Lambert, Johann Heinrich: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues. Augsburg, 1761.über die Einrichtung des Weltbaues. hen müßte, diß will nicht mehr sagen, als daß es sichmit der Demmerung vollkommen vermische. Man wird keine wohl abgeschnittene und in eine Spitze zu- laufende Figur davon sehen. Dieser Unterschied äussert sich bey uns nach den Es würde etliche Jahre von Observationen er- woher
uͤber die Einrichtung des Weltbaues. hen muͤßte, diß will nicht mehr ſagen, als daß es ſichmit der Demmerung vollkommen vermiſche. Man wird keine wohl abgeſchnittene und in eine Spitze zu- laufende Figur davon ſehen. Dieſer Unterſchied aͤuſſert ſich bey uns nach den Es wuͤrde etliche Jahre von Obſervationen er- woher
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uͤber die Einrichtung des Weltbaues.
hen muͤßte, diß will nicht mehr ſagen, als daß es ſich
mit der Demmerung vollkommen vermiſche. Man
wird keine wohl abgeſchnittene und in eine Spitze zu-
laufende Figur davon ſehen.
Dieſer Unterſchied aͤuſſert ſich bey uns nach den
Jahrszeiten. Wir ſehen das Zodiacal-Licht vom An-
fange des Herbſtes und den Winter durch bis zu An-
fang des Fruͤhlings. Im Sommer laͤßt es ſich nicht
ſehen, und man hat groſſen Theils der Demmerung
Schuld gegeben. Allein vermuthlich ohne voͤllig zu-
reichenden Grund. Da ich ſeine Figur ablang und
der Sonne nicht concentriſch ſetze, ſo werde ich ſie Kuͤr-
ze und mehrerer Deutlichkeit halber als eine laͤnglichte
Ellipſe anſehen, in deren Brennpunct die Sonne iſt.
Das Aphelium iſt auſſerhalb, und das Perihelium
innerhalb der Erdbahn. Unſere Erde geht demnach
in den Sommermonaten bey dem Aphelio der Son-
nen-Athmoſphære durch dieſelbe. In den Winter-
monaten geht ſie bey ihrem Perihelio vorbey, aber
auſſerhalb demſelben.
Es wuͤrde etliche Jahre von Obſervationen er-
fordern, die man in dieſer Abſicht anſtellen muͤßte, um
zu ſehen, wieferne ſich die Figur des Zodiacal-Lichtes
vermittelſt ſolcher Tangentenlinien beſtimmen lieſſe,
und wieferne die Veraͤnderlichkeit der Sonnen-Ath-
moſphære in die ſcheinbare Geſtalt und Laͤnge derſel-
ben einen Einfluß haben kann: Es deucht mich noch
immer am ſchwerſten zu ſeyn, einen Grund anzugeben,
woher
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