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Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

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C. 1. v. 9-13. an den Titum.
[Spaltenumbruch] den Zuhörern durchs Hertze ging Apost. Gesch.
2, 37. auch Stephanus C. 6, 8. 10. und Paulus
C. 9, 22. der je mächtiger, je kräftiger ward,
mallon enedunamou~to, und trieb die Juden
ein
u. s. w. So stehet auch Cap. 18, 24. vom
Apollo, er sey gewesen ein beredter Mann und
mächtig in der Schrift,
habe angefangen
paRResiazesthai, mit aller Freudigkeit zu predigen
in der Schule; wie er denn die Jüden bestän-
diglich überwunden, und öffentlich durch die
Schrift erwiesen, daß JEsus sey der Christus,
oder der wahre Meßias.

3. Es ist kein Wunder, daß die Wahrheit,
wenn sie in Apostolischer Lauterkeit vorgetragen
wird, noch itzo ihre Widersprecher hat, auch wol
mitten in der Evangelischen Kirche, da es den
Aposteln selbst in der Apostolischen Kirche also
ergangen ist. Es ist aber auch nöthig, daß sie
mit der Macht der Wahrheit eingetrieben wer-
den, wo nicht zu ihrer, doch zu anderer Uberzeu-
gung und Warnung.

V. 10.

Denn es sind viel freche und unnütze
Schwätzer und Verführer,
(anupotaktoi,
Leute, welche sich in keine gute Ordnung geben,
sondern alles nach ihrem Kopfe haben wollen, und
damit viel Unruhe anrichten, mataiologoi, die
an statt der Wahrheit unnütze und eitele Dinge
lehren, phrenapatai, Leute die selbst eines zerrüt-
teten Gemüths sind und auch andere zerrütten und
hinter das Licht führen) sonderlich die aus der
Beschneidung
(halb bekehrte und hernach noch
mehr verkehrte Juden; wie auch die waren, wel-
che die Kirche zu Antiochia und die Galatischen
Gemeinen, auch die zu Colossen, verunruhigten
Apost. Gesch. 15, 1. u. f. Gal. 1. 3. 6. Col. 2.)

Anmerckung.

Die meisten Jrrungen in der Lehre, auch
würckliche Ketzerische Jrrthümer, dadurch die
Kirche im ersten, theils auch noch im andern Se-
culo
sehr zerrüttet worden, sind von den Juden
hergekommen, nemlich von solchen, welche sich
zwar zur christlichen Religion eines theils beken-
neten, aber sie nicht einmal buchstäblich recht ge-
fasset hatten, sondern sie theils mit den Mosai-
schen Satzungen, theils mit irrigen principiis
der verkehrten Jüdischen Kabbala und Tradi-
tion,
auch Heidnischen, sonderlich orientalischen,
Philosophie vermengten und verunreinigten.

V. 11.

Welchen man muß das Maul sto-
pfen
(so eintreiben, daß sie müssen still schweigen,
oder doch nichts mehr ohne Entdeckung ihrer
Blösse vorbringen können. Siehe Matth. 22, 34.)
die da gantze Häuser (Familien, in welche sie
sich einschleichen 2 Tim. 3, 6.) verkehren (un-
ter dem Schein eines richtigen Weges von der
lautern Evangelischen Wahrheit abführen) und
lehren, das nicht taugt
(ta me deonta, das
sich nicht gebühret, oder dem Fürbild der heilsa-
men Lehre von dem Glauben und der Liebe nicht ge-
mäß ist) um schändliches Gewinns wil-
len.
(Siehe 1 Tim. 6, 5. 1 Pet. 5, 2.)

[Spaltenumbruch]
Anmerckung.

Jst der Geitz eine Wurtzel alles Ubels insge-
mein, oder bey iedermann; 1 Tim. 6, 10. so ist
er es gewiß am allermeisten bey einem Lehrer; als
welchen der Geitz zum eitlen Schwätzer und Sin-
nes-Betrüger phrenapaten, und zum Mietling, ja
auch gar zum Wolf machet.

V. 12.

Es hat einer aus ihnen (nemlich Epi-
menides) gesaget, ihr eigener Prophet,
(Poet, der unter ihnen nicht anders, als ein Pro-
phet angesehen worden:) die Creter (was
den Character der Nation bey den meisten, die
in ihrer bösen Natur und bey ihrer Gewohnheit
stehen bleiben, betrift) sind immer Lügner
(welche Unart, wenn sie in Sachen, die zur Re-
ligion gehören, eingeführet wird, am ärgsten ist,
und den grössesten Schaden thut) böse Thiere
(die andere anfallen, mit ihren Läster-Zungen
beissen und verwunden) und faule Bäuche
(welche dem Müßiggange und dabey der Wollust
ergeben sind: wie sich denn diese Laster gemeinig-
lich bey einander finden.)

Anmerckungen.

1. Diese böse Sitten hatten nun die Cre-
tensischen Juden von der argen Landes-Art mit
an sich genommen. Und da sie dieselbe Unart bey
sich herrschen liessen, war es nicht möglich, daß sie
in der Erkenntniß und im Vortrage der Wahr-
heit zur rechten Lauterkeit kommen könten. Denn
das Hertz giebt mit dem ärgerlichen Leben immer
einen Einfluß in die Verkehrung der reinen Lehre.
Daher der sel. Lutherus gar wohl geschrieben
Kirchen-Postill Dom. 3. Adv. Evang. Wo
das Leben nicht gut ist, da ists seltsam,
daß einer recht predige. Er muß ja im-
mer wider sich selbst predigen: welches er
schwerlich thut, ohne Zusatz und Neben-
Lehre.

2. Epimenides hatte sehon wol bey die 600.
Jahr vor Christi Geburt gelebet. Da nun die
Cretenser noch von gleicher bösen Art waren; so
siehet man, wie lange die National-Sünden bey
einem Volcke anhalten und auf die späten Nach-
kommen fortgepflantzet werden.

V. 13.

Diß Zeugniß ist wahr, (da es auch itzo
die Erfahrung bestätigte) um der Sache wil-
len strafe sie scharf
(mit kräftiger Uberzeu-
gung wie von ihrer natürlichen und nationalen
Unart, also auch von ihrer schuldigen Pflicht,
welche sie nach dem Evangelio zu erweisen haben:)
daß sie gesund seyn im Glauben (und zur
Erweisung solcher Pflichten einen ungefärbten
wahren Glauben in der Lehre und im Hertzen zum
Grunde legen; gleichwie die Gesundheit des Lei-
bes zu allen menschlichen Handlungen nöthig
ist.)

Anmerckungen.

1. Man kan auch in göttlichen Dingen zur
Beschämung der Widersacher sich ihrer eignen

mensch-

C. 1. v. 9-13. an den Titum.
[Spaltenumbruch] den Zuhoͤrern durchs Hertze ging Apoſt. Geſch.
2, 37. auch Stephanus C. 6, 8. 10. und Paulus
C. 9, 22. der je maͤchtiger, je kraͤftiger ward,
μᾶλλον ἐνεδυναμου῀το, und trieb die Juden
ein
u. ſ. w. So ſtehet auch Cap. 18, 24. vom
Apollo, er ſey geweſen ein beredter Mann und
maͤchtig in der Schrift,
habe angefangen
παῤῥησιάζεσϑαι, mit aller Freudigkeit zu predigen
in der Schule; wie er denn die Juͤden beſtaͤn-
diglich uͤberwunden, und oͤffentlich durch die
Schrift erwieſen, daß JEſus ſey der Chriſtus,
oder der wahre Meßias.

3. Es iſt kein Wunder, daß die Wahrheit,
wenn ſie in Apoſtoliſcher Lauterkeit vorgetragen
wird, noch itzo ihre Widerſprecher hat, auch wol
mitten in der Evangeliſchen Kirche, da es den
Apoſteln ſelbſt in der Apoſtoliſchen Kirche alſo
ergangen iſt. Es iſt aber auch noͤthig, daß ſie
mit der Macht der Wahrheit eingetrieben wer-
den, wo nicht zu ihrer, doch zu anderer Uberzeu-
gung und Warnung.

V. 10.

Denn es ſind viel freche und unnuͤtze
Schwaͤtzer und Verfuͤhrer,
(ἀνυϖότακτοι,
Leute, welche ſich in keine gute Ordnung geben,
ſondern alles nach ihrem Kopfe haben wollen, und
damit viel Unruhe anrichten, ματαιολόγοι, die
an ſtatt der Wahrheit unnuͤtze und eitele Dinge
lehren, ϕρεναπάται, Leute die ſelbſt eines zerruͤt-
teten Gemuͤths ſind und auch andere zerruͤtten und
hinter das Licht fuͤhren) ſonderlich die aus der
Beſchneidung
(halb bekehrte und hernach noch
mehr verkehrte Juden; wie auch die waren, wel-
che die Kirche zu Antiochia und die Galatiſchen
Gemeinen, auch die zu Coloſſen, verunruhigten
Apoſt. Geſch. 15, 1. u. f. Gal. 1. 3. 6. Col. 2.)

Anmerckung.

Die meiſten Jrrungen in der Lehre, auch
wuͤrckliche Ketzeriſche Jrrthuͤmer, dadurch die
Kirche im erſten, theils auch noch im andern Se-
culo
ſehr zerruͤttet worden, ſind von den Juden
hergekommen, nemlich von ſolchen, welche ſich
zwar zur chriſtlichen Religion eines theils beken-
neten, aber ſie nicht einmal buchſtaͤblich recht ge-
faſſet hatten, ſondern ſie theils mit den Moſai-
ſchen Satzungen, theils mit irrigen principiis
der verkehrten Juͤdiſchen Kabbala und Tradi-
tion,
auch Heidniſchen, ſonderlich orientaliſchen,
Philoſophie vermengten und verunreinigten.

V. 11.

Welchen man muß das Maul ſto-
pfen
(ſo eintreiben, daß ſie muͤſſen ſtill ſchweigen,
oder doch nichts mehr ohne Entdeckung ihrer
Bloͤſſe vorbringen koͤnnen. Siehe Matth. 22, 34.)
die da gantze Haͤuſer (Familien, in welche ſie
ſich einſchleichen 2 Tim. 3, 6.) verkehren (un-
ter dem Schein eines richtigen Weges von der
lautern Evangeliſchen Wahrheit abfuͤhren) und
lehren, das nicht taugt
(τὰ μὴ δέοντα, das
ſich nicht gebuͤhret, oder dem Fuͤrbild der heilſa-
men Lehre von dem Glauben und der Liebe nicht ge-
maͤß iſt) um ſchaͤndliches Gewinns wil-
len.
(Siehe 1 Tim. 6, 5. 1 Pet. 5, 2.)

[Spaltenumbruch]
Anmerckung.

Jſt der Geitz eine Wurtzel alles Ubels insge-
mein, oder bey iedermann; 1 Tim. 6, 10. ſo iſt
er es gewiß am allermeiſten bey einem Lehrer; als
welchen der Geitz zum eitlen Schwaͤtzer und Sin-
nes-Betruͤger ϕρεναπάτην, und zum Mietling, ja
auch gar zum Wolf machet.

V. 12.

Es hat einer aus ihnen (nemlich Epi-
menides) geſaget, ihr eigener Prophet,
(Poet, der unter ihnen nicht anders, als ein Pro-
phet angeſehen worden:) die Creter (was
den Character der Nation bey den meiſten, die
in ihrer boͤſen Natur und bey ihrer Gewohnheit
ſtehen bleiben, betrift) ſind immer Luͤgner
(welche Unart, wenn ſie in Sachen, die zur Re-
ligion gehoͤren, eingefuͤhret wird, am aͤrgſten iſt,
und den groͤſſeſten Schaden thut) boͤſe Thiere
(die andere anfallen, mit ihren Laͤſter-Zungen
beiſſen und verwunden) und faule Baͤuche
(welche dem Muͤßiggange und dabey der Wolluſt
ergeben ſind: wie ſich denn dieſe Laſter gemeinig-
lich bey einander finden.)

Anmerckungen.

1. Dieſe boͤſe Sitten hatten nun die Cre-
tenſiſchen Juden von der argen Landes-Art mit
an ſich genommen. Und da ſie dieſelbe Unart bey
ſich herrſchen lieſſen, war es nicht moͤglich, daß ſie
in der Erkenntniß und im Vortrage der Wahr-
heit zur rechten Lauterkeit kommen koͤnten. Denn
das Hertz giebt mit dem aͤrgerlichen Leben immer
einen Einfluß in die Verkehrung der reinen Lehre.
Daher der ſel. Lutherus gar wohl geſchrieben
Kirchen-Poſtill Dom. 3. Adv. Evang. Wo
das Leben nicht gut iſt, da iſts ſeltſam,
daß einer recht predige. Er muß ja im-
mer wider ſich ſelbſt predigen: welches er
ſchwerlich thut, ohne Zuſatz und Neben-
Lehre.

2. Epimenides hatte ſehon wol bey die 600.
Jahr vor Chriſti Geburt gelebet. Da nun die
Cretenſer noch von gleicher boͤſen Art waren; ſo
ſiehet man, wie lange die National-Suͤnden bey
einem Volcke anhalten und auf die ſpaͤten Nach-
kommen fortgepflantzet werden.

V. 13.

Diß Zeugniß iſt wahr, (da es auch itzo
die Erfahrung beſtaͤtigte) um der Sache wil-
len ſtrafe ſie ſcharf
(mit kraͤftiger Uberzeu-
gung wie von ihrer natuͤrlichen und nationalen
Unart, alſo auch von ihrer ſchuldigen Pflicht,
welche ſie nach dem Evangelio zu erweiſen haben:)
daß ſie geſund ſeyn im Glauben (und zur
Erweiſung ſolcher Pflichten einen ungefaͤrbten
wahren Glauben in der Lehre und im Hertzen zum
Grunde legen; gleichwie die Geſundheit des Lei-
bes zu allen menſchlichen Handlungen noͤthig
iſt.)

Anmerckungen.

1. Man kan auch in goͤttlichen Dingen zur
Beſchaͤmung der Widerſacher ſich ihrer eignen

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[199/0201] C. 1. v. 9-13. an den Titum. den Zuhoͤrern durchs Hertze ging Apoſt. Geſch. 2, 37. auch Stephanus C. 6, 8. 10. und Paulus C. 9, 22. der je maͤchtiger, je kraͤftiger ward, μᾶλλον ἐνεδυναμου῀το, und trieb die Juden ein u. ſ. w. So ſtehet auch Cap. 18, 24. vom Apollo, er ſey geweſen ein beredter Mann und maͤchtig in der Schrift, habe angefangen παῤῥησιάζεσϑαι, mit aller Freudigkeit zu predigen in der Schule; wie er denn die Juͤden beſtaͤn- diglich uͤberwunden, und oͤffentlich durch die Schrift erwieſen, daß JEſus ſey der Chriſtus, oder der wahre Meßias. 3. Es iſt kein Wunder, daß die Wahrheit, wenn ſie in Apoſtoliſcher Lauterkeit vorgetragen wird, noch itzo ihre Widerſprecher hat, auch wol mitten in der Evangeliſchen Kirche, da es den Apoſteln ſelbſt in der Apoſtoliſchen Kirche alſo ergangen iſt. Es iſt aber auch noͤthig, daß ſie mit der Macht der Wahrheit eingetrieben wer- den, wo nicht zu ihrer, doch zu anderer Uberzeu- gung und Warnung. V. 10. Denn es ſind viel freche und unnuͤtze Schwaͤtzer und Verfuͤhrer, (ἀνυϖότακτοι, Leute, welche ſich in keine gute Ordnung geben, ſondern alles nach ihrem Kopfe haben wollen, und damit viel Unruhe anrichten, ματαιολόγοι, die an ſtatt der Wahrheit unnuͤtze und eitele Dinge lehren, ϕρεναπάται, Leute die ſelbſt eines zerruͤt- teten Gemuͤths ſind und auch andere zerruͤtten und hinter das Licht fuͤhren) ſonderlich die aus der Beſchneidung (halb bekehrte und hernach noch mehr verkehrte Juden; wie auch die waren, wel- che die Kirche zu Antiochia und die Galatiſchen Gemeinen, auch die zu Coloſſen, verunruhigten Apoſt. Geſch. 15, 1. u. f. Gal. 1. 3. 6. Col. 2.) Anmerckung. Die meiſten Jrrungen in der Lehre, auch wuͤrckliche Ketzeriſche Jrrthuͤmer, dadurch die Kirche im erſten, theils auch noch im andern Se- culo ſehr zerruͤttet worden, ſind von den Juden hergekommen, nemlich von ſolchen, welche ſich zwar zur chriſtlichen Religion eines theils beken- neten, aber ſie nicht einmal buchſtaͤblich recht ge- faſſet hatten, ſondern ſie theils mit den Moſai- ſchen Satzungen, theils mit irrigen principiis der verkehrten Juͤdiſchen Kabbala und Tradi- tion, auch Heidniſchen, ſonderlich orientaliſchen, Philoſophie vermengten und verunreinigten. V. 11. Welchen man muß das Maul ſto- pfen (ſo eintreiben, daß ſie muͤſſen ſtill ſchweigen, oder doch nichts mehr ohne Entdeckung ihrer Bloͤſſe vorbringen koͤnnen. Siehe Matth. 22, 34.) die da gantze Haͤuſer (Familien, in welche ſie ſich einſchleichen 2 Tim. 3, 6.) verkehren (un- ter dem Schein eines richtigen Weges von der lautern Evangeliſchen Wahrheit abfuͤhren) und lehren, das nicht taugt (τὰ μὴ δέοντα, das ſich nicht gebuͤhret, oder dem Fuͤrbild der heilſa- men Lehre von dem Glauben und der Liebe nicht ge- maͤß iſt) um ſchaͤndliches Gewinns wil- len. (Siehe 1 Tim. 6, 5. 1 Pet. 5, 2.) Anmerckung. Jſt der Geitz eine Wurtzel alles Ubels insge- mein, oder bey iedermann; 1 Tim. 6, 10. ſo iſt er es gewiß am allermeiſten bey einem Lehrer; als welchen der Geitz zum eitlen Schwaͤtzer und Sin- nes-Betruͤger ϕρεναπάτην, und zum Mietling, ja auch gar zum Wolf machet. V. 12. Es hat einer aus ihnen (nemlich Epi- menides) geſaget, ihr eigener Prophet, (Poet, der unter ihnen nicht anders, als ein Pro- phet angeſehen worden:) die Creter (was den Character der Nation bey den meiſten, die in ihrer boͤſen Natur und bey ihrer Gewohnheit ſtehen bleiben, betrift) ſind immer Luͤgner (welche Unart, wenn ſie in Sachen, die zur Re- ligion gehoͤren, eingefuͤhret wird, am aͤrgſten iſt, und den groͤſſeſten Schaden thut) boͤſe Thiere (die andere anfallen, mit ihren Laͤſter-Zungen beiſſen und verwunden) und faule Baͤuche (welche dem Muͤßiggange und dabey der Wolluſt ergeben ſind: wie ſich denn dieſe Laſter gemeinig- lich bey einander finden.) Anmerckungen. 1. Dieſe boͤſe Sitten hatten nun die Cre- tenſiſchen Juden von der argen Landes-Art mit an ſich genommen. Und da ſie dieſelbe Unart bey ſich herrſchen lieſſen, war es nicht moͤglich, daß ſie in der Erkenntniß und im Vortrage der Wahr- heit zur rechten Lauterkeit kommen koͤnten. Denn das Hertz giebt mit dem aͤrgerlichen Leben immer einen Einfluß in die Verkehrung der reinen Lehre. Daher der ſel. Lutherus gar wohl geſchrieben Kirchen-Poſtill Dom. 3. Adv. Evang. Wo das Leben nicht gut iſt, da iſts ſeltſam, daß einer recht predige. Er muß ja im- mer wider ſich ſelbſt predigen: welches er ſchwerlich thut, ohne Zuſatz und Neben- Lehre. 2. Epimenides hatte ſehon wol bey die 600. Jahr vor Chriſti Geburt gelebet. Da nun die Cretenſer noch von gleicher boͤſen Art waren; ſo ſiehet man, wie lange die National-Suͤnden bey einem Volcke anhalten und auf die ſpaͤten Nach- kommen fortgepflantzet werden. V. 13. Diß Zeugniß iſt wahr, (da es auch itzo die Erfahrung beſtaͤtigte) um der Sache wil- len ſtrafe ſie ſcharf (mit kraͤftiger Uberzeu- gung wie von ihrer natuͤrlichen und nationalen Unart, alſo auch von ihrer ſchuldigen Pflicht, welche ſie nach dem Evangelio zu erweiſen haben:) daß ſie geſund ſeyn im Glauben (und zur Erweiſung ſolcher Pflichten einen ungefaͤrbten wahren Glauben in der Lehre und im Hertzen zum Grunde legen; gleichwie die Geſundheit des Lei- bes zu allen menſchlichen Handlungen noͤthig iſt.) Anmerckungen. 1. Man kan auch in goͤttlichen Dingen zur Beſchaͤmung der Widerſacher ſich ihrer eignen menſch-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/201>, abgerufen am 22.11.2024.