Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Cap. 6. v. 7-9. an die Hebräer. [Spaltenumbruch]
tur unserer Seelen eine gute Anleitung giebet,sondern auch darinn, daß wir die Erde und alle irdische Dinge, soviel leichter verleugnen kön- nen. Denn woferne mit dem Erdreich und ih- ren Früchten noch itzo alles in dem ersten gese- gneten Stande stünde, so würde die verderbte menschliche Natur noch zehnmal mehr daran kle- ben, und die ihr zur Erlangung geistlicher Gü- ter so hochnöthige Verleugnung alles irdischen Wesens ihr soviel schwerer werden. 5. Da nun des Sünden-Falles wegen un- 6. Gleichwie aber ein durch den Pflug und 7. Und hier heißt es denn: wer da hat, 8. Gleichwie alles Land den Regen ohne 9. Jm übrigen hat der Leser alhier aus dem V. 9. Wir versehen uns aber, ihr lieb- Anmerckungen. 1. Ein gläubiger Christ kan zwar seiner eig- 2. Hieher gehören die Stellen aus Cap. 3, 6. Fleiß R r 2
Cap. 6. v. 7-9. an die Hebraͤer. [Spaltenumbruch]
tur unſerer Seelen eine gute Anleitung giebet,ſondern auch darinn, daß wir die Erde und alle irdiſche Dinge, ſoviel leichter verleugnen koͤn- nen. Denn woferne mit dem Erdreich und ih- ren Fruͤchten noch itzo alles in dem erſten geſe- gneten Stande ſtuͤnde, ſo wuͤrde die verderbte menſchliche Natur noch zehnmal mehr daran kle- ben, und die ihr zur Erlangung geiſtlicher Guͤ- ter ſo hochnoͤthige Verleugnung alles irdiſchen Weſens ihr ſoviel ſchwerer werden. 5. Da nun des Suͤnden-Falles wegen un- 6. Gleichwie aber ein durch den Pflug und 7. Und hier heißt es denn: wer da hat, 8. Gleichwie alles Land den Regen ohne 9. Jm uͤbrigen hat der Leſer alhier aus dem V. 9. Wir verſehen uns aber, ihr lieb- Anmerckungen. 1. Ein glaͤubiger Chriſt kan zwar ſeiner eig- 2. Hieher gehoͤren die Stellen aus Cap. 3, 6. Fleiß R r 2
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Cap. 6. v. 7-9. an die Hebraͤer.
tur unſerer Seelen eine gute Anleitung giebet,
ſondern auch darinn, daß wir die Erde und alle
irdiſche Dinge, ſoviel leichter verleugnen koͤn-
nen. Denn woferne mit dem Erdreich und ih-
ren Fruͤchten noch itzo alles in dem erſten geſe-
gneten Stande ſtuͤnde, ſo wuͤrde die verderbte
menſchliche Natur noch zehnmal mehr daran kle-
ben, und die ihr zur Erlangung geiſtlicher Guͤ-
ter ſo hochnoͤthige Verleugnung alles irdiſchen
Weſens ihr ſoviel ſchwerer werden.
5. Da nun des Suͤnden-Falles wegen un-
ſere Seele einem zum guten unfruchtbaren, und
zu allem boͤſen, fruchtbaren Acker gleich iſt, und
wir der cultur noͤthig haben, dazu aber ſonder-
lich der geiſtliche Pflug des Geſetzes und der
wiedergebaͤrenden Gnade gehoͤret, um dem
kuͤnftigen Fluche zu entgehen; ſo mag es hier
wohl heiſſen: der Pflug, aratrum, oder der
Fluch, maledictio.
6. Gleichwie aber ein durch den Pflug und
Ege wohl zu bereiteter Acker des natuͤrlichen
Einfluſſes vom Himmel am Regen und Tau zum
oͤftern benoͤthiget iſt, und darnach gleichſam wie
ein durſtiger ſich ſehnet, ihn begierigſt in ſich zie-
het, und zur Fruchtbringung gedeyen laͤßt: alſo
gebrauchen wir auch nach der erſten Bekehrung
des beſtaͤndigen Zufluſſes der Gnade GOttes,
und der mehrern Salbung des Heiligen Geiſtes,
muͤſſen auch, bey dem Gefuͤhl unſers noch uͤbri-
gen groſſen geiſtlichen Elendes, darnach recht
lechzend und durſtig ſeyn, und dieſelbe aus der
Fuͤlle JEſu durch den Glauben begierigſt in uns
ziehen. Da wir denn immer mehr ſchmecken
die zuvorgedachten himmliſchen Gaben, das guͤ-
tige Wort GOttes, und die Kraͤfte der zukuͤnf-
tigen Welt.
7. Und hier heißt es denn: wer da hat,
(alſo) hat, (daß er es recht anleget) dem wird
gegeben, daß er die Fuͤlle habe. Matth. 13,
12. c. 25, 29. welches der Apoſtel alhier nennet,
Segen von GOtt empfangen. Denn durch
den getreuen Gebrauch, welche eine wuͤrckli-
che Danckſagung fuͤr das empfangene Gute iſt,
wird der Menſch nicht allein mehrer Gnade im-
mer wuͤrdiger, ſondern auch faͤhiger.
8. Gleichwie alles Land den Regen ohne
Unterſcheid bekoͤmmt, aber doch an Fruͤchten
ſehr ungleich iſt: alſo wiederfaͤhret die Gnade
GOttes auch allen Menſchen, aber mit einem
groſſen Unterſcheide der geiſtlichen Fruchtbrin-
gung. Da es denn auf des Menſchen Treue
und Untreue ankoͤmmt; welche von ſeinem freyen
Willen dependiret: und alſo iſt er darinnen,
wie auch ſonſt ſeiner gantzen uͤbrigen Natur nach,
von der Erde und einem Gewaͤchſe ſehr unter-
ſchieden. Wie denn kein Gleichniß weiter ge-
dehnet werden muß, als die Natur der Sache,
worauf die application gemachet wird, es zu-
laͤſſet.
9. Jm uͤbrigen hat der Leſer alhier aus dem
Matthaͤo folgende Stellen bey ſich ſelbſt wohl
zu erwegen: nemlich c. 3, 10. Es iſt ſchon die
Art dem Baum an die Wurtzel geleget:
darum welcher Baum nicht gute Fruͤchte
bringet, wird abgehauen und ins Feuer
geworfen. Welches auch c. 7, 19. wiederholet
wird. Ferner c. 13, 3. und c. 21, 19. Der HERR
JEſus ſahe einen Feigenbaum an dem
Wege und ging hinzu, und fand nichts
daran, denn allein Blaͤtter, und ſprach zu
ihm: Nun wachſe auf dir hinfort nim-
mermehr keine Frucht. Und der Feigen-
baum verdorrete alſobald.
V. 9.
Wir verſehen uns aber, ihr lieb-
ſten, beſſers zu euch (halten uns im guten
Vertrauen verſichert, ihr werdet im Glauben an
Chriſtum, und daher auch in der freudigen Er-
kenntniß beſtaͤndig bleiben, und euch vor der zu-
vor gedachten groſſen Suͤnde des Abfalles huͤ-
ten) und daß die Seligkeit naͤher ſey (ἐχό-
μενα σωτηρας, wir verſehen uns zu euch alles deſ-
ſen, was an die Seligkeit reichet, oder damit alſo
verbunden iſt, daß es zu der Ordnung, in welcher
ſie der voͤlligen Offenbarung nach zu erlangen iſt,
gehoͤret, und daß ihr in ſolcher Ordnung verhar-
ren und darnach ſtreben werdet:) ob wir wol
alſo (von der Gefahr und dem ewigen Schaden
des Ruͤckfalles) reden.
Anmerckungen.
1. Ein glaͤubiger Chriſt kan zwar ſeiner eig-
nen Seligkeit gewiß ſeyn; aber doch nicht ohne
eine heilige Sorgfalt fuͤr ſeine Beharrung und
Beſtaͤndigkeit im guten. Welche Wahrneh-
mung ſeiner ſelbſt denn in ſo fern noch immer eine
heimliche Beyſorge ſeines Ruͤckfalles bey ſich hat,
in ſo fern er dieſen nicht fuͤr unmoͤglich haͤlt, ja er-
kennet, daß er ohne jene erfolgen wuͤrde. Stehet
es nun um die Verſicherung von eines ieden ſeiner
eignen Seligkeit alſo; ſo iſt leichtlich zu erachten,
daß eine ſolche Beyſorge in Anſehung anderer
noch vielmehr ſtatt finde: doch gleichwol alſo,
daß die gute Zuverſicht dabey allezeit die Oberhand
behalte, und ſich jene nur wider eine unachtſame
Sicherheit, und folglich zur Beobachtung der zu
ſeiner eignen und anderer ihre Beharrung noͤthi-
gen Pflichten dienen laſſe.
2. Hieher gehoͤren die Stellen aus Cap. 3, 6.
13. 14. Chriſti Haus ſind wir, ſo wir an-
ders u. ſ. w. Sehet zu lieben Bruͤder, daß
nicht iemand unter euch u. ſ. w. Denn wir
ſind Chriſti theilhaftig worden ſo wir an-
ders u. ſ. w. deßgleichen c. 3, 1. Darum ſollen
wir deſto mehr Wahrnehmen des Worts,
das wir hoͤren, daß wir nicht dahin fah-
ren. Und c. 4, 1. So laſſet uns nun fuͤrchten,
daß wir die Verheiſſung, einzukommen zu
ſeiner Ruhe, nicht verſaͤumen, und unſer
keiner dahinten bleibe. Siehe auch unten c.
12, 12. 13. 14. 15. Richtet wieder auf die laͤßi-
gen Haͤnde und die muͤden Knie ‒ ‒ ‒ und
ſehet darauf, daß nicht iemand GOttes-
Gnade verſaͤume. u. f. Die beſte Erlaͤuterung
von der bezeugeten Zuverſicht und der Beyſorge
Pauli finden wir gleich nach dem itzo erklaͤrten
Texte c. 6, v. 11. 12. Da es heißt: wir begeh-
ren aber, daß euer ieglicher denſelbigen
Fleiß
R r 2
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