unsrer Frage (§. 383.) genügen leisten, und die Form muß nothwendig so eingerichtet werden, weil die Be- dingung fordert, daß der Schlußsatz, Aist nichtB, herauskommen soll, welches den letzten Satz: D ist nichtB, verneinend macht (§. 296.) und ihm das Prädicat B giebt. Allein diese Bedingung fordert nicht nur eine richtige Form; sondern noch überdies, daß die Mittelsätze der Schlußkette wahr seyn; da- her fragt sichs, ob die in erst angegebener Schlußkette der Form zu gefallen angenommene Sätze:
B ist C
C ist D
D ist nicht B
wirklich wahre Sätze seyn können? Denn die Bedin- gung fordert, daß diese wahr seyn. Man setze, es sey möglich, so wird aus den drey Sätzen:
B ist C
C ist D
D ist nicht B
der Schlußsatz folgen, daß B nicht B sey. Da nun B nothwendig B ist, weil jede Sache ist, was sie ist: so ist dieser Schlußsatz falsch. Aber aus wahren Sä- tzen und richtiger Form kann kein falscher Schlußsatz folgen. Da nun dieses hier bey richtiger Form ge- schehen würde, wenn die drey Vordersätze durch- aus wahr wären; so ist offenbar, daß diese Vordersätze nicht durchaus wahr seyn können. Dem- nach fällt die der Form zu gefallen angenommene Schlußkette ins unmögliche, und man wird keine Schlußkette aufbringen können, wodurch aus einem Satze mit Zuziehung lauter wahrer Sätze das Ge- gentheil des ersten Satzes hergeleitet werden könnte. Fügt man diesem Beweise noch den Satz aus dem
bereits
VI. Hauptſtuͤck,
unſrer Frage (§. 383.) genuͤgen leiſten, und die Form muß nothwendig ſo eingerichtet werden, weil die Be- dingung fordert, daß der Schlußſatz, Aiſt nichtB, herauskommen ſoll, welches den letzten Satz: D iſt nichtB, verneinend macht (§. 296.) und ihm das Praͤdicat B giebt. Allein dieſe Bedingung fordert nicht nur eine richtige Form; ſondern noch uͤberdies, daß die Mittelſaͤtze der Schlußkette wahr ſeyn; da- her fragt ſichs, ob die in erſt angegebener Schlußkette der Form zu gefallen angenommene Saͤtze:
B iſt C
C iſt D
D iſt nicht B
wirklich wahre Saͤtze ſeyn koͤnnen? Denn die Bedin- gung fordert, daß dieſe wahr ſeyn. Man ſetze, es ſey moͤglich, ſo wird aus den drey Saͤtzen:
B iſt C
C iſt D
D iſt nicht B
der Schlußſatz folgen, daß B nicht B ſey. Da nun B nothwendig B iſt, weil jede Sache iſt, was ſie iſt: ſo iſt dieſer Schlußſatz falſch. Aber aus wahren Saͤ- tzen und richtiger Form kann kein falſcher Schlußſatz folgen. Da nun dieſes hier bey richtiger Form ge- ſchehen wuͤrde, wenn die drey Vorderſaͤtze durch- aus wahr waͤren; ſo iſt offenbar, daß dieſe Vorderſaͤtze nicht durchaus wahr ſeyn koͤnnen. Dem- nach faͤllt die der Form zu gefallen angenommene Schlußkette ins unmoͤgliche, und man wird keine Schlußkette aufbringen koͤnnen, wodurch aus einem Satze mit Zuziehung lauter wahrer Saͤtze das Ge- gentheil des erſten Satzes hergeleitet werden koͤnnte. Fuͤgt man dieſem Beweiſe noch den Satz aus dem
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VI. Hauptſtuͤck,
unſrer Frage (§. 383.) genuͤgen leiſten, und die Form
muß nothwendig ſo eingerichtet werden, weil die Be-
dingung fordert, daß der Schlußſatz, A iſt nicht B,
herauskommen ſoll, welches den letzten Satz: D iſt
nicht B, verneinend macht (§. 296.) und ihm das
Praͤdicat B giebt. Allein dieſe Bedingung fordert
nicht nur eine richtige Form; ſondern noch uͤberdies,
daß die Mittelſaͤtze der Schlußkette wahr ſeyn; da-
her fragt ſichs, ob die in erſt angegebener Schlußkette
der Form zu gefallen angenommene Saͤtze:
B iſt C
C iſt D
D iſt nicht B
wirklich wahre Saͤtze ſeyn koͤnnen? Denn die Bedin-
gung fordert, daß dieſe wahr ſeyn. Man ſetze, es
ſey moͤglich, ſo wird aus den drey Saͤtzen:
B iſt C
C iſt D
D iſt nicht B
der Schlußſatz folgen, daß B nicht B ſey. Da nun
B nothwendig B iſt, weil jede Sache iſt, was ſie iſt:
ſo iſt dieſer Schlußſatz falſch. Aber aus wahren Saͤ-
tzen und richtiger Form kann kein falſcher Schlußſatz
folgen. Da nun dieſes hier bey richtiger Form ge-
ſchehen wuͤrde, wenn die drey Vorderſaͤtze durch-
aus wahr waͤren; ſo iſt offenbar, daß dieſe
Vorderſaͤtze nicht durchaus wahr ſeyn koͤnnen. Dem-
nach faͤllt die der Form zu gefallen angenommene
Schlußkette ins unmoͤgliche, und man wird keine
Schlußkette aufbringen koͤnnen, wodurch aus einem
Satze mit Zuziehung lauter wahrer Saͤtze das Ge-
gentheil des erſten Satzes hergeleitet werden koͤnnte.
Fuͤgt man dieſem Beweiſe noch den Satz aus dem
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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/272>, abgerufen am 28.11.2024.
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