der Erde und den andern Weltkörpern, sie ist ein Fixstern etc. Alle diese Sätze sind theils Empfin- dungen, theils durch Schlüße herausgebrachte Wir- kungen und Verhältnisse, und erschöpfen das, was wir von der Sonne wissen können, noch lange nicht.
§. 629.
Die in beyden letzten §.§. gemachten Anmerkun- gen zeigen zugleich an, wo man bey der Verwand- lung eines Stückes der gemeinen Erkenntniß in eine wissenschaftliche, noch zurück bleibe, und was noch ferner dazu genommen wer- den müsse. Wir haben ein solches Stück der ge- meinen Erkenntniß ein Cahos genennt, und müssen es als ein solches ansehen, weil man von der genauern Un- tersuchung und Beobachtung desselben, (§. 611.) nicht versichert ist, ob nicht viel verwirrtes Zeug darinn sey, und weil sich ehender ja als nein vermuthen läßt. (§. 618.) Wenn wir nun ein solches Cahos genauer zu durchgehen, und es auseinander zu lesen vornehmen, so stellen wir es uns, so undeutlich wir es noch empfinden, an sich schon als ein Ganzes vor, das einer Entwicklung, Zerlegung, und nettern Anordnung seiner Theile fähig ist. Ob wir aber gleich anfangs alles, was zu diesem Ganzen gehört, mitnehmen, dieses giebt die gemeine Erkenntniß nicht an, weil sie die Sache nicht so genau nimmt. (§. 618.) Dieses muß demnach erst bey der genauern Untersuchung erwogen und ausge- macht werden, und man erspart sich dabey eine Mühe, wenn man ungefehr überhaupt bestimmen kann, wel- che Stücke der gemeinen Erkenntniß zusammenge- nommen werden müssen, daß man entweder das Vorgesetzte, oder auch das darinn liegende Ganze, zwar noch in rohen und unausgearbeiteten Materia- lien, beysammen habe. Dieses ist besonders noth-
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von der wiſſenſchaftlichen Erkenntniß.
der Erde und den andern Weltkoͤrpern, ſie iſt ein Fixſtern ꝛc. Alle dieſe Saͤtze ſind theils Empfin- dungen, theils durch Schluͤße herausgebrachte Wir- kungen und Verhaͤltniſſe, und erſchoͤpfen das, was wir von der Sonne wiſſen koͤnnen, noch lange nicht.
§. 629.
Die in beyden letzten §.§. gemachten Anmerkun- gen zeigen zugleich an, wo man bey der Verwand- lung eines Stuͤckes der gemeinen Erkenntniß in eine wiſſenſchaftliche, noch zuruͤck bleibe, und was noch ferner dazu genommen wer- den muͤſſe. Wir haben ein ſolches Stuͤck der ge- meinen Erkenntniß ein Cahos genennt, und muͤſſen es als ein ſolches anſehen, weil man von der genauern Un- terſuchung und Beobachtung deſſelben, (§. 611.) nicht verſichert iſt, ob nicht viel verwirrtes Zeug darinn ſey, und weil ſich ehender ja als nein vermuthen laͤßt. (§. 618.) Wenn wir nun ein ſolches Cahos genauer zu durchgehen, und es auseinander zu leſen vornehmen, ſo ſtellen wir es uns, ſo undeutlich wir es noch empfinden, an ſich ſchon als ein Ganzes vor, das einer Entwicklung, Zerlegung, und nettern Anordnung ſeiner Theile faͤhig iſt. Ob wir aber gleich anfangs alles, was zu dieſem Ganzen gehoͤrt, mitnehmen, dieſes giebt die gemeine Erkenntniß nicht an, weil ſie die Sache nicht ſo genau nimmt. (§. 618.) Dieſes muß demnach erſt bey der genauern Unterſuchung erwogen und ausge- macht werden, und man erſpart ſich dabey eine Muͤhe, wenn man ungefehr uͤberhaupt beſtimmen kann, wel- che Stuͤcke der gemeinen Erkenntniß zuſammenge- nommen werden muͤſſen, daß man entweder das Vorgeſetzte, oder auch das darinn liegende Ganze, zwar noch in rohen und unausgearbeiteten Materia- lien, beyſammen habe. Dieſes iſt beſonders noth-
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von der wiſſenſchaftlichen Erkenntniß.
der Erde und den andern Weltkoͤrpern, ſie iſt ein
Fixſtern ꝛc. Alle dieſe Saͤtze ſind theils Empfin-
dungen, theils durch Schluͤße herausgebrachte Wir-
kungen und Verhaͤltniſſe, und erſchoͤpfen das, was
wir von der Sonne wiſſen koͤnnen, noch lange nicht.
§. 629.
Die in beyden letzten §.§. gemachten Anmerkun-
gen zeigen zugleich an, wo man bey der Verwand-
lung eines Stuͤckes der gemeinen Erkenntniß
in eine wiſſenſchaftliche, noch zuruͤck bleibe,
und was noch ferner dazu genommen wer-
den muͤſſe. Wir haben ein ſolches Stuͤck der ge-
meinen Erkenntniß ein Cahos genennt, und muͤſſen
es als ein ſolches anſehen, weil man von der genauern Un-
terſuchung und Beobachtung deſſelben, (§. 611.) nicht
verſichert iſt, ob nicht viel verwirrtes Zeug darinn ſey, und
weil ſich ehender ja als nein vermuthen laͤßt. (§. 618.)
Wenn wir nun ein ſolches Cahos genauer zu durchgehen,
und es auseinander zu leſen vornehmen, ſo ſtellen wir
es uns, ſo undeutlich wir es noch empfinden, an ſich
ſchon als ein Ganzes vor, das einer Entwicklung,
Zerlegung, und nettern Anordnung ſeiner Theile
faͤhig iſt. Ob wir aber gleich anfangs alles, was zu
dieſem Ganzen gehoͤrt, mitnehmen, dieſes giebt die
gemeine Erkenntniß nicht an, weil ſie die Sache nicht
ſo genau nimmt. (§. 618.) Dieſes muß demnach erſt
bey der genauern Unterſuchung erwogen und ausge-
macht werden, und man erſpart ſich dabey eine Muͤhe,
wenn man ungefehr uͤberhaupt beſtimmen kann, wel-
che Stuͤcke der gemeinen Erkenntniß zuſammenge-
nommen werden muͤſſen, daß man entweder das
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zwar noch in rohen und unausgearbeiteten Materia-
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/429>, abgerufen am 21.11.2024.
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