Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite

Erklärung des Briefes Pauli Cap. 11. v. 3. 4.
[Spaltenumbruch] Luft, auch, was den, um des menschlichen Ge-
schlechts Willen am meisten geziereten und am
weitläuftigsten beschriebenen, Erdboden betrift, in
die Meere und in das Trockene, unterschieden
hatte, so schritte er zu der Ergäntzung, oder Aus-
zierung des grossen Welt-Gebäudes, da er es
gleichsam ausmeublirete, von oben bey der obern
Luft anfinge, sie mit himmlischen Lichtern besetzte,
und so fort fuhr, bis auf die Erde, und darauf
endlich den Menschen erschuff zu seinem Bilde,
als das rechte vollkommene Meisterstück seiner
Güte und Weisheit, und denselben unter den
sichtbaren Geschöpfen auf Erden gleichsam zum
Statthalter setzte; und daher mit einer solchen
Natur begabte, daß er, der sichtbaren Dinge we-
gen, sichtbar wäre, aber seinem unsichtbaren Thei-
le, oder dem unsterblichen Geiste nach, zur
Statthalterschaft und sonderlich zur seligen Ge-
meinschaft mit seinem souverainen Schöpfer
und Ober-Herrn umgehen und ihm dienen könte.
Dieses alles, und was dazu gehöret, davon wir
Menschen bey unserer grossen durch den Sünden-
Fall zugezognen Unvollkommenheit nur lallen
können nennet Paulus katarti zein, fertig und
vollkommen machen. Und das sind ta rolepo-
mena, die sichtbaren Dinge.

8. Die phainomena, in die Augen fallen-
de Dinge
sind sichtbare materialische Sachen.
Und wenn nun Paulus saget, daß das Welt-
Gebäude nicht gemachet sey aus solchen Dingen,
so zeiget er damit an, daß vor demselben keine
Materie gewesen sey, daraus es gemachet worden
wäre. Und also bedeutet to me phaino menon, eben
soviel, als nihilum, das nichts ist: und hat es
Lutherus dem Verstande nach gar recht durch
nichts übersetzet. Daß sich aber der Apostel die-
ses Worts bedienet hat, ist wol sonderlich gesche-
hen, um solchergestalt einen Gegensatz zu machen
auf ta blepomena, sichtbare materialische Sachen
der Welt. Wenn man alhier unsichtbare Din-
ge gleichsam für die Materie, oder das principi-
um
der Schöpfung halten wolte, so würde man
fürs erste darinnen anstossen, daß man Dinge, die
nicht materialisch sind, wolte dafür ausgeben.
Und denn würde solches die Structur der Griechi-
schen Worte nicht leiden: sintemal sonst die par-
ticula negativa
me, unmittelbar vor dem Wor-
te phainomena also stehen müste: ek me phainomenon,
da denn die locutio nicht negativa wäre, son-
dern affirmativa, und nur soviel anzeigete, daß
die Schöpfung geschehen sey ex non apparen-
tibus
aus unsichtbaren Dingen. Allein dis lei-
den die Griechischen Worte nicht. Und wolte
auch schon iemand durch unsichtbare Dinge, da-
von doch der Text nicht redet, die Ideen, die
GOtt vor der Schöpfung von allen zu erschaffen-
den Dingen in sich gehabt hat, verstehen; so wür-
de er doch damit nichts gewinnen wider das ma-
teriali
sche nichts, welches vor der Schöpfung
gewesen seyn muß. Paulus nennet das nichts
Röm. 4, 17. gar wohl ta me onta, Dinge die
nicht existiren.

V. 4.

Durch den Glauben hat Abel GOtt
ein grösser
(besser und GOTT angenehmer)
[Spaltenumbruch] Opfer gethan, denn Cain, durch welchen
er das Zeugniß übekommen hat, daß er ge-
recht sey, da GOtt
(durch ein vom Himmel
herab gelassenes Feuer das Opfer selbst angezün-
det und verzehret hat:) und durch denselben
(Glauben) redet, (oder zeuget) er noch (mit
solchem seinem zum beständigen Andencken in der
heiligen Schrift aufgezeichneten Exempel) wie
wol er gestorben ist.
(1 B. Mos. 3, 3. 4.)

Anmerckungen.

1. Es kömmt zur Erläuterung dieses Orts
sonderlich auf folgende Fragen an:

a. Woher die Opfer entstanden sind? ob, wenn
und wie sie von GOtt verordnet, oder von den
ersten Menschen erfunden sind?
b. Wie GOtt von Abels Opfer-Gabe gezeuget,
das ist, was er davon für ein Gnaden-Zeichen
gegeben habe?
c. Wie Abel durch solches Zeichen ein Zeugniß
überkommen habe, daß er gerecht sey, und was
alhier für eine Gerechtigkeit verstanden werde?
d. Wie Abel durch seinen Glauben noch itzo
rede?

2. Die Opfer sind nicht von den Menschen
selbst erfunden, sondern von GOtt gleich nach
dem Sünden-Fall also verordnet worden,
daß die Gläubigen nebst der Verheissung dadurch
so fort sind auf den verhessenen Meßiam, oder
Heyland der Welt, und auf sein Versöhnopfer
geführet worden. Welches aus folgenden
Gründen erhellet, als da sind:

a. Die Meldung des Glaubens, daß die
Opfer im Glauben gebracht worden. Nun
aber ist des Glaubens Eigenschaft, daß er ein
Wort GOttes muß vor sich haben, dar-
nach er sich richte, und daraus der Gläubige
gewiß sey, daß sein Fürnehmen GOtt gefalle.
Ausser, oder ohne göttliche Verordnung aber
auf eine Sache fallen, und seinen Glauben in
eigner Wahl darauf richten, das wäre ein selbst
erwehlter Gottesdienst und GOtt ein Greuel.
Und also hätte es von den Opfern der ersten
Menschen auch heissen müssen: Vergeblich
dienen sie mir, dieweil sie lehren solche
Lehre, die nichts denn Menschen Gebo-
te sind.
Matth. 15, 9.
b. Das besondere Gnaden-Zeichen, welches
GOtt zur Bezeugung seines Wohlgefallens
vor dem Opfer Abels gegeben hat, aber nim-
mermehr würde gegeben haben, wenn es
aus eigener Wahl geschehen wäre. Hat nun
GOtt das Opfer sich also wohl gefallen lassen,
warum solte er denn nicht selbst vorher eine
Verordnung vom Opfern gemachet haben?
c. Die Levitische ausführliche Verfassung
des Opfer-Wesens: als wodurch GOtt ge-
nugsam bezeuget hat, daß auch die ersten
Opfer-Handlungen seynd ein Werck seiner
Verordnung gewesen. Und da er der Jsrae-
litischen Kirche die Gnade gethan, und sie un-
ter dem so vielfachen Vorbilde der Opfer auf
das eintzige Versöhnopfer Christi gewiesen hat;
Wie solte er solches bey den uralten Patriar-
chen gar unterlassen haben?
3. Da

Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 11. v. 3. 4.
[Spaltenumbruch] Luft, auch, was den, um des menſchlichen Ge-
ſchlechts Willen am meiſten geziereten und am
weitlaͤuftigſten beſchriebenen, Erdboden betrift, in
die Meere und in das Trockene, unterſchieden
hatte, ſo ſchritte er zu der Ergaͤntzung, oder Aus-
zierung des groſſen Welt-Gebaͤudes, da er es
gleichſam ausmeublirete, von oben bey der obern
Luft anfinge, ſie mit himmliſchen Lichtern beſetzte,
und ſo fort fuhr, bis auf die Erde, und darauf
endlich den Menſchen erſchuff zu ſeinem Bilde,
als das rechte vollkommene Meiſterſtuͤck ſeiner
Guͤte und Weisheit, und denſelben unter den
ſichtbaren Geſchoͤpfen auf Erden gleichſam zum
Statthalter ſetzte; und daher mit einer ſolchen
Natur begabte, daß er, der ſichtbaren Dinge we-
gen, ſichtbar waͤre, aber ſeinem unſichtbaren Thei-
le, oder dem unſterblichen Geiſte nach, zur
Statthalterſchaft und ſonderlich zur ſeligen Ge-
meinſchaft mit ſeinem ſouverainen Schoͤpfer
und Ober-Herrn umgehen und ihm dienen koͤnte.
Dieſes alles, und was dazu gehoͤret, davon wir
Menſchen bey unſerer groſſen durch den Suͤnden-
Fall zugezognen Unvollkommenheit nur lallen
koͤnnen nennet Paulus καταρτί ζειν, fertig und
vollkommen machen. Und das ſind τὰ ρολεπό-
μενα, die ſichtbaren Dinge.

8. Die φαινόμενα, in die Augen fallen-
de Dinge
ſind ſichtbare materialiſche Sachen.
Und wenn nun Paulus ſaget, daß das Welt-
Gebaͤude nicht gemachet ſey aus ſolchen Dingen,
ſo zeiget er damit an, daß vor demſelben keine
Materie geweſen ſey, daraus es gemachet worden
waͤre. Und alſo bedeutet τὸ μὴ φαινό μενον, eben
ſoviel, als nihilum, das nichts iſt: und hat es
Lutherus dem Verſtande nach gar recht durch
nichts uͤberſetzet. Daß ſich aber der Apoſtel die-
ſes Worts bedienet hat, iſt wol ſonderlich geſche-
hen, um ſolchergeſtalt einen Gegenſatz zu machen
auf τὰ βλεπόμενα, ſichtbaꝛe materialiſche Sachen
der Welt. Wenn man alhier unſichtbare Din-
ge gleichſam fuͤr die Materie, oder das principi-
um
der Schoͤpfung halten wolte, ſo wuͤrde man
fuͤrs erſte darinnen anſtoſſen, daß man Dinge, die
nicht materialiſch ſind, wolte dafuͤr ausgeben.
Und denn wuͤrde ſolches die Structur der Griechi-
ſchen Worte nicht leiden: ſintemal ſonſt die par-
ticula negativa
μὴ, unmittelbar vor dem Wor-
te φαινόμενα alſo ſtehen muͤſte: ἐκ μὴ φαινομένων,
da denn die locutio nicht negativa waͤre, ſon-
dern affirmativa, und nur ſoviel anzeigete, daß
die Schoͤpfung geſchehen ſey ex non apparen-
tibus
aus unſichtbaren Dingen. Allein dis lei-
den die Griechiſchen Worte nicht. Und wolte
auch ſchon iemand durch unſichtbare Dinge, da-
von doch der Text nicht redet, die Ideen, die
GOtt vor der Schoͤpfung von allen zu erſchaffen-
den Dingen in ſich gehabt hat, verſtehen; ſo wuͤr-
de er doch damit nichts gewinnen wider das ma-
teriali
ſche nichts, welches vor der Schoͤpfung
geweſen ſeyn muß. Paulus nennet das nichts
Roͤm. 4, 17. gar wohl τὰ μὴ ὄντα, Dinge die
nicht exiſtiren.

V. 4.

Durch den Glauben hat Abel GOtt
ein groͤſſer
(beſſer und GOTT angenehmer)
[Spaltenumbruch] Opfer gethan, denn Cain, durch welchen
er das Zeugniß uͤbekommen hat, daß er ge-
recht ſey, da GOtt
(durch ein vom Himmel
herab gelaſſenes Feuer das Opfer ſelbſt angezuͤn-
det und verzehret hat:) und durch denſelben
(Glauben) redet, (oder zeuget) er noch (mit
ſolchem ſeinem zum beſtaͤndigen Andencken in der
heiligen Schrift aufgezeichneten Exempel) wie
wol er geſtorben iſt.
(1 B. Moſ. 3, 3. 4.)

Anmerckungen.

1. Es koͤmmt zur Erlaͤuterung dieſes Orts
ſonderlich auf folgende Fragen an:

a. Woher die Opfer entſtanden ſind? ob, wenn
und wie ſie von GOtt verordnet, oder von den
erſten Menſchen erfunden ſind?
b. Wie GOtt von Abels Opfer-Gabe gezeuget,
das iſt, was er davon fuͤr ein Gnaden-Zeichen
gegeben habe?
c. Wie Abel durch ſolches Zeichen ein Zeugniß
uͤberkommen habe, daß er gerecht ſey, und was
alhier fuͤr eine Gerechtigkeit verſtanden werde?
d. Wie Abel durch ſeinen Glauben noch itzo
rede?

2. Die Opfer ſind nicht von den Menſchen
ſelbſt erfunden, ſondern von GOtt gleich nach
dem Suͤnden-Fall alſo verordnet worden,
daß die Glaͤubigen nebſt der Verheiſſung dadurch
ſo fort ſind auf den verheſſenen Meßiam, oder
Heyland der Welt, und auf ſein Verſoͤhnopfer
gefuͤhret worden. Welches aus folgenden
Gruͤnden erhellet, als da ſind:

a. Die Meldung des Glaubens, daß die
Opfer im Glauben gebracht worden. Nun
aber iſt des Glaubens Eigenſchaft, daß er ein
Wort GOttes muß vor ſich haben, dar-
nach er ſich richte, und daraus der Glaͤubige
gewiß ſey, daß ſein Fuͤrnehmen GOtt gefalle.
Auſſer, oder ohne goͤttliche Verordnung aber
auf eine Sache fallen, und ſeinen Glauben in
eigner Wahl darauf richten, das waͤre ein ſelbſt
erwehlter Gottesdienſt und GOtt ein Greuel.
Und alſo haͤtte es von den Opfern der erſten
Menſchen auch heiſſen muͤſſen: Vergeblich
dienen ſie mir, dieweil ſie lehren ſolche
Lehre, die nichts denn Menſchen Gebo-
te ſind.
Matth. 15, 9.
b. Das beſondere Gnaden-Zeichen, welches
GOtt zur Bezeugung ſeines Wohlgefallens
vor dem Opfer Abels gegeben hat, aber nim-
mermehr wuͤrde gegeben haben, wenn es
aus eigener Wahl geſchehen waͤre. Hat nun
GOtt das Opfer ſich alſo wohl gefallen laſſen,
warum ſolte er denn nicht ſelbſt vorher eine
Verordnung vom Opfern gemachet haben?
c. Die Levitiſche ausfuͤhrliche Verfaſſung
des Opfer-Weſens: als wodurch GOtt ge-
nugſam bezeuget hat, daß auch die erſten
Opfer-Handlungen ſeynd ein Werck ſeiner
Verordnung geweſen. Und da er der Jſrae-
litiſchen Kirche die Gnade gethan, und ſie un-
ter dem ſo vielfachen Vorbilde der Opfer auf
das eintzige Verſoͤhnopfer Chriſti gewieſen hat;
Wie ſolte er ſolches bey den uralten Patriar-
chen gar unterlaſſen haben?
3. Da
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0384" n="382"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erkla&#x0364;rung des Briefes Pauli Cap. 11. v. 3. 4.</hi></fw><lb/><cb/>
Luft, auch, was den, um des men&#x017F;chlichen Ge-<lb/>
&#x017F;chlechts Willen am mei&#x017F;ten geziereten und am<lb/>
weitla&#x0364;uftig&#x017F;ten be&#x017F;chriebenen, Erdboden betrift, in<lb/>
die Meere und in das Trockene, unter&#x017F;chieden<lb/>
hatte, &#x017F;o &#x017F;chritte er zu der Erga&#x0364;ntzung, oder Aus-<lb/>
zierung des gro&#x017F;&#x017F;en Welt-Geba&#x0364;udes, da er es<lb/>
gleich&#x017F;am aus<hi rendition="#aq">meublir</hi>ete, von oben bey der obern<lb/>
Luft anfinge, &#x017F;ie mit himmli&#x017F;chen Lichtern be&#x017F;etzte,<lb/>
und &#x017F;o fort fuhr, bis auf die Erde, und darauf<lb/>
endlich den Men&#x017F;chen er&#x017F;chuff zu &#x017F;einem Bilde,<lb/>
als das rechte vollkommene Mei&#x017F;ter&#x017F;tu&#x0364;ck &#x017F;einer<lb/>
Gu&#x0364;te und Weisheit, und den&#x017F;elben unter den<lb/>
&#x017F;ichtbaren Ge&#x017F;cho&#x0364;pfen auf Erden gleich&#x017F;am zum<lb/>
Statthalter &#x017F;etzte; und daher mit einer &#x017F;olchen<lb/>
Natur begabte, daß er, der &#x017F;ichtbaren Dinge we-<lb/>
gen, &#x017F;ichtbar wa&#x0364;re, aber &#x017F;einem un&#x017F;ichtbaren Thei-<lb/>
le, oder dem un&#x017F;terblichen Gei&#x017F;te nach, zur<lb/>
Statthalter&#x017F;chaft und &#x017F;onderlich zur &#x017F;eligen Ge-<lb/>
mein&#x017F;chaft mit &#x017F;einem <hi rendition="#aq">&#x017F;ouverain</hi>en Scho&#x0364;pfer<lb/>
und Ober-Herrn umgehen und ihm dienen ko&#x0364;nte.<lb/>
Die&#x017F;es alles, und was dazu geho&#x0364;ret, davon wir<lb/>
Men&#x017F;chen bey un&#x017F;erer gro&#x017F;&#x017F;en durch den Su&#x0364;nden-<lb/>
Fall zugezognen Unvollkommenheit nur lallen<lb/>
ko&#x0364;nnen nennet Paulus &#x03BA;&#x03B1;&#x03C4;&#x03B1;&#x03C1;&#x03C4;&#x03AF; &#x03B6;&#x03B5;&#x03B9;&#x03BD;, <hi rendition="#fr">fertig</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">vollkommen machen.</hi> Und das &#x017F;ind &#x03C4;&#x1F70; &#x03C1;&#x03BF;&#x03BB;&#x03B5;&#x03C0;&#x03CC;-<lb/>
&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03B1;, die <hi rendition="#fr">&#x017F;ichtbaren Dinge.</hi></p><lb/>
              <p>8. Die &#x03C6;&#x03B1;&#x03B9;&#x03BD;&#x03CC;&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03B1;, in <hi rendition="#fr">die Augen fallen-<lb/>
de Dinge</hi> &#x017F;ind &#x017F;ichtbare <hi rendition="#aq">materiali</hi>&#x017F;che Sachen.<lb/>
Und wenn nun Paulus &#x017F;aget, daß das Welt-<lb/>
Geba&#x0364;ude nicht gemachet &#x017F;ey aus &#x017F;olchen Dingen,<lb/>
&#x017F;o zeiget er damit an, daß vor dem&#x017F;elben keine<lb/>
Materie gewe&#x017F;en &#x017F;ey, daraus es gemachet worden<lb/>
wa&#x0364;re. Und al&#x017F;o bedeutet &#x03C4;&#x1F78; &#x03BC;&#x1F74; &#x03C6;&#x03B1;&#x03B9;&#x03BD;&#x03CC; &#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03BF;&#x03BD;, eben<lb/>
&#x017F;oviel, als <hi rendition="#aq">nihilum,</hi> das nichts i&#x017F;t: und hat es<lb/><hi rendition="#aq">Lutherus</hi> dem Ver&#x017F;tande nach gar recht durch<lb/><hi rendition="#fr">nichts</hi> u&#x0364;ber&#x017F;etzet. Daß &#x017F;ich aber der Apo&#x017F;tel die-<lb/>
&#x017F;es Worts bedienet hat, i&#x017F;t wol &#x017F;onderlich ge&#x017F;che-<lb/>
hen, um &#x017F;olcherge&#x017F;talt einen Gegen&#x017F;atz zu machen<lb/>
auf &#x03C4;&#x1F70; &#x03B2;&#x03BB;&#x03B5;&#x03C0;&#x03CC;&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03B1;, &#x017F;ichtba&#xA75B;e <hi rendition="#aq">materiali</hi>&#x017F;che Sachen<lb/>
der Welt. Wenn man alhier un&#x017F;ichtbare Din-<lb/>
ge gleich&#x017F;am fu&#x0364;r die Materie, oder das <hi rendition="#aq">principi-<lb/>
um</hi> der Scho&#x0364;pfung halten wolte, &#x017F;o wu&#x0364;rde man<lb/>
fu&#x0364;rs er&#x017F;te darinnen an&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en, daß man Dinge, die<lb/>
nicht <hi rendition="#aq">materiali</hi>&#x017F;ch &#x017F;ind, wolte dafu&#x0364;r ausgeben.<lb/>
Und denn wu&#x0364;rde &#x017F;olches die <hi rendition="#aq">Structur</hi> der Griechi-<lb/>
&#x017F;chen Worte nicht leiden: &#x017F;intemal &#x017F;on&#x017F;t die <hi rendition="#aq">par-<lb/>
ticula negativa</hi> &#x03BC;&#x1F74;, unmittelbar vor dem Wor-<lb/>
te &#x03C6;&#x03B1;&#x03B9;&#x03BD;&#x03CC;&#x03BC;&#x03B5;&#x03BD;&#x03B1; al&#x017F;o &#x017F;tehen mu&#x0364;&#x017F;te: &#x1F10;&#x03BA; &#x03BC;&#x1F74; &#x03C6;&#x03B1;&#x03B9;&#x03BD;&#x03BF;&#x03BC;&#x03AD;&#x03BD;&#x03C9;&#x03BD;,<lb/>
da denn die <hi rendition="#aq">locutio</hi> nicht <hi rendition="#aq">negativa</hi> wa&#x0364;re, &#x017F;on-<lb/>
dern <hi rendition="#aq">affirmativa,</hi> und nur &#x017F;oviel anzeigete, daß<lb/>
die Scho&#x0364;pfung ge&#x017F;chehen &#x017F;ey <hi rendition="#aq">ex non apparen-<lb/>
tibus</hi> aus un&#x017F;ichtbaren Dingen. Allein dis lei-<lb/>
den die Griechi&#x017F;chen Worte nicht. Und wolte<lb/>
auch &#x017F;chon iemand durch un&#x017F;ichtbare Dinge, da-<lb/>
von doch der Text nicht redet, die <hi rendition="#aq">Ideen,</hi> die<lb/>
GOtt vor der Scho&#x0364;pfung von allen zu er&#x017F;chaffen-<lb/>
den Dingen in &#x017F;ich gehabt hat, ver&#x017F;tehen; &#x017F;o wu&#x0364;r-<lb/>
de er doch damit nichts gewinnen wider das <hi rendition="#aq">ma-<lb/>
teriali</hi>&#x017F;che <hi rendition="#fr">nichts,</hi> welches vor der Scho&#x0364;pfung<lb/>
gewe&#x017F;en &#x017F;eyn muß. Paulus nennet das nichts<lb/>
Ro&#x0364;m. 4, 17. gar wohl &#x03C4;&#x1F70; &#x03BC;&#x1F74; &#x1F44;&#x03BD;&#x03C4;&#x03B1;, Dinge die<lb/>
nicht <hi rendition="#aq">exi&#x017F;tir</hi>en.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">V. 4.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Durch den Glauben hat Abel GOtt<lb/>
ein gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er</hi> (be&#x017F;&#x017F;er und GOTT angenehmer)<lb/><cb/> <hi rendition="#fr">Opfer gethan, denn Cain, durch welchen<lb/>
er das Zeugniß u&#x0364;bekommen hat, daß er ge-<lb/>
recht &#x017F;ey, da GOtt</hi> (durch ein vom Himmel<lb/>
herab gela&#x017F;&#x017F;enes Feuer das Opfer &#x017F;elb&#x017F;t angezu&#x0364;n-<lb/>
det und verzehret hat:) <hi rendition="#fr">und durch den&#x017F;elben</hi><lb/>
(Glauben) <hi rendition="#fr">redet,</hi> (oder zeuget) <hi rendition="#fr">er noch</hi> (mit<lb/>
&#x017F;olchem &#x017F;einem zum be&#x017F;ta&#x0364;ndigen Andencken in der<lb/>
heiligen Schrift aufgezeichneten Exempel) <hi rendition="#fr">wie<lb/>
wol er ge&#x017F;torben i&#x017F;t.</hi> (1 B. Mo&#x017F;. 3, 3. 4.)</p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/>
              <p>1. Es ko&#x0364;mmt zur Erla&#x0364;uterung die&#x017F;es Orts<lb/>
&#x017F;onderlich auf folgende Fragen an:</p><lb/>
              <list>
                <item><hi rendition="#aq">a.</hi> Woher die Opfer ent&#x017F;tanden &#x017F;ind? ob, wenn<lb/>
und wie &#x017F;ie von GOtt verordnet, oder von den<lb/>
er&#x017F;ten Men&#x017F;chen erfunden &#x017F;ind?</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">b.</hi> Wie GOtt von Abels Opfer-Gabe gezeuget,<lb/>
das i&#x017F;t, was er davon fu&#x0364;r ein Gnaden-Zeichen<lb/>
gegeben habe?</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">c.</hi> Wie Abel durch &#x017F;olches Zeichen ein Zeugniß<lb/>
u&#x0364;berkommen habe, daß er gerecht &#x017F;ey, und was<lb/>
alhier fu&#x0364;r eine Gerechtigkeit ver&#x017F;tanden werde?</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">d.</hi> Wie Abel durch &#x017F;einen Glauben noch itzo<lb/>
rede?</item>
              </list><lb/>
              <p>2. Die <hi rendition="#fr">Opfer</hi> &#x017F;ind nicht von den Men&#x017F;chen<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t erfunden, &#x017F;ondern <hi rendition="#fr">von GOtt</hi> gleich nach<lb/>
dem Su&#x0364;nden-Fall al&#x017F;o <hi rendition="#fr">verordnet worden,</hi><lb/>
daß die Gla&#x0364;ubigen neb&#x017F;t der Verhei&#x017F;&#x017F;ung dadurch<lb/>
&#x017F;o fort &#x017F;ind auf den verhe&#x017F;&#x017F;enen Meßiam, oder<lb/>
Heyland der Welt, und auf &#x017F;ein Ver&#x017F;o&#x0364;hnopfer<lb/>
gefu&#x0364;hret worden. Welches aus folgenden<lb/>
Gru&#x0364;nden erhellet, als da &#x017F;ind:</p><lb/>
              <list>
                <item><hi rendition="#aq">a.</hi><hi rendition="#fr">Die Meldung des Glaubens,</hi> daß die<lb/>
Opfer im Glauben gebracht worden. Nun<lb/>
aber i&#x017F;t des Glaubens Eigen&#x017F;chaft, daß er ein<lb/><hi rendition="#fr">Wort GOttes</hi> muß vor &#x017F;ich haben, dar-<lb/>
nach er &#x017F;ich richte, und daraus der Gla&#x0364;ubige<lb/>
gewiß &#x017F;ey, daß &#x017F;ein Fu&#x0364;rnehmen GOtt gefalle.<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;er, oder ohne go&#x0364;ttliche Verordnung aber<lb/>
auf eine Sache fallen, und &#x017F;einen Glauben in<lb/>
eigner Wahl darauf richten, das wa&#x0364;re ein &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
erwehlter Gottesdien&#x017F;t und GOtt ein Greuel.<lb/>
Und al&#x017F;o ha&#x0364;tte es von den Opfern der er&#x017F;ten<lb/>
Men&#x017F;chen auch hei&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en: <hi rendition="#fr">Vergeblich<lb/>
dienen &#x017F;ie mir, dieweil &#x017F;ie lehren &#x017F;olche<lb/>
Lehre, die nichts denn Men&#x017F;chen Gebo-<lb/>
te &#x017F;ind.</hi> Matth. 15, 9.</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">b.</hi><hi rendition="#fr">Das be&#x017F;ondere Gnaden-Zeichen,</hi> welches<lb/>
GOtt zur Bezeugung &#x017F;eines Wohlgefallens<lb/>
vor dem Opfer Abels gegeben hat, aber nim-<lb/>
mermehr wu&#x0364;rde gegeben haben, wenn es<lb/>
aus eigener Wahl ge&#x017F;chehen wa&#x0364;re. Hat nun<lb/>
GOtt das Opfer &#x017F;ich al&#x017F;o wohl gefallen la&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
warum &#x017F;olte er denn nicht &#x017F;elb&#x017F;t vorher eine<lb/>
Verordnung vom Opfern gemachet haben?</item><lb/>
                <item><hi rendition="#aq">c.</hi><hi rendition="#fr">Die Leviti&#x017F;che ausfu&#x0364;hrliche Verfa&#x017F;&#x017F;ung</hi><lb/>
des Opfer-We&#x017F;ens: als wodurch GOtt ge-<lb/>
nug&#x017F;am bezeuget hat, daß auch die er&#x017F;ten<lb/>
Opfer-Handlungen &#x017F;eynd ein Werck &#x017F;einer<lb/>
Verordnung gewe&#x017F;en. Und da er der J&#x017F;rae-<lb/>
liti&#x017F;chen Kirche die Gnade gethan, und &#x017F;ie un-<lb/>
ter dem &#x017F;o vielfachen Vorbilde der Opfer auf<lb/>
das eintzige Ver&#x017F;o&#x0364;hnopfer Chri&#x017F;ti gewie&#x017F;en hat;<lb/>
Wie &#x017F;olte er &#x017F;olches bey den uralten Patriar-<lb/>
chen gar unterla&#x017F;&#x017F;en haben?</item>
              </list><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">3. Da</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[382/0384] Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 11. v. 3. 4. Luft, auch, was den, um des menſchlichen Ge- ſchlechts Willen am meiſten geziereten und am weitlaͤuftigſten beſchriebenen, Erdboden betrift, in die Meere und in das Trockene, unterſchieden hatte, ſo ſchritte er zu der Ergaͤntzung, oder Aus- zierung des groſſen Welt-Gebaͤudes, da er es gleichſam ausmeublirete, von oben bey der obern Luft anfinge, ſie mit himmliſchen Lichtern beſetzte, und ſo fort fuhr, bis auf die Erde, und darauf endlich den Menſchen erſchuff zu ſeinem Bilde, als das rechte vollkommene Meiſterſtuͤck ſeiner Guͤte und Weisheit, und denſelben unter den ſichtbaren Geſchoͤpfen auf Erden gleichſam zum Statthalter ſetzte; und daher mit einer ſolchen Natur begabte, daß er, der ſichtbaren Dinge we- gen, ſichtbar waͤre, aber ſeinem unſichtbaren Thei- le, oder dem unſterblichen Geiſte nach, zur Statthalterſchaft und ſonderlich zur ſeligen Ge- meinſchaft mit ſeinem ſouverainen Schoͤpfer und Ober-Herrn umgehen und ihm dienen koͤnte. Dieſes alles, und was dazu gehoͤret, davon wir Menſchen bey unſerer groſſen durch den Suͤnden- Fall zugezognen Unvollkommenheit nur lallen koͤnnen nennet Paulus καταρτί ζειν, fertig und vollkommen machen. Und das ſind τὰ ρολεπό- μενα, die ſichtbaren Dinge. 8. Die φαινόμενα, in die Augen fallen- de Dinge ſind ſichtbare materialiſche Sachen. Und wenn nun Paulus ſaget, daß das Welt- Gebaͤude nicht gemachet ſey aus ſolchen Dingen, ſo zeiget er damit an, daß vor demſelben keine Materie geweſen ſey, daraus es gemachet worden waͤre. Und alſo bedeutet τὸ μὴ φαινό μενον, eben ſoviel, als nihilum, das nichts iſt: und hat es Lutherus dem Verſtande nach gar recht durch nichts uͤberſetzet. Daß ſich aber der Apoſtel die- ſes Worts bedienet hat, iſt wol ſonderlich geſche- hen, um ſolchergeſtalt einen Gegenſatz zu machen auf τὰ βλεπόμενα, ſichtbaꝛe materialiſche Sachen der Welt. Wenn man alhier unſichtbare Din- ge gleichſam fuͤr die Materie, oder das principi- um der Schoͤpfung halten wolte, ſo wuͤrde man fuͤrs erſte darinnen anſtoſſen, daß man Dinge, die nicht materialiſch ſind, wolte dafuͤr ausgeben. Und denn wuͤrde ſolches die Structur der Griechi- ſchen Worte nicht leiden: ſintemal ſonſt die par- ticula negativa μὴ, unmittelbar vor dem Wor- te φαινόμενα alſo ſtehen muͤſte: ἐκ μὴ φαινομένων, da denn die locutio nicht negativa waͤre, ſon- dern affirmativa, und nur ſoviel anzeigete, daß die Schoͤpfung geſchehen ſey ex non apparen- tibus aus unſichtbaren Dingen. Allein dis lei- den die Griechiſchen Worte nicht. Und wolte auch ſchon iemand durch unſichtbare Dinge, da- von doch der Text nicht redet, die Ideen, die GOtt vor der Schoͤpfung von allen zu erſchaffen- den Dingen in ſich gehabt hat, verſtehen; ſo wuͤr- de er doch damit nichts gewinnen wider das ma- terialiſche nichts, welches vor der Schoͤpfung geweſen ſeyn muß. Paulus nennet das nichts Roͤm. 4, 17. gar wohl τὰ μὴ ὄντα, Dinge die nicht exiſtiren. V. 4. Durch den Glauben hat Abel GOtt ein groͤſſer (beſſer und GOTT angenehmer) Opfer gethan, denn Cain, durch welchen er das Zeugniß uͤbekommen hat, daß er ge- recht ſey, da GOtt (durch ein vom Himmel herab gelaſſenes Feuer das Opfer ſelbſt angezuͤn- det und verzehret hat:) und durch denſelben (Glauben) redet, (oder zeuget) er noch (mit ſolchem ſeinem zum beſtaͤndigen Andencken in der heiligen Schrift aufgezeichneten Exempel) wie wol er geſtorben iſt. (1 B. Moſ. 3, 3. 4.) Anmerckungen. 1. Es koͤmmt zur Erlaͤuterung dieſes Orts ſonderlich auf folgende Fragen an: a. Woher die Opfer entſtanden ſind? ob, wenn und wie ſie von GOtt verordnet, oder von den erſten Menſchen erfunden ſind? b. Wie GOtt von Abels Opfer-Gabe gezeuget, das iſt, was er davon fuͤr ein Gnaden-Zeichen gegeben habe? c. Wie Abel durch ſolches Zeichen ein Zeugniß uͤberkommen habe, daß er gerecht ſey, und was alhier fuͤr eine Gerechtigkeit verſtanden werde? d. Wie Abel durch ſeinen Glauben noch itzo rede? 2. Die Opfer ſind nicht von den Menſchen ſelbſt erfunden, ſondern von GOtt gleich nach dem Suͤnden-Fall alſo verordnet worden, daß die Glaͤubigen nebſt der Verheiſſung dadurch ſo fort ſind auf den verheſſenen Meßiam, oder Heyland der Welt, und auf ſein Verſoͤhnopfer gefuͤhret worden. Welches aus folgenden Gruͤnden erhellet, als da ſind: a. Die Meldung des Glaubens, daß die Opfer im Glauben gebracht worden. Nun aber iſt des Glaubens Eigenſchaft, daß er ein Wort GOttes muß vor ſich haben, dar- nach er ſich richte, und daraus der Glaͤubige gewiß ſey, daß ſein Fuͤrnehmen GOtt gefalle. Auſſer, oder ohne goͤttliche Verordnung aber auf eine Sache fallen, und ſeinen Glauben in eigner Wahl darauf richten, das waͤre ein ſelbſt erwehlter Gottesdienſt und GOtt ein Greuel. Und alſo haͤtte es von den Opfern der erſten Menſchen auch heiſſen muͤſſen: Vergeblich dienen ſie mir, dieweil ſie lehren ſolche Lehre, die nichts denn Menſchen Gebo- te ſind. Matth. 15, 9. b. Das beſondere Gnaden-Zeichen, welches GOtt zur Bezeugung ſeines Wohlgefallens vor dem Opfer Abels gegeben hat, aber nim- mermehr wuͤrde gegeben haben, wenn es aus eigener Wahl geſchehen waͤre. Hat nun GOtt das Opfer ſich alſo wohl gefallen laſſen, warum ſolte er denn nicht ſelbſt vorher eine Verordnung vom Opfern gemachet haben? c. Die Levitiſche ausfuͤhrliche Verfaſſung des Opfer-Weſens: als wodurch GOtt ge- nugſam bezeuget hat, daß auch die erſten Opfer-Handlungen ſeynd ein Werck ſeiner Verordnung geweſen. Und da er der Jſrae- litiſchen Kirche die Gnade gethan, und ſie un- ter dem ſo vielfachen Vorbilde der Opfer auf das eintzige Verſoͤhnopfer Chriſti gewieſen hat; Wie ſolte er ſolches bey den uralten Patriar- chen gar unterlaſſen haben? 3. Da

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/384
Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/384>, abgerufen am 20.05.2024.