Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Cap. 15, v. 9-14. an die Römer. [Spaltenumbruch]
(in den göttlichen Verheissungen liegenden)Wahrheit willen GOttes, zu bestätigen die Verheissungen, den Vätern (den Patri- archen, Abraham, Jsaac, Jacob, und hernach auch den übrigen Vor-Eltern und gantzen Vol- cke) geschehen. (Siehe auch Luc. 24, 44. sqq. Act. 3, 24. 25. etc. Da nun der Sohn GOttes selbst das Jüdische Volck so hoch geliebet und so werth geachtet hat, daß er ein Diener desselben worden ist: warum solten denn die bekehrten Heiden sie nicht auch lieb und werth halten, und sich in Ertragung der Schwachheit, welche ihr uralter Levitischer Gottesdienst also mit sich brin- get, gleichsam zu ihren Dienern machen? Das von Christo gebrauchte Wort Diener gehet auf den Stand der Erniedrigung, und auf das dar- innen verrichtete Werck der Erlösung: in wel- chem Christus war ein Diener oder Knecht GOttes, Jes. 52, 13. um seinen wohlgefälli- gn Willen zu vollziehen; und auch ein Diener der Menschen, welchen solche Vollziehung sol- te zu gute kommen. Daher er Matth. 20, 18. von sich selbst sagt: Des Menschen Sohn ist nicht kommen, daß er ihm dienen lasse, sondern daß er diene, und gebe sein Leben zur Erlösung für viele. Siehe auch Phil. 2, 7.) V. 9. Daß die Heyden aber GOtt loben um V. 10. 11. Und abermal (an einem andern Orte, V. 12. Und abermal spricht Jesaias (c. 11, 10.) V. 13. GOtt aber der Hoffnung (von dem sie V. 14. Jch weiß aber fast wohl (pepeismai, ich V. 15.
Cap. 15, v. 9-14. an die Roͤmer. [Spaltenumbruch]
(in den goͤttlichen Verheiſſungen liegenden)Wahrheit willen GOttes, zu beſtaͤtigen die Verheiſſungen, den Vaͤtern (den Patri- archen, Abraham, Jſaac, Jacob, und hernach auch den uͤbrigen Vor-Eltern und gantzen Vol- cke) geſchehen. (Siehe auch Luc. 24, 44. ſqq. Act. 3, 24. 25. ꝛc. Da nun der Sohn GOttes ſelbſt das Juͤdiſche Volck ſo hoch geliebet und ſo werth geachtet hat, daß er ein Diener deſſelben worden iſt: warum ſolten denn die bekehrten Heiden ſie nicht auch lieb und werth halten, und ſich in Ertragung der Schwachheit, welche ihr uralter Levitiſcher Gottesdienſt alſo mit ſich brin- get, gleichſam zu ihren Dienern machen? Das von Chriſto gebrauchte Wort Diener gehet auf den Stand der Erniedrigung, und auf das dar- innen verrichtete Werck der Erloͤſung: in wel- chem Chriſtus war ein Diener oder Knecht GOttes, Jeſ. 52, 13. um ſeinen wohlgefaͤlli- gn Willen zu vollziehen; und auch ein Diener der Menſchen, welchen ſolche Vollziehung ſol- te zu gute kommen. Daher er Matth. 20, 18. von ſich ſelbſt ſagt: Des Menſchen Sohn iſt nicht kommen, daß er ihm dienen laſſe, ſondern daß er diene, und gebe ſein Leben zur Erloͤſung fuͤr viele. Siehe auch Phil. 2, 7.) V. 9. Daß die Heyden aber GOtt loben um V. 10. 11. Und abermal (an einem andern Orte, V. 12. Und abermal ſpricht Jeſaias (c. 11, 10.) V. 13. GOtt aber der Hoffnung (von dem ſie V. 14. Jch weiß aber faſt wohl (πέπεισμαι, ich V. 15.
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Cap. 15, v. 9-14. an die Roͤmer.
(in den goͤttlichen Verheiſſungen liegenden)
Wahrheit willen GOttes, zu beſtaͤtigen
die Verheiſſungen, den Vaͤtern (den Patri-
archen, Abraham, Jſaac, Jacob, und hernach
auch den uͤbrigen Vor-Eltern und gantzen Vol-
cke) geſchehen. (Siehe auch Luc. 24, 44. ſqq.
Act. 3, 24. 25. ꝛc. Da nun der Sohn GOttes
ſelbſt das Juͤdiſche Volck ſo hoch geliebet und ſo
werth geachtet hat, daß er ein Diener deſſelben
worden iſt: warum ſolten denn die bekehrten
Heiden ſie nicht auch lieb und werth halten, und
ſich in Ertragung der Schwachheit, welche ihr
uralter Levitiſcher Gottesdienſt alſo mit ſich brin-
get, gleichſam zu ihren Dienern machen? Das
von Chriſto gebrauchte Wort Diener gehet auf
den Stand der Erniedrigung, und auf das dar-
innen verrichtete Werck der Erloͤſung: in wel-
chem Chriſtus war ein Diener oder Knecht
GOttes, Jeſ. 52, 13. um ſeinen wohlgefaͤlli-
gn Willen zu vollziehen; und auch ein Diener
der Menſchen, welchen ſolche Vollziehung ſol-
te zu gute kommen. Daher er Matth. 20, 18.
von ſich ſelbſt ſagt: Des Menſchen Sohn iſt
nicht kommen, daß er ihm dienen laſſe,
ſondern daß er diene, und gebe ſein Leben
zur Erloͤſung fuͤr viele. Siehe auch Phil.
2, 7.)
V. 9.
Daß die Heyden aber GOtt loben um
der Barmhertzigkeit willen (er hat ſich der
Juͤden dergeſtalt angenommen, daß aber auch
den Heiden ſolte Barmhertzigkeit wiederfahren
Rom. 11, 30. und ſie uͤber und bey derſelben An-
nehmung und wuͤrdigen Gebrauch den Namen
GOttes verherrlichen moͤchten: und daß alſo
die Juͤden die Heiden uͤber der Gemeinſchaft am
Evangelio und am Reiche des Meßiaͤ nicht zu be-
neiden haben) wie (im 18. Pſalm v. 50. der
auch im andern Buch Samuelis 22. wiederho-
let iſt) geſchrieben ſtehet (von dem Meßia)
ich will dich loben unter den Heiden, und
deinen Namen ſingen (ich will durch meinen
Geiſt ſie voll Glaubens und Lobes GOttes ma-
chen, alſo daß, wie ich in ihnen lebe, Gal. 2, 20.
alſo auch ich in ihnen den Vater lobe durch die
kraͤftige Wirckung des Heiligen Geiſtes.)
V. 10. 11.
Und abermal (an einem andern Orte,
nemlich 5 B. Moſ. 32, 43. alwo Lutheri teutſche
Uberſetzung nach dem Grund-Terte einzurichten
und bey Pauli allegation die Griechiſche verſion
zu conferiren iſt) ſpricht er (der Meßias, durch
Moſen:) Freuet euch, ihr Heiden, mit ſei-
nem Volck. Und abermal (nemlich David,
und durch ihn der Meßias, im 117. Pſalm:) Lo-
bet den HErrn alle Heiden und preiſet ihn
alle Voͤlcker (daß euch nemlich die Gnade der
Berufung zum Reiche des Meßiaͤ und die wuͤrck-
liche Annehmung mit dem Gnaden-Geſchenck
aller Heils-Guͤter wiederfahren iſt, das iſt,
nach der damaligen Weiſſagung, gewiß wieder-
fahren ſoll.)
V. 12.
Und abermal ſpricht Jeſaias (c. 11, 10.)
es wird ſeyn die Wurtzel Jeſſe, und der
auferſtehen wird zu herrſchen uͤber die
Heiden (es wird die Wurtzel Jeſſe ſeyn, und
einer, der auferſtehen wird zu herrſchen: das iſt,
es wird der Meßias kommen, der Meßias, der
nach ſeiner menſchlichen Natur iſt der Zweig aus
dem Stamme Davids, aber nach der goͤttlichen
die Wurtzel davon; als der den Stamm David
traͤget; wie ihn denn daher auch David im Gei-
ſte ſeinen HErrn nennet Plalm 110. Siehe
auch Apoc. 5, 5. 22, 16. welchem Nachdrucke
des Wortes Wurtzel nicht entgegen ſtehet,
daß diß Wort Jeſ. 53, 2. auf die menſchliche Na-
tur Chriſti gehet.) und auf den werden die
Heiden hoffen (nach ihm fragen und ihn ſuchen,
als den Grund und das Obiect ihrer Hoffnung,
wie es im Hebraͤiſchen eigentlich lautet: alwo
die Worte: der auferſtehen wird zu herr-
ſchen uͤber die Heiden, eigentlich heiſſen: der
da ſtehet zum Panier den Voͤlckern; als
welches ein Zeichen der Herrſchaft iſt.)
V. 13.
GOtt aber der Hoffnung (von dem ſie
koͤmmt in der Wirckung des Heiligen Geiſtes
1 Pet. 1, 3. und auf den ſie gehet 1 Tim. 6, 17.)
erfuͤlle euch (als Gevaͤſſe ſeiner Gnade Rom.
9, 23.) mit aller Freude und Friede im Glau-
ben (er laſſe ſein Reich in euch immer voͤlliger
werden; ſein Reich, das da beſtehet in der durch
den Glauben ergriffenen Glaubens-Gerechtig-
keit, in dem Frieden und in der Freude des Hei-
ligen Geiſtes) daß ihr voͤllige Hoffnung ha-
bet (daß ihr an der Hoffnung des zu erlangen-
den ewigen Lebens in der Herrlichkeit uͤberflieſ-
ſet) durch die Kraft des Heiligen Geiſtes
(nach der Oeconomie der Wirckung des drey-
einigen GOttes, da der Vater den Sohn durch
den Heiligen Geiſt in den Glaͤubigen verklaͤret,
und ſich mit dem Sohn und dem Heiligen Geiſte
dadurch verherrlichet.)
V. 14.
Jch weiß aber faſt wohl (πέπεισμαι, ich
bin verſichert) von euch, lieben Bruͤder, (hie
ſchreitet nun der Apoſtel zum Beſchluß des Brie-
fes, mit der Anzeige, daß, ob er gleich alles gu-
tes von ihnen gehoͤret habe und hoffe; ſo habe er
es doch fuͤr noͤthig erkant, ihnen einen ſo weit.
laͤuftigen Brief zu ſchreiben) daß ihr ſelber voll
Guͤtigkeit ſeyd (und ſolche in der Liebe zum
guten Verſtaͤndniß unter einander werdet be-
weiſen) erfuͤllet mit aller Erkaͤntniß (des
Raths GOttes von dem Grunde und von der
Ordnung des Heils, auch von dem, wie ſich ein
jeder im Umgange mit andern zu verhalten habe)
daß ihr euch unter einander koͤnnet ermah-
nen (und alſo einer dem andern die Erinnerun-
gen ſelbſt geben, die ich euch gegeben habe; wie
denn dieſes inſonderheit die Pflicht eurer Lehrer
iſt. Siehe auch 1 Cor. 1, 5. 1 Theſſ. 4, 9. 10.
2 Pet. 1, 12. Col. 3, 16. Hebr. 3, 13. 10, 24.
1 Joh. 2, 21.)
V. 15.
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