Ordnung in die erste Grundlage der vorgenommenen Theorie zu bringen, und theils die Vieldeutigkeit der Wörter, theils die Vermengung der Sachen und Be- griffe, und überhaupt die Verwirrung in denselben, (§. 618.) und ihre Dissonanzen, (§. 620.) zu ver- meiden.
§. 631.
Die hier angegebene Zusammennehmung ver- wandter Begriffe hat mit dem oben (§. 617 seqq.) erforderten Auslesen dessen, was sich in einer Vor- stellung oder Stück der gemeinen Erkenntniß befindet, eine große Aehnlichkeit, und ist gewisser Maaßen nur verhältnißweise davon verschieden. Denn finden sich in einer noch confusen Vorstellung wirklich ver- wandte Begriffe, so ist möglich, daß andre sie sich auf eine ganz verschiedne Art vermengt vorstellen, und daß noch andre mehr oder minder den Unterschied da- von einsehen. Jn sofern es demnach für uns beson- ders nützlich und zur wissenschaftlichen Erkenntniß nothwendig ist, das vermengte in solchen Vorstellun- gen auseinander zu lesen, in so fern wird es für an- dre nützlich und nothwendig, die sämmtlichen ver- wandten Begriffe gegen einander zu halten, die leicht confundirt werden könnten, es sey, daß die Sachen selbst einen nicht sogleich in die Sinnen fallenden Un- terschied haben, oder daß in den Wörtern eine nur scheinbare Synonymie statt finde.
§. 632.
Durch eine solche Gegeneinanderhaltung der Wörter und ihrer ähnlichen und verschiednen Be- deutungen erhält man auch in dem Vortrage einer Theorie den Vortheil, daß man mehrern Lesern ver- ständlich wird, weil jeder finden kann, wo er nach seinen Begriffen solche Bedeutungen vermengt
hätte.
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von der wiſſenſchaftlichen Erkenntniß.
Ordnung in die erſte Grundlage der vorgenommenen Theorie zu bringen, und theils die Vieldeutigkeit der Woͤrter, theils die Vermengung der Sachen und Be- griffe, und uͤberhaupt die Verwirrung in denſelben, (§. 618.) und ihre Diſſonanzen, (§. 620.) zu ver- meiden.
§. 631.
Die hier angegebene Zuſammennehmung ver- wandter Begriffe hat mit dem oben (§. 617 ſeqq.) erforderten Ausleſen deſſen, was ſich in einer Vor- ſtellung oder Stuͤck der gemeinen Erkenntniß befindet, eine große Aehnlichkeit, und iſt gewiſſer Maaßen nur verhaͤltnißweiſe davon verſchieden. Denn finden ſich in einer noch confuſen Vorſtellung wirklich ver- wandte Begriffe, ſo iſt moͤglich, daß andre ſie ſich auf eine ganz verſchiedne Art vermengt vorſtellen, und daß noch andre mehr oder minder den Unterſchied da- von einſehen. Jn ſofern es demnach fuͤr uns beſon- ders nuͤtzlich und zur wiſſenſchaftlichen Erkenntniß nothwendig iſt, das vermengte in ſolchen Vorſtellun- gen auseinander zu leſen, in ſo fern wird es fuͤr an- dre nuͤtzlich und nothwendig, die ſaͤmmtlichen ver- wandten Begriffe gegen einander zu halten, die leicht confundirt werden koͤnnten, es ſey, daß die Sachen ſelbſt einen nicht ſogleich in die Sinnen fallenden Un- terſchied haben, oder daß in den Woͤrtern eine nur ſcheinbare Synonymie ſtatt finde.
§. 632.
Durch eine ſolche Gegeneinanderhaltung der Woͤrter und ihrer aͤhnlichen und verſchiednen Be- deutungen erhaͤlt man auch in dem Vortrage einer Theorie den Vortheil, daß man mehrern Leſern ver- ſtaͤndlich wird, weil jeder finden kann, wo er nach ſeinen Begriffen ſolche Bedeutungen vermengt
haͤtte.
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von der wiſſenſchaftlichen Erkenntniß.
Ordnung in die erſte Grundlage der vorgenommenen
Theorie zu bringen, und theils die Vieldeutigkeit der
Woͤrter, theils die Vermengung der Sachen und Be-
griffe, und uͤberhaupt die Verwirrung in denſelben,
(§. 618.) und ihre Diſſonanzen, (§. 620.) zu ver-
meiden.
§. 631.
Die hier angegebene Zuſammennehmung ver-
wandter Begriffe hat mit dem oben (§. 617 ſeqq.)
erforderten Ausleſen deſſen, was ſich in einer Vor-
ſtellung oder Stuͤck der gemeinen Erkenntniß befindet,
eine große Aehnlichkeit, und iſt gewiſſer Maaßen nur
verhaͤltnißweiſe davon verſchieden. Denn finden
ſich in einer noch confuſen Vorſtellung wirklich ver-
wandte Begriffe, ſo iſt moͤglich, daß andre ſie ſich auf
eine ganz verſchiedne Art vermengt vorſtellen, und
daß noch andre mehr oder minder den Unterſchied da-
von einſehen. Jn ſofern es demnach fuͤr uns beſon-
ders nuͤtzlich und zur wiſſenſchaftlichen Erkenntniß
nothwendig iſt, das vermengte in ſolchen Vorſtellun-
gen auseinander zu leſen, in ſo fern wird es fuͤr an-
dre nuͤtzlich und nothwendig, die ſaͤmmtlichen ver-
wandten Begriffe gegen einander zu halten, die leicht
confundirt werden koͤnnten, es ſey, daß die Sachen
ſelbſt einen nicht ſogleich in die Sinnen fallenden Un-
terſchied haben, oder daß in den Woͤrtern eine nur
ſcheinbare Synonymie ſtatt finde.
§. 632.
Durch eine ſolche Gegeneinanderhaltung der
Woͤrter und ihrer aͤhnlichen und verſchiednen Be-
deutungen erhaͤlt man auch in dem Vortrage einer
Theorie den Vortheil, daß man mehrern Leſern ver-
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haͤtte.
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/431>, abgerufen am 23.11.2024.
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