Lange, Joachim: Apostolisches Licht und Recht. Bd. 1. Halle, 1729.Erklärung des Briefs Pauli Cap. 6, v. 8-12. [Spaltenumbruch]
flüßig kräftig ist: so ist leichtlich zu erachten, daßdem, welcher in die Gemeinschaft des Versöh- nungs-Todes CHristi gesetzet wird, die Freyheit nicht allein von der Schuld, sondern auch von dem grossen Schaden, und also von dem unseligen Joche und der Herrschaft der Sünden zuerkant wird. Und ob denn auch gleich die Rechtferti- gung nur eigentlich auf die Hinwegnehmung der Schuld gehet, und der Seelen-Schade, zur Hinwegnehmung der Sünden-Herrschaft, durch die gratiam infusam (Rom. 5, 5.) oder durch die mitgetheilte göttliche Kraft ausgeheilet wird: so wird doch auch in der Rechtfertigung von der Schuld der Mensch in Ansehung der wegge- nommenen Schuld um CHristi willen für wür- dig erkant, daß ihm die Gnade der Salbung zu- getheilet werde; gleichwie er derselben auch da- mit fähig gemacht worden, daß in ihme, um CHristi willen, die Wiedergeburt und darin der Glaube, um sich den Versöhnungs-Tod CHristi wider die Sünden-Schuld zu appliciren, angezündet ist: womit denn auch schon der An- fang der Ausheilung des Seelen-Schadens ge- machet worden. 2. Es können die Worte des siebenden V. 8. Sind wir aber mit CHristo (der Sün- Anmerckung. Auf diese Art widerholet der Apostel nicht V. 9. 10. Und wissen, daß CHristus, von den V. 11. Also auch ihr haltet euch dafür, daß V. 12. So lasset nun die Sünde (die Erb-Sün- und
Erklaͤrung des Briefs Pauli Cap. 6, v. 8-12. [Spaltenumbruch]
fluͤßig kraͤftig iſt: ſo iſt leichtlich zu erachten, daßdem, welcher in die Gemeinſchaft des Verſoͤh- nungs-Todes CHriſti geſetzet wird, die Freyheit nicht allein von der Schuld, ſondern auch von dem groſſen Schaden, und alſo von dem unſeligen Joche und der Herrſchaft der Suͤnden zuerkant wird. Und ob denn auch gleich die Rechtferti- gung nur eigentlich auf die Hinwegnehmung der Schuld gehet, und der Seelen-Schade, zur Hinwegnehmung der Suͤnden-Herrſchaft, durch die gratiam infuſam (Rom. 5, 5.) oder durch die mitgetheilte goͤttliche Kraft ausgeheilet wird: ſo wird doch auch in der Rechtfertigung von der Schuld der Menſch in Anſehung der wegge- nommenen Schuld um CHriſti willen fuͤr wuͤr- dig erkant, daß ihm die Gnade der Salbung zu- getheilet werde; gleichwie er derſelben auch da- mit faͤhig gemacht worden, daß in ihme, um CHriſti willen, die Wiedergeburt und darin der Glaube, um ſich den Verſoͤhnungs-Tod CHriſti wider die Suͤnden-Schuld zu appliciren, angezuͤndet iſt: womit denn auch ſchon der An- fang der Ausheilung des Seelen-Schadens ge- machet worden. 2. Es koͤnnen die Worte des ſiebenden V. 8. Sind wir aber mit CHriſto (der Suͤn- Anmerckung. Auf dieſe Art widerholet der Apoſtel nicht V. 9. 10. Und wiſſen, daß CHriſtus, von den V. 11. Alſo auch ihr haltet euch dafuͤr, daß V. 12. So laſſet nun die Suͤnde (die Erb-Suͤn- und
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Erklaͤrung des Briefs Pauli Cap. 6, v. 8-12.
fluͤßig kraͤftig iſt: ſo iſt leichtlich zu erachten, daß
dem, welcher in die Gemeinſchaft des Verſoͤh-
nungs-Todes CHriſti geſetzet wird, die Freyheit
nicht allein von der Schuld, ſondern auch von
dem groſſen Schaden, und alſo von dem unſeligen
Joche und der Herrſchaft der Suͤnden zuerkant
wird. Und ob denn auch gleich die Rechtferti-
gung nur eigentlich auf die Hinwegnehmung der
Schuld gehet, und der Seelen-Schade, zur
Hinwegnehmung der Suͤnden-Herrſchaft, durch
die gratiam infuſam (Rom. 5, 5.) oder durch die
mitgetheilte goͤttliche Kraft ausgeheilet wird: ſo
wird doch auch in der Rechtfertigung von der
Schuld der Menſch in Anſehung der wegge-
nommenen Schuld um CHriſti willen fuͤr wuͤr-
dig erkant, daß ihm die Gnade der Salbung zu-
getheilet werde; gleichwie er derſelben auch da-
mit faͤhig gemacht worden, daß in ihme, um
CHriſti willen, die Wiedergeburt und darin
der Glaube, um ſich den Verſoͤhnungs-Tod
CHriſti wider die Suͤnden-Schuld zu appliciren,
angezuͤndet iſt: womit denn auch ſchon der An-
fang der Ausheilung des Seelen-Schadens ge-
machet worden.
2. Es koͤnnen die Worte des ſiebenden
Verſes auch zugleich gar wohl von CHriſto
ſelbſt verſtanden werden, alſo daß darinnen nebſt
der apodoſi, oder application auch die protaſis lie-
get. Denn CHriſtus iſt der Suͤnde durch ſei-
nen Tod dergeſtalt abgeſtorben, daß er durch ſol-
ches ſein Sterben die uͤbernommene Suͤnden-
Schuld abgetragen und von ſich abgeleget hat.
Und dannenhero iſt er auch davon gerechtfertiget
oder freygeſprochen worden, nemlich durch die
Auferſtehung: als wodurch aufs nachdruͤcklich-
ſte bezeuget iſt, daß keine Suͤnden-Schuld zu ei-
niger Strafe mehr uͤber ihm liege.
V. 8.
Sind wir aber mit CHriſto (der Suͤn-
de) geſtorben (dergeſtalt, wie bisher gezeiget
iſt, daß wir auch nach der Aehnlichkeit ſeiner vom
Tode unzertrennlichen Auferſtehung durch ſeine
Gnaden-Kraft zur geiſtlichen Auferſtehung und
geiſtlichem Leben gelanget ſind) ſo glaͤuben wir,
daß wir auch mit ihm leben (nach dieſem geiſt-
lichen auch das ewige Freuden-Leben in der Herr-
lichkeit haben) werden.
Anmerckung.
Auf dieſe Art widerholet der Apoſtel nicht
dasjenige, ſo er v. 4. 5. vom geiſtlichen Leben ge-
ſaget hat, ſondern er fuͤhret das angefangene
geiſtliche Leben in das ewige hinaus: wie es denn
an ſich ſchon ewig iſt: als welches im leiblichen
Tode nicht aufhoͤret, ſondern vollendet wird.
Siehe Rom. 8, 17. 2 Tim. 2, 11.
V. 9. 10.
Und wiſſen, daß CHriſtus, von den
Todten auferwecket, (da ſein einmaliger Tod
zur Verſoͤhnung hinlaͤnglich geweſen) hinfort
nicht ſtirbet: der Tod wird hinfort uͤber
ihn nicht herrſchen, daß er noch einmal ſter-
ben muͤſte; gleichwie er uͤber ihn in ſo weit ge-
herrſchet hat, daß, da er die Buͤrgeſchaft einmal
gutwillig uͤbernommen hatte, und zwar eine ſol-
che, daß er durch ſeinen, in der anzunehmenden
menſchlichen Natur zu uͤbernehmenden Tod, das
menſchliche Geſchlecht erloͤſen wolte, daher das
Sterben fuͤr die Suͤnde nothwendig war: ob er
wol auch ſonſt, wie vor und nach dem Tode, alſo
auch mitten in demſelben, die voͤllige Herrſchaft
uͤber den Tod behalten hat; ſintemal er aus eigner
Kraft das Leben wieder genommen Joh. 10, 8.
und alſo vom Tode nicht konte κρατεῖσϑαι, gehal-
ten und uͤberwunden werden Ap. Geſch. 2, 14.
als der Fuͤrſt des Lebens Ap. Geſch. 3, 15. der
durch ſeinen Tod die Macht genommen dem, der
des Todes Gewalt hat, das iſt, dem Teufel.
Hebr. 2, 14. Siehe auch von dem beſtaͤndigen
Leben CHriſti Jeſ. 53, 8. 10. Rom. 14, 9. Hebr.
7, 16. 28. Offenb. 1, 18. der da lebet von Ewig-
keit zu Ewigkeit, und die Schluͤſſel des Todes
hat.). v. 10. Denn daß er geſtorben iſt, das iſt
er der Suͤnde (deroſelben Schuld, Strafe und
Herrſchaft hinweg zu nehmen,) geſtorben zu
einem mal, (weil der einmalige Tod dazu voll-
kommen guͤltig war:) daß er aber lebet, das
lebet er GOTT (in alle Ewigkeit, dergeſtalt,
daß er nach der menſchlichen Natur, nach wel-
cher er geſtorben war, verklaͤret worden, und ſich
zur Rechten GOttes geſetzet hat, und vermoͤge
des vollendeten Werckes der Erloͤſung GOTT
in alle Ewigkeit verherrlichet. Siehe Phil. 2,
9-11. Darum hat ihn auch GOTT erhoͤ-
het- und alle Zungen bekennen ſollen,
daß JESUS CHriſtus der HERR ſey
zur Ehre GOttes des Vaters.)
V. 11.
Alſo auch ihr haltet euch dafuͤr, daß
ihr der Suͤnde (der Schuld und Herrſchaft
nach durch die Zueignung des Verſoͤhnungs-
Todes CHriſti, der ſolches zum Zweck gehabt
hat) abgeſtorben ſeyd, und lebet GOTT
(ohne Ruͤckfall in den vorigen geiſtlichen Tod,
hier zeitlich im neuen Leben des Glaubens und
eines heiligen Wandels, und dort ewig im Leben
des Sohnes) in CHriſto JESU unſerm
HERRN (als die Pfropfreiſer in, aus und
auf ihrem Stamme, nachdem ihr, wie zuvor
gedacht, zu der Gemeinſchaft ſeines Todes und
ſeiner Auferſtehung gekommen ſeyd. Siehe Luc.
1, 74. 2 Cor. 5, 15. Gal. 2, 19. 20. Col. 3, 3.
1 Pet. 2, 28.)
V. 12.
So laſſet nun die Suͤnde (die Erb-Suͤn-
de) nicht herrſchen (nicht wieder zur verlohrnen
Oberhand kommen, euch uͤberwaͤltigen und wie-
der unter das vorige Joch ziehen, und euch damit
wieder aus der Gemeinſchaft mit CHriſto, folg-
lich auch aus dem Stande der Gnaden bringen)
in eurem ſterblichen Leibe, (in dem noch uͤbri-
gen geiſtlichen und ſchon mit CHriſto ans Creutz
geſchlagenen Leibe der Suͤnden v. 6. darinnen
noch der Saame des geiſtlichen Todes uͤbrig iſt,
und ſich durch allerhand wuͤrckliche Suͤnden re-
get,) ihr (mit Hegung, Einwilligung und Aus-
uͤbung) gehorſam zu ſeyn in ihren Luͤſten
(alſo daß, wenn man von der boͤſen Luſt gereitzet
und
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