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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771.

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Das Zusammensetzen.
ähnliche Aufgaben gedenken kann, deren vollständige
Auflösung vornehmlich dahin gehen soll, daß man
die besondern Arten und die Ausmessung der Grade
dieser Eigenschaften genau und auf eine brauchbare
Art bestimme. Wir haben, in Absicht auf die Grade
der Elasticität, oben (§. 419. 420.) eine Formel an-
gegeben, und dieselbe überhaupt aus allgemeinen me-
chanischen Gründen, und besonders auch daraus her-
geleitet, daß Zeit und Ort, an sich betrachtet, in den
Dingen nichts ändert, und daher bey der Bewegung
nur die relative Geschwindigkeit in Betrachtung zu
ziehen ist, wenn die Wirkung derselben bestimmet
werden soll. Da aber die ausführliche Theorie der
ersterwähnten Aufgabe und Sätze viel zu weitläuftig
ist, so können wir uns hier nicht dabey aufhalten.
Das bisher Gesagte mag demnach als eine Anleitung
dazu genug seyn. Denn überhaupt, wenn man nicht
bey dem gar zu Allgemeinen will stehen bleiben, son-
dern die Theorie so einrichten, daß sie in der gegen-
wärtigen Welt und ihren Körpern anwendbar sey, so
muß man theils auch auf diese zugleich sein Augen-
merk richten, und zu der Auswahl des Stoffes die
Erfahrung mit zu Rathe ziehen. Bey der Anwen-
dung einer solchen Theorie auf die Eigenschaften der
Körper, welche uns die chymischen Versuche zeigen,
machet sich die Erfahrung noch ungleich nothwendiger.

§. 553.

Wir können hiebey noch anmerken, daß die Wör-
ter hart, weich, zähe, flüßig, spröde etc. meta-
phorisch und transcendent gemacht, und auf die Kräfte
der Jntellectualwelt bezogen werden, besonders aber
werden sie gebraucht, um die Gemüthsbeschaffenheit
und das daher rührende Verfahren, Thun und Lassen

zu

Das Zuſammenſetzen.
aͤhnliche Aufgaben gedenken kann, deren vollſtaͤndige
Aufloͤſung vornehmlich dahin gehen ſoll, daß man
die beſondern Arten und die Ausmeſſung der Grade
dieſer Eigenſchaften genau und auf eine brauchbare
Art beſtimme. Wir haben, in Abſicht auf die Grade
der Elaſticitaͤt, oben (§. 419. 420.) eine Formel an-
gegeben, und dieſelbe uͤberhaupt aus allgemeinen me-
chaniſchen Gruͤnden, und beſonders auch daraus her-
geleitet, daß Zeit und Ort, an ſich betrachtet, in den
Dingen nichts aͤndert, und daher bey der Bewegung
nur die relative Geſchwindigkeit in Betrachtung zu
ziehen iſt, wenn die Wirkung derſelben beſtimmet
werden ſoll. Da aber die ausfuͤhrliche Theorie der
erſterwaͤhnten Aufgabe und Saͤtze viel zu weitlaͤuftig
iſt, ſo koͤnnen wir uns hier nicht dabey aufhalten.
Das bisher Geſagte mag demnach als eine Anleitung
dazu genug ſeyn. Denn uͤberhaupt, wenn man nicht
bey dem gar zu Allgemeinen will ſtehen bleiben, ſon-
dern die Theorie ſo einrichten, daß ſie in der gegen-
waͤrtigen Welt und ihren Koͤrpern anwendbar ſey, ſo
muß man theils auch auf dieſe zugleich ſein Augen-
merk richten, und zu der Auswahl des Stoffes die
Erfahrung mit zu Rathe ziehen. Bey der Anwen-
dung einer ſolchen Theorie auf die Eigenſchaften der
Koͤrper, welche uns die chymiſchen Verſuche zeigen,
machet ſich die Erfahrung noch ungleich nothwendiger.

§. 553.

Wir koͤnnen hiebey noch anmerken, daß die Woͤr-
ter hart, weich, zaͤhe, fluͤßig, ſproͤde ꝛc. meta-
phoriſch und tranſcendent gemacht, und auf die Kraͤfte
der Jntellectualwelt bezogen werden, beſonders aber
werden ſie gebraucht, um die Gemuͤthsbeſchaffenheit
und das daher ruͤhrende Verfahren, Thun und Laſſen

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[173/0181] Das Zuſammenſetzen. aͤhnliche Aufgaben gedenken kann, deren vollſtaͤndige Aufloͤſung vornehmlich dahin gehen ſoll, daß man die beſondern Arten und die Ausmeſſung der Grade dieſer Eigenſchaften genau und auf eine brauchbare Art beſtimme. Wir haben, in Abſicht auf die Grade der Elaſticitaͤt, oben (§. 419. 420.) eine Formel an- gegeben, und dieſelbe uͤberhaupt aus allgemeinen me- chaniſchen Gruͤnden, und beſonders auch daraus her- geleitet, daß Zeit und Ort, an ſich betrachtet, in den Dingen nichts aͤndert, und daher bey der Bewegung nur die relative Geſchwindigkeit in Betrachtung zu ziehen iſt, wenn die Wirkung derſelben beſtimmet werden ſoll. Da aber die ausfuͤhrliche Theorie der erſterwaͤhnten Aufgabe und Saͤtze viel zu weitlaͤuftig iſt, ſo koͤnnen wir uns hier nicht dabey aufhalten. Das bisher Geſagte mag demnach als eine Anleitung dazu genug ſeyn. Denn uͤberhaupt, wenn man nicht bey dem gar zu Allgemeinen will ſtehen bleiben, ſon- dern die Theorie ſo einrichten, daß ſie in der gegen- waͤrtigen Welt und ihren Koͤrpern anwendbar ſey, ſo muß man theils auch auf dieſe zugleich ſein Augen- merk richten, und zu der Auswahl des Stoffes die Erfahrung mit zu Rathe ziehen. Bey der Anwen- dung einer ſolchen Theorie auf die Eigenſchaften der Koͤrper, welche uns die chymiſchen Verſuche zeigen, machet ſich die Erfahrung noch ungleich nothwendiger. §. 553. Wir koͤnnen hiebey noch anmerken, daß die Woͤr- ter hart, weich, zaͤhe, fluͤßig, ſproͤde ꝛc. meta- phoriſch und tranſcendent gemacht, und auf die Kraͤfte der Jntellectualwelt bezogen werden, beſonders aber werden ſie gebraucht, um die Gemuͤthsbeſchaffenheit und das daher ruͤhrende Verfahren, Thun und Laſſen zu

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 2. Riga, 1771, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic02_1771/181>, abgerufen am 23.11.2024.