Ferner haben wir anzumerken, daß solche Be- stimmungen eines Merkmaals zugleich auch die von andern nach sich ziehe, in so ferne nämlich diese durch dasselbe bestimmt werden. Z. E. Ein Triangel wird durch drey Seiten bestimmt, und sind diese gegeben, so bleibt in Absicht auf die Winkel keine Wahl mehr, obgleich sie an sich eintheilbar sind.
§. 92.
Ungeachtet sich demnach jedes Merkmaal eines Be- griffes allein betrachtet, auf viele Arten bestimmen läßt, so folgt noch nicht daraus, daß jede Bestim- mung des einen mit jeder Bestimmung des andern beysammen stehen könne. Man muß daher aus ih- rer nähern Untersuchung finden, wie ferne diese Zu- sammensetzung möglich bleibt, und welche hingegen wegfallen. Die möglichen geben sodann die besondern Arten ab, welche man zu finden hatte.
§. 93.
Ferner können wir anmerken, daß da in einem jeden Merkmaale nur eine Bestimmung auf einmal seyn kann, (§. 85. 88.) so existirt in jedem Indiuiduo auch unter allen Combinationen der Bestimmungen jeder Merkmaale nur eine; und die vollständige Be- stimmung der Merkmaale und Verhältnisse ist es eben, was die Sache individual macht. (§. 82.)
§. 94.
Die nächste Folge, die wir hieraus ziehen kön- nen, ist, daß, wenn man einen allgemeinen Begriff in zwo oder mehrere Arten eintheilt, der Reichthum seiner Arten dadurch noch lange nicht erschöpft sey. Denn man wird immer finden, daß eine Eintheilung nicht den ganzen Begriff, sondern nur eines seiner Merkmaale oder Verhältnisse betrifft, und folglich
jede
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von den Eintheilungen.
§. 91.
Ferner haben wir anzumerken, daß ſolche Be- ſtimmungen eines Merkmaals zugleich auch die von andern nach ſich ziehe, in ſo ferne naͤmlich dieſe durch daſſelbe beſtimmt werden. Z. E. Ein Triangel wird durch drey Seiten beſtimmt, und ſind dieſe gegeben, ſo bleibt in Abſicht auf die Winkel keine Wahl mehr, obgleich ſie an ſich eintheilbar ſind.
§. 92.
Ungeachtet ſich demnach jedes Merkmaal eines Be- griffes allein betrachtet, auf viele Arten beſtimmen laͤßt, ſo folgt noch nicht daraus, daß jede Beſtim- mung des einen mit jeder Beſtimmung des andern beyſammen ſtehen koͤnne. Man muß daher aus ih- rer naͤhern Unterſuchung finden, wie ferne dieſe Zu- ſammenſetzung moͤglich bleibt, und welche hingegen wegfallen. Die moͤglichen geben ſodann die beſondern Arten ab, welche man zu finden hatte.
§. 93.
Ferner koͤnnen wir anmerken, daß da in einem jeden Merkmaale nur eine Beſtimmung auf einmal ſeyn kann, (§. 85. 88.) ſo exiſtirt in jedem Indiuiduo auch unter allen Combinationen der Beſtimmungen jeder Merkmaale nur eine; und die vollſtaͤndige Be- ſtimmung der Merkmaale und Verhaͤltniſſe iſt es eben, was die Sache individual macht. (§. 82.)
§. 94.
Die naͤchſte Folge, die wir hieraus ziehen koͤn- nen, iſt, daß, wenn man einen allgemeinen Begriff in zwo oder mehrere Arten eintheilt, der Reichthum ſeiner Arten dadurch noch lange nicht erſchoͤpft ſey. Denn man wird immer finden, daß eine Eintheilung nicht den ganzen Begriff, ſondern nur eines ſeiner Merkmaale oder Verhaͤltniſſe betrifft, und folglich
jede
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von den Eintheilungen.
§. 91.
Ferner haben wir anzumerken, daß ſolche Be-
ſtimmungen eines Merkmaals zugleich auch die von
andern nach ſich ziehe, in ſo ferne naͤmlich dieſe durch
daſſelbe beſtimmt werden. Z. E. Ein Triangel wird
durch drey Seiten beſtimmt, und ſind dieſe gegeben,
ſo bleibt in Abſicht auf die Winkel keine Wahl mehr,
obgleich ſie an ſich eintheilbar ſind.
§. 92.
Ungeachtet ſich demnach jedes Merkmaal eines Be-
griffes allein betrachtet, auf viele Arten beſtimmen
laͤßt, ſo folgt noch nicht daraus, daß jede Beſtim-
mung des einen mit jeder Beſtimmung des andern
beyſammen ſtehen koͤnne. Man muß daher aus ih-
rer naͤhern Unterſuchung finden, wie ferne dieſe Zu-
ſammenſetzung moͤglich bleibt, und welche hingegen
wegfallen. Die moͤglichen geben ſodann die beſondern
Arten ab, welche man zu finden hatte.
§. 93.
Ferner koͤnnen wir anmerken, daß da in einem
jeden Merkmaale nur eine Beſtimmung auf einmal
ſeyn kann, (§. 85. 88.) ſo exiſtirt in jedem Indiuiduo
auch unter allen Combinationen der Beſtimmungen
jeder Merkmaale nur eine; und die vollſtaͤndige Be-
ſtimmung der Merkmaale und Verhaͤltniſſe iſt es
eben, was die Sache individual macht. (§. 82.)
§. 94.
Die naͤchſte Folge, die wir hieraus ziehen koͤn-
nen, iſt, daß, wenn man einen allgemeinen Begriff
in zwo oder mehrere Arten eintheilt, der Reichthum
ſeiner Arten dadurch noch lange nicht erſchoͤpft ſey.
Denn man wird immer finden, daß eine Eintheilung
nicht den ganzen Begriff, ſondern nur eines ſeiner
Merkmaale oder Verhaͤltniſſe betrifft, und folglich
jede
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/79>, abgerufen am 24.11.2024.
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