Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729.

Bild:
<< vorherige Seite
Erklärung des andern Briefes Pauli C. 1. v. 15-17.
[Spaltenumbruch]
V. 15.

Das weißt du, daß sich verkehret ha-
ben von mir
(mich verlassen haben) alle die
in Asia sind, unter welchen
(vor andern) ist
Phygellus und Hermogenes.

Anmerckungen.

1. Es wird die Particula in von vielen
Auslegern alhier genommen für aus, daß es so
viel sey, als sey Paulus zu Rom in seinen Leiden
von denen, die mit ihm aus Asia dahin gegangen,
oder ihm nachgekommen, verlassen worden. Da
aber diese Verwechselung gedachter Wörtlein
ungewöhnlich und etwas gezwungen ist; so be-
hält man gedachte particulam billig in ihrer ei-
gentlichen Bedeutung. Da denn der Verstand
dieser ist, daß Paulus von einer gewissen Art
Leute vor dem in Asia unter dem Leiden verlas-
sen worden. Und da Timotheus dieses schon
wuste, so führete ers an, als etwas, welches ihn
bewegen konte, desto besser auf seiner Hut zu
seyn: sintemal jene die ihnen anvertrauete theu-
re Beylage in rechter Anwendung nicht bewah-
ret hätten, als welche Application sonderlich
in der unerschrockenen Bekenntniß hätte sollen
bewiesen werden. Und eben diesen Verstand
bringet auch der Zusammenhang dieses und des
vorhergehenden Verses also mit sich. Denn
nach dem der Apostel gesaget: Halte an dem
Fürbilde der Lehre, die gute Beylage be-
wahre;
so erwehnet er darauf einiger abtrün-
nigen, die sich des Evangelii und Pauli, da er
mit dem Evangelio selbst so sehr verlästert und
verfolget worden, Geschämet haben. Darum
er vorher v. 8. gesetzet hatte: Schäme dich
nicht des Zeugnisses unsers HErrn, noch
meiner, der ich sein Gebundener bin, son-
dern leide dich mit dem Evangelio, wie ich.

Wären diese Leute aus Asia und zu Rom gewe-
sen, und hätten alda Paulum erst verlassen; so
hätte es Timotheus nicht so eigentlich gewust,
(wie es ihm doch schon bekannt gewesen seyn
muß) sondern Paulus würde es ihm erst berich-
tet haben: gleichwie er unten c. 4, 16. von dem,
was ihm dißfals auch zu Rom begegnet war,
berichtete, welches denn mit dem, was wir im ge-
genwärtigen Text haben, nicht einerley ist.

2. Mit dem Worte alle siehet der Apostel
ohn Zweifel auf eine gewisse Anzahl von einer ge-
wissen Art Leute, welche, wie gedacht, an einem
gewissen Orte in klein Asien, und auch zu der
Zeit, als schwere Leiden über Paulum ergangen,
wetterwendisch worden und sich seiner entzogen
haben. Denn daß das Wort sehr eingeschrän-
cket werden müsse, siehet man ausser dem, daß er
v. 16. Onesiphorum selbst davon ausnimmt,
auch daraus, daß er dem Timotheo c. 2, 2. be-
fiehlt, dasjenige, was er von ihm gehöret,
solchen treuen Zeugen zu befehlen, die da
tüchtig wären, auch andere zu lehren.
Und
also muß es doch ausser einem gewissen Falle und
ausser einer Gesellschaft gewisser Leute sonst an
treuen und tüchtigen Zeugen auch in Asien, und
sonderlich in deroselben Haupt-Stadt Ephesus,
nicht gefehlet haben. Wie man denn auch aus
[Spaltenumbruch] den apocalyptischen Briefen siehet, daß Asien
mehrere blühende Gemeinen noch nach der Zeit
gehabt hat.

3. Man siehet so wol aus den Schriften
der Evangelisten und Apostel, als aus den Scri-
benten der Kirchen-Historie beydes, die Treue
und auch Untreue in der Bekenntniß und be-
harrlichen Ausübung der erkannten Wahrheit.
Sagte doch, was das letztere betrift, unser Hey-
land selbst, es würden sich viele an ihm är-
gern.
Matth. 11, 6. Wie es Petrus selbst vor
seiner Bevestigung gemachet, ist bekannt. Und
wie es in der Kirche GOttes hernach ergehen
würde, hat unser Heyland deutlich vorher ge-
sagt Matth. 13, 20. 21. da er spricht: der (wel-
cher Saame) auf das steinichte gesäet ist,
der ist es, wenn iemand das Wort höret,
und dasselbe bald aufnimt mit Freuden:
aber er hat nicht Wurtzel in ihm, sondern
ist wetterwendisch, und wenn sich Trübsal
und Verfolgung erhebet um des Worts
willen, so ärgert er sich bald.
Es ist doch
aber nichts destoweniger die Anzahl der treuen
und standhaften Bekenner zu allen Zeiten ge-
wiß nicht gering gewesen; und haben sich dar-
unter auch alle wege solche Personen gefunden,
denen man es vorher wol nicht zugetrauet hät-
te. Von ihrer recht Wunder-vollen Glau-
bens-Freudigkeit, wodurch ihnen GOTT auch
die sonst allerempfindlichste Pein fast gantz unem-
pfindlich gemachet, nicht zu sagen.

V. 16.

Der HErr (der Dreyeinige GOTT, und
in der Dreyeinigen Gottheit sonderlich der Sohn
GOttes, als der barmhertzige Hohe-Priester,
der nach seiner Verheissuug kein Liebes-Werck
unvergolten lassen wird Matth. 10, 42. c. 25, 35.
u. s. w.) gebe Barmhertzigkeit (und aus sol-
cher Gnade eine reiche Vergeltung für seine
grosse Treue und Liebe) dem Hause (der Fami-
lie) Onesiphori (und ihme selbst.) Denn er hat
mich oft erquicket
(sonderlich der Seele nach,
wie der Leib in grosser Hitze durch einen kühlen
Schatten, oder frischen Trunck erfrischet wird)
und hat sich meiner Ketten (und dessen was
damit verknüpfet war) nicht geschämet (wie
die vor dem in Asia gethan haben v. 15.)

V. 17.

Sondern da er zu Rom war (nach
Rom kam, nemlich von Ephesus, nach c. 4, 19.
vielleicht der Handlung wegen; bey welcher Ge-
legenheit aber seine fürnehmste Sorge auf das
Reich GOttes gegangen ist) suchte er mich
(wie er mir hernach erzehlet hat) aufs fleißigste
(in dieser so gar grossen und weitläuftigen Stadt,
da der Gefängnisse sehr viele waren, und er also
erst eine mühsame Nachfrage halten müssen,
zumal er anfangs die zerstreuet lebenden, und
sich verborgen haltenden Christlichen Personen
und Familien nicht so fort zu finden gewust hat)
und fand mich (zu unserer beyder grossen
Freude und Erquickung und zu vielem Lobe
GOttes.)

V. 18.
Erklaͤrung des andern Briefes Pauli C. 1. v. 15-17.
[Spaltenumbruch]
V. 15.

Das weißt du, daß ſich verkehret ha-
ben von mir
(mich verlaſſen haben) alle die
in Aſia ſind, unter welchen
(vor andern) iſt
Phygellus und Hermogenes.

Anmerckungen.

1. Es wird die Particula in von vielen
Auslegern alhier genommen fuͤr aus, daß es ſo
viel ſey, als ſey Paulus zu Rom in ſeinen Leiden
von denen, die mit ihm aus Aſia dahin gegangen,
oder ihm nachgekommen, verlaſſen worden. Da
aber dieſe Verwechſelung gedachter Woͤrtlein
ungewoͤhnlich und etwas gezwungen iſt; ſo be-
haͤlt man gedachte particulam billig in ihrer ei-
gentlichen Bedeutung. Da denn der Verſtand
dieſer iſt, daß Paulus von einer gewiſſen Art
Leute vor dem in Aſia unter dem Leiden verlaſ-
ſen worden. Und da Timotheus dieſes ſchon
wuſte, ſo fuͤhrete ers an, als etwas, welches ihn
bewegen konte, deſto beſſer auf ſeiner Hut zu
ſeyn: ſintemal jene die ihnen anvertrauete theu-
re Beylage in rechter Anwendung nicht bewah-
ret haͤtten, als welche Application ſonderlich
in der unerſchrockenen Bekenntniß haͤtte ſollen
bewieſen werden. Und eben dieſen Verſtand
bringet auch der Zuſammenhang dieſes und des
vorhergehenden Verſes alſo mit ſich. Denn
nach dem der Apoſtel geſaget: Halte an dem
Fuͤrbilde der Lehre, die gute Beylage be-
wahre;
ſo erwehnet er darauf einiger abtruͤn-
nigen, die ſich des Evangelii und Pauli, da er
mit dem Evangelio ſelbſt ſo ſehr verlaͤſtert und
verfolget worden, Geſchaͤmet haben. Darum
er vorher v. 8. geſetzet hatte: Schaͤme dich
nicht des Zeugniſſes unſers HErrn, noch
meiner, der ich ſein Gebundener bin, ſon-
dern leide dich mit dem Evangelio, wie ich.

Waͤren dieſe Leute aus Aſia und zu Rom gewe-
ſen, und haͤtten alda Paulum erſt verlaſſen; ſo
haͤtte es Timotheus nicht ſo eigentlich gewuſt,
(wie es ihm doch ſchon bekannt geweſen ſeyn
muß) ſondern Paulus wuͤrde es ihm erſt berich-
tet haben: gleichwie er unten c. 4, 16. von dem,
was ihm dißfals auch zu Rom begegnet war,
berichtete, welches denn mit dem, was wir im ge-
genwaͤrtigen Text haben, nicht einerley iſt.

2. Mit dem Worte alle ſiehet der Apoſtel
ohn Zweifel auf eine gewiſſe Anzahl von einer ge-
wiſſen Art Leute, welche, wie gedacht, an einem
gewiſſen Orte in klein Aſien, und auch zu der
Zeit, als ſchwere Leiden uͤber Paulum ergangen,
wetterwendiſch worden und ſich ſeiner entzogen
haben. Denn daß das Wort ſehr eingeſchraͤn-
cket werden muͤſſe, ſiehet man auſſer dem, daß er
v. 16. Oneſiphorum ſelbſt davon ausnimmt,
auch daraus, daß er dem Timotheo c. 2, 2. be-
fiehlt, dasjenige, was er von ihm gehoͤret,
ſolchen treuen Zeugen zu befehlen, die da
tuͤchtig waͤren, auch andere zu lehren.
Und
alſo muß es doch auſſer einem gewiſſen Falle und
auſſer einer Geſellſchaft gewiſſer Leute ſonſt an
treuen und tuͤchtigen Zeugen auch in Aſien, und
ſonderlich in deroſelben Haupt-Stadt Epheſus,
nicht gefehlet haben. Wie man denn auch aus
[Spaltenumbruch] den apocalyptiſchen Briefen ſiehet, daß Aſien
mehrere bluͤhende Gemeinen noch nach der Zeit
gehabt hat.

3. Man ſiehet ſo wol aus den Schriften
der Evangeliſten und Apoſtel, als aus den Scri-
benten der Kirchen-Hiſtorie beydes, die Treue
und auch Untreue in der Bekenntniß und be-
harrlichen Ausuͤbung der erkannten Wahrheit.
Sagte doch, was das letztere betrift, unſer Hey-
land ſelbſt, es wuͤrden ſich viele an ihm aͤr-
gern.
Matth. 11, 6. Wie es Petrus ſelbſt vor
ſeiner Beveſtigung gemachet, iſt bekannt. Und
wie es in der Kirche GOttes hernach ergehen
wuͤrde, hat unſer Heyland deutlich vorher ge-
ſagt Matth. 13, 20. 21. da er ſpricht: der (wel-
cher Saame) auf das ſteinichte geſaͤet iſt,
der iſt es, wenn iemand das Wort hoͤret,
und daſſelbe bald aufnimt mit Freuden:
aber er hat nicht Wurtzel in ihm, ſondern
iſt wetterwendiſch, und wenn ſich Truͤbſal
und Verfolgung erhebet um des Worts
willen, ſo aͤrgert er ſich bald.
Es iſt doch
aber nichts deſtoweniger die Anzahl der treuen
und ſtandhaften Bekenner zu allen Zeiten ge-
wiß nicht gering geweſen; und haben ſich dar-
unter auch alle wege ſolche Perſonen gefunden,
denen man es vorher wol nicht zugetrauet haͤt-
te. Von ihrer recht Wunder-vollen Glau-
bens-Freudigkeit, wodurch ihnen GOTT auch
die ſonſt allerempfindlichſte Pein faſt gantz unem-
pfindlich gemachet, nicht zu ſagen.

V. 16.

Der HErr (der Dreyeinige GOTT, und
in der Dreyeinigen Gottheit ſonderlich der Sohn
GOttes, als der barmhertzige Hohe-Prieſter,
der nach ſeiner Verheiſſuug kein Liebes-Werck
unvergolten laſſen wird Matth. 10, 42. c. 25, 35.
u. ſ. w.) gebe Barmhertzigkeit (und aus ſol-
cher Gnade eine reiche Vergeltung fuͤr ſeine
groſſe Treue und Liebe) dem Hauſe (der Fami-
lie) Oneſiphori (und ihme ſelbſt.) Denn er hat
mich oft erquicket
(ſonderlich der Seele nach,
wie der Leib in groſſer Hitze durch einen kuͤhlen
Schatten, oder friſchen Trunck erfriſchet wird)
und hat ſich meiner Ketten (und deſſen was
damit verknuͤpfet war) nicht geſchaͤmet (wie
die vor dem in Aſia gethan haben v. 15.)

V. 17.

Sondern da er zu Rom war (nach
Rom kam, nemlich von Epheſus, nach c. 4, 19.
vielleicht der Handlung wegen; bey welcher Ge-
legenheit aber ſeine fuͤrnehmſte Sorge auf das
Reich GOttes gegangen iſt) ſuchte er mich
(wie er mir hernach erzehlet hat) aufs fleißigſte
(in dieſer ſo gar groſſen und weitlaͤuftigen Stadt,
da der Gefaͤngniſſe ſehr viele waren, und er alſo
erſt eine muͤhſame Nachfrage halten muͤſſen,
zumal er anfangs die zerſtreuet lebenden, und
ſich verborgen haltenden Chriſtlichen Perſonen
und Familien nicht ſo fort zu finden gewuſt hat)
und fand mich (zu unſerer beyder groſſen
Freude und Erquickung und zu vielem Lobe
GOttes.)

V. 18.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0156" n="154"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Erkla&#x0364;rung des andern Briefes Pauli C. 1. v. 15-17.</hi> </fw><lb/>
              <cb/>
            </div>
          </div>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">V. 15.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Das weißt du, daß &#x017F;ich verkehret ha-<lb/>
ben von mir</hi> (mich verla&#x017F;&#x017F;en haben) <hi rendition="#fr">alle die<lb/>
in A&#x017F;ia &#x017F;ind, unter welchen</hi> (vor andern) <hi rendition="#fr">i&#x017F;t</hi><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Phygellus</hi></hi> <hi rendition="#fr">und</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hermogenes.</hi></hi></p><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Anmerckungen.</hi> </head><lb/>
              <p>1. Es wird die <hi rendition="#aq">Particula</hi> <hi rendition="#fr">in</hi> von vielen<lb/>
Auslegern alhier genommen fu&#x0364;r <hi rendition="#fr">aus,</hi> daß es &#x017F;o<lb/>
viel &#x017F;ey, als &#x017F;ey Paulus zu Rom in &#x017F;einen Leiden<lb/>
von denen, die mit ihm aus A&#x017F;ia dahin gegangen,<lb/>
oder ihm nachgekommen, verla&#x017F;&#x017F;en worden. Da<lb/>
aber die&#x017F;e Verwech&#x017F;elung gedachter Wo&#x0364;rtlein<lb/>
ungewo&#x0364;hnlich und etwas gezwungen i&#x017F;t; &#x017F;o be-<lb/>
ha&#x0364;lt man gedachte <hi rendition="#aq">particulam</hi> billig in ihrer ei-<lb/>
gentlichen Bedeutung. Da denn der Ver&#x017F;tand<lb/>
die&#x017F;er i&#x017F;t, daß Paulus von einer gewi&#x017F;&#x017F;en Art<lb/>
Leute vor dem in A&#x017F;ia unter dem Leiden verla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en worden. Und da Timotheus die&#x017F;es &#x017F;chon<lb/>
wu&#x017F;te, &#x017F;o fu&#x0364;hrete ers an, als etwas, welches ihn<lb/>
bewegen konte, de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er auf &#x017F;einer Hut zu<lb/>
&#x017F;eyn: &#x017F;intemal jene die ihnen anvertrauete theu-<lb/>
re Beylage in rechter Anwendung nicht bewah-<lb/>
ret ha&#x0364;tten, als welche <hi rendition="#aq">Application</hi> &#x017F;onderlich<lb/>
in der uner&#x017F;chrockenen Bekenntniß ha&#x0364;tte &#x017F;ollen<lb/>
bewie&#x017F;en werden. Und eben die&#x017F;en Ver&#x017F;tand<lb/>
bringet auch der Zu&#x017F;ammenhang die&#x017F;es und des<lb/>
vorhergehenden Ver&#x017F;es al&#x017F;o mit &#x017F;ich. Denn<lb/>
nach dem der Apo&#x017F;tel ge&#x017F;aget: <hi rendition="#fr">Halte an dem<lb/>
Fu&#x0364;rbilde der Lehre, die gute Beylage be-<lb/>
wahre;</hi> &#x017F;o erwehnet er darauf einiger abtru&#x0364;n-<lb/>
nigen, die &#x017F;ich des Evangelii und Pauli, da er<lb/>
mit dem Evangelio &#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;o &#x017F;ehr verla&#x0364;&#x017F;tert und<lb/>
verfolget worden, Ge&#x017F;cha&#x0364;met haben. Darum<lb/>
er vorher v. 8. ge&#x017F;etzet hatte: <hi rendition="#fr">Scha&#x0364;me dich<lb/>
nicht des Zeugni&#x017F;&#x017F;es un&#x017F;ers HErrn, noch<lb/>
meiner, der ich &#x017F;ein Gebundener bin, &#x017F;on-<lb/>
dern leide dich mit dem Evangelio, wie ich.</hi><lb/>
Wa&#x0364;ren die&#x017F;e Leute aus A&#x017F;ia und zu Rom gewe-<lb/>
&#x017F;en, und ha&#x0364;tten alda Paulum er&#x017F;t verla&#x017F;&#x017F;en; &#x017F;o<lb/>
ha&#x0364;tte es Timotheus nicht &#x017F;o eigentlich gewu&#x017F;t,<lb/>
(wie es ihm doch &#x017F;chon bekannt gewe&#x017F;en &#x017F;eyn<lb/>
muß) &#x017F;ondern Paulus wu&#x0364;rde es ihm er&#x017F;t berich-<lb/>
tet haben: gleichwie er unten c. 4, 16. von dem,<lb/>
was ihm dißfals auch zu Rom begegnet war,<lb/>
berichtete, welches denn mit dem, was wir im ge-<lb/>
genwa&#x0364;rtigen Text haben, nicht einerley i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p>2. Mit dem Worte <hi rendition="#fr">alle</hi> &#x017F;iehet der Apo&#x017F;tel<lb/>
ohn Zweifel auf eine gewi&#x017F;&#x017F;e Anzahl von einer ge-<lb/>
wi&#x017F;&#x017F;en Art Leute, welche, wie gedacht, an einem<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en Orte in klein A&#x017F;ien, und auch zu der<lb/>
Zeit, als &#x017F;chwere Leiden u&#x0364;ber Paulum ergangen,<lb/>
wetterwendi&#x017F;ch worden und &#x017F;ich &#x017F;einer entzogen<lb/>
haben. Denn daß das Wort &#x017F;ehr einge&#x017F;chra&#x0364;n-<lb/>
cket werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;iehet man au&#x017F;&#x017F;er dem, daß er<lb/>
v. 16. <hi rendition="#aq">One&#x017F;iphorum</hi> &#x017F;elb&#x017F;t davon ausnimmt,<lb/>
auch daraus, daß er dem Timotheo c. 2, 2. be-<lb/>
fiehlt, dasjenige, <hi rendition="#fr">was er von ihm geho&#x0364;ret,<lb/>
&#x017F;olchen treuen Zeugen zu befehlen, die da<lb/>
tu&#x0364;chtig wa&#x0364;ren, auch andere zu lehren.</hi> Und<lb/>
al&#x017F;o muß es doch au&#x017F;&#x017F;er einem gewi&#x017F;&#x017F;en Falle und<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er einer Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft gewi&#x017F;&#x017F;er Leute &#x017F;on&#x017F;t an<lb/>
treuen und tu&#x0364;chtigen Zeugen auch in A&#x017F;ien, und<lb/>
&#x017F;onderlich in dero&#x017F;elben Haupt-Stadt Ephe&#x017F;us,<lb/>
nicht gefehlet haben. Wie man denn auch aus<lb/><cb/>
den <hi rendition="#aq">apocalypti</hi>&#x017F;chen Briefen &#x017F;iehet, daß A&#x017F;ien<lb/>
mehrere blu&#x0364;hende Gemeinen noch nach der Zeit<lb/>
gehabt hat.</p><lb/>
              <p>3. Man &#x017F;iehet &#x017F;o wol aus den Schriften<lb/>
der Evangeli&#x017F;ten und Apo&#x017F;tel, als aus den Scri-<lb/>
benten der Kirchen-Hi&#x017F;torie beydes, die <hi rendition="#fr">Treue</hi><lb/>
und auch <hi rendition="#fr">Untreue</hi> in der Bekenntniß und be-<lb/>
harrlichen Ausu&#x0364;bung der erkannten Wahrheit.<lb/>
Sagte doch, was das letztere betrift, un&#x017F;er Hey-<lb/>
land &#x017F;elb&#x017F;t, <hi rendition="#fr">es wu&#x0364;rden &#x017F;ich viele an ihm a&#x0364;r-<lb/>
gern.</hi> Matth. 11, 6. Wie es Petrus &#x017F;elb&#x017F;t vor<lb/>
&#x017F;einer Beve&#x017F;tigung gemachet, i&#x017F;t bekannt. Und<lb/>
wie es in der Kirche GOttes hernach ergehen<lb/>
wu&#x0364;rde, hat un&#x017F;er Heyland deutlich vorher ge-<lb/>
&#x017F;agt Matth. 13, 20. 21. da er &#x017F;pricht: <hi rendition="#fr">der</hi> (wel-<lb/>
cher Saame) <hi rendition="#fr">auf das &#x017F;teinichte ge&#x017F;a&#x0364;et i&#x017F;t,<lb/>
der i&#x017F;t es, wenn iemand das Wort ho&#x0364;ret,<lb/>
und da&#x017F;&#x017F;elbe bald aufnimt mit Freuden:<lb/>
aber er hat nicht Wurtzel in ihm, &#x017F;ondern<lb/>
i&#x017F;t wetterwendi&#x017F;ch, und wenn &#x017F;ich Tru&#x0364;b&#x017F;al<lb/>
und Verfolgung erhebet um des Worts<lb/>
willen, &#x017F;o a&#x0364;rgert er &#x017F;ich bald.</hi> Es i&#x017F;t doch<lb/>
aber nichts de&#x017F;toweniger die Anzahl der treuen<lb/>
und &#x017F;tandhaften Bekenner zu allen Zeiten ge-<lb/>
wiß nicht gering gewe&#x017F;en; und haben &#x017F;ich dar-<lb/>
unter auch alle wege &#x017F;olche Per&#x017F;onen gefunden,<lb/>
denen man es vorher wol nicht zugetrauet ha&#x0364;t-<lb/>
te. Von ihrer recht Wunder-vollen Glau-<lb/>
bens-Freudigkeit, wodurch ihnen GOTT auch<lb/>
die &#x017F;on&#x017F;t allerempfindlich&#x017F;te Pein fa&#x017F;t gantz unem-<lb/>
pfindlich gemachet, nicht zu &#x017F;agen.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">V. 16.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Der HErr</hi> (der Dreyeinige GOTT, und<lb/>
in der Dreyeinigen Gottheit &#x017F;onderlich der Sohn<lb/>
GOttes, als der barmhertzige Hohe-Prie&#x017F;ter,<lb/>
der nach &#x017F;einer Verhei&#x017F;&#x017F;uug kein Liebes-Werck<lb/>
unvergolten la&#x017F;&#x017F;en wird Matth. 10, 42. c. 25, 35.<lb/>
u. &#x017F;. w.) <hi rendition="#fr">gebe Barmhertzigkeit</hi> (und aus &#x017F;ol-<lb/>
cher Gnade eine reiche Vergeltung fu&#x0364;r &#x017F;eine<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Treue und Liebe) <hi rendition="#fr">dem Hau&#x017F;e</hi> (der Fami-<lb/>
lie) <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">One&#x017F;iphori</hi></hi> (und ihme &#x017F;elb&#x017F;t.) <hi rendition="#fr">Denn er hat<lb/>
mich oft erquicket</hi> (&#x017F;onderlich der Seele nach,<lb/>
wie der Leib in gro&#x017F;&#x017F;er Hitze durch einen ku&#x0364;hlen<lb/>
Schatten, oder fri&#x017F;chen Trunck erfri&#x017F;chet wird)<lb/><hi rendition="#fr">und hat &#x017F;ich meiner Ketten</hi> (und de&#x017F;&#x017F;en was<lb/>
damit verknu&#x0364;pfet war) <hi rendition="#fr">nicht ge&#x017F;cha&#x0364;met</hi> (wie<lb/>
die vor dem in A&#x017F;ia gethan haben v. 15.)</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">V. 17.</hi> </head><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Sondern da er zu Rom war</hi> (nach<lb/>
Rom kam, nemlich von Ephe&#x017F;us, nach c. 4, 19.<lb/>
vielleicht der Handlung wegen; bey welcher Ge-<lb/>
legenheit aber &#x017F;eine fu&#x0364;rnehm&#x017F;te Sorge auf das<lb/>
Reich GOttes gegangen i&#x017F;t) <hi rendition="#fr">&#x017F;uchte er mich</hi><lb/>
(wie er mir hernach erzehlet hat) <hi rendition="#fr">aufs fleißig&#x017F;te</hi><lb/>
(in die&#x017F;er &#x017F;o gar gro&#x017F;&#x017F;en und weitla&#x0364;uftigen Stadt,<lb/>
da der Gefa&#x0364;ngni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ehr viele waren, und er al&#x017F;o<lb/>
er&#x017F;t eine mu&#x0364;h&#x017F;ame Nachfrage halten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en,<lb/>
zumal er anfangs die zer&#x017F;treuet lebenden, und<lb/>
&#x017F;ich verborgen haltenden Chri&#x017F;tlichen Per&#x017F;onen<lb/>
und Familien nicht &#x017F;o fort zu finden gewu&#x017F;t hat)<lb/><hi rendition="#fr">und fand mich</hi> (zu un&#x017F;erer beyder gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Freude und Erquickung und zu vielem Lobe<lb/>
GOttes.)</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">V. 18.</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[154/0156] Erklaͤrung des andern Briefes Pauli C. 1. v. 15-17. V. 15. Das weißt du, daß ſich verkehret ha- ben von mir (mich verlaſſen haben) alle die in Aſia ſind, unter welchen (vor andern) iſt Phygellus und Hermogenes. Anmerckungen. 1. Es wird die Particula in von vielen Auslegern alhier genommen fuͤr aus, daß es ſo viel ſey, als ſey Paulus zu Rom in ſeinen Leiden von denen, die mit ihm aus Aſia dahin gegangen, oder ihm nachgekommen, verlaſſen worden. Da aber dieſe Verwechſelung gedachter Woͤrtlein ungewoͤhnlich und etwas gezwungen iſt; ſo be- haͤlt man gedachte particulam billig in ihrer ei- gentlichen Bedeutung. Da denn der Verſtand dieſer iſt, daß Paulus von einer gewiſſen Art Leute vor dem in Aſia unter dem Leiden verlaſ- ſen worden. Und da Timotheus dieſes ſchon wuſte, ſo fuͤhrete ers an, als etwas, welches ihn bewegen konte, deſto beſſer auf ſeiner Hut zu ſeyn: ſintemal jene die ihnen anvertrauete theu- re Beylage in rechter Anwendung nicht bewah- ret haͤtten, als welche Application ſonderlich in der unerſchrockenen Bekenntniß haͤtte ſollen bewieſen werden. Und eben dieſen Verſtand bringet auch der Zuſammenhang dieſes und des vorhergehenden Verſes alſo mit ſich. Denn nach dem der Apoſtel geſaget: Halte an dem Fuͤrbilde der Lehre, die gute Beylage be- wahre; ſo erwehnet er darauf einiger abtruͤn- nigen, die ſich des Evangelii und Pauli, da er mit dem Evangelio ſelbſt ſo ſehr verlaͤſtert und verfolget worden, Geſchaͤmet haben. Darum er vorher v. 8. geſetzet hatte: Schaͤme dich nicht des Zeugniſſes unſers HErrn, noch meiner, der ich ſein Gebundener bin, ſon- dern leide dich mit dem Evangelio, wie ich. Waͤren dieſe Leute aus Aſia und zu Rom gewe- ſen, und haͤtten alda Paulum erſt verlaſſen; ſo haͤtte es Timotheus nicht ſo eigentlich gewuſt, (wie es ihm doch ſchon bekannt geweſen ſeyn muß) ſondern Paulus wuͤrde es ihm erſt berich- tet haben: gleichwie er unten c. 4, 16. von dem, was ihm dißfals auch zu Rom begegnet war, berichtete, welches denn mit dem, was wir im ge- genwaͤrtigen Text haben, nicht einerley iſt. 2. Mit dem Worte alle ſiehet der Apoſtel ohn Zweifel auf eine gewiſſe Anzahl von einer ge- wiſſen Art Leute, welche, wie gedacht, an einem gewiſſen Orte in klein Aſien, und auch zu der Zeit, als ſchwere Leiden uͤber Paulum ergangen, wetterwendiſch worden und ſich ſeiner entzogen haben. Denn daß das Wort ſehr eingeſchraͤn- cket werden muͤſſe, ſiehet man auſſer dem, daß er v. 16. Oneſiphorum ſelbſt davon ausnimmt, auch daraus, daß er dem Timotheo c. 2, 2. be- fiehlt, dasjenige, was er von ihm gehoͤret, ſolchen treuen Zeugen zu befehlen, die da tuͤchtig waͤren, auch andere zu lehren. Und alſo muß es doch auſſer einem gewiſſen Falle und auſſer einer Geſellſchaft gewiſſer Leute ſonſt an treuen und tuͤchtigen Zeugen auch in Aſien, und ſonderlich in deroſelben Haupt-Stadt Epheſus, nicht gefehlet haben. Wie man denn auch aus den apocalyptiſchen Briefen ſiehet, daß Aſien mehrere bluͤhende Gemeinen noch nach der Zeit gehabt hat. 3. Man ſiehet ſo wol aus den Schriften der Evangeliſten und Apoſtel, als aus den Scri- benten der Kirchen-Hiſtorie beydes, die Treue und auch Untreue in der Bekenntniß und be- harrlichen Ausuͤbung der erkannten Wahrheit. Sagte doch, was das letztere betrift, unſer Hey- land ſelbſt, es wuͤrden ſich viele an ihm aͤr- gern. Matth. 11, 6. Wie es Petrus ſelbſt vor ſeiner Beveſtigung gemachet, iſt bekannt. Und wie es in der Kirche GOttes hernach ergehen wuͤrde, hat unſer Heyland deutlich vorher ge- ſagt Matth. 13, 20. 21. da er ſpricht: der (wel- cher Saame) auf das ſteinichte geſaͤet iſt, der iſt es, wenn iemand das Wort hoͤret, und daſſelbe bald aufnimt mit Freuden: aber er hat nicht Wurtzel in ihm, ſondern iſt wetterwendiſch, und wenn ſich Truͤbſal und Verfolgung erhebet um des Worts willen, ſo aͤrgert er ſich bald. Es iſt doch aber nichts deſtoweniger die Anzahl der treuen und ſtandhaften Bekenner zu allen Zeiten ge- wiß nicht gering geweſen; und haben ſich dar- unter auch alle wege ſolche Perſonen gefunden, denen man es vorher wol nicht zugetrauet haͤt- te. Von ihrer recht Wunder-vollen Glau- bens-Freudigkeit, wodurch ihnen GOTT auch die ſonſt allerempfindlichſte Pein faſt gantz unem- pfindlich gemachet, nicht zu ſagen. V. 16. Der HErr (der Dreyeinige GOTT, und in der Dreyeinigen Gottheit ſonderlich der Sohn GOttes, als der barmhertzige Hohe-Prieſter, der nach ſeiner Verheiſſuug kein Liebes-Werck unvergolten laſſen wird Matth. 10, 42. c. 25, 35. u. ſ. w.) gebe Barmhertzigkeit (und aus ſol- cher Gnade eine reiche Vergeltung fuͤr ſeine groſſe Treue und Liebe) dem Hauſe (der Fami- lie) Oneſiphori (und ihme ſelbſt.) Denn er hat mich oft erquicket (ſonderlich der Seele nach, wie der Leib in groſſer Hitze durch einen kuͤhlen Schatten, oder friſchen Trunck erfriſchet wird) und hat ſich meiner Ketten (und deſſen was damit verknuͤpfet war) nicht geſchaͤmet (wie die vor dem in Aſia gethan haben v. 15.) V. 17. Sondern da er zu Rom war (nach Rom kam, nemlich von Epheſus, nach c. 4, 19. vielleicht der Handlung wegen; bey welcher Ge- legenheit aber ſeine fuͤrnehmſte Sorge auf das Reich GOttes gegangen iſt) ſuchte er mich (wie er mir hernach erzehlet hat) aufs fleißigſte (in dieſer ſo gar groſſen und weitlaͤuftigen Stadt, da der Gefaͤngniſſe ſehr viele waren, und er alſo erſt eine muͤhſame Nachfrage halten muͤſſen, zumal er anfangs die zerſtreuet lebenden, und ſich verborgen haltenden Chriſtlichen Perſonen und Familien nicht ſo fort zu finden gewuſt hat) und fand mich (zu unſerer beyder groſſen Freude und Erquickung und zu vielem Lobe GOttes.) V. 18.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/156
Zitationshilfe: Lange, Joachim: Des Apostolischen Lichts und Rechts. Bd. 2. Halle, 1729, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht02_1729/156>, abgerufen am 11.05.2024.