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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Cap. 11, v. 27. an die Corinthier.
[Spaltenumbruch] zum Christenthum alles erst aufs neue pflantzen
muß, auch wol in mancher gantzen Gemeine kaum
eine Bibel findet, auch gar wenige antrift, die
auch nur lesen können. Da giebts Mühe und
Arbeit, da ist Noth! zumal, wenn es entweder
an Schulen fehlet, oder man doch von derselben
so üblen Bestellung gar keine Hülfe hat. Es kön-
nen sich denn getreue Knechte GOttes damit trö-
sten, daß es ihnen gehet wie Paulo, und daß sie
gleichsam eine rechte apostolische Arbeit verrich-
ten. Und gesetzt auch, es habe eine Gemeine
keinen trüglichen, sondern einen treuen Arbeiter
gehabt: so giebt es doch genug zu thun, nicht we-
niger als in einem schon angelegten Garten und
Weinberge.
2. Mit den Worten vom vielen Wachen,
siehet der Apostel wol nicht auf seine Hand-Ar-
beit, als wenn er solche auch des Nachts zur Zeit
der dem Schlafe gewidmeten Stunden verrich-
tet hätte; ob er wol 1 Thess. 2, 9. saget, daß er
Tag und Nacht gearbeitet habe; sintemal die
Nacht alhier gar füglich von den spätern Abend-
und frühern Morgen-Stunden, die bey den He-
bräern mit zur Nacht gerechnet wurden, kan ver-
standen werden; und also ist es wol kein vorsetz-
liches Wachen gewesen, sondern agrupnia (wie
es im Griechischen heißt) eine solche Schlaflo-
sigkeit,
welche oft von leiblicher Schwachheit,
auch von vielem Kummer des Gemüths entstehet.
Denn es kan das Gemüth eines getreuen See-
len-Hirten über dieser und jener Sache, wie ihr
zu rathen, sonderlich daß man dabey nichts ver-
säume, dergestalt angegriffen werden, daß, wenn
es sich schon in aller Gelassenheit dabey fasset, und
alles GOTT befiehlet, dennoch darüber in kei-
nen Schlaf kommen kan: wie denn das Rad der
Natur, wie Jacobus im Griechischen redet, c.
3, 6. oder der Lauf des Geblütes, wie durch Zorn,
also auch durch Bekümmerniß in einige Unord-
nung kan gebracht werden. Es wird aber das
geheime Gebet des Hertzens bey Paulo in solcher
Schlaflosigkeit wol die eintzige Occupation gewe-
sen seyn. Wie aber auch wol manchmal in den
tiefsten Gefängnissen die Glaubens-Freudigkeit
selbst den Schlaf hinweg genommen haben mag,
siehet man an Paulo und Sila zu Philippen,
daß, da sie nach dem Staupen-Schlag ins Ge-
fängniß waren geleget worden, sie zu Mitter-
nacht das Lob GOttes mit einer so hellen Stim-
me haben erschallen lassen, daß es von den Gefan-
genen der übrigen Behältnisse gehöret worden.
Ap. Gesch. 16, 22. seqq.
3. Jn Hunger und Durst ist Paulus gar
oft gewesen, nicht eben, wenn er sich in den Ge-
meinen unter den Brüdern aufgehalten; als da
er sich theils seiner Hände Arbeit genähret, theils
auch von ihnen unterhalten worden; ob wol
manchmal kümmerlich genug, da er Bedencken
getragen, seine Umstände recht von sich zu sagen;
sondern vielmehr auf seinen beschwerlichen Rei-
sen, sonderlich durch die zuvor gedachten Wüste-
neyen, da ihm auch wol zuweilen von den dabey
erwehnten Strassen-Räubern mag die bey sich
gehabte Nothdurft abgenommen seyn: auch in
den Gefängnissen, da man seiner wol schlecht
wird gewgrtet haben; ob er gleich höchst unschul-
[Spaltenumbruch] dig war. Wie es denn eine unerkante, und recht
schwere Sünde vieler Gerichts-Obrigkeit ist,
daß sie auch die um Ubelthat wegen Gefangene
gemeiniglich so sehr hart und recht unmenschlich
tractiren, und manche halb verfaulen und ver-
derben lassen; welches gewiß eine rechte himmel-
schreiende Sünde ist, sonderlich gegen die, welche
auf den Tod sitzen. Denn da diese nachmals die
würckliche Todes-Strafe für ihr Verbrechen
ausstehen sollen, und also bis zur Endigung des
auch gemeiniglich leider so sehr lang verzognen
Processes eigentlich nur in Custodia, oder in ei-
ner sichern Verwahrung behalten werden sol-
ten; so ists unverantwortlich, wenn man ihnen
das Gefängniß zu einer 10 mal schwerern Stra-
fe machet, als der Tod selbst ist; als welchen sie
hernach oft vielmehr für eine grosse Wohlthat
annehmen.
4. Das viele Fasten ist von dem zuvor ge-
dachten Hunger und Durst unterschieden, und
hat wol darinnen bestanden, daß da Paulus den
Juden zu ihrer Gewinnung allerley worden
1 Cor. 9, 20. seqq. er unter ihnen machmal ih-
re Judische Fasten mitgehalten. Auch ist es ver-
muthlich, daß er es auch zuweilen, oder auch wol
öfters freywillig angestellet, um in besondern Um-
ständen zum Gebet desto geschickter zu seyn: und
mag ihn der also genannte Satans-Engel mit
seinen Fäusten-Schlägen, davon er hernach c.
12, 7. gedencket, wol besonders dazu veranlasset
haben. Wie denn, wenn das Gemüth in be-
sonderm Kummer stehet, die Enthaltung vom
Essen auf eine Zeit dem Leibe oftmals gut ist,
und hingegen die Speise unverdaulich und der
Gesundheit schädlich wird, zuweilen auch wol
gar einer und der andere leibliche Zufall durch
solches Enthalten fast leichter wieder curiret wer-
den kan, als durch die Artzney. Daß man aber
dem Leibe seine gehörige Nothdurft nicht entzie-
hen, noch ihn durch übermäßiges Fasten und Ar-
beiten ausmergeln und entkräften soll, erinnert
Paulus selbst Rom. 13, 14. und bestrafet es, als
ein Stück der selbst erwählten Geistlichkeit, an
den verführischen Gesetz-Lehrern zu Colossen.
5. Wie der Apostel Frost und Blösse aus-
zustehen gehabt, ist leichtlich zu erachten. Es ist
ihm dergleichen wol sonderlich auf Reisen be-
gegnet, da er sich gegen dieselbe nicht mit gnug-
samer Kleidung versehen, auch zuweilen wol nicht
gedacht, hie und da so lange, da man vom Frost
überfallen worden, aufgehalten zu werden; auch
wol gemeinet, daß dieses und jenes Stück der
Kleidung bis da und da hin, so und so lange ha-
be reichen sollen; so denn unterschiedlicher Hinde-
rungen wegen nicht geschehen ist. Und dazu ist
denn ohne Zweifel auch wol dieses gekommen, daß
ihm theils von den Strassen-Räubern, derer er
v. 26. gedencket, theils aber von dem wider ihn
hie und da zum Tumult aufgebrachten Pöbel,
die Kleider halb vom Leibe gerissen, und er da
mit dem übrigen einige Zeit sich hat behelfen
müssen.
6. Bey diesen allen aber nach der Länge,
doch nur mit den kürtzesten Worten, angeführten
Leiden, ist zweyerley zu mercken: erstlich, daß
der Apostel von allen sagen können: aber in dem
allen
Cap. 11, v. 27. an die Corinthier.
[Spaltenumbruch] zum Chriſtenthum alles erſt aufs neue pflantzen
muß, auch wol in mancher gantzen Gemeine kaum
eine Bibel findet, auch gar wenige antrift, die
auch nur leſen koͤnnen. Da giebts Muͤhe und
Arbeit, da iſt Noth! zumal, wenn es entweder
an Schulen fehlet, oder man doch von derſelben
ſo uͤblen Beſtellung gar keine Huͤlfe hat. Es koͤn-
nen ſich denn getreue Knechte GOttes damit troͤ-
ſten, daß es ihnen gehet wie Paulo, und daß ſie
gleichſam eine rechte apoſtoliſche Arbeit verrich-
ten. Und geſetzt auch, es habe eine Gemeine
keinen truͤglichen, ſondern einen treuen Arbeiter
gehabt: ſo giebt es doch genug zu thun, nicht we-
niger als in einem ſchon angelegten Garten und
Weinberge.
2. Mit den Worten vom vielen Wachen,
ſiehet der Apoſtel wol nicht auf ſeine Hand-Ar-
beit, als wenn er ſolche auch des Nachts zur Zeit
der dem Schlafe gewidmeten Stunden verrich-
tet haͤtte; ob er wol 1 Theſſ. 2, 9. ſaget, daß er
Tag und Nacht gearbeitet habe; ſintemal die
Nacht alhier gar fuͤglich von den ſpaͤtern Abend-
und fruͤhern Morgen-Stunden, die bey den He-
braͤern mit zur Nacht gerechnet wurden, kan ver-
ſtanden werden; und alſo iſt es wol kein vorſetz-
liches Wachen geweſen, ſondern ἀγρυπνία (wie
es im Griechiſchen heißt) eine ſolche Schlaflo-
ſigkeit,
welche oft von leiblicher Schwachheit,
auch von vielem Kummer des Gemuͤths entſtehet.
Denn es kan das Gemuͤth eines getreuen See-
len-Hirten uͤber dieſer und jener Sache, wie ihr
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ſaͤume, dergeſtalt angegriffen werden, daß, wenn
es ſich ſchon in aller Gelaſſenheit dabey faſſet, und
alles GOTT befiehlet, dennoch daruͤber in kei-
nen Schlaf kommen kan: wie denn das Rad der
Natur, wie Jacobus im Griechiſchen redet, c.
3, 6. oder der Lauf des Gebluͤtes, wie durch Zorn,
alſo auch durch Bekuͤmmerniß in einige Unord-
nung kan gebracht werden. Es wird aber das
geheime Gebet des Hertzens bey Paulo in ſolcher
Schlafloſigkeit wol die eintzige Occupation gewe-
ſen ſeyn. Wie aber auch wol manchmal in den
tiefſten Gefaͤngniſſen die Glaubens-Freudigkeit
ſelbſt den Schlaf hinweg genommen haben mag,
ſiehet man an Paulo und Sila zu Philippen,
daß, da ſie nach dem Staupen-Schlag ins Ge-
faͤngniß waren geleget worden, ſie zu Mitter-
nacht das Lob GOttes mit einer ſo hellen Stim-
me haben erſchallen laſſen, daß es von den Gefan-
genen der uͤbrigen Behaͤltniſſe gehoͤret worden.
Ap. Geſch. 16, 22. ſeqq.
3. Jn Hunger und Durſt iſt Paulus gar
oft geweſen, nicht eben, wenn er ſich in den Ge-
meinen unter den Bruͤdern aufgehalten; als da
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auch von ihnen unterhalten worden; ob wol
manchmal kuͤmmerlich genug, da er Bedencken
getragen, ſeine Umſtaͤnde recht von ſich zu ſagen;
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ſen, ſonderlich durch die zuvor gedachten Wuͤſte-
neyen, da ihm auch wol zuweilen von den dabey
erwehnten Straſſen-Raͤubern mag die bey ſich
gehabte Nothdurft abgenommen ſeyn: auch in
den Gefaͤngniſſen, da man ſeiner wol ſchlecht
wird gewgrtet haben; ob er gleich hoͤchſt unſchul-
[Spaltenumbruch] dig war. Wie es denn eine unerkante, und recht
ſchwere Suͤnde vieler Gerichts-Obrigkeit iſt,
daß ſie auch die um Ubelthat wegen Gefangene
gemeiniglich ſo ſehr hart und recht unmenſchlich
tractiren, und manche halb verfaulen und ver-
derben laſſen; welches gewiß eine rechte himmel-
ſchreiende Suͤnde iſt, ſonderlich gegen die, welche
auf den Tod ſitzen. Denn da dieſe nachmals die
wuͤrckliche Todes-Strafe fuͤr ihr Verbrechen
ausſtehen ſollen, und alſo bis zur Endigung des
auch gemeiniglich leider ſo ſehr lang verzognen
Proceſſes eigentlich nur in Cuſtodia, oder in ei-
ner ſichern Verwahrung behalten werden ſol-
ten; ſo iſts unverantwortlich, wenn man ihnen
das Gefaͤngniß zu einer 10 mal ſchwerern Stra-
fe machet, als der Tod ſelbſt iſt; als welchen ſie
hernach oft vielmehr fuͤr eine groſſe Wohlthat
annehmen.
4. Das viele Faſten iſt von dem zuvor ge-
dachten Hunger und Durſt unterſchieden, und
hat wol darinnen beſtanden, daß da Paulus den
Juden zu ihrer Gewinnung allerley worden
1 Cor. 9, 20. ſeqq. er unter ihnen machmal ih-
re Judiſche Faſten mitgehalten. Auch iſt es ver-
muthlich, daß er es auch zuweilen, oder auch wol
oͤfters freywillig angeſtellet, um in beſondern Um-
ſtaͤnden zum Gebet deſto geſchickter zu ſeyn: und
mag ihn der alſo genannte Satans-Engel mit
ſeinen Faͤuſten-Schlaͤgen, davon er hernach c.
12, 7. gedencket, wol beſonders dazu veranlaſſet
haben. Wie denn, wenn das Gemuͤth in be-
ſonderm Kummer ſtehet, die Enthaltung vom
Eſſen auf eine Zeit dem Leibe oftmals gut iſt,
und hingegen die Speiſe unverdaulich und der
Geſundheit ſchaͤdlich wird, zuweilen auch wol
gar einer und der andere leibliche Zufall durch
ſolches Enthalten faſt leichter wieder curiret wer-
den kan, als durch die Artzney. Daß man aber
dem Leibe ſeine gehoͤrige Nothdurft nicht entzie-
hen, noch ihn durch uͤbermaͤßiges Faſten und Ar-
beiten ausmergeln und entkraͤften ſoll, erinnert
Paulus ſelbſt Rom. 13, 14. und beſtrafet es, als
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5. Wie der Apoſtel Froſt und Bloͤſſe aus-
zuſtehen gehabt, iſt leichtlich zu erachten. Es iſt
ihm dergleichen wol ſonderlich auf Reiſen be-
gegnet, da er ſich gegen dieſelbe nicht mit gnug-
ſamer Kleidung verſehen, auch zuweilen wol nicht
gedacht, hie und da ſo lange, da man vom Froſt
uͤberfallen worden, aufgehalten zu werden; auch
wol gemeinet, daß dieſes und jenes Stuͤck der
Kleidung bis da und da hin, ſo und ſo lange ha-
be reichen ſollen; ſo denn unterſchiedlicher Hinde-
rungen wegen nicht geſchehen iſt. Und dazu iſt
denn ohne Zweifel auch wol dieſes gekommen, daß
ihm theils von den Straſſen-Raͤubern, derer er
v. 26. gedencket, theils aber von dem wider ihn
hie und da zum Tumult aufgebrachten Poͤbel,
die Kleider halb vom Leibe geriſſen, und er da
mit dem uͤbrigen einige Zeit ſich hat behelfen
muͤſſen.
6. Bey dieſen allen aber nach der Laͤnge,
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[455/0483] Cap. 11, v. 27. an die Corinthier. zum Chriſtenthum alles erſt aufs neue pflantzen muß, auch wol in mancher gantzen Gemeine kaum eine Bibel findet, auch gar wenige antrift, die auch nur leſen koͤnnen. Da giebts Muͤhe und Arbeit, da iſt Noth! zumal, wenn es entweder an Schulen fehlet, oder man doch von derſelben ſo uͤblen Beſtellung gar keine Huͤlfe hat. Es koͤn- nen ſich denn getreue Knechte GOttes damit troͤ- ſten, daß es ihnen gehet wie Paulo, und daß ſie gleichſam eine rechte apoſtoliſche Arbeit verrich- ten. Und geſetzt auch, es habe eine Gemeine keinen truͤglichen, ſondern einen treuen Arbeiter gehabt: ſo giebt es doch genug zu thun, nicht we- niger als in einem ſchon angelegten Garten und Weinberge. 2. Mit den Worten vom vielen Wachen, ſiehet der Apoſtel wol nicht auf ſeine Hand-Ar- beit, als wenn er ſolche auch des Nachts zur Zeit der dem Schlafe gewidmeten Stunden verrich- tet haͤtte; ob er wol 1 Theſſ. 2, 9. ſaget, daß er Tag und Nacht gearbeitet habe; ſintemal die Nacht alhier gar fuͤglich von den ſpaͤtern Abend- und fruͤhern Morgen-Stunden, die bey den He- braͤern mit zur Nacht gerechnet wurden, kan ver- ſtanden werden; und alſo iſt es wol kein vorſetz- liches Wachen geweſen, ſondern ἀγρυπνία (wie es im Griechiſchen heißt) eine ſolche Schlaflo- ſigkeit, welche oft von leiblicher Schwachheit, auch von vielem Kummer des Gemuͤths entſtehet. Denn es kan das Gemuͤth eines getreuen See- len-Hirten uͤber dieſer und jener Sache, wie ihr zu rathen, ſonderlich daß man dabey nichts ver- ſaͤume, dergeſtalt angegriffen werden, daß, wenn es ſich ſchon in aller Gelaſſenheit dabey faſſet, und alles GOTT befiehlet, dennoch daruͤber in kei- nen Schlaf kommen kan: wie denn das Rad der Natur, wie Jacobus im Griechiſchen redet, c. 3, 6. oder der Lauf des Gebluͤtes, wie durch Zorn, alſo auch durch Bekuͤmmerniß in einige Unord- nung kan gebracht werden. Es wird aber das geheime Gebet des Hertzens bey Paulo in ſolcher Schlafloſigkeit wol die eintzige Occupation gewe- ſen ſeyn. Wie aber auch wol manchmal in den tiefſten Gefaͤngniſſen die Glaubens-Freudigkeit ſelbſt den Schlaf hinweg genommen haben mag, ſiehet man an Paulo und Sila zu Philippen, daß, da ſie nach dem Staupen-Schlag ins Ge- faͤngniß waren geleget worden, ſie zu Mitter- nacht das Lob GOttes mit einer ſo hellen Stim- me haben erſchallen laſſen, daß es von den Gefan- genen der uͤbrigen Behaͤltniſſe gehoͤret worden. Ap. Geſch. 16, 22. ſeqq. 3. Jn Hunger und Durſt iſt Paulus gar oft geweſen, nicht eben, wenn er ſich in den Ge- meinen unter den Bruͤdern aufgehalten; als da er ſich theils ſeiner Haͤnde Arbeit genaͤhret, theils auch von ihnen unterhalten worden; ob wol manchmal kuͤmmerlich genug, da er Bedencken getragen, ſeine Umſtaͤnde recht von ſich zu ſagen; ſondern vielmehr auf ſeinen beſchwerlichen Rei- ſen, ſonderlich durch die zuvor gedachten Wuͤſte- neyen, da ihm auch wol zuweilen von den dabey erwehnten Straſſen-Raͤubern mag die bey ſich gehabte Nothdurft abgenommen ſeyn: auch in den Gefaͤngniſſen, da man ſeiner wol ſchlecht wird gewgrtet haben; ob er gleich hoͤchſt unſchul- dig war. Wie es denn eine unerkante, und recht ſchwere Suͤnde vieler Gerichts-Obrigkeit iſt, daß ſie auch die um Ubelthat wegen Gefangene gemeiniglich ſo ſehr hart und recht unmenſchlich tractiren, und manche halb verfaulen und ver- derben laſſen; welches gewiß eine rechte himmel- ſchreiende Suͤnde iſt, ſonderlich gegen die, welche auf den Tod ſitzen. Denn da dieſe nachmals die wuͤrckliche Todes-Strafe fuͤr ihr Verbrechen ausſtehen ſollen, und alſo bis zur Endigung des auch gemeiniglich leider ſo ſehr lang verzognen Proceſſes eigentlich nur in Cuſtodia, oder in ei- ner ſichern Verwahrung behalten werden ſol- ten; ſo iſts unverantwortlich, wenn man ihnen das Gefaͤngniß zu einer 10 mal ſchwerern Stra- fe machet, als der Tod ſelbſt iſt; als welchen ſie hernach oft vielmehr fuͤr eine groſſe Wohlthat annehmen. 4. Das viele Faſten iſt von dem zuvor ge- dachten Hunger und Durſt unterſchieden, und hat wol darinnen beſtanden, daß da Paulus den Juden zu ihrer Gewinnung allerley worden 1 Cor. 9, 20. ſeqq. er unter ihnen machmal ih- re Judiſche Faſten mitgehalten. Auch iſt es ver- muthlich, daß er es auch zuweilen, oder auch wol oͤfters freywillig angeſtellet, um in beſondern Um- ſtaͤnden zum Gebet deſto geſchickter zu ſeyn: und mag ihn der alſo genannte Satans-Engel mit ſeinen Faͤuſten-Schlaͤgen, davon er hernach c. 12, 7. gedencket, wol beſonders dazu veranlaſſet haben. Wie denn, wenn das Gemuͤth in be- ſonderm Kummer ſtehet, die Enthaltung vom Eſſen auf eine Zeit dem Leibe oftmals gut iſt, und hingegen die Speiſe unverdaulich und der Geſundheit ſchaͤdlich wird, zuweilen auch wol gar einer und der andere leibliche Zufall durch ſolches Enthalten faſt leichter wieder curiret wer- den kan, als durch die Artzney. Daß man aber dem Leibe ſeine gehoͤrige Nothdurft nicht entzie- hen, noch ihn durch uͤbermaͤßiges Faſten und Ar- beiten ausmergeln und entkraͤften ſoll, erinnert Paulus ſelbſt Rom. 13, 14. und beſtrafet es, als ein Stuͤck der ſelbſt erwaͤhlten Geiſtlichkeit, an den verfuͤhriſchen Geſetz-Lehrern zu Coloſſen. 5. Wie der Apoſtel Froſt und Bloͤſſe aus- zuſtehen gehabt, iſt leichtlich zu erachten. Es iſt ihm dergleichen wol ſonderlich auf Reiſen be- gegnet, da er ſich gegen dieſelbe nicht mit gnug- ſamer Kleidung verſehen, auch zuweilen wol nicht gedacht, hie und da ſo lange, da man vom Froſt uͤberfallen worden, aufgehalten zu werden; auch wol gemeinet, daß dieſes und jenes Stuͤck der Kleidung bis da und da hin, ſo und ſo lange ha- be reichen ſollen; ſo denn unterſchiedlicher Hinde- rungen wegen nicht geſchehen iſt. Und dazu iſt denn ohne Zweifel auch wol dieſes gekommen, daß ihm theils von den Straſſen-Raͤubern, derer er v. 26. gedencket, theils aber von dem wider ihn hie und da zum Tumult aufgebrachten Poͤbel, die Kleider halb vom Leibe geriſſen, und er da mit dem uͤbrigen einige Zeit ſich hat behelfen muͤſſen. 6. Bey dieſen allen aber nach der Laͤnge, doch nur mit den kuͤrtzeſten Worten, angefuͤhrten Leiden, iſt zweyerley zu mercken: erſtlich, daß der Apoſtel von allen ſagen koͤnnen: aber in dem allen

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/483>, abgerufen am 24.11.2024.