Da ferners die einfachen Begriffe an sich unverän- derlich sind, und selbst auch die Sprache ihre Namen beybehält, so hatte ich weiter nichts zu thun, als ihre Combinationen | vorzunehmen, so fern sich jeder zum Grunde legen und mit mehr oder minder von den übrigen so verbinden läßt, daß ein Ganzes heraus- komme, welches einer Theorie fähig sey, und diese Combinationen in einer Tabelle vor Augen zu legen, damit man sie mit einem male übersehen könne. Klärer läßt es sich nicht machen, und da die Mög- lichkeiten solcher Combinationen zugleich mit den ein- fachen Begriffen unveränderlich bleiben, so wird offen- bar dadurch |auch eine Unveränderlichkeit in die Grundlehre gebracht und die Evidenz erhalten (§. 21.) Jn Ansehung der Besorgniß des Scheins, welcher allerdings auch evident seyn kann, habe ich bereits (§. 44.) angemerket, daß man sich dadurch im gering- sten nicht dürfe irre machen lassen, und der (§. 36-38.) angemerkten Freyheit, in Ansehung des Gebrauchs der gemeinen oder auch bloß historischen Erkennt- niß, bediene ich mich ohne Bedenken, weil die zur wissenschaftlichen Grundlehre gehörende Begriffe und Sätze klar und auf eine eminente Art vor Augen liegen.
§. 73.
Da ich endlich schon bey den einfachen Begriffen, als der Grundlage unserer ganzen Erkenntniß, an- fange, sie, auf so vielerley Arten es angeht, zusam- men zu nehmen, so ist klar, daß was bey solchen ein- fachsten Systemen schon in die Kürze gezogen werden kann, es in jeden besondern Fällen an sich schon ist. Dadurch erhält man die (§. 16.) angegebene Erfor-
derniß,
II. Hauptſt. Einfache Grundbegriffe
§. 72.
Da ferners die einfachen Begriffe an ſich unveraͤn- derlich ſind, und ſelbſt auch die Sprache ihre Namen beybehaͤlt, ſo hatte ich weiter nichts zu thun, als ihre Combinationen | vorzunehmen, ſo fern ſich jeder zum Grunde legen und mit mehr oder minder von den uͤbrigen ſo verbinden laͤßt, daß ein Ganzes heraus- komme, welches einer Theorie faͤhig ſey, und dieſe Combinationen in einer Tabelle vor Augen zu legen, damit man ſie mit einem male uͤberſehen koͤnne. Klaͤrer laͤßt es ſich nicht machen, und da die Moͤg- lichkeiten ſolcher Combinationen zugleich mit den ein- fachen Begriffen unveraͤnderlich bleiben, ſo wird offen- bar dadurch |auch eine Unveraͤnderlichkeit in die Grundlehre gebracht und die Evidenz erhalten (§. 21.) Jn Anſehung der Beſorgniß des Scheins, welcher allerdings auch evident ſeyn kann, habe ich bereits (§. 44.) angemerket, daß man ſich dadurch im gering- ſten nicht duͤrfe irre machen laſſen, und der (§. 36-38.) angemerkten Freyheit, in Anſehung des Gebrauchs der gemeinen oder auch bloß hiſtoriſchen Erkennt- niß, bediene ich mich ohne Bedenken, weil die zur wiſſenſchaftlichen Grundlehre gehoͤrende Begriffe und Saͤtze klar und auf eine eminente Art vor Augen liegen.
§. 73.
Da ich endlich ſchon bey den einfachen Begriffen, als der Grundlage unſerer ganzen Erkenntniß, an- fange, ſie, auf ſo vielerley Arten es angeht, zuſam- men zu nehmen, ſo iſt klar, daß was bey ſolchen ein- fachſten Syſtemen ſchon in die Kuͤrze gezogen werden kann, es in jeden beſondern Faͤllen an ſich ſchon iſt. Dadurch erhaͤlt man die (§. 16.) angegebene Erfor-
derniß,
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II. Hauptſt. Einfache Grundbegriffe
§. 72.
Da ferners die einfachen Begriffe an ſich unveraͤn-
derlich ſind, und ſelbſt auch die Sprache ihre Namen
beybehaͤlt, ſo hatte ich weiter nichts zu thun, als ihre
Combinationen | vorzunehmen, ſo fern ſich jeder zum
Grunde legen und mit mehr oder minder von den
uͤbrigen ſo verbinden laͤßt, daß ein Ganzes heraus-
komme, welches einer Theorie faͤhig ſey, und dieſe
Combinationen in einer Tabelle vor Augen zu legen,
damit man ſie mit einem male uͤberſehen koͤnne.
Klaͤrer laͤßt es ſich nicht machen, und da die Moͤg-
lichkeiten ſolcher Combinationen zugleich mit den ein-
fachen Begriffen unveraͤnderlich bleiben, ſo wird offen-
bar dadurch |auch eine Unveraͤnderlichkeit in die
Grundlehre gebracht und die Evidenz erhalten (§. 21.)
Jn Anſehung der Beſorgniß des Scheins, welcher
allerdings auch evident ſeyn kann, habe ich bereits
(§. 44.) angemerket, daß man ſich dadurch im gering-
ſten nicht duͤrfe irre machen laſſen, und der (§. 36-38.)
angemerkten Freyheit, in Anſehung des Gebrauchs
der gemeinen oder auch bloß hiſtoriſchen Erkennt-
niß, bediene ich mich ohne Bedenken, weil die zur
wiſſenſchaftlichen Grundlehre gehoͤrende Begriffe und
Saͤtze klar und auf eine eminente Art vor Augen liegen.
§. 73.
Da ich endlich ſchon bey den einfachen Begriffen,
als der Grundlage unſerer ganzen Erkenntniß, an-
fange, ſie, auf ſo vielerley Arten es angeht, zuſam-
men zu nehmen, ſo iſt klar, daß was bey ſolchen ein-
fachſten Syſtemen ſchon in die Kuͤrze gezogen werden
kann, es in jeden beſondern Faͤllen an ſich ſchon iſt.
Dadurch erhaͤlt man die (§. 16.) angegebene Erfor-
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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. 56. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/92>, abgerufen am 23.11.2024.
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