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Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764.

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und den nächsten Umwegen im Schließen.
nicht als eine bloße Speculation ansehen, wenn wir
nach diesen nächsten Umwegen auch die betrachten, und
vorzählen, die um einen oder mehrere Schritte län-
ger sind.

§. 292.

Zu diesem Ende werden wir anfangen die Ver-
längerung des geraden Weges zu betrachten, das ist,
wir werden sehen, wie fern durch mehrere einfache
Mittelglieder die beyden äußersten zusammengehängt
werden können. Da in einem einfachen Schluße nur
drey Begriffe vorkommen, so ist klar, daß man hier so
viele einfache Schlüsse machen müsse, als Mittelglieder
sind. Ferner muß in jedem Schluß wenigstens ein allge-
meiner und ein bejahender Satz seyn. (§. 204. 205.)
Dadurch wird die Art der Mittelglieder in so fern
bestimmt, daß sie zu einem Schluße weder zwey par-
ticulare noch zwey verneinende Sätze geben sollen.

§. 293.

Es seyn nun die zween Begriffe A, B, die Mittel-
glieder M, N, P, Q etc. so lassen sich so viele Schlüsse
machen, als Mittelglieder sind. Nun aber, wenn diese
Schlüsse zusammenhängend seyn sollen, so können die
beyden Begriffe A, B nicht in jedem Schlusse, sondern
nur in dem letzten vorkommen. Denn kämen sie bereits
schon in dem ersten vor, so würde der Schlußsatz,
daß A, B sey oder nicht sey, so gleich können gezogen
werden, und die übrigen Mittelglieder weiter zu nichts
als zur Bekräftigung dienen. Z. E.

[Tabelle]

Diese Schlüsse hätten demnach keinen weitern Zu-
sammenhang, als daß der Satz, A ist B, durch jeden
besonders bewiesen wird.

§. 294.

und den naͤchſten Umwegen im Schließen.
nicht als eine bloße Speculation anſehen, wenn wir
nach dieſen naͤchſten Umwegen auch die betrachten, und
vorzaͤhlen, die um einen oder mehrere Schritte laͤn-
ger ſind.

§. 292.

Zu dieſem Ende werden wir anfangen die Ver-
laͤngerung des geraden Weges zu betrachten, das iſt,
wir werden ſehen, wie fern durch mehrere einfache
Mittelglieder die beyden aͤußerſten zuſammengehaͤngt
werden koͤnnen. Da in einem einfachen Schluße nur
drey Begriffe vorkommen, ſo iſt klar, daß man hier ſo
viele einfache Schluͤſſe machen muͤſſe, als Mittelglieder
ſind. Ferner muß in jedem Schluß wenigſtens ein allge-
meiner und ein bejahender Satz ſeyn. (§. 204. 205.)
Dadurch wird die Art der Mittelglieder in ſo fern
beſtimmt, daß ſie zu einem Schluße weder zwey par-
ticulare noch zwey verneinende Saͤtze geben ſollen.

§. 293.

Es ſeyn nun die zween Begriffe A, B, die Mittel-
glieder M, N, P, Q etc. ſo laſſen ſich ſo viele Schluͤſſe
machen, als Mittelglieder ſind. Nun aber, wenn dieſe
Schluͤſſe zuſammenhaͤngend ſeyn ſollen, ſo koͤnnen die
beyden Begriffe A, B nicht in jedem Schluſſe, ſondern
nur in dem letzten vorkommen. Denn kaͤmen ſie bereits
ſchon in dem erſten vor, ſo wuͤrde der Schlußſatz,
daß A, B ſey oder nicht ſey, ſo gleich koͤnnen gezogen
werden, und die uͤbrigen Mittelglieder weiter zu nichts
als zur Bekraͤftigung dienen. Z. E.

[Tabelle]

Dieſe Schluͤſſe haͤtten demnach keinen weitern Zu-
ſammenhang, als daß der Satz, A iſt B, durch jeden
beſonders bewieſen wird.

§. 294.
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[187/0209] und den naͤchſten Umwegen im Schließen. nicht als eine bloße Speculation anſehen, wenn wir nach dieſen naͤchſten Umwegen auch die betrachten, und vorzaͤhlen, die um einen oder mehrere Schritte laͤn- ger ſind. §. 292. Zu dieſem Ende werden wir anfangen die Ver- laͤngerung des geraden Weges zu betrachten, das iſt, wir werden ſehen, wie fern durch mehrere einfache Mittelglieder die beyden aͤußerſten zuſammengehaͤngt werden koͤnnen. Da in einem einfachen Schluße nur drey Begriffe vorkommen, ſo iſt klar, daß man hier ſo viele einfache Schluͤſſe machen muͤſſe, als Mittelglieder ſind. Ferner muß in jedem Schluß wenigſtens ein allge- meiner und ein bejahender Satz ſeyn. (§. 204. 205.) Dadurch wird die Art der Mittelglieder in ſo fern beſtimmt, daß ſie zu einem Schluße weder zwey par- ticulare noch zwey verneinende Saͤtze geben ſollen. §. 293. Es ſeyn nun die zween Begriffe A, B, die Mittel- glieder M, N, P, Q etc. ſo laſſen ſich ſo viele Schluͤſſe machen, als Mittelglieder ſind. Nun aber, wenn dieſe Schluͤſſe zuſammenhaͤngend ſeyn ſollen, ſo koͤnnen die beyden Begriffe A, B nicht in jedem Schluſſe, ſondern nur in dem letzten vorkommen. Denn kaͤmen ſie bereits ſchon in dem erſten vor, ſo wuͤrde der Schlußſatz, daß A, B ſey oder nicht ſey, ſo gleich koͤnnen gezogen werden, und die uͤbrigen Mittelglieder weiter zu nichts als zur Bekraͤftigung dienen. Z. E. Dieſe Schluͤſſe haͤtten demnach keinen weitern Zu- ſammenhang, als daß der Satz, A iſt B, durch jeden beſonders bewieſen wird. §. 294.

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Neues Organon. Bd. 1. Leipzig, 1764, S. 187. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_organon01_1764/209>, abgerufen am 21.11.2024.