zulassen, wo man den Begriff nicht zum Hauptge- genstande der Betrachtung macht, und wo man folg- lich seinen Umfang genau, und durch die Verglei- chung mit seinen verwandten Begriffen, (§. 631. 634.) zu bestimmen, nicht nöthig hat. Dieses Verfahren ist zwar nicht geometrisch, wir haben aber in den meisten andern Wissenschaften die ein- fachern Begriffe noch nicht so nett ausgelesen, daß man bey diesen anfangen, und aus denselben einen Lehrbegriff nach dem andern zusammensetzen und erweisen könnte. Denn wäre dieses, so wären wir auch nicht mehr so an die Wörter gebunden, und könnten, wie in der Algeber, statt derselben, wissen- schaftliche Zeichen annehmen, und die ganze Er- kenntniß auf eine demonstrative Art figürlich ma- chen. (§. 114. 173.)
Ale-
IX. Hauptſt. von der wiſſenſch. Erkenntniß.
zulaſſen, wo man den Begriff nicht zum Hauptge- genſtande der Betrachtung macht, und wo man folg- lich ſeinen Umfang genau, und durch die Verglei- chung mit ſeinen verwandten Begriffen, (§. 631. 634.) zu beſtimmen, nicht noͤthig hat. Dieſes Verfahren iſt zwar nicht geometriſch, wir haben aber in den meiſten andern Wiſſenſchaften die ein- fachern Begriffe noch nicht ſo nett ausgeleſen, daß man bey dieſen anfangen, und aus denſelben einen Lehrbegriff nach dem andern zuſammenſetzen und erweiſen koͤnnte. Denn waͤre dieſes, ſo waͤren wir auch nicht mehr ſo an die Woͤrter gebunden, und koͤnnten, wie in der Algeber, ſtatt derſelben, wiſſen- ſchaftliche Zeichen annehmen, und die ganze Er- kenntniß auf eine demonſtrative Art figuͤrlich ma- chen. (§. 114. 173.)
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IX. Hauptſt. von der wiſſenſch. Erkenntniß.
zulaſſen, wo man den Begriff nicht zum Hauptge-
genſtande der Betrachtung macht, und wo man folg-
lich ſeinen Umfang genau, und durch die Verglei-
chung mit ſeinen verwandten Begriffen, (§. 631.
634.) zu beſtimmen, nicht noͤthig hat. Dieſes
Verfahren iſt zwar nicht geometriſch, wir haben
aber in den meiſten andern Wiſſenſchaften die ein-
fachern Begriffe noch nicht ſo nett ausgeleſen, daß
man bey dieſen anfangen, und aus denſelben einen
Lehrbegriff nach dem andern zuſammenſetzen und
erweiſen koͤnnte. Denn waͤre dieſes, ſo waͤren wir
auch nicht mehr ſo an die Woͤrter gebunden, und
koͤnnten, wie in der Algeber, ſtatt derſelben, wiſſen-
ſchaftliche Zeichen annehmen, und die ganze Er-
kenntniß auf eine demonſtrative Art figuͤrlich ma-
chen. (§. 114. 173.)
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 450. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/472>, abgerufen am 22.11.2024.
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