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Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.

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Erklärung des andern Briefs Pauli Cap. 4, v. 13-16.
[Spaltenumbruch] Ende den Glauben anzündet. Denn der Glau-
be ist nicht unser, sondern GOttes Werck. Joh.
6, 29. Eph. 2, 8.
2. Da Paulus eben denselben Geist des
Glaubens gehabt, den David; so siehet man
daraus, wie es auch schon im Alten Testament
auf den Glauben an den Meßiam angekommen,
und wie daß der Heilige Geist die Menschen in
eben die Heils-Ordnung geführet, die uns von
Christo und seinen Aposteln angewiesen ist.
3. Der Spruch Davids lautet mit den
von Paulo ausgelassenen, aber in dem gantzen
Contexte dieses Briefes befindlichen Worten
also: Jch glaube, darum rede ich; ich wer-
de aber sehr geplaget.
Da wir finden cau-
sam, effectum, adjunctum.
Denn der Glau-
be
bringet die Rede oder freudige Bekäntniß
zu wege. Und da man die Wahrheit nicht lei-
den kan, so ziehet sie viel Leiden nach sich
4. Wie kömmts, daß mancher zwar viel
redet, aber darüber gar nichts zu leiden hat?
Er redet nicht, wie er soll, und redet nicht aus
dem Glauben.
5. Die beste homiletische Regel ist in die-
sem Davidischen und Paulinischen Ausspruch:
Jch glaube, darum rede ich. Der Glau-
be giebt den richtigen Vortrag, und darinnen
die beste parrhesie. Wer redet ohne Glauben,
der käuet gleichsam die Speise ohne Geschmack.
Siehe auch Rom. 10, 9. 10.
V. 14.

Und wissen, daß der, so den HErrn
JEsum hat auferwecket, wird uns auch
auferwecken durch JEsum, und wird uns
darstellen
(zu seiner Rechten, wenn er die
Böcke wird zur Lincken verweisen Matth. 25, 33.
seqq) samt euch, (und also mit euch Scha-
fen uns Hirten.)

Anmerckungen.
1. Gleichwie der Sohn GOttes nur ge-
storben ist nach der menschlichen Natur; also ist
er nach derselben auch nur auferwecket von dem
Vater; als welcher in dem gantzen Wercke der
Wiederbringung sich als den Richter geriret,
der, da er den Tod seines Sohnes zum Löse-
Geld angenommen, durch seine Auferwe-
ckung desselben Gültigkeit bezeuget hat: wie es
auch wider die Gerechtigkeit würde gestritten
haben, wenn er den erwürgeten Bürgen nicht
wieder solte auf freyen Fuß gestellet haben, da
der richterlichen Gerechtigkeit durch den Tod ein
Genüge geschehen war.
2. Weil doch aber der Sohn so wol wah-
rer GOTT ist als der Vater, und also die von
dem Vater vorgenommene Handelung der Er-
weckung von der Handlung des Sohnes, in so
fern er nach seiner Gottheit betrachtet wird, we-
gen der Einigkeit des Wesens nicht unterschie-
den ist; so ist leichtlich zu erachten, daß der
Sohn auch zugleich aus eigner göttlicher Kraft,
die er mit dem Vater gemein hat, auferstanden
sey. Welches er auch deutlich von seiner Auf-
erstehung bezeuget, da er saget Joh. 2, 10. Bre-
chet diesen Tempel
(meines Leibes,) und
[Spaltenumbruch] am dritten Tage will ich ihn aufrichten.

Und Joh. 10, 18. Niemand nimmt mein Le-
ben
(wider meinen Willen) von mir; son-
dern ich lasse es von mir selbst. Jch habe
es Macht zu lassen, und habe es Macht
wieder zu nehmen.
3. Wenn es heißt: GOTT der Vater
wird uns durch JEsum auferwecken;
so
ist das keines weges so viel gesaget, als wenn
der Sohn gleichsam nur das instrument des
Vaters sey; sondern daß die Auferweckung der
Todten, wegen der Einigkeit des Wesens, ei-
ne Handlung sey so wol des Vaters, als des
Sohnes; gleichwie es sonst heißt, daß der Va-
ter durch den Sohn die Welt erschaffen habe.
Joh. 1, 3. Col. 1, 16. Doch ist dabey ein son-
derliches Absehen auf die menschliche Natur
CHristi; als nach welcher CHristus, wie von
seiner eignen Gottheit, also auch vom Vater
alle Macht im Himmel und auf Erden, und al-
so auch die Macht das Gericht zu halten und die
Todten zu erwecken, empfangen hat. Joh. 5, 21.
seq. Act. 17, 31.
4. Von der Darstellung zur Verherrli-
chung am Gerichts-Tage siehe Rom. 14, 10. 12.
2 Cor. 5, 10. Jud. v. 24. Dem, der euch kan
behüten ohne Fehl, und stellen vor das An-
gesicht seiner Herrlichkeit unsträflich mit
Freuden
etc.
V. 15.

Denn es geschiehet alles (was ich von den
vielen Leiden, und so mancher Todes-Gefahr,
auch der gnädigen Errettung GOttes, ange-
fuhret habe) um eurent willen, (um euch
dadurch, wenn ihr erkennet, wie es mir um
des Evangelii willen ergehet, und wie GOtt
mir darinnen so kräftig beystehet, im Glauben
zu stärcken und dabey von der Lauterkeit meines
Sinnes und von der Richtigkeit meines geführ-
ten Amts zu überzeugen,) auf daß die über-
schwengliche Gnade,
(die er an mir im so kräf-
tigen Beystande, auch um eurent willen, da-
mit ich euch noch länger mit meinem Amte die-
nen könne, nicht allein durch meine, sondern
auch, als für eine gemeine, und euch mit er-
wiesene Wohlthat, durch euer, und also) vie-
ler Dancksagen GOtt reichlich preise.
(Gr.
Zur Herrlichkeit GOttes überfliesse, oder sich
reichlich erweise. Siehe auch c. 1, v. 6. 11. 2
Tim. 2, 10.

V. 16.

Darum (da wir bey unserm Amte sol-
chen Zweck zu eurem besten und zur immer meh-
rern Verherrlichung des Namens GOttes ha-
ben,) werden wir (in so vielen Trübsalen,
und dabey unter so vieler Arbeit) nicht müde,
sondern ob
(obgleich) unser äusserlicher
Mensch
(der Leib mit allen seinen sinnlichen
und von ihm dependirenden, oder dazu doch ei-
gentlich gehörenden Seelen-Kräften) verwe-
set,
(unter so vielen Leiden geschwächet und im-
mer mehr und mehr entkräftet wird,) so wird
doch der innerliche,
(die Seele mit ihren
bloß geistlichen Kräften,) von Tage zu Tage

erneu-
Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 4, v. 13-16.
[Spaltenumbruch] Ende den Glauben anzuͤndet. Denn der Glau-
be iſt nicht unſer, ſondern GOttes Werck. Joh.
6, 29. Eph. 2, 8.
2. Da Paulus eben denſelben Geiſt des
Glaubens gehabt, den David; ſo ſiehet man
daraus, wie es auch ſchon im Alten Teſtament
auf den Glauben an den Meßiam angekommen,
und wie daß der Heilige Geiſt die Menſchen in
eben die Heils-Ordnung gefuͤhret, die uns von
Chriſto und ſeinen Apoſteln angewieſen iſt.
3. Der Spruch Davids lautet mit den
von Paulo ausgelaſſenen, aber in dem gantzen
Contexte dieſes Briefes befindlichen Worten
alſo: Jch glaube, darum rede ich; ich wer-
de aber ſehr geplaget.
Da wir finden cau-
ſam, effectum, adjunctum.
Denn der Glau-
be
bringet die Rede oder freudige Bekaͤntniß
zu wege. Und da man die Wahrheit nicht lei-
den kan, ſo ziehet ſie viel Leiden nach ſich
4. Wie koͤmmts, daß mancher zwar viel
redet, aber daruͤber gar nichts zu leiden hat?
Er redet nicht, wie er ſoll, und redet nicht aus
dem Glauben.
5. Die beſte homiletiſche Regel iſt in die-
ſem Davidiſchen und Pauliniſchen Ausſpruch:
Jch glaube, darum rede ich. Der Glau-
be giebt den richtigen Vortrag, und darinnen
die beſte parrheſie. Wer redet ohne Glauben,
der kaͤuet gleichſam die Speiſe ohne Geſchmack.
Siehe auch Rom. 10, 9. 10.
V. 14.

Und wiſſen, daß der, ſo den HErrn
JEſum hat auferwecket, wird uns auch
auferwecken durch JEſum, und wird uns
darſtellen
(zu ſeiner Rechten, wenn er die
Boͤcke wird zur Lincken verweiſen Matth. 25, 33.
ſeqq) ſamt euch, (und alſo mit euch Scha-
fen uns Hirten.)

Anmerckungen.
1. Gleichwie der Sohn GOttes nur ge-
ſtorben iſt nach der menſchlichen Natur; alſo iſt
er nach derſelben auch nur auferwecket von dem
Vater; als welcher in dem gantzen Wercke der
Wiederbringung ſich als den Richter geriret,
der, da er den Tod ſeines Sohnes zum Loͤſe-
Geld angenommen, durch ſeine Auferwe-
ckung deſſelben Guͤltigkeit bezeuget hat: wie es
auch wider die Gerechtigkeit wuͤrde geſtritten
haben, wenn er den erwuͤrgeten Buͤrgen nicht
wieder ſolte auf freyen Fuß geſtellet haben, da
der richterlichen Gerechtigkeit durch den Tod ein
Genuͤge geſchehen war.
2. Weil doch aber der Sohn ſo wol wah-
rer GOTT iſt als der Vater, und alſo die von
dem Vater vorgenommene Handelung der Er-
weckung von der Handlung des Sohnes, in ſo
fern er nach ſeiner Gottheit betrachtet wird, we-
gen der Einigkeit des Weſens nicht unterſchie-
den iſt; ſo iſt leichtlich zu erachten, daß der
Sohn auch zugleich aus eigner goͤttlicher Kraft,
die er mit dem Vater gemein hat, auferſtanden
ſey. Welches er auch deutlich von ſeiner Auf-
erſtehung bezeuget, da er ſaget Joh. 2, 10. Bre-
chet dieſen Tempel
(meines Leibes,) und
[Spaltenumbruch] am dritten Tage will ich ihn aufrichten.

Und Joh. 10, 18. Niemand nimmt mein Le-
ben
(wider meinen Willen) von mir; ſon-
dern ich laſſe es von mir ſelbſt. Jch habe
es Macht zu laſſen, und habe es Macht
wieder zu nehmen.
3. Wenn es heißt: GOTT der Vater
wird uns durch JEſum auferwecken;
ſo
iſt das keines weges ſo viel geſaget, als wenn
der Sohn gleichſam nur das inſtrument des
Vaters ſey; ſondern daß die Auferweckung der
Todten, wegen der Einigkeit des Weſens, ei-
ne Handlung ſey ſo wol des Vaters, als des
Sohnes; gleichwie es ſonſt heißt, daß der Va-
ter durch den Sohn die Welt erſchaffen habe.
Joh. 1, 3. Col. 1, 16. Doch iſt dabey ein ſon-
derliches Abſehen auf die menſchliche Natur
CHriſti; als nach welcher CHriſtus, wie von
ſeiner eignen Gottheit, alſo auch vom Vater
alle Macht im Himmel und auf Erden, und al-
ſo auch die Macht das Gericht zu halten und die
Todten zu erwecken, empfangen hat. Joh. 5, 21.
ſeq. Act. 17, 31.
4. Von der Darſtellung zur Verherrli-
chung am Gerichts-Tage ſiehe Rom. 14, 10. 12.
2 Cor. 5, 10. Jud. v. 24. Dem, der euch kan
behuͤten ohne Fehl, und ſtellen vor das An-
geſicht ſeiner Herrlichkeit unſtraͤflich mit
Freuden
ꝛc.
V. 15.

Denn es geſchiehet alles (was ich von den
vielen Leiden, und ſo mancher Todes-Gefahr,
auch der gnaͤdigen Errettung GOttes, ange-
fuhret habe) um eurent willen, (um euch
dadurch, wenn ihr erkennet, wie es mir um
des Evangelii willen ergehet, und wie GOtt
mir darinnen ſo kraͤftig beyſtehet, im Glauben
zu ſtaͤrcken und dabey von der Lauterkeit meines
Sinnes und von der Richtigkeit meines gefuͤhr-
ten Amts zu uͤberzeugen,) auf daß die uͤber-
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(die er an mir im ſo kraͤf-
tigen Beyſtande, auch um eurent willen, da-
mit ich euch noch laͤnger mit meinem Amte die-
nen koͤnne, nicht allein durch meine, ſondern
auch, als fuͤr eine gemeine, und euch mit er-
wieſene Wohlthat, durch euer, und alſo) vie-
ler Danckſagen GOtt reichlich preiſe.
(Gr.
Zur Herrlichkeit GOttes uͤberflieſſe, oder ſich
reichlich erweiſe. Siehe auch c. 1, v. 6. 11. 2
Tim. 2, 10.

V. 16.

Darum (da wir bey unſerm Amte ſol-
chen Zweck zu eurem beſten und zur immer meh-
rern Verherrlichung des Namens GOttes ha-
ben,) werden wir (in ſo vielen Truͤbſalen,
und dabey unter ſo vieler Arbeit) nicht muͤde,
ſondern ob
(obgleich) unſer aͤuſſerlicher
Menſch
(der Leib mit allen ſeinen ſinnlichen
und von ihm dependirenden, oder dazu doch ei-
gentlich gehoͤrenden Seelen-Kraͤften) verwe-
ſet,
(unter ſo vielen Leiden geſchwaͤchet und im-
mer mehr und mehr entkraͤftet wird,) ſo wird
doch der innerliche,
(die Seele mit ihren
bloß geiſtlichen Kraͤften,) von Tage zu Tage

erneu-
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[380/0408] Erklaͤrung des andern Briefs Pauli Cap. 4, v. 13-16. Ende den Glauben anzuͤndet. Denn der Glau- be iſt nicht unſer, ſondern GOttes Werck. Joh. 6, 29. Eph. 2, 8. 2. Da Paulus eben denſelben Geiſt des Glaubens gehabt, den David; ſo ſiehet man daraus, wie es auch ſchon im Alten Teſtament auf den Glauben an den Meßiam angekommen, und wie daß der Heilige Geiſt die Menſchen in eben die Heils-Ordnung gefuͤhret, die uns von Chriſto und ſeinen Apoſteln angewieſen iſt. 3. Der Spruch Davids lautet mit den von Paulo ausgelaſſenen, aber in dem gantzen Contexte dieſes Briefes befindlichen Worten alſo: Jch glaube, darum rede ich; ich wer- de aber ſehr geplaget. Da wir finden cau- ſam, effectum, adjunctum. Denn der Glau- be bringet die Rede oder freudige Bekaͤntniß zu wege. Und da man die Wahrheit nicht lei- den kan, ſo ziehet ſie viel Leiden nach ſich 4. Wie koͤmmts, daß mancher zwar viel redet, aber daruͤber gar nichts zu leiden hat? Er redet nicht, wie er ſoll, und redet nicht aus dem Glauben. 5. Die beſte homiletiſche Regel iſt in die- ſem Davidiſchen und Pauliniſchen Ausſpruch: Jch glaube, darum rede ich. Der Glau- be giebt den richtigen Vortrag, und darinnen die beſte parrheſie. Wer redet ohne Glauben, der kaͤuet gleichſam die Speiſe ohne Geſchmack. Siehe auch Rom. 10, 9. 10. V. 14. Und wiſſen, daß der, ſo den HErrn JEſum hat auferwecket, wird uns auch auferwecken durch JEſum, und wird uns darſtellen (zu ſeiner Rechten, wenn er die Boͤcke wird zur Lincken verweiſen Matth. 25, 33. ſeqq) ſamt euch, (und alſo mit euch Scha- fen uns Hirten.) Anmerckungen. 1. Gleichwie der Sohn GOttes nur ge- ſtorben iſt nach der menſchlichen Natur; alſo iſt er nach derſelben auch nur auferwecket von dem Vater; als welcher in dem gantzen Wercke der Wiederbringung ſich als den Richter geriret, der, da er den Tod ſeines Sohnes zum Loͤſe- Geld angenommen, durch ſeine Auferwe- ckung deſſelben Guͤltigkeit bezeuget hat: wie es auch wider die Gerechtigkeit wuͤrde geſtritten haben, wenn er den erwuͤrgeten Buͤrgen nicht wieder ſolte auf freyen Fuß geſtellet haben, da der richterlichen Gerechtigkeit durch den Tod ein Genuͤge geſchehen war. 2. Weil doch aber der Sohn ſo wol wah- rer GOTT iſt als der Vater, und alſo die von dem Vater vorgenommene Handelung der Er- weckung von der Handlung des Sohnes, in ſo fern er nach ſeiner Gottheit betrachtet wird, we- gen der Einigkeit des Weſens nicht unterſchie- den iſt; ſo iſt leichtlich zu erachten, daß der Sohn auch zugleich aus eigner goͤttlicher Kraft, die er mit dem Vater gemein hat, auferſtanden ſey. Welches er auch deutlich von ſeiner Auf- erſtehung bezeuget, da er ſaget Joh. 2, 10. Bre- chet dieſen Tempel (meines Leibes,) und am dritten Tage will ich ihn aufrichten. Und Joh. 10, 18. Niemand nimmt mein Le- ben (wider meinen Willen) von mir; ſon- dern ich laſſe es von mir ſelbſt. Jch habe es Macht zu laſſen, und habe es Macht wieder zu nehmen. 3. Wenn es heißt: GOTT der Vater wird uns durch JEſum auferwecken; ſo iſt das keines weges ſo viel geſaget, als wenn der Sohn gleichſam nur das inſtrument des Vaters ſey; ſondern daß die Auferweckung der Todten, wegen der Einigkeit des Weſens, ei- ne Handlung ſey ſo wol des Vaters, als des Sohnes; gleichwie es ſonſt heißt, daß der Va- ter durch den Sohn die Welt erſchaffen habe. Joh. 1, 3. Col. 1, 16. Doch iſt dabey ein ſon- derliches Abſehen auf die menſchliche Natur CHriſti; als nach welcher CHriſtus, wie von ſeiner eignen Gottheit, alſo auch vom Vater alle Macht im Himmel und auf Erden, und al- ſo auch die Macht das Gericht zu halten und die Todten zu erwecken, empfangen hat. Joh. 5, 21. ſeq. Act. 17, 31. 4. Von der Darſtellung zur Verherrli- chung am Gerichts-Tage ſiehe Rom. 14, 10. 12. 2 Cor. 5, 10. Jud. v. 24. Dem, der euch kan behuͤten ohne Fehl, und ſtellen vor das An- geſicht ſeiner Herrlichkeit unſtraͤflich mit Freuden ꝛc. V. 15. Denn es geſchiehet alles (was ich von den vielen Leiden, und ſo mancher Todes-Gefahr, auch der gnaͤdigen Errettung GOttes, ange- fuhret habe) um eurent willen, (um euch dadurch, wenn ihr erkennet, wie es mir um des Evangelii willen ergehet, und wie GOtt mir darinnen ſo kraͤftig beyſtehet, im Glauben zu ſtaͤrcken und dabey von der Lauterkeit meines Sinnes und von der Richtigkeit meines gefuͤhr- ten Amts zu uͤberzeugen,) auf daß die uͤber- ſchwengliche Gnade, (die er an mir im ſo kraͤf- tigen Beyſtande, auch um eurent willen, da- mit ich euch noch laͤnger mit meinem Amte die- nen koͤnne, nicht allein durch meine, ſondern auch, als fuͤr eine gemeine, und euch mit er- wieſene Wohlthat, durch euer, und alſo) vie- ler Danckſagen GOtt reichlich preiſe. (Gr. Zur Herrlichkeit GOttes uͤberflieſſe, oder ſich reichlich erweiſe. Siehe auch c. 1, v. 6. 11. 2 Tim. 2, 10. V. 16. Darum (da wir bey unſerm Amte ſol- chen Zweck zu eurem beſten und zur immer meh- rern Verherrlichung des Namens GOttes ha- ben,) werden wir (in ſo vielen Truͤbſalen, und dabey unter ſo vieler Arbeit) nicht muͤde, ſondern ob (obgleich) unſer aͤuſſerlicher Menſch (der Leib mit allen ſeinen ſinnlichen und von ihm dependirenden, oder dazu doch ei- gentlich gehoͤrenden Seelen-Kraͤften) verwe- ſet, (unter ſo vielen Leiden geſchwaͤchet und im- mer mehr und mehr entkraͤftet wird,) ſo wird doch der innerliche, (die Seele mit ihren bloß geiſtlichen Kraͤften,) von Tage zu Tage erneu-

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Zitationshilfe: Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729, S. 380. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lange_licht01_1729/408>, abgerufen am 24.11.2024.