stehen, und dieser Umstand macht, daß unter den in dem Systeme wirkenden Kräften eine aus den übri- gen kann gefunden werden. Denn sie kann weder größer, noch kleiner, noch anders angebracht seyn, als erfordert wird, das System oder seinen gemeinsamen Mittelpunct der Schwere in Ruhe zu lassen.
§. 418.
Dieser Umstand giebt demnach in der Be- rechnung der Kräfte immer eine Gleichung an. Man gebrauche denselben auch bey dem Stoße be- wegter Körper. Denn laufen sie mit Geschwindig- keiten gegen einander, die umgekehrt wie ihre Massen sind, so ist der Mittelpunct der Schwere vor dem Stoße in Ruhe, und bleibt es auch nach dem Stoße, die Körper mögen nun viel oder wenig oder gar nicht elastisch seyn. Sind sie vollkommen elastisch, so ge- hen sie nach dem Stoße mit eben den Geschwindig- keiten wiederum von einander, mit welchen sie gegen einander liefen. Haben sie aber einen geringern Grad der Elasticität, so wird ihre Geschwindigkeit, mit welcher sie nach dem Stoße von einander gehen, zwar beyderseits geringer, dabey aber den Geschwindigkei- ten vor dem Stoße proportional seyn. Bey ganz wei- chen Körpern wird alle Kraft auf die Veränderung der Figur verwendet. Da bey den Körpern in der Natur die Elasticität selten vollkommen ist, so kömmt bey denselben der zweyte Fall vor. Ungeachtet nun aber in den wenigsten Fällen, in welchen zween Kör- per an einander stoßen, der gemeinsame Mittelpunct der Schwere in Ruhe ist, so kann man jeden Fall dennoch auf diesen reduciren, weil man die Bewe- gung des Mittelpuncts der Schwere als beyden Kör- pern gemeinsam ansehen, und sie daher aus der Rech- nung weglassen kann, (§. 405.).
§. 419.
XIV. Hauptſtuͤck.
ſtehen, und dieſer Umſtand macht, daß unter den in dem Syſteme wirkenden Kraͤften eine aus den uͤbri- gen kann gefunden werden. Denn ſie kann weder groͤßer, noch kleiner, noch anders angebracht ſeyn, als erfordert wird, das Syſtem oder ſeinen gemeinſamen Mittelpunct der Schwere in Ruhe zu laſſen.
§. 418.
Dieſer Umſtand giebt demnach in der Be- rechnung der Kraͤfte immer eine Gleichung an. Man gebrauche denſelben auch bey dem Stoße be- wegter Koͤrper. Denn laufen ſie mit Geſchwindig- keiten gegen einander, die umgekehrt wie ihre Maſſen ſind, ſo iſt der Mittelpunct der Schwere vor dem Stoße in Ruhe, und bleibt es auch nach dem Stoße, die Koͤrper moͤgen nun viel oder wenig oder gar nicht elaſtiſch ſeyn. Sind ſie vollkommen elaſtiſch, ſo ge- hen ſie nach dem Stoße mit eben den Geſchwindig- keiten wiederum von einander, mit welchen ſie gegen einander liefen. Haben ſie aber einen geringern Grad der Elaſticitaͤt, ſo wird ihre Geſchwindigkeit, mit welcher ſie nach dem Stoße von einander gehen, zwar beyderſeits geringer, dabey aber den Geſchwindigkei- ten vor dem Stoße proportional ſeyn. Bey ganz wei- chen Koͤrpern wird alle Kraft auf die Veraͤnderung der Figur verwendet. Da bey den Koͤrpern in der Natur die Elaſticitaͤt ſelten vollkommen iſt, ſo koͤmmt bey denſelben der zweyte Fall vor. Ungeachtet nun aber in den wenigſten Faͤllen, in welchen zween Koͤr- per an einander ſtoßen, der gemeinſame Mittelpunct der Schwere in Ruhe iſt, ſo kann man jeden Fall dennoch auf dieſen reduciren, weil man die Bewe- gung des Mittelpuncts der Schwere als beyden Koͤr- pern gemeinſam anſehen, und ſie daher aus der Rech- nung weglaſſen kann, (§. 405.).
§. 419.
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XIV. Hauptſtuͤck.
ſtehen, und dieſer Umſtand macht, daß unter den in
dem Syſteme wirkenden Kraͤften eine aus den uͤbri-
gen kann gefunden werden. Denn ſie kann weder
groͤßer, noch kleiner, noch anders angebracht ſeyn, als
erfordert wird, das Syſtem oder ſeinen gemeinſamen
Mittelpunct der Schwere in Ruhe zu laſſen.
§. 418.
Dieſer Umſtand giebt demnach in der Be-
rechnung der Kraͤfte immer eine Gleichung an.
Man gebrauche denſelben auch bey dem Stoße be-
wegter Koͤrper. Denn laufen ſie mit Geſchwindig-
keiten gegen einander, die umgekehrt wie ihre Maſſen
ſind, ſo iſt der Mittelpunct der Schwere vor dem
Stoße in Ruhe, und bleibt es auch nach dem Stoße,
die Koͤrper moͤgen nun viel oder wenig oder gar nicht
elaſtiſch ſeyn. Sind ſie vollkommen elaſtiſch, ſo ge-
hen ſie nach dem Stoße mit eben den Geſchwindig-
keiten wiederum von einander, mit welchen ſie gegen
einander liefen. Haben ſie aber einen geringern Grad
der Elaſticitaͤt, ſo wird ihre Geſchwindigkeit, mit
welcher ſie nach dem Stoße von einander gehen, zwar
beyderſeits geringer, dabey aber den Geſchwindigkei-
ten vor dem Stoße proportional ſeyn. Bey ganz wei-
chen Koͤrpern wird alle Kraft auf die Veraͤnderung
der Figur verwendet. Da bey den Koͤrpern in der
Natur die Elaſticitaͤt ſelten vollkommen iſt, ſo koͤmmt
bey denſelben der zweyte Fall vor. Ungeachtet nun
aber in den wenigſten Faͤllen, in welchen zween Koͤr-
per an einander ſtoßen, der gemeinſame Mittelpunct
der Schwere in Ruhe iſt, ſo kann man jeden Fall
dennoch auf dieſen reduciren, weil man die Bewe-
gung des Mittelpuncts der Schwere als beyden Koͤr-
pern gemeinſam anſehen, und ſie daher aus der Rech-
nung weglaſſen kann, (§. 405.).
§. 419.
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/54>, abgerufen am 23.11.2024.
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