darinn Aenderungen vorgehen, und so fern der Grad der Erheblichkeit sich ändert.
7°. Ferner haben wir schon oben (§. 415. seqq.) umständlicher angemerket, wie fern man sagen könne, daß Zeit und Raum in den Dingen selbst nichts ändere, ungeachtet die Veränderungen selbst der Zeit und dem Raume nach vorgehen, und wie man dabey das Absolute mit dem Re- lativen vergleichen könne, um eines aus dem andern zu finden.
§. 576.
Sollten wir nun nach Anleitung des §. 573. diese Arten von Verhältnissen zusammennehmen, so wür- den wir ein DingAzu finden angeben, welches z. E. demBähnlich, in der Nähe vonCbe- findlich, demDvorgehend, aufEfolgend, eine Ursache vonF,eine Wirkung vonG,eine Absicht beyH,und ein Mittel zuIsey. Jn dieser Formel können nun B, C, D, E .... I fast im- mer leicht gefunden werden, wenn man A weiß, und öfters findet man mehrere Dinge, die für B, C, D etc. können gesetzet werden. Demnach leidet diese Formel in dieser Absicht noch gar vielerley Abwechselungen. Soll hingegen A gefunden werden, so muß von B, C, D, E.... I so viel gegeben seyn, daß man es dar- aus finden könne, nämlich B, C, D, E .... I müssen außer A bey keinem andern Dinge zugleich vorkommen. Man sieht auch leicht, daß je specialer B, C, D etc. an- gegeben werden, und je näher alles dieses dem Jn- dividualen ist, desto weniger Data der Zahl nach erfor- dert werden, hingegen gebraucht es auch eine specialere Erkenntniß, um von B, C, D etc. rückwärts auf A zu schließen. Man setze z. E. F habe nur einerley Art
von
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Dinge und Verhaͤltniſſe.
darinn Aenderungen vorgehen, und ſo fern der Grad der Erheblichkeit ſich aͤndert.
7°. Ferner haben wir ſchon oben (§. 415. ſeqq.) umſtaͤndlicher angemerket, wie fern man ſagen koͤnne, daß Zeit und Raum in den Dingen ſelbſt nichts aͤndere, ungeachtet die Veraͤnderungen ſelbſt der Zeit und dem Raume nach vorgehen, und wie man dabey das Abſolute mit dem Re- lativen vergleichen koͤnne, um eines aus dem andern zu finden.
§. 576.
Sollten wir nun nach Anleitung des §. 573. dieſe Arten von Verhaͤltniſſen zuſammennehmen, ſo wuͤr- den wir ein DingAzu finden angeben, welches z. E. demBaͤhnlich, in der Naͤhe vonCbe- findlich, demDvorgehend, aufEfolgend, eine Urſache vonF,eine Wirkung vonG,eine Abſicht beyH,und ein Mittel zuIſey. Jn dieſer Formel koͤnnen nun B, C, D, E .... I faſt im- mer leicht gefunden werden, wenn man A weiß, und oͤfters findet man mehrere Dinge, die fuͤr B, C, D ꝛc. koͤnnen geſetzet werden. Demnach leidet dieſe Formel in dieſer Abſicht noch gar vielerley Abwechſelungen. Soll hingegen A gefunden werden, ſo muß von B, C, D, E.... I ſo viel gegeben ſeyn, daß man es dar- aus finden koͤnne, naͤmlich B, C, D, E .... I muͤſſen außer A bey keinem andern Dinge zugleich vorkommen. Man ſieht auch leicht, daß je ſpecialer B, C, D ꝛc. an- gegeben werden, und je naͤher alles dieſes dem Jn- dividualen iſt, deſto weniger Data der Zahl nach erfor- dert werden, hingegen gebraucht es auch eine ſpecialere Erkenntniß, um von B, C, D ꝛc. ruͤckwaͤrts auf A zu ſchließen. Man ſetze z. E. F habe nur einerley Art
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[199/0207]
Dinge und Verhaͤltniſſe.
darinn Aenderungen vorgehen, und ſo fern der
Grad der Erheblichkeit ſich aͤndert.
7°. Ferner haben wir ſchon oben (§. 415. ſeqq.)
umſtaͤndlicher angemerket, wie fern man ſagen
koͤnne, daß Zeit und Raum in den Dingen ſelbſt
nichts aͤndere, ungeachtet die Veraͤnderungen
ſelbſt der Zeit und dem Raume nach vorgehen,
und wie man dabey das Abſolute mit dem Re-
lativen vergleichen koͤnne, um eines aus dem
andern zu finden.
§. 576.
Sollten wir nun nach Anleitung des §. 573. dieſe
Arten von Verhaͤltniſſen zuſammennehmen, ſo wuͤr-
den wir ein Ding A zu finden angeben, welches
z. E. dem B aͤhnlich, in der Naͤhe von C be-
findlich, dem D vorgehend, auf E folgend,
eine Urſache von F, eine Wirkung von G, eine
Abſicht bey H, und ein Mittel zu I ſey. Jn
dieſer Formel koͤnnen nun B, C, D, E .... I faſt im-
mer leicht gefunden werden, wenn man A weiß, und
oͤfters findet man mehrere Dinge, die fuͤr B, C, D ꝛc.
koͤnnen geſetzet werden. Demnach leidet dieſe Formel
in dieſer Abſicht noch gar vielerley Abwechſelungen.
Soll hingegen A gefunden werden, ſo muß von B, C,
D, E.... I ſo viel gegeben ſeyn, daß man es dar-
aus finden koͤnne, naͤmlich B, C, D, E .... I muͤſſen
außer A bey keinem andern Dinge zugleich vorkommen.
Man ſieht auch leicht, daß je ſpecialer B, C, D ꝛc. an-
gegeben werden, und je naͤher alles dieſes dem Jn-
dividualen iſt, deſto weniger Data der Zahl nach erfor-
dert werden, hingegen gebraucht es auch eine ſpecialere
Erkenntniß, um von B, C, D ꝛc. ruͤckwaͤrts auf A zu
ſchließen. Man ſetze z. E. F habe nur einerley Art
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/207>, abgerufen am 23.11.2024.
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