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Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771.

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Vorrede.
an eine ächte Theorie sollte gedenken lassen.
Jn den meisten Fällen, wo das Wort gebraucht
wird, zeiget man dadurch höchstens nur ein Ge-
mische von Qualitäten, Verhältnissen und Ver-
bindungen, nicht aber einzelne und wahre Qua-
litäten an. So geht es besonders auch in der
Lehre von der Aehnlichkeit der Dinge, wenn
man saget, daß diese in der Jdentitate qualita-
tum
bestehe. Mir scheint dieses nur in Anse-
hung der Aehnlichkeit und Gleichartigkeit der ein-
fachen Bestandtheile richtig zu seyn. Denn bey
zusammengesetzten Dingen trägt auch die Jden-
tität der Zusammensetzungsart zu ihrer Aehnlich-
keit viel mit bey. Man wird übrigens in vor-
hin erwähntem Stücke Act. Erudit. Nov. et
Dec.
1765. noch verschiedenes hieher gehöriges
finden.

Jn dem ein und zwanzigsten Hauptstücke ha-
be ich gleich anfangs angezeiget, warum ich da-
selbst nur von den sogenannten natürlichen
Zeichen gehandelt, weil ich die willkührlichen
bereits in dem Organon vorgenommen. Jn-
dessen kömmt seit Wolfen in den Ontologien
gewöhnlich auch von der Leibnitzischen Zei-
chenkunst wenigstens eine Worterklärung, nebst
dem Zusatze vor, daß sie ebenfalls statt einer
philosophischen Sprache dienen würde, wenn
sie einmal erfunden wäre, und daß sie noch eine
Verbindungskunst der Zeichen erfordere, end-
lich, daß die Algeber ein besonderer Theil der-

selben
b 2

Vorrede.
an eine aͤchte Theorie ſollte gedenken laſſen.
Jn den meiſten Faͤllen, wo das Wort gebraucht
wird, zeiget man dadurch hoͤchſtens nur ein Ge-
miſche von Qualitaͤten, Verhaͤltniſſen und Ver-
bindungen, nicht aber einzelne und wahre Qua-
litaͤten an. So geht es beſonders auch in der
Lehre von der Aehnlichkeit der Dinge, wenn
man ſaget, daß dieſe in der Jdentitate qualita-
tum
beſtehe. Mir ſcheint dieſes nur in Anſe-
hung der Aehnlichkeit und Gleichartigkeit der ein-
fachen Beſtandtheile richtig zu ſeyn. Denn bey
zuſammengeſetzten Dingen traͤgt auch die Jden-
titaͤt der Zuſammenſetzungsart zu ihrer Aehnlich-
keit viel mit bey. Man wird uͤbrigens in vor-
hin erwaͤhntem Stuͤcke Act. Erudit. Nov. et
Dec.
1765. noch verſchiedenes hieher gehoͤriges
finden.

Jn dem ein und zwanzigſten Hauptſtuͤcke ha-
be ich gleich anfangs angezeiget, warum ich da-
ſelbſt nur von den ſogenannten natuͤrlichen
Zeichen gehandelt, weil ich die willkuͤhrlichen
bereits in dem Organon vorgenommen. Jn-
deſſen koͤmmt ſeit Wolfen in den Ontologien
gewoͤhnlich auch von der Leibnitziſchen Zei-
chenkunſt wenigſtens eine Worterklaͤrung, nebſt
dem Zuſatze vor, daß ſie ebenfalls ſtatt einer
philoſophiſchen Sprache dienen wuͤrde, wenn
ſie einmal erfunden waͤre, und daß ſie noch eine
Verbindungskunſt der Zeichen erfordere, end-
lich, daß die Algeber ein beſonderer Theil der-

ſelben
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[XIX/0023] Vorrede. an eine aͤchte Theorie ſollte gedenken laſſen. Jn den meiſten Faͤllen, wo das Wort gebraucht wird, zeiget man dadurch hoͤchſtens nur ein Ge- miſche von Qualitaͤten, Verhaͤltniſſen und Ver- bindungen, nicht aber einzelne und wahre Qua- litaͤten an. So geht es beſonders auch in der Lehre von der Aehnlichkeit der Dinge, wenn man ſaget, daß dieſe in der Jdentitate qualita- tum beſtehe. Mir ſcheint dieſes nur in Anſe- hung der Aehnlichkeit und Gleichartigkeit der ein- fachen Beſtandtheile richtig zu ſeyn. Denn bey zuſammengeſetzten Dingen traͤgt auch die Jden- titaͤt der Zuſammenſetzungsart zu ihrer Aehnlich- keit viel mit bey. Man wird uͤbrigens in vor- hin erwaͤhntem Stuͤcke Act. Erudit. Nov. et Dec. 1765. noch verſchiedenes hieher gehoͤriges finden. Jn dem ein und zwanzigſten Hauptſtuͤcke ha- be ich gleich anfangs angezeiget, warum ich da- ſelbſt nur von den ſogenannten natuͤrlichen Zeichen gehandelt, weil ich die willkuͤhrlichen bereits in dem Organon vorgenommen. Jn- deſſen koͤmmt ſeit Wolfen in den Ontologien gewoͤhnlich auch von der Leibnitziſchen Zei- chenkunſt wenigſtens eine Worterklaͤrung, nebſt dem Zuſatze vor, daß ſie ebenfalls ſtatt einer philoſophiſchen Sprache dienen wuͤrde, wenn ſie einmal erfunden waͤre, und daß ſie noch eine Verbindungskunſt der Zeichen erfordere, end- lich, daß die Algeber ein beſonderer Theil der- ſelben b 2

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Zitationshilfe: Lambert, Johann Heinrich: Anlage zur Architectonic. Bd. 1. Riga, 1771, S. XIX. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/lambert_architectonic01_1771/23>, abgerufen am 23.11.2024.