen iſt. Dieſe Cha-
racteres
findet der Leſer nebſt noch einigen
andern ausfuͤhrlicher vorgeſtellet im Lateini-
ſchen Commentario p. 671 bis 678.

5. Wenn der Apoſtel an ſtatt des Worts
falſcher Propheten ſich des Worts falch-
ſcher Lehrer
von den Zeiten des neuen Te-
ſtaments bedienet, ſo zeiget er damit an, daß die
Prophetiſche Gabe in denſelben ſo gemein nicht
ſeyn wuͤrde, als damals. Und dieſes bringet auch
der Unterſcheid beyder Oeconomien mit ſich.
Denn da die alte Oeconomie eigentlich auf
Verheiſſungen ging, ſo muſten ſie Propheten
haben, welche durch ihre Weiſſagung ſolche ver-
kuͤndigten. Die neue aber bringet die Erfuͤl-
lung,
und daher gebrauchet ſie der Propheten in
einem ſolchen Maſſe nicht, wie jene; obgleich
GOtt dieſelbe ihr deswegen nicht gantz entzogen,
ſondern ſie in den erſten Zeiten damit gar reichlich
begabet hat: Da denn die Weiſſagungen auf ge-
wiſſe Begebenheiten, die noch zukuͤnftig waren, ei-
gentlich gegangen ſind: dergleichen Art der pro-
pheti
e ſich auch in den folgenden Zeiten bis auf
dieunſere gefunden hat, obwol ſparſamer, als an-
fangs bey Gruͤndung und erſter Ausbreitung der
Kirche.

6. Was der Apoſtel im futuro ἔσονται,
von der kuͤnftigen Zeit ſetzet, das hat er auch von
der damals ſchon gegenwaͤrtigen verſtanden: wie
man aus dem nachfolgenden Contexte gar deut-
lich ſiehet, und auch aus den parallel-Orten des
dritten Capitels und anderer Apoſtoliſchen Brie-
fe erkennet. Von der kuͤnftigen Zeit aber ſetzet
er das Wort wol ſonderlich in Anſehung der vor-
hergedachten vergangenen Zeiten und in Be-
trachtung deſſen, daß, was ſich ſchon angehoben
hatte, kuͤnftig immer aͤrger werden wuͤrde!

7. Da der Apoſtel die falſchen Lehrer bey
der neuen Oeconomie mit den falſchen Prophe-
ten der alten vergleichet, ſo iſt leichtlich zu erach-
ten, daß bey dieſen und jenen ſich faſt gleiche, oder
einerley Kennzeichen befinden. Und dieſe ſte-
hen in dem folgenden gantzen Contexte gar deut-
lich und haͤufig angezeichnet.

8. Der erſte und dazu der Haupt-Chara-
cter
iſt eine ſolche Verfaͤlſchung der Lehre, wel-
che auf den Grund und auf die Ordnung des
Heyls gehet: Nach welchen von ihnen alhier ge-
ſaget wird, daß ſie verderbliche Secten einfuͤhren
und verleugnen zu ihrer Verdammniß den Herrn,
der ſie erkaufet hat.

9. Was die Nebeneinfuͤhrung verder-
blicher Secten
betrift, ſo iſt dabey folgendes
zu mercken.

a. Das alhier im Griechiſchen befindliche Wort
ἅιρεσ[fremdsprachliches Material], hæreſis, welches ſonſt auf Teutſch
durch Ketzerey uͤberſetzet zu werden pfleget, be-
deutet in der Kirche GOttes eigentlich eine Er-
wehlung,
und zwar inſonderheit ſolcher fal-
ſcher Lehr-Saͤtze, wodurch, wie gedacht, der
Grund und die Ordnung des Heyls verkehret
wird. Und ſolglich iſt nicht ein ieder Jrrthum
[Spaltenumbruch] in der Lehre eine Ketzerey, oder alſo beſchaffen,
daß er an der Seligkeit ſchaͤdlich ſey: ſintemal
ſich viele Jrrthuͤmer finden, welche zwar der
Seele auch einen gewiſſen Schaden bringen,
aber doch den Grund und die Ordnung des
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haͤlt ſich mit den Jrrthuͤmern des Verſtan-
des nicht anders, als mit den Gebrechen des
Willens: da ſo wenig ein Wiedergeborner
von der Erb-Suͤnde und den daher entſtehen-
den vielen Schwachheits-Suͤnden frey iſt:
eben ſo wenig iſt er auch von der Unwiſſenheit
und von vielerley Mißverſtande in goͤttlichen
Dingen befreyet. Daher es ſeine Pflicht iſt,
wie der Heiligung, alſo auch der Erleuchtung
immer mehr nachzujagen, und in beyden Stuͤ-
cken zu wachſen. Woraus man leichtlich er-
kennen kan, daß man zwar eines theils keine
Jrrthuͤmer muͤſſe an ſich ſelbſt gering achten;
andern theils aber auch ſich vor der Ketzerma-
cherey huͤten, das iſt, niemanden eines Jrr-
thums wegen, der doch den Grund und die
Ordnung des Heyls nicht aufhebet, vielweni-
ger einer Wahrheit willen der Ketzerey be-
ſchuldigen; wie doch gemeiniglich zu geſche-
hen pfleget; ſonderlich von denen, welche
ſelbſt in groſſen Jrrthuͤmern ſtecken, und an-
dern ſolche fuͤr Wahrheiten aufdringen wol-
len.
b. Weil es nun zu geſchehen pfleget, daß diejeni-
gen, welche auf ſchaͤdliche Lehren fallen, auch an-
dere an ſich ziehen, und wie es mit einander hal-
ten, alſo auch von den rechtglaͤubigen ſich
trennen; ſo wird denn eine Ketzerey von ſol-
cher Trennung eine Secte genennet. Die
doch aber von dem, welches man Schisma, ei-
ne Spaltuug nennet, unterſchieden iſt: ſin-
temal dieſe auch wol unter denen, welche ſonſt
in dem Glaubens-Grunde einig ſind, durch
allerley Anſtoß und Mißverſtand entſtehet:
wie man das Exempel an der Corinthiſchen
Kirche hat. Wenn Paulus Tit. 3, 10. ſpricht:
Einen ketzeriſchen Menſchen meide, wenn
er einmal und abermal ermahnet iſt;

ſo verſtehet er ſolches von einer eigentlichen
Ketzerey: und wiſſe, daß ein ſolcher ver-
kehret iſt, und ſuͤndiget; als der ſich
ſelbſt verurtheilet hat:
weil er nemlich in
ſeinen Jrrwegen, nach empfangener Uberzeu-
gung, muthwillig beharret.
e. Von ſolcher eigentlichen Ketzerey wird denn
nun geſaget, daß ſie verdammlich ſey, wenn
ſie genennet wird ἅιρεσις ἀπωλέιας. Davon
der Verſtand dieſer iſt, nicht als wenn ſie erſt
am juͤngſten Gerichte die Verdammniß uͤber
den Menſchen braͤchte, und derſelben Urſache
nur allein dieſe ſey, daß er dieſe und jene falſche
Concepte von goͤttlichen Dingen geheget habe;
wie ſich viele die Verdammlichkeit der Jrrthuͤ-
mer vorzuſtellen pflegen: ſondern ein Jrrthum
wird deßwegen verdammlich, wenn er von ſol-
cher Beſchaffenheit iſt geweſen, daß er des
Menſchen wahre Bekehrung, die Anzuͤndung
und Unterhaltung des Glaubens verhindert,
und hingegen verurſachet hat, daß man im ver-
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[607/0609] Cap. 2. v. 1. des andern Briefes Petri. und war doch kein Friede. Jer. 7, 14. c. 8, 11. f. Die Verlaͤſterung und Verfolgung der wahren Propheten: wie inſonderheit an dem Exempel das Jeremia ewieſen iſt. Dieſe Cha- racteres findet der Leſer nebſt noch einigen andern ausfuͤhrlicher vorgeſtellet im Lateini- ſchen Commentario p. 671 bis 678. 5. Wenn der Apoſtel an ſtatt des Worts falſcher Propheten ſich des Worts falch- ſcher Lehrer von den Zeiten des neuen Te- ſtaments bedienet, ſo zeiget er damit an, daß die Prophetiſche Gabe in denſelben ſo gemein nicht ſeyn wuͤrde, als damals. Und dieſes bringet auch der Unterſcheid beyder Oeconomien mit ſich. Denn da die alte Oeconomie eigentlich auf Verheiſſungen ging, ſo muſten ſie Propheten haben, welche durch ihre Weiſſagung ſolche ver- kuͤndigten. Die neue aber bringet die Erfuͤl- lung, und daher gebrauchet ſie der Propheten in einem ſolchen Maſſe nicht, wie jene; obgleich GOtt dieſelbe ihr deswegen nicht gantz entzogen, ſondern ſie in den erſten Zeiten damit gar reichlich begabet hat: Da denn die Weiſſagungen auf ge- wiſſe Begebenheiten, die noch zukuͤnftig waren, ei- gentlich gegangen ſind: dergleichen Art der pro- phetie ſich auch in den folgenden Zeiten bis auf dieunſere gefunden hat, obwol ſparſamer, als an- fangs bey Gruͤndung und erſter Ausbreitung der Kirche. 6. Was der Apoſtel im futuro ἔσονται, von der kuͤnftigen Zeit ſetzet, das hat er auch von der damals ſchon gegenwaͤrtigen verſtanden: wie man aus dem nachfolgenden Contexte gar deut- lich ſiehet, und auch aus den parallel-Orten des dritten Capitels und anderer Apoſtoliſchen Brie- fe erkennet. Von der kuͤnftigen Zeit aber ſetzet er das Wort wol ſonderlich in Anſehung der vor- hergedachten vergangenen Zeiten und in Be- trachtung deſſen, daß, was ſich ſchon angehoben hatte, kuͤnftig immer aͤrger werden wuͤrde! 7. Da der Apoſtel die falſchen Lehrer bey der neuen Oeconomie mit den falſchen Prophe- ten der alten vergleichet, ſo iſt leichtlich zu erach- ten, daß bey dieſen und jenen ſich faſt gleiche, oder einerley Kennzeichen befinden. Und dieſe ſte- hen in dem folgenden gantzen Contexte gar deut- lich und haͤufig angezeichnet. 8. Der erſte und dazu der Haupt-Chara- cter iſt eine ſolche Verfaͤlſchung der Lehre, wel- che auf den Grund und auf die Ordnung des Heyls gehet: Nach welchen von ihnen alhier ge- ſaget wird, daß ſie verderbliche Secten einfuͤhren und verleugnen zu ihrer Verdammniß den Herrn, der ſie erkaufet hat. 9. Was die Nebeneinfuͤhrung verder- blicher Secten betrift, ſo iſt dabey folgendes zu mercken. a. Das alhier im Griechiſchen befindliche Wort ἅιρεσ_ , hæreſis, welches ſonſt auf Teutſch durch Ketzerey uͤberſetzet zu werden pfleget, be- deutet in der Kirche GOttes eigentlich eine Er- wehlung, und zwar inſonderheit ſolcher fal- ſcher Lehr-Saͤtze, wodurch, wie gedacht, der Grund und die Ordnung des Heyls verkehret wird. Und ſolglich iſt nicht ein ieder Jrrthum in der Lehre eine Ketzerey, oder alſo beſchaffen, daß er an der Seligkeit ſchaͤdlich ſey: ſintemal ſich viele Jrrthuͤmer finden, welche zwar der Seele auch einen gewiſſen Schaden bringen, aber doch den Grund und die Ordnung des Heyls unzerruͤttet ſtehen laſſen. Denn es ver- haͤlt ſich mit den Jrrthuͤmern des Verſtan- des nicht anders, als mit den Gebrechen des Willens: da ſo wenig ein Wiedergeborner von der Erb-Suͤnde und den daher entſtehen- den vielen Schwachheits-Suͤnden frey iſt: eben ſo wenig iſt er auch von der Unwiſſenheit und von vielerley Mißverſtande in goͤttlichen Dingen befreyet. Daher es ſeine Pflicht iſt, wie der Heiligung, alſo auch der Erleuchtung immer mehr nachzujagen, und in beyden Stuͤ- cken zu wachſen. Woraus man leichtlich er- kennen kan, daß man zwar eines theils keine Jrrthuͤmer muͤſſe an ſich ſelbſt gering achten; andern theils aber auch ſich vor der Ketzerma- cherey huͤten, das iſt, niemanden eines Jrr- thums wegen, der doch den Grund und die Ordnung des Heyls nicht aufhebet, vielweni- ger einer Wahrheit willen der Ketzerey be- ſchuldigen; wie doch gemeiniglich zu geſche- hen pfleget; ſonderlich von denen, welche ſelbſt in groſſen Jrrthuͤmern ſtecken, und an- dern ſolche fuͤr Wahrheiten aufdringen wol- len. b. Weil es nun zu geſchehen pfleget, daß diejeni- gen, welche auf ſchaͤdliche Lehren fallen, auch an- dere an ſich ziehen, und wie es mit einander hal- ten, alſo auch von den rechtglaͤubigen ſich trennen; ſo wird denn eine Ketzerey von ſol- cher Trennung eine Secte genennet. Die doch aber von dem, welches man Schisma, ei- ne Spaltuug nennet, unterſchieden iſt: ſin- temal dieſe auch wol unter denen, welche ſonſt in dem Glaubens-Grunde einig ſind, durch allerley Anſtoß und Mißverſtand entſtehet: wie man das Exempel an der Corinthiſchen Kirche hat. Wenn Paulus Tit. 3, 10. ſpricht: Einen ketzeriſchen Menſchen meide, wenn er einmal und abermal ermahnet iſt; ſo verſtehet er ſolches von einer eigentlichen Ketzerey: und wiſſe, daß ein ſolcher ver- kehret iſt, und ſuͤndiget; als der ſich ſelbſt verurtheilet hat: weil er nemlich in ſeinen Jrrwegen, nach empfangener Uberzeu- gung, muthwillig beharret. e. Von ſolcher eigentlichen Ketzerey wird denn nun geſaget, daß ſie verdammlich ſey, wenn ſie genennet wird ἅιρεσις ἀπωλέιας. Davon der Verſtand dieſer iſt, nicht als wenn ſie erſt am juͤngſten Gerichte die Verdammniß uͤber den Menſchen braͤchte, und derſelben Urſache nur allein dieſe ſey, daß er dieſe und jene falſche Concepte von goͤttlichen Dingen geheget habe; wie ſich viele die Verdammlichkeit der Jrrthuͤ- mer vorzuſtellen pflegen: ſondern ein Jrrthum wird deßwegen verdammlich, wenn er von ſol- cher Beſchaffenheit iſt geweſen, daß er des Menſchen wahre Bekehrung, die Anzuͤndung und Unterhaltung des Glaubens verhindert, und hingegen verurſachet hat, daß man im ver- dam-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/609>, abgerufen am 27.11.2024.