Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.Erklärung des Briefes Pauli Cap. 1. v. 14. [Spaltenumbruch]
Anmerckungen. 1. Daß die Engel Geister sind ihrer Na- 2. Zuvorderst dienen die Engel GOTT, 3. Gleichwie man aus dem grossen Unter- 4. Die heiligen Engel werden zwar eigent- 5. Es ist zwar der Dienst der heiligen En- 6. Da wir die Seligkeit als ein Erbe em- 7. Soviel vom ersten Capitel dieses Brie- a. Die ausdrückliche Benennung, da er heißt GOTT, v. 8. 9. aus Ps. 45. b. Die Benennung des Sohnes GOttes: welcher, da er kein Sohn aus Gnaden ist, wie seine gläubige Glieder, gewiß mit GOtt dem Vater eines Wesens ist, v. 1. 5. 6. 8. c. Der Abglantz der Herrlichkeit GOttes, und das Ebenbild seines Wesens. Welche Benennung auch gantz göttlich ist. v. 3. d. Das majestätische, und allein einer wahren göttlichen Person zukommende, Sitzen zur Rechten GOttes, v. 3. 8. 13. e. Das göttliche Werck der Schöpfung, v. 2. 10. f. Das göttliche Werck der Providentz, nach welcher er alle Dinge mit seinem kräfti- gen Worte träget. v. 3. g. Das göttliche Werck der Reinigung unserer Sünde, oder der Erlösung, v. 3. dahin gehöret die Liebe zur Gerechtigkeit und der Haß des gottlosen Wesens. v. 9. h. Das göttliche Werck der künftigen Ver- wandelung der gantzen Welt. v. 12. i. Die göttliche Eigenschaft der absoluten Un- veränderlichkeit. v. 12. k. Die göttliche Ehre der Anbetung, welche ihm auch von den heiligen Engeln angethan wird, als dem HErrn und Schöpfer dersel- ben. v. 6. 7. 8. Und da die menschliche Natur mit a. Daß er ist der Erbe über alles v. 2. b. Daß er zur Rechten GOttes erhaben wor- den. v. 3. 13. c. Daß er auch den Namen des Sohnes GOt- tes ererbet. v. 4. d. Daß
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 1. v. 14. [Spaltenumbruch]
Anmerckungen. 1. Daß die Engel Geiſter ſind ihrer Na- 2. Zuvorderſt dienen die Engel GOTT, 3. Gleichwie man aus dem groſſen Unter- 4. Die heiligen Engel werden zwar eigent- 5. Es iſt zwar der Dienſt der heiligen En- 6. Da wir die Seligkeit als ein Erbe em- 7. Soviel vom erſten Capitel dieſes Brie- a. Die ausdruͤckliche Benennung, da er heißt GOTT, v. 8. 9. aus Pſ. 45. b. Die Benennung des Sohnes GOttes: welcher, da er kein Sohn aus Gnaden iſt, wie ſeine glaͤubige Glieder, gewiß mit GOtt dem Vater eines Weſens iſt, v. 1. 5. 6. 8. c. Der Abglantz der Herrlichkeit GOttes, und das Ebenbild ſeines Weſens. Welche Benennung auch gantz goͤttlich iſt. v. 3. d. Das majeſtaͤtiſche, und allein einer wahren goͤttlichen Perſon zukommende, Sitzen zur Rechten GOttes, v. 3. 8. 13. e. Das goͤttliche Werck der Schoͤpfung, v. 2. 10. f. Das goͤttliche Werck der Providentz, nach welcher er alle Dinge mit ſeinem kraͤfti- gen Worte traͤget. v. 3. g. Das goͤttliche Werck der Reinigung unſerer Suͤnde, oder der Erloͤſung, v. 3. dahin gehoͤret die Liebe zur Gerechtigkeit und der Haß des gottloſen Weſens. v. 9. h. Das goͤttliche Werck der kuͤnftigen Ver- wandelung der gantzen Welt. v. 12. i. Die goͤttliche Eigenſchaft der abſoluten Un- veraͤnderlichkeit. v. 12. k. Die goͤttliche Ehre der Anbetung, welche ihm auch von den heiligen Engeln angethan wird, als dem HErrn und Schoͤpfer derſel- ben. v. 6. 7. 8. Und da die menſchliche Natur mit a. Daß er iſt der Erbe uͤber alles v. 2. b. Daß er zur Rechten GOttes erhaben wor- den. v. 3. 13. c. Daß er auch den Namen des Sohnes GOt- tes ererbet. v. 4. d. Daß
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0260" n="258"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 1. v. 14.</hi> </fw><lb/> <cb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/> <p>1. Daß die Engel <hi rendition="#fr">Geiſter</hi> ſind ihrer Na-<lb/> tur nach, und nach ihrem Amte <hi rendition="#fr">Engel</hi> und <hi rendition="#fr">Die-<lb/> ner</hi> heiſſen, haben wir bereits v. 7. betrachtet.<lb/> Der Apoſtel wiederholet es alhier um der Ver-<lb/> gleichung willen, welche er zwiſchen dem Sohn<lb/> GOttes, auch der menſchlichen Natur nach,<lb/> und zwiſchen den Engeln anſtellet. Denn Chri-<lb/> ſtus ſitzet zur Rechten GOttes, und, als ein HErr<lb/> der Engel, ſendet er ſie, wohin er will, und ſie<lb/> laſſen ſich von ihm ſenden.</p><lb/> <p>2. Zuvorderſt <hi rendition="#fr">dienen</hi> die Engel GOTT,<lb/> ſowol wenn ſie gleichſam vor ihm ſtehen, ſein<lb/> Angeſicht ſchauen und ihn anbeten, Dan. 7, 10.<lb/> Matth. 18, 10. als auch wenn ſie von ihm, um<lb/> ſeinen Willen kund zu machen, oder auch ſonſt<lb/> auszurichten, ausgeſandt werden zum Dienſt<lb/> des Menſchen; davon viele Exempel im alten<lb/> und neuen Teſtamente bekannt ſind. Man ſehe<lb/> im alten Teſtamente 1 B. Moſ. 18, 1. u. f. c. 19,<lb/> 1. u. f. 1 Koͤn. 19, 5. u. f. 2 Koͤn. 6, 16. 17. Jeſ.<lb/> 37, 36. Dan. 3, 28. c. 9, 21. u. f. Jm neuen Te-<lb/> ſtament ſind die Engel bey Chriſto beſchaͤftiget<lb/> geweſen von ſeiner Empfaͤngniß und Geburt an,<lb/> bis an ſeine Himmelfahrt, wie wir aus den Ev-<lb/> angeliſten wiſſen. Und mit dem majeſtaͤtiſchen<lb/> Geleite der heiligen Engel wird der Sohn GOt-<lb/> tes auch zum Gericht kommen, und <hi rendition="#fr">ſie ſenden<lb/> mit hellen Poſaunen, und ſie werden<lb/> ſammlen ſeine Auserwehlten von den vier<lb/> Winden, von einem Ende des Himmels<lb/> zu dem andern.</hi> Matth. 13, 41. cap. 24, 31.<lb/> 1 Theſſ. 4, 16. Siehe auch Luc. 16, 22. Offenb.<lb/> 1, 1. u. ſ. w.</p><lb/> <p>3. Gleichwie man aus dem groſſen <hi rendition="#fr">Unter-<lb/> ſcheide</hi> des Sohnes GOttes und der Engel den<lb/> unendlichen Vorzug Chriſti erkennet: ſo ſiehet<lb/> man auch aus der <hi rendition="#fr">Bedienung,</hi> welche die hei-<lb/> ligen Engel GOtt um der Menſchen willen lei-<lb/> ſten, den groſſen <hi rendition="#fr">Adel der Glaͤubigen,</hi> wel-<lb/> chen ſie in Chriſto vor den Engeln haben: ſinte-<lb/> mal ſie mit zu der Wuͤrde des Koͤniglichen Prie-<lb/> ſterthums in Chriſto, und zum Throne Chriſti,<lb/> erhaben werden: 1 Pet. 2, 9. Offenb. 3, 21. wel-<lb/> ches von den Engeln nicht kan geſaget werden.</p><lb/> <p>4. Die heiligen Engel werden zwar eigent-<lb/> lich den <hi rendition="#fr">Glaͤubigen,</hi> die hier <hi rendition="#fr">Erben der Selig-<lb/> keit</hi> heiſſen, zum Dienſt ausgeſandt: weil doch<lb/> aber dieſe es mit den Unglaͤubigen und Gottloſen<lb/> zu thun haben, und auch dieſerwegen oft ihres<lb/> unſichtbaren Dienſtes gebrauchen, ſo gehet er<lb/> auch auf die Gottloſen. Man ſehe Dan. 10, 13.</p><lb/> <p>5. Es iſt zwar der <hi rendition="#fr">Dienſt</hi> der heiligen En-<lb/> gel <hi rendition="#fr">unſichtbar;</hi> doch aber <hi rendition="#fr">wahrhaftig:</hi> und<lb/> mag gewißlich nach der <hi rendition="#aq">Providen</hi>tz GOttes<lb/> manches durch Behuf der Engel in dieſen und je-<lb/> nen Faͤllen geſchehen, da man es wohl am we-<lb/> nigſten gedencket. Es laͤßt GOTT uns ſolche<lb/> Dienſte wol ſonderlich um deßwillen verborgen<lb/> bleiben, damit man nicht gegen die Engel auf<lb/> einige Abgoͤtterey fallen ſolle: wie ſolches an ei-<lb/> nigen Jrrgeiſtern beſtrafet wird, Col. 2, 18.</p><lb/> <cb/> <p>6. Da wir die Seligkeit als ein <hi rendition="#fr">Erbe</hi> em-<lb/> pfangen; ſo ſiehet man daraus eines theils, wie<lb/> ſie keinesweges von uns koͤnne verdienet werden;<lb/> aber auch andern theils, wie daß dazu eine ge-<lb/> wiſſe Ordnung gehoͤre: nemlich die <hi rendition="#fr">Ordnung<lb/> der Kindſchaft</hi> und <hi rendition="#fr">Freundſchaft</hi> GOttes:<lb/> ſintemal allein Kinder und Freunde Erben ſind.<lb/> Wie es Roͤm. 8, 17. heißt: <hi rendition="#fr">Sind wir denn<lb/> Kinder, ſo ſind wir auch Erben, nemlich<lb/> GOttes Erben und Miterben Chriſti: ſo<lb/> wir anders mit leiden, aufdaß wir auch<lb/> mit zur Herrlichkeit erhaben werden.</hi> Die<lb/> Redens-Art von Ererbung der Seligkeit, und<lb/> die Sache ſelbſt, ſehe man ſonderlich Gal. 3,<lb/> 14. 18.</p><lb/> <p>7. Soviel vom erſten Capitel dieſes Brie-<lb/> fes. Und weil denn darinnen die Haupt-Lehre<lb/> iſt von der Perſon Chriſti nach ſeiner wahren<lb/> Gottheit und Menſchheit, ſo wollen wir nun die<lb/> Beweis-Gruͤnde davon zuſammen faſſen: und<lb/> zwar erſtlich von der <hi rendition="#fr">Gottheit Chriſti.</hi> Da-<lb/> von haben wir folgende <hi rendition="#aq">argumenta:</hi></p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a.</hi> Die ausdruͤckliche Benennung, da er heißt<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">GOTT,</hi></hi> v. 8. 9. aus Pſ. 45.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">b.</hi> Die Benennung des <hi rendition="#fr">Sohnes GOttes:</hi><lb/> welcher, da er kein Sohn aus Gnaden iſt, wie<lb/> ſeine glaͤubige Glieder, gewiß mit GOtt dem<lb/> Vater eines Weſens iſt, v. 1. 5. 6. 8.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">c.</hi> Der <hi rendition="#fr">Abglantz der Herrlichkeit GOttes,</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">das Ebenbild ſeines Weſens.</hi> Welche<lb/> Benennung auch gantz goͤttlich iſt. v. 3.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">d.</hi> Das <hi rendition="#fr">majeſtaͤtiſche,</hi> und allein einer wahren<lb/> goͤttlichen Perſon zukommende, <hi rendition="#fr">Sitzen zur<lb/> Rechten GOttes,</hi> v. 3. 8. 13.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">e.</hi> Das goͤttliche Werck der <hi rendition="#fr">Schoͤpfung,</hi><lb/> v. 2. 10.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">f.</hi> Das <hi rendition="#fr">goͤttliche Werck der</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Providentz,</hi></hi><lb/> nach welcher er alle Dinge mit ſeinem kraͤfti-<lb/> gen Worte traͤget. v. 3.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">g.</hi> Das <hi rendition="#fr">goͤttliche Werck der Reinigung<lb/> unſerer Suͤnde,</hi> oder der Erloͤſung, v. 3.<lb/> dahin gehoͤret die Liebe zur Gerechtigkeit und<lb/> der Haß des gottloſen <hi rendition="#fr">Weſens.</hi> v. 9.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">h.</hi> Das goͤttliche Werck der <hi rendition="#fr">kuͤnftigen Ver-<lb/> wandelung</hi> der gantzen Welt. v. 12.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">i.</hi> Die goͤttliche Eigenſchaft der <hi rendition="#aq">abſolut</hi>en <hi rendition="#fr">Un-<lb/> veraͤnderlichkeit.</hi> v. 12.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">k.</hi> Die goͤttliche Ehre der <hi rendition="#fr">Anbetung,</hi> welche<lb/> ihm auch von den heiligen Engeln angethan<lb/> wird, als dem HErrn und Schoͤpfer derſel-<lb/> ben. v. 6. 7.</item> </list><lb/> <p>8. Und da die <hi rendition="#fr">menſchliche Natur</hi> mit<lb/> der goͤttlichen in einer <hi rendition="#fr">perſoͤnlichen Vereini-<lb/> gung</hi> ſtehet, und ſie daher aller goͤttlichen Herr-<lb/> lichkeit theilhaftig worden iſt, ſo gehen darauf<lb/> folgende Puncte, oder Stuͤcke:</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a.</hi> Daß er iſt der <hi rendition="#fr">Erbe uͤber alles</hi> v. 2.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">b.</hi> Daß er <hi rendition="#fr">zur Rechten GOttes erhaben wor-<lb/> den.</hi> v. 3. 13.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">c.</hi> Daß er auch den Namen des <hi rendition="#fr">Sohnes GOt-<lb/> tes ererbet.</hi> v. 4.</item> </list><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">d.</hi> Daß</fw><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [258/0260]
Erklaͤrung des Briefes Pauli Cap. 1. v. 14.
Anmerckungen.
1. Daß die Engel Geiſter ſind ihrer Na-
tur nach, und nach ihrem Amte Engel und Die-
ner heiſſen, haben wir bereits v. 7. betrachtet.
Der Apoſtel wiederholet es alhier um der Ver-
gleichung willen, welche er zwiſchen dem Sohn
GOttes, auch der menſchlichen Natur nach,
und zwiſchen den Engeln anſtellet. Denn Chri-
ſtus ſitzet zur Rechten GOttes, und, als ein HErr
der Engel, ſendet er ſie, wohin er will, und ſie
laſſen ſich von ihm ſenden.
2. Zuvorderſt dienen die Engel GOTT,
ſowol wenn ſie gleichſam vor ihm ſtehen, ſein
Angeſicht ſchauen und ihn anbeten, Dan. 7, 10.
Matth. 18, 10. als auch wenn ſie von ihm, um
ſeinen Willen kund zu machen, oder auch ſonſt
auszurichten, ausgeſandt werden zum Dienſt
des Menſchen; davon viele Exempel im alten
und neuen Teſtamente bekannt ſind. Man ſehe
im alten Teſtamente 1 B. Moſ. 18, 1. u. f. c. 19,
1. u. f. 1 Koͤn. 19, 5. u. f. 2 Koͤn. 6, 16. 17. Jeſ.
37, 36. Dan. 3, 28. c. 9, 21. u. f. Jm neuen Te-
ſtament ſind die Engel bey Chriſto beſchaͤftiget
geweſen von ſeiner Empfaͤngniß und Geburt an,
bis an ſeine Himmelfahrt, wie wir aus den Ev-
angeliſten wiſſen. Und mit dem majeſtaͤtiſchen
Geleite der heiligen Engel wird der Sohn GOt-
tes auch zum Gericht kommen, und ſie ſenden
mit hellen Poſaunen, und ſie werden
ſammlen ſeine Auserwehlten von den vier
Winden, von einem Ende des Himmels
zu dem andern. Matth. 13, 41. cap. 24, 31.
1 Theſſ. 4, 16. Siehe auch Luc. 16, 22. Offenb.
1, 1. u. ſ. w.
3. Gleichwie man aus dem groſſen Unter-
ſcheide des Sohnes GOttes und der Engel den
unendlichen Vorzug Chriſti erkennet: ſo ſiehet
man auch aus der Bedienung, welche die hei-
ligen Engel GOtt um der Menſchen willen lei-
ſten, den groſſen Adel der Glaͤubigen, wel-
chen ſie in Chriſto vor den Engeln haben: ſinte-
mal ſie mit zu der Wuͤrde des Koͤniglichen Prie-
ſterthums in Chriſto, und zum Throne Chriſti,
erhaben werden: 1 Pet. 2, 9. Offenb. 3, 21. wel-
ches von den Engeln nicht kan geſaget werden.
4. Die heiligen Engel werden zwar eigent-
lich den Glaͤubigen, die hier Erben der Selig-
keit heiſſen, zum Dienſt ausgeſandt: weil doch
aber dieſe es mit den Unglaͤubigen und Gottloſen
zu thun haben, und auch dieſerwegen oft ihres
unſichtbaren Dienſtes gebrauchen, ſo gehet er
auch auf die Gottloſen. Man ſehe Dan. 10, 13.
5. Es iſt zwar der Dienſt der heiligen En-
gel unſichtbar; doch aber wahrhaftig: und
mag gewißlich nach der Providentz GOttes
manches durch Behuf der Engel in dieſen und je-
nen Faͤllen geſchehen, da man es wohl am we-
nigſten gedencket. Es laͤßt GOTT uns ſolche
Dienſte wol ſonderlich um deßwillen verborgen
bleiben, damit man nicht gegen die Engel auf
einige Abgoͤtterey fallen ſolle: wie ſolches an ei-
nigen Jrrgeiſtern beſtrafet wird, Col. 2, 18.
6. Da wir die Seligkeit als ein Erbe em-
pfangen; ſo ſiehet man daraus eines theils, wie
ſie keinesweges von uns koͤnne verdienet werden;
aber auch andern theils, wie daß dazu eine ge-
wiſſe Ordnung gehoͤre: nemlich die Ordnung
der Kindſchaft und Freundſchaft GOttes:
ſintemal allein Kinder und Freunde Erben ſind.
Wie es Roͤm. 8, 17. heißt: Sind wir denn
Kinder, ſo ſind wir auch Erben, nemlich
GOttes Erben und Miterben Chriſti: ſo
wir anders mit leiden, aufdaß wir auch
mit zur Herrlichkeit erhaben werden. Die
Redens-Art von Ererbung der Seligkeit, und
die Sache ſelbſt, ſehe man ſonderlich Gal. 3,
14. 18.
7. Soviel vom erſten Capitel dieſes Brie-
fes. Und weil denn darinnen die Haupt-Lehre
iſt von der Perſon Chriſti nach ſeiner wahren
Gottheit und Menſchheit, ſo wollen wir nun die
Beweis-Gruͤnde davon zuſammen faſſen: und
zwar erſtlich von der Gottheit Chriſti. Da-
von haben wir folgende argumenta:
a. Die ausdruͤckliche Benennung, da er heißt
GOTT, v. 8. 9. aus Pſ. 45.
b. Die Benennung des Sohnes GOttes:
welcher, da er kein Sohn aus Gnaden iſt, wie
ſeine glaͤubige Glieder, gewiß mit GOtt dem
Vater eines Weſens iſt, v. 1. 5. 6. 8.
c. Der Abglantz der Herrlichkeit GOttes,
und das Ebenbild ſeines Weſens. Welche
Benennung auch gantz goͤttlich iſt. v. 3.
d. Das majeſtaͤtiſche, und allein einer wahren
goͤttlichen Perſon zukommende, Sitzen zur
Rechten GOttes, v. 3. 8. 13.
e. Das goͤttliche Werck der Schoͤpfung,
v. 2. 10.
f. Das goͤttliche Werck der Providentz,
nach welcher er alle Dinge mit ſeinem kraͤfti-
gen Worte traͤget. v. 3.
g. Das goͤttliche Werck der Reinigung
unſerer Suͤnde, oder der Erloͤſung, v. 3.
dahin gehoͤret die Liebe zur Gerechtigkeit und
der Haß des gottloſen Weſens. v. 9.
h. Das goͤttliche Werck der kuͤnftigen Ver-
wandelung der gantzen Welt. v. 12.
i. Die goͤttliche Eigenſchaft der abſoluten Un-
veraͤnderlichkeit. v. 12.
k. Die goͤttliche Ehre der Anbetung, welche
ihm auch von den heiligen Engeln angethan
wird, als dem HErrn und Schoͤpfer derſel-
ben. v. 6. 7.
8. Und da die menſchliche Natur mit
der goͤttlichen in einer perſoͤnlichen Vereini-
gung ſtehet, und ſie daher aller goͤttlichen Herr-
lichkeit theilhaftig worden iſt, ſo gehen darauf
folgende Puncte, oder Stuͤcke:
a. Daß er iſt der Erbe uͤber alles v. 2.
b. Daß er zur Rechten GOttes erhaben wor-
den. v. 3. 13.
c. Daß er auch den Namen des Sohnes GOt-
tes ererbet. v. 4.
d. Daß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |